So bin gerade nach Hause gekommen, hier die versprochenen Eindrücke:
Erstmal aber eine lustige Szene vor Beginn des Films: einige Kollegen von mir und ich warten vor dem Kinosaal auf den Beginn des Films und unterhalten uns gerade über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Christentums und des Islams, auf jeden Fall etwas religiöses. Auf einmal kommt eine etwas ältere Dame zu uns herüber und fragt mich ob ich Pater Christian sei. Ich schaue die Frau zuerst etwas verdutzt an und sage ihr, dass sie mich mit jemand anderem verwechselt, die Frau geht weg und erst dann begreife ich, dass sie mich für nen Geistlichen gehalten hat. *lol*, dabei hab ich mich heute extra nicht rasiert und sah eher wie ein radikaler Moslem aus...
Nun zum Film:
Man kann eigentlich sagen, dass alles halb so wild war wie es in den Medien dargestellt wurde. Ich hatte vor dem Film Befürchtungen, dass es übermäßig blutig zugehen würde, aber der Brutalitätsfaktor hält sich in Grenzen, die Auspeitschszene ist zwar nicht wirklich für sanfte Gemüter gedacht, aber soooo schlimm ist sie auch wieder nicht. Auch die Kreuzigung ist jetzt nicht so übermäßig brutal, es ist halt recht realischtisch ohne aber ins Geschmacklose abzugleiten. Jedenfalls empand ich den Film als nicht so brutal, habe schon weitaus schlimmere Sachen gesehen. Zum Vorwurf des Antisemitismus sei gesagt, dass dieser auch nicht wirklich gerechtfertigt ist, man kann in einige Szenen Antisemitismus hineininterpretieren, aber es ist meiner Meinung nach trotzdem kein Grund solchen Aufstand deshalb zu machen.
Zum Inhaltlichen kann man sagen, dass Gibson solide Arbeit geleistet hat, er hat sich keine groben Patzer erlaubt, hat aber auch nichts weltbewegend Gutes geleistet.
Nett fand ich allerdings, dass er sich auch ein wenig Interpretationsspielraum gelassen hat (zb. die "Fratzen", die Judas dazu bringen sich zu erhängen, der immer wieder auftauchende "Satan" oder der Rabe, der dem schimpfenden Gekreuzigten das Auge aushackt).
Die schauspielerische Leistung von "Jesus" James Caviezel ist recht gut, man kauft ihm die Schmerzen jederzeit ab. Glaubwürdig wirkt auch, dass Hebräisch (?) gesprochen wird.
Auffallend ist auch noch, dass Monica Belucci fast immer solchen "Skandalfilmen" mit dabei, sei es vor einiger Zeit Irreversibel oder jetzt halt die Passion Christi.
Den Film abschließend zu bewerten fällt mir ziemlich schwer, er ist sicher nicht schlecht gemacht, das auf keinen Fall, nur frage ich mich, ob auch irgendein Hahn nach dem Film krähen würde, wenn der Film nicht soviel Medienaufmeksamkeit bekommen hätte?