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Zitat von Buscho
Ich persönlich hätte mich auch darüber aufgeregt, wenn es im Training der NM passiert wäre und davon was an die Öffentlichkeit kommt. Nur wenn so etwas außerhalb der Öffentlichkeit passiert und es keiner mitbekommt, kann sich ja nun auch niemand aufregen. "Was ich nicht weiß, ...!
Daher ist der Punkt Öffentlichkeit nunmal ganz entscheidend und auch zu berücksichtigen. Das sollte eigentlich einleuchten und schon selbsterklärend sein.
Antwort von Plissken:
Du meinst, wenn ich meiner Frau zu Hause eine klebe und es bekommt niemand mit, ist das in Ordnung? Und nur wenn es öffentlich wird, wäre es zu sanktionieren? Wohlgemerkt, es geht mir nicht darum, ob die Möglichkeit besteht zu sanktionieren, sondern ob prinzipiell sanktioniert werden sollte. In meinem Beispiel auf jeden Fall, in diesem Fall aber nicht.
Natürlich nicht, habe ich ja auch nicht geschrieben. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Wie der fettgedruckte Teil zeigt, habe ich genau das Gegenteil geschrieben, von dem was du mir jetzt unterstellst. Ich würde mich darüber aufregen. Nur, wenn ich nichts davon weiß, kann ich mich auch nicht drüber aufregen, das ist der Unterschied an der Sache. Daher auch mein Einwand "Was ich nicht weiß, ..." Für dich zum Verständnis der gesamte Text hier: "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" Nun kapiert? Ich hab da so meine Befürchtung.
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Zitat von Buscho
Ah ja, sehr plausible Erklärung. Also hat sich auch niemand einzumischen, wenn, überspitzt gesagt, irgendjemand der Oma gepflegt auf die Fresse haut und ihr die Handtasche mit der berühmten Rente raubt. Warum einmischen, ist doch ne Sache zwischen den beiden.
Oder bleiben wir beim sportlichen. Wir können ab sofort die Schiris abschaffen. Fouls sind ja in der Masse auch eine Angelegenheit zwischen 2 Spielern. warum soll sich da einer einmischen. Das kann man eigentlich auf alle Lebensbereiche ausweiten. Wir brauchen nirgendwo mehr jemanden, der etwas reguliert, weil es geht ja meist um Dinge zwischen irgendwelchen Parteien. Warum einmischen? Das sollen die doch gefälligst untereinander klären.
Antwort von Plissken
Nicht nur überspitzt formuliert sind die Beispiele überhaupt nicht treffend. Nicht nur, dass die Oma sich nicht wehren kann, in dem Fall liegt auch eine klarer Strafbestand vor. Und der Unterschied, ob 2 Spieler derselben Mannschaft anderer Meinung sind oder zwei gegnerische Mannschaften um den Sieg kämpfen und dabei zu unfairen Mitteln greifen, ist ja wohl absolut klar. Entschuldige, aber die Beispiele sind derart untreffend, dass ich jetzt auch nicht näher darauf eingehe.
So, du hast wörtlich geschrieben, dass es ein Konflikt zwischen 2 Spielern war und sich somit niemand einzumischen hätte, außer vielleicht Mitspieler und Trainer. Dies unter dem Gesichtspunkt betrachtet, dass du auch geschrieben hattest, dass sich der DFB nicht einzumischen hätte, erlaubt mir die Beispielgebung durchaus, auch wenn sie überspitzt dargestellt wurde. Deine Aussage lässt sich nämlich auf jeden Konflikt zwischen Personen ausweiten, auch in normalen Lebenssituationen. Deine Aussage gibt her, dass sich in solche Konflikte niemand einzumischen hätte. Dies sehe ich nunmal grundlegend anders.
Um auch auf deine Aussage hinsichtlich des Straftatbestandes zu kommen. Podolskis handeln erfüllt unzweideutig den Straftatbestand der Körperverletzung gem. § 223 StGB. Nach allgemeiner Rechtsprechung reicht nämlich die Handlung an sich aus, sprich der Schlag, auch wenn es nur eine leichte Ohrfeige ist. Eine tatsächliche Verletzung muss nicht zwingend eintreten. Darüber hinaus kann auch geprüft werden, ob hier der Tatbestand der Beleidigung gem. § 185 StGB vorliegt. Dies wäre dann der Fall, wenn sich Ballack durch die Behandlung durch Podolski erheblich in seinem Ehrgefühl verletzt fühlte. Es handelt sich dabei nämlich um einen sogenannten Subjektivtatbestand. Also wäre rein formell sogar das erfüllt, was du selbst gerade in Vergleich gestellt hast.
Du kannst es daher drehen und wenden wie du willst, die Fakten liegen vor. Ein Zwist zwischen 2 Parteien erlaubt nicht, diesen Zwist mit Gewalt zu lösen oder zu beenden. Jedenfalls nicht nach dem allgemeinen Rechtsempfinden.
Es fordert ja niemand, dass Podolski hier in den Knast soll oder ähnliches. Sein Fehlverhalten aber quasi nicht zu sanktionieren und somit nach außen hin darzustellen, dass man ein solches Verhalten entweder toleriert oder aber als Kavaliersdelikt abtut zeigt mir, dass weder Löw noch die Verantwortlichen beim DFB ihrer Aufgabe tatsächlich nachkommen. Das Geschwätz von gesellschaftlicher Verantwortung des größten Verbandes der Welt (Zwanziger), des Fairplaygedanken usw. hat für mich jedenfalls nicht den Hauch der Glaubwürdigkeit, wenn gleichzeitig den Fans, dem Zuschauer, auch Kindern, suggeriert wird, dass es nicht so schlimm ist, wenn man dem anderen mal eine scheuert. Nichts anderes wird im Fall Podolski getan.
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Zitat von Buscho Beitrag anzeigen
Deine Erklärung passt vorn und hinten nicht. Das ist nicht Ballacks oder Podolskis Nationalmannschaft und auch nicht Löws. Alle sind, solange sie sich bei der NM aufhalten, im weitesten Sinne Angestellte, wenn auch nur leihweise, des DFB, Löw sogar absolut. Die NM untersteht dem DFB und daher hat der DFB bei Allem was die NM betrifft nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht sich einzumischen. In sportlichen Fragen hat der DFB seine Trainerstäbe aber er hat das Recht sich in weiterreichende Belange einzumischen. Und bei Haue zwischen Spielern handelt es sich um weiterreichende Dinge. Der DFB hat die Verantwortung für eine vernünftige Außendarstellung des deutschen Fußballs in Form der Nationalmannschaft und Podolski hat sich hier eindeutig schädigend für das Ansehen verhalten. Der DFB predigt Fairplay und Vorbildfunktion, tritt dieses Ansinnen aber selbst mit Füßen, wenn solche Dinge unsanktioniert bleiben.
Antwort von Plissken:
Sicher hat der DFB das Recht sich einzumischen. Gott sei Dank scheinen sich sich aber nicht in jeden Disput zwischen 2 Angestellten einzumischen. Sicher war der Klapser von Poldi nicht ok, aber doch nicht so schwer, direkt hier einen vom Zaun zu brechen. Zwischen den Spielern war doch alles geregelt. Warum soll sich der DFB da einmischen? Ich weiss, wegen der Außendarstellung der Nationalmannschaft. Nur kräht da in 4 Wochen kein Hahn mehr nach.
Du hattest zuvor eindeutig geschrieben, dass sich der DFB nicht einzumischen hätte. Gut, wenigstens revidierst du deine Aussage dahingehend schonmal. Du bist auf einem guten Weg. :thumb:
Es geht gar nicht darum, ob die Spieler alles geklärt haben. Der DFB muss zeigen, dass er seiner selbst nach außen getragenen Vorbildrolle gerecht werden will oder ob es nur Geschwafel ist. Darum geht es. Die Geschichte ist numal eine öffentliche und daher in der Verantwortung des DFB, der für die NM verantwortlich ist. Durch die Untätigkeit toleriert er solch Verhalten indirekt.
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Zitat von Buscho
Ah ha! Jetzt hab ich's endlich kapiert. Auf die Fresse hauen ist jetzt Regel bzw. erlaubtes Verhalten. Na dann. Was reg ich mich da eigentlich auf. Sorry, das ist mir doch tatsächlich bisher entgangen. Also Poldi, immer kräftig auf die Schnauze.
Antwort von Plissken:
Auf die Fresse hauen Ja, den Ballack hat's fast umgehauen. Wenn nächstes Mal der Busfahrer zu scharf in die Kurve fährt, fordere ich Sanktionen.
Du willst mich doch absichtlich nicht verstehen, oder? Es ging nur um den Vergleich zu Effenberg und warum er damals rausgeschmissen wurde und Poldi jetzt nicht. Nicht nur, dass es zwei unterschiedliche Fälle sind, bleibt der 2. Fall innerhalb der Mannschaft. Niemand anders wurde beleidigt oder verletzt. Das ist ja wohl ein Unterschied.
Ich verstehe dich schon sehr genau. Ich teile deine Ansicht nur nicht. Ich habe diesen Ausspruch mit "Auf die Fresse ..." nicht auf die tatsächliche Aktion von Podolski gemünzt sondern auf deine Aussagen. Diese geben nämlich letztlich das Recht dazu so zu handeln, denn Konsequenzen sollte es ja deiner Meinung nach nicht geben. Darüber hinaus ist dieser Vorfall eben nicht intern geblieben. Wie du sicherlich weißt, passierte dies in aller Öffentlichkeit im Rahmen eines Länderspiels. Intern ist da gar nichts und da sind wir eben wieder bei der Außendarstellung und Vorbildfunktion sowie dem propagierten Fairplaygedanken.