DFB: Beratung über Massnahmen gegen Gewalt bei Fussballspielen


Cweb

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http://www.dfb.de/news/suche.php?id=9981&lang=D&action=show

Hm....bin ja schon mal sehhhhhhhhhhr gespannt was da rauskommt. Hoffe sie setzen sich wie angekündigt mit den Fangruppierungen an einen Tisch und versuchen GEMEINSAM was auszuarbeiten. Nur so wird was vernünftiges rauskommen. Die Vergangenheit und aktuelle Beispiele lassen jedoch leider einen anderen Schluss zu.
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Im übrigen noch was Beispielhaftes aus der Schweiz: Nach den Ausschreitungen im vergangenen Sommer (und die waren zugegebenermassen massiv) hatte die Liga beschlossen für Auswärtsfans eine Registrierungspflicht einzuführen (man musste nach italienischem Vorbild ID vorweisen und die entsprechende Daten wurden registriert). Ergebnis: Boykott fast aller (und vor allem aller relevanten) Fangruppierungen => man ging einfach in einen anderern Sektor bzw. ging gar nicht oder aber manche Vereinsbosse fielen der Liga in den Rücken und hoben wegen Sicherheitsbedenken die Registrierungspflicht auf. Ecco wurde diese zu wenig überdachte Regel kurzerhand wieder abgeschafft (der verantwortliche Sicherheitschef der Liga ist im übrigen vor kurzem zurückgetreten.).
Ähnliche Situation in Basel (Krawallverursacher). Dort meinte das Präsidium die Regisitrierungspflicht für die heimische Muttenzerkurve einzuführen. Ergebnis: Muttenzerkurve bleib leer, Stimmung in Basel während mehreren Spielen gleich 0. Und auch dort musste die Vereinsführung gegen den sehr gut durchgeführten Boykott der Fans klein beigegeben und einsehen, dass das ein Schuss in den Ofen war.
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Der Schluss liegt nahe, dass nun auch der DFB mit so ner komischen Registrierungspflicht (für alle) kommt. Schliesslich gibts das ja in Italien...(auch wenns nichts bringt ausser leere Stadien...glaube aber in Deutschland wäre das weniger ein Problem, da besser organisiert).
 

Der alte Mann

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Da wird nichts bei 'rauskommen. Gar nichts. Und warum? Weil beide Seiten kein Interesse haben aufeinander zuzugehen und man der Meinung ist, daß es gar nicht mehr miteinander geht. Bei den "Ultras" (oder was sich alles dafür hält) kommt der DFB und die Polizei auf der Beliebtheitsskala noch hinter Syphilis und der DFB inklusive Vereine hält große Teile der Ultras für Hooligans.

Ich kann sogar beide Seiten verstehen. Ein Teil der ausgesprochenen Stadionverbote ist lächerlich (wenn auch juristisch einwandfrei) und gerade auswärts werden die Fans teilweise absolut mies behandelt. Auf der anderen Seite kannst du dich als Verein krummlegen wie du willst, irgendein Idiot wirft immer ein Feuerzeug, zündet eine Nebelbombe oder zettelt eine Schlägerei an. Auch hier kein Wunder, wenn irgendwann die Lust ausbleibt die Einzellfälle wohlwollend zu prüfen.

Die einige Möglichkeit, die ich sehe, ist mit höheren Strafen seitens des DFB an die Vereine und eine Durchhaftung bis zu den "Fans", wie es in Rostock gemacht wurde. Wenn die Nebelbombe mich 20.000€ kostet, werde ich mir überlegen das Ding zu zünden.
 

Cweb

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Sehr pessimistische Aussagen. Da kann man ja auch gleich den Deckel zu tun und gut ist...

Kürzliches Communiqué aus der wohl lautesten Kurve Deutschland. Ultras Frankfurt zu den kürzlichen Vorfällen (Probleme werden im Wacker-Artikel kurz angesprochen):

http://www.ultras-frankfurt.de/portal/modules.php?name=News&file=print&sid=140

Zu jursitisch einwandfreien Stadionverboten: Es gibt ja genug Beispiele wo Leute schon mal ein SV bekommen haben wegen rein gar nichts (es sei an dieser Stelle nur an die bekannte Monitorsendung erinnert mit dem Rostocker und anderen) und halt einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren. Inwiefern das juristisch einwandfrei ist sei mal dahingestellt. Nur weil man nen schwarzen Pullover hat und in nem 40er Bus fährt, wos 10 Krawallmacher drunter hat ist man noch lange nicht "schuldig". Und genau das ist das Problem.
Ich persönlich, auch wenns vielleicht anders rüberkommt, habe nichts gegen "berechtigte" Stadionverbote. Darunter verstehe ich z.B. den Kickers-Typ, den Typ der gestern bei Nizza-Marseille ne Petarde gegen ne Ordnungskraft oder was schmiss und solches Zeugs. Auch solche die draussen Stunk machen (unter Stunk machen verstehe ich ein bisschen mehr als provozieren, konkret: rumprügeln oder Autos anzünden) gehören mit SV belegt. Nur weicht meine Meinung etwas von der Mainstream-Meinung ab was die Art und Weise der Vergabe (das eröffnet natürlich erst die Türen für "willkürliche" Stadionverbote) wie auch den dafür erforderlichen Tatbestand (für mich rechtfertigt das Anzünden einer Bengale noch kein SV, wohl aber das Werfen einer solchen Bengale in andere Sektoren oder Richtung Schiedsrichter) betrifft.

So weit ich informiert bin gabs ja vor paar Jahren mal ne grosse Fandemo wo anschliessend den Fans einiges versprochen wurde von der Politik (Ombudsstelle, etc.). Irgendwie hat man das aber "vergessen".
 

Der alte Mann

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Mit "juristisch einwandfrei" meine ich, daß diese Stadionverbote vor einem ordentlichen Gericht mit nahezu 100% standhalten. Die immer wieder angeführten Argumente (Schuld nicht erwiesen, Unschuldsvermutung, falsche Zeit am falschen Ort etc.) sind, da es sich eben nicht um eine strafrechtliche Maßnahme sondern um ein zivilrchtliches Hausverbot handelt, bedeutungslos.
Abgesehen davon wird man bei der Frage wann ein SV gerechtfertig ist nie auf einen Nenner kommen. Feuer im Stadion ist für mich ein absolutes Tabu, das läßt sich nie ganz kontrollieren. Auf der anderen Seite habe ich schon Meinungen gelesen, die die SV's nach Stendal für falsch hielten, da die Idioten ja nicht am Stadion gewütet haben.
 

Linde

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:laugh2: schon lustig wie die alle heulen weil es mal die falschen getroffen hat
war ja nur leichte sachbeschädigung und alles nicht so schlimm
sollen sie ihre pappenheimer halt aussortieren
aber da hält man halt die fresse weil man ja zusammen das team unterstützt
ist der gleiche mist wie im black metal
die normalen fans tolerieren die nazis in der szene oder schauen weg
und bis sich das ändert soll es ruhig stadionverbote und gummiknüppel hageln
auch wenn es mal den falschen trifft
 

Cweb

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Der alte Mann schrieb:
Abgesehen davon wird man bei der Frage wann ein SV gerechtfertig ist nie auf einen Nenner kommen. Feuer im Stadion ist für mich ein absolutes Tabu, das läßt sich nie ganz kontrollieren. Auf der anderen Seite habe ich schon Meinungen gelesen, die die SV's nach Stendal für falsch hielten, da die Idioten ja nicht am Stadion gewütet haben.

Tja ist halt die grosse Frage. Lassen sich Argumente finden für beide Seiten. Obs jetzt juristisch in Ordnung ist oder nicht, aber mit SV à la "tja Du hast nen schwarzen Pullover und Deine Kollegen haben gewütet, vielleicht bist ja auch gefährlich, also kriegst Du auch eines aufgebrummt" kann ich mich überhaupt nicht anfreunden.

Dieses Muster ist doch eigentlich überall zu finden. Beispielsweise auf Demos oder bei der Terroristenbekämpfung was auch immer. Man sollte halt immer die Verhältnissmässigkeit in Augen behalten. Was verhältnismässig ist, ist dann wiederum ne ganz andere Frage...

Aber wie überall sollte man auch erstmal versuchen mit der Gegenseite zu reden und zwar ernsthaft. Finde auch die Idee von Fanverantwortlichen im Sinne von Selbstregulierung besser als wie z.B. in München passiert, wo Polizeibeamte in den Frankfurt-Block stürmen um mal "präventiv" einmal alle zu filmen. Dass das für Unmut sorgt ist ja wohl klar. Ein in Zivil gekleideter Fanbeauftragte, zu dem die Fans ein gewisses Vertrauen haben, kann da schon mehr bewirken also eine Hundertschaft in Kampfmontur.
 

Cweb

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Linde schrieb:
und bis sich das ändert soll es ruhig stadionverbote und gummiknüppel hageln
auch wenn es mal den falschen trifft

:idiot: Komplett daneben. Hoffe, dass es Dich auch mal so schön mitten rein trifft. Dann kannst wieder hier herkommen und gross erzählen wie es doch nichts ausmacht, wenn es mal den falschen erwischt. ne sehr "gesunde" einstellung sowas...
 

KGZ49

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Wurden nicht am WE von einem Landesverband ca. 70 Amateurspiele abgesagt, wegen Gewalt von Zuschauern und Spielern gegen Schiedsrichter?
 

Cweb

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KGZ49 schrieb:
Wurden nicht am WE von einem Landesverband ca. 70 Amateurspiele abgesagt, wegen Gewalt von Zuschauern und Spielern gegen Schiedsrichter?

Yep was schon ziemlich krass ist.

Hier mal das offizielle Statement von Dynamo Dresden zu den Vorfällen am Freitag:

http://www.dynamo-dresden.de/aktuell/archiv/2006-10/berlin.html

Dynamo Dresden ist ein typisches Beispiel dafür wie Abwehrmassen schnell mal in Pauschalisierungen abgleiten können. Dynamo hat nun wohl mit die grössten Probleme mit gewaltbereiten/rassistischen Fans und deshalb wohl auch überhaupt keine Lobby weil dann schnell mal die Gleichung auftaucht Dynamo-Fans = Hooligans. Bezeichnend ist ja auch der Kommentar eines Polizeisprechersauf die Vorwürfe der Vereinsführung:

Der Berliner Polizei-Präsident Dieter Glietsch wies diese Darstellung als "haltlos und abwegig" zurück und erklärte: "Es ist ein Beitrag zur Förderung des Hooliganismus, wenn Vereins-Verantwortliche nach gewalttätigen Ausschreitungen der Problemfans im Umfeld ihres Clubs die Hooligans zu Opfern und die von ihnen angegriffenen Polizeibeamten zu Tätern erklären."

:gitche: Als ob die Polizei nie Fehler machen könnte (und anscheinend auch gemacht hat wenn man Zeugenaussagen glauben schenken darf). Wenn man also die Polizei mal für einen Einsatz kritisiert ist man sofort ein Mittäter:idiot:
 

Arielle

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cweb schrieb:
:gitche: Als ob die Polizei nie Fehler machen könnte (und anscheinend auch gemacht hat wenn man Zeugenaussagen glauben schenken darf). Wenn man also die Polizei mal für einen Einsatz kritisiert ist man sofort ein Mittäter:idiot:

ich glaube, da hast Du diesen Mann falsch verstanden?

Ein Polizist sagte mal vor Jahren zu mir. "das letzte wo ich mit Uniform hinmöchte ist zu einem Fussballspiel"

Zudem ist es vollkommen in Ordnung, wenn sich jemand VOR seine Leute stellt.
 

Romo

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Geld ja, Krawalle nein?

Hier mal ein paar Ansatzpunkte dieses Problem zu bekämpfen, aus meinem Hirn.

Erstmal natürlich Videoüberwachung der speziellen Blocks mit entsprechendem Hinweis.
Zweitens, für die gefährdeten Blocks nur noch die Hälfte Karten verkaufen, so dass ein Polizeieinsatz in diesen Blocks überschaubarer wird.
Drittens von jedem Vermummten in dem Block die Personalien feststellen und sofort aus dem Stadion ausweisen (Mit entspr. Vermummungsverbot).
Viertens bei Gewalt alle Möglichkeiten der Gesetzgebung ausschöpfen.
Fünftens Stadionverbot für Randalierer.
Sechstens Personalienkontrolle um Randalierer aufzuspüren.
...

Bei niedrigeren Klassen müsste das wohl auf eine Videoüberwachung nebst Nachbearbeitungen gekürzt werden. Und über Kartenkontingente in den jeweiligen Blocks.
Ob dabei die "Stimmung" auf der Strecke bleibt, wage ich zu bezweifeln, denn es würden wieder Fans kommen, die derzeit manche Stadien meiden.
 

Buscho

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@ cweb

Das wir unterschiedlicher Meinung im Umgang mit Randlierern sind wissen wir beide.
Ich möchte von dir mal wissen, wie du dir so einen Polizeieinsatz vorstellst?

Ich möchte auch gerne wissen, warum du das, was beispielsweise Dynamo über den Polizeieinsatz behauptet so hinnimmst aber das was die Polizei zu der Sache sagt gleich als unwahr abtust. Da liegt doch bei dir ne generelle Ablehnung gegen Polizei vor. Ich will dir nichts unterstellen aber für mich kommt das so rüber. Und wenn es so sein sollte, ist es natürlich schwer, sich, wie du sagst, an einen Tisch zu setzen, denn dann ist so was ein ankämpfen gegen Windmühlen.

Unhd bei vielen Fans ist es auch so, dass eine generelle Ablehnung gegen die Polizei besteht. Gerade Fangruppierungen wie Ultras geben da oft so ein Beispiel ab. Die brauchen nur grün oder auch blau zu sehen und schon geht die Hetze los. Wie soll man bei solchen Voraussetzungen erwarten können, dass bei einem "runden Tisch" oder ähnlichem etwas positives herauskommt?

Dann hast du sinngemäß etwas darüber geschrieben, dass man auch als Unschuldiger was abkriegen kann. Ist richtig, dass passiert ohne Frage. Aber ich bin z. B. der Meinung, nicht nur was fußball betrifft sondern beispielsweise auch Demonstrationen, dass sich die Leute an der Gewaltausübung von einer Gruppe von Leuten mitschuldig macht, wenn die "normalen" Fans oder Demonstranten, diese Gewalttäter in ihren Reihen dulden. Es kommt nicht selten vor, dass sich auf Demos der schwarze Block ganz gezielt bei den friedlichen Demonstranten aufhält und im Schutze dieser dann gegen die Polizei vorgehen. Eigentlich kann man erwarten, dass ein friedlicher Demonstrant oder auch Fan, aus eigenem Interesse sich von diesen Leuten distanziert. Passiert aber eher selten und dann passiert es leider auch, dass solche Leute im Falle des Falles auch mal in Mitleidenschaft geraten. Das läßt sich nicht gänzlich vermeiden.
 

Cweb

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@Buscho:

1. Weiss nicht ob wir so (mit Betonung) unterschiedlicher Meinung sind was den Polizeieinsatz im Allgemeinen betrifft. Beispielsweise habe ich in der Vergangenheit, gerade auf die Schweiz bezogen, auch schon mal die Polizei kritisiert weil sie bei "kritischen" Spielen z.B. die beiden Fangruppen überhaupt nicht getrennt hat und so die Zürcher in Bern einfach ungehindert und ohne Überwachung auf die nach Hause gehenden Otto-Normalo-Bern-Fans prallen liess (das hat sich mittlerweile geändert, zum Glück). Ich finde es also durchaus angebracht wenn die Polizei vor Ort ist und für Ordnung sorgt, was beinhaltet, dass sie wenn nötig auch mal eingreift (beim "wenn nötig" differieren unsere Meinungen wahrscheinlich wieder. Ich bin der Meinung, dass die Polizei so lange wie möglich deeskalierend wirken sollte und von präventiven Grosseinsätzen absehen sollte). Bei besagtem Dresden-Spiel hat die Polizei aber zurecht eingegriffen (wenn man das so aus der Ferne beurteilen kann). Kritik richtet sich hier an das angebliche fehlende Fernhalten der BFC-Hools und das "Dreinschlagen in die Menge" (mir ist aber sehr wohl bewusst, dass wenn ein pöbelnder Mob einen Angriff auf die Polizei startet es sehr schwierig ist nur die "richtigen" zu treffen). Ich finde in diesem Sinne auch nicht unbedingt den Polizeieinsatz bei besagtem Spiel bedenklich, sondern die Äusserung des Polizeisprechers welche die Vereinsführung von Dresden quasi zu Komplizen der Hools macht. Es gibt genügend Beispiele, dass auch die Polizei Fehler machen kann (dass die Fans Fehler machen ist ja wohl unbestritten), nur wird das ausser in Fankreisen mehr oder weniger totgeschwiegen bis negiert. Der Otto-Normal-Bürger findet wenn irgendwo von einem Polizeieinsatz die Rede ist, dass die Polizei sicher einen Grund gehabt haben wird gegen die "Hooligans" (es werden teilweise ganz unterschiedliche Arten von Fans als Hooligan bezeichnet) vorzugehen ohne auch nur einen Moment dien Angelegenheit zu hinterfragen. Das Gleiche und noch schlimmer natürlich in den Medien. Und das nervt.

2. Zu meiner "Abneigung" gegen die Polizei. Mein Vater ist Polizist und ich hab ein sehr gutes Verhältnis mit ihm (auch wenn wir in dieser Frage differieren). Gegen wen ich was habe ist die italienische Polizei. Vor denen habe ich Nullrespekt. Betrifft auch nicht nur deren dubiose Einsätze gegen Fans (Paolo bspw.), sondern auch irgendwelche Raserrennen um 6 Uhr morgens wie ich in Bologna gesehen habe. Die Polizei in Italien ist sicher kein Vorbild. Hierzulande sieht das etwas anders aus. Man muss sich aber auch vergegenwärtigen, dass z.B. bei den Polizeitrupps in Stadiennähe auch eine bestimmte Art von Polizei vor Ort ist (Grenadiere...). Ich sehe auch an meinem Vater (der übrigens einfacher Büropolizist ist) und seinen Kollegen, dass die Polizei mehrheitlich sehr "repressiv" eingestellt ist, was auch kein Wunder ist.

3. Das mit den Fans ist natürlich so ne Sache und da hast Du schon recht. Nur so einfach ist es auch nicht sich von einer pöbelnden Gruppe zu distanzieren, vor allem in einem Gästeblock oder auf einem Extrazug. Und z.B. Petarde schmeissen oder kurz mal einen Polizisten angehen geschieht manchmal schnell. Und hier kommen wir nun zu dieser neuen Bewegung, die in dieser Hinsicht schon ein "Problem" darstellt, die Ultrà-Bewegung. Wenn sie sich die durchsetzt in Deutschland, und sie ist sich am durchsetzen, dann haben wir das gleiche "Problem" wie in Italien. Wir haben dann die Situation, dass es Otto-Normalos (sitzplatzzuschauer oder halt andere, welche das Spiel eher "ruhig" sehen wollen) gibt + die Ultras. Diese sind aber sehr heterogen. Beispielsweise gibt es in Italien nicht wirklich "Hooligan-Gruppen" wie es sie in Deutschland oder anderswo gibt. Diese "Schläger" bewegen sich auch im Rahmen der Ultras. Dazu kommen die eigentlichen Ultras, welche nicht unbedingt Schläger sind, sowie viele Mitläufer, die einfach Stimmung machen wollen und sonst nix. Als Fan, welcher Stimmung machen will, wirst Du schon fast gezwungen in die Nähe der Ultras zu stehen wenn Du mittendrin sein willst (und so die Stimmung voll mitkriegen willst. Und mal ehrlich: Viele tun sich sehr schwer, wenn sie alleine irgendwo singen müssen und allenfalls entgeisterte Blicke ernten müssen. Abgesehen ist für die Stimmung eine kompakte Gruppe erforderlich. Tja und die Ultras haben halt eine sehr hohe Attraktivität, weil sie sehr gut organisiert sind, für viel Spektakel sorgen (sind nicht nur die, welche Böller werfen, sondern auch für spektaktuläre Choreos sorgen) und "politisch" aktiv sind im Sinne, dass sie gegen den "modernen Fussball" mit all seinen Stadionfan-feindlichen Sachen ankämpfen. Und auch in Deutschland ist es so, dass die Vereine mit der angeblich besten Stimmung (Frankfurt, Nürnberg...) auch mit die grössten Ultrasgruppierungen haben.
Noch was zur fehlenden Selbstregulierung: Das ist natürlich ein Problem. Aber es ist halt auch der "Gruppengedanke" der Bewegung die dazu führt. Da "verrät" man nicht einfach einen, der in den Augen der meisten nichts schlimmes gemacht hat. Wenn aber wirklich was schlimmes passiert, dann können die Ultras auch schon mal einen überführen (bsp Italien: Ascoli letztes Jahr als so ein Hornhochse eine Rakete in die Samp-Kurve rüberschoss und dabei ne Frau verletzte. Der Typ wurde sofort von der Kurve aufgegriffen und der Polizei übergeben), das passiert aber eher selten.

4. Dialog ist noch in jedem Fall das Zauberwort gewesen. Und wenns 100 mal misslingt, man muss es wieder versuchen. Denn einfach mit dem Dampfhammer aufzufahren hat noch nie was gebracht. Das ist jetzt nicht nur auf das Problem "Fans" bezogen, sondern gilt in etwa für alles.

Ich und Buscho werden sicher nie einig darüber werden, was "angemessen" ist. Das Gleiche gilt allgemein fur die Parteien "Fans" und "Polizei". Nur sollte man versuchen, sich wenigstens anzunähern. Und ich glaube nicht, dass das alles "zwecklos" ist. Nur momentan fühlen sich halt die Fans oftmals verarscht und verraten, weil sie keine Unterstützung vom Verein und schon gar nicht von der Öffentlichkeit erfahren. Da sind sie manchmal auch selber schuld, nur eben: Wenn der Dresden-Mob irgendwo wütet, heisst das noch lange nicht, dass man die Nürnberger bestrafen darf.
 

Geissbock

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bei diesem Thema wird es nie zu einer vernünftigen Lösung kommen *glaub*

daher:

Jeden Freitag ( oder Samtag oder Sonntag oder Montag :mad: ) frei
für die Polizei.
 

le freaque

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Ich glaube aber auch, dass sich viele Polizisten "verarscht" fühlen, wenn sie ein Spiel von Dynamo Dresden - wie auch Dyn. Berlin, Union, RW Essen oder ein gepflegtes Hessenderby zwischen der Eintracht und Offenbach betreuen "dürfen". Die Ausschreitungen nehmen nach einigen Jahren guter Entwicklung mittlerweile wieder Ausmasse an, die einfach nicht gehen. GAR NICHT!
Wenn stinknormale Heimfans aus Angst lieber zuhause bleiben, weil "Dünamö" kommt, dann stimmt was nicht - und zwar grundsätzlich. Die Polizisten sind da doch auch nur Opfer, die, zugegebenermassen, durchaus auch zu Tätern werden: weil einfach zuviele im Einsatz sind, die solch eine Situation mangels Ausbildung nicht handeln können. Das passiert, auch zu häufig und da ist die Polizei in ihrer Ausbildung und KOnfliktvorbereitung auch gefordert, klar (siehe Demonstrationen, es passieren sicher viel mehr Übergriffe, als uns allen lieb sein kann)
Aber den "Anlass", das soviele Polizisten überhaupt vor Ort sein müssen - den liefert nunmal nicht die Polizei, auch nicht der einzelne Fan - sondern die immer gleichen Vereine, die ganz genau wissen, dass sie eine gewaltbereite Klientel haben und quasi NICHTS dagegen tun.
Aber gleichzeitig fordern eben diese Clubs neue Stadien auf Steuerzahlerkosten, beschäftigen Trainer (Dresden-Meier) und Sportdirektoren (Union.Heinrich) auf BL-Niveau...und investieren NICHTS, um mal ihr seit Jahren umherpöbelndes,-prügelndes,- und geiferndes "Fanpotential" mal auf auf halbwegs normale Umgangsformen zu trimmen.


Und solange diese Vereine und deren Fanbeauftragten gröbst fahrlässig ihre Aufsichtspflicht verletzen, bzw diese nicht mal im Ansatz erkennen (weil sie gerade unterwegs sind, um eine Petition zum GROOOSSEN Stadionneubau zu unterschreiben), tut mir kein einziger von denen leid, sorry.
 

Cweb

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Interessante Infos. Hab da ein paar Fragen:

1. Nimmt die Gewalt tatsächlich zu, oder hat man früher einfach "weggesehen"?
2. Stimmt es wirklich, dass Vereine wie Dresden sehr wenig "Fanarbeit" leisten? (Meiner Meinung nach kann nur über Fanarbeit und Gesprächen mit den Fans was erreicht werden. Ansonsten wird es für einen Verein ja auch ziemlich schwierig was gegen seinen "Pöbel" zu unternehmen. Oder was schwebt Dir da vor? Stadionverbote erteilen oder Fangruppierungen "verbieten"?). Aber es stimmt schon, dass vor allem der Verein was versuchen muss. Nur durch eine verbesserte Beziehung zwischen Fans und Vereinsführung kommt auch was Schlaues zustande. Das sollten die Hauptparteien sein am runden Tisch. Daneben dann halt noch Vertreter des örtlichen Sicherheitsdienstes, der Polizei und des DFB/DFL. (So ein runder Tisch hat in Basel anscheined ganz gut funktioniert, jedenfalls kam man nach den Gesprächen zu einer gemeinsamen Lösung).
3. Zustimmung, dass für die Polizei manche Events auch überhaupt kein Zuckerschlecken sind. Gerade besagte Hasspartien, welche dann von vielen benutzt werden um mal wieder so richtig Dampf abzulassen. Meiner Meinung nach ist die Polizeiarbeit in dieser Angelegenheit auch unterbewertet.
4. Mit der Schlussfolgerung bin ich dann nicht einverstanden: Klar kann sich der unschuldig verkloppte Fan in erster Linie auch bei seinem Pöbel bedanken. Eine arme Sau ist er trotzdem, kann ja nichts dafür, dass ausgerechnet in seinem Verein so viele "Schläger" rumlaufen.

Ich bin nachwievor der Meinung, dass Lösungen möglich sind. Speziell im Westdeutschen Raum ist die Situation nun ja auch nicht so dermassen schlimm, dass man gleich das weisse Tuch schwenken muss. Wieviele Ausschreitungen gibts z.B. bei Schalke-Spielen pro Jahr, welche über die üblichen verbalen Pöbeleien rausgehen? Es ist sicher was zu tun, aber gleich von Apokalypse zu sprechen ist nicht angebracht. Im Osten sieht das anscheinend etwas anders aus, aber auch da sollte es Möglichkeiten geben.

Das Problem ist halt einfach, dass man nich nur mit eiserner Faust regieren darf verbunden mit verbalen Entgleisungen und Pauschalisierungen. Vielleicht wäre ein altes amerikanisches Motto angebracht:

"Speak softly and carry a big stick"

P.S: Hier übrigens noch der Schlussbericht der Arbeitsgruppe "Muttenzerkurve - Sicherheit und Fans". Natürlich wird sich erst jetzt dann zeigen, ob die Gespräche was gebracht haben.
 
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