Die Diskussion über das Gewicht der Springer


Viceroy

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... da schließe ich mich eher den Leuten an, die sagen, dass man die Skier bei Unterschreitung des Mindest-BMIs einfach stärker verkürzen soll, so dass der Nachteil deutlich größer ist als der Vorteil, den man durch eine niedrigere Masse hat.

Zustimmung! Das Kranke an der jetzigen Situation ist ja, dass es zwar eine BMI-Regl gibt, die Skiverkürzungsstrafe aber so gering ist, dass ein Unterschreiten des ohnehin sehr niedrig angesetzten Wertes, belohnt wird. Insofern gebe ich Loitzl absolut recht.
 

Kirsten

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Naja, so niedrig ist das ganze aber nicht mehr. Hat nicht irgendwer hier sogar gesagt, ein BMI von 19 wär noch Normalgewicht? ich weiß, ist nur bis 20, aber das, was direkt darunter liegt ist halt leichtes Untergewicht.
das Problem ist eben das angesprochene, man hungert sich unter den BMI, und dann wird es kritisch. Nur sage ich: Viel kürzere Sker benachteiligen dann eben diejenigen, die von Natur aus schlank und dünn sind. Und da sag ich: es kann nicht sein, dass jemand, der ideal vom Körperbau als Springer geeignet ist, benachteiligt wird, nur damit die, die vielleicht nicht so geeignet sind, geschützt werden.

Und zu dem, was Lord Tylor sagt: Mein Kumpel isst morgens sicher 3 Brote mit Nutella, mittags grundsätzlich warm, abends dann nochmal warm. Und bei ihm heißt das z.B. 1 Pfund Nudeln mit Soße. Dann isst er oft nachts bevor er schlafen geht nochmal was. Und dazu verdrückt er sicher 2 Tafeln Schoki am Tag. Er wiegt übrigens bei ner Größe von 1,93m keine 70kg, also hat er höchstens nen BMI von 18,7. Also quasi der Springer BMI. Und Hungern tut er sicher nicht.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Der BMI als Vergleichsgröße ist natürlich auch immer etwas kritisch. Wenn ein Sportler viel Muskelmasse aufgebaut hat, dann kann der ja ohne weiteres auch einen BMI von über 25 haben, ohne Übergewicht zu haben. Manche sagen ja deshalb auch, man solle im Skispringen nicht den BMI sondern stattdessen den Körperfettwert oder ähnliches messen. Denn genau der dürfte vermutlich bei einem Skispringer mit BMI 19 noch wesentlich unter dem Wert liegen, den ein Normalbürger mit BMI 19 aufweist.

Aber nochmal zur Problematik des Zu- oder Abnehmens: Es tauchen die ganze Zeit Springernamen auf, die entweder mit dem Zunehmen (Pettersen, Kiuru) oder mit dem Abnehmen (Vassiliev, Loitzl, Löffler) haben. So lange nur einzelne Namen herumschwirren, sagt das wirklich gar nichts. Man müsste hier unter allen Springern eine Umfrage machen - erst dann könnte man herausfinden, ob eher Pettersen und Kiuri die Ausnahmen sind - oder doch eher Vassiliev und Loitzl.
 

Nevermind

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Manche sagen ja deshalb auch, man solle im Skispringen nicht den BMI sondern stattdessen den Körperfettwert oder ähnliches messen.

Wer hat das vorgeschlagen? Halte ich für eine gute Idee, auch wenn die Verantwortlichen davor natürlich zurückscheuen werden, weil dann die mageren Tatsachen ans Licht kämen und der Skisprungsport ein weiteres Mal negativ in den Schlagzeilen auftauchen würde...ob eine Befragung aller Athleten etwas nutzt, wage ich zu bezweifeln.
Nur wenige werden sich trauen, offen zuzugeben, dass sie vielleicht eher bei Loitzl, Vassiliev und co einzuordnen sind als bei Kiuru usw...so bleibt es "lieber" ein offenes Geheimnis :hmpf:
 

Kirsten

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Ich werf mal was anderes in den Raum: Meint ihr, wenn die Springer wirklich alle so schlimm magersüchtig wären, hätten sie überhaupt die Kraft, zu springen? Täglich viel zu trainieren, Absprung zu trainieren mit schon beschriebenen Übungen, etc.? Ich sags euch, ganz sicher nicht.
Wenn sie am tag nicht genug essen, fehlt die Kraft, ganz einfach. Habe ich von Skispringern, die Essstörungen hatten, selbst erzählt bekommen.
Ich will damit nicht sagen, dass die alle jetzt nicht dünn sind und manche vielleicht auch arg dünn, aber sicher nicht alle magersüchtig oder ähnliches
 

L'Anna

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Ich werf mal was anderes in den Raum: Meint ihr, wenn die Springer wirklich alle so schlimm magersüchtig wären, hätten sie überhaupt die Kraft, zu springen? Täglich viel zu trainieren, Absprung zu trainieren mit schon beschriebenen Übungen, etc.? Ich sags euch, ganz sicher nicht.
Wenn sie am tag nicht genug essen, fehlt die Kraft, ganz einfach. Habe ich von Skispringern, die Essstörungen hatten, selbst erzählt bekommen.
Ich will damit nicht sagen, dass die alle jetzt nicht dünn sind und manche vielleicht auch arg dünn, aber sicher nicht alle magersüchtig oder ähnliches

:up: Das habe ich auch immer gedacht. Man braucht einfach was essen, um die Kraft zu haben. Ich habe das selbst erlebt als ich einmal nicht mehr essen konnte. Am ende konnte ich die Treppe einfach nicht mehr hochgehen !
 

senryu

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Der BMI als Vergleichsgröße ist natürlich auch immer etwas kritisch. Wenn ein Sportler viel Muskelmasse aufgebaut hat, dann kann der ja ohne weiteres auch einen BMI von über 25 haben, ohne Übergewicht zu haben.

Dieser BMI-Kram fällt für mich - sorry - unter Humbug der Neuzeit und ist in seiner Bedeutung völlig überbewertet. Was sagt denn der BMI nur aus? Der bezieht sich auf das reine Gewicht und die Körpergrösse. That's it. Bisschen wenig um zu sagen ob jemand gesund ist oder nicht,oder? Hier kam die Idee in Bezug auf Körperfettwert etc. auf. Solche Faktoren mit hineinzunehmen gehen meiner Meinung nach eher in die richtige Richtung.

Kirsten merkte richtig an, dass Menschen, die permanent hungern, nicht genug Kraft haben. Dies ist richtig. Wer sich mal die Uebungen der Springer anschaut wird sehen, dass das schon bisschen was an Kraft verlangt wird. Wer's nicht glaubt, einfach mal selbst probieren.

Wer sich permanent auf Kampfgewicht hungern muss, Kraft verliert und dann aufgrund dessen dann keine ausreichende Leistung mehr bringt sollte sich mit dem Gedanken einer alternativen Berufswahl mal langsam aber sicher anfreunden.

Und last but not least: in jeder Sportart gibt es Menschen, die sind vom Körperbau vielleicht geeigneter als andere und vielleicht dessen ein wenig im Vorteil. Well, that's life I guess :)
 
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