Die verlorene Generation von Schwergewichlern


Moritz

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Im der Biografie von Don King "harte Bandagen" sind Passagen aus Gesprächen mit Tim Witherspoon in denen er erzählt wie die Moral im Gym von Don King in den achziger war. Es wurden Drogen konsumiert, kaum einer trainierte hart und alle waren frustriert. Die Frustration lag in der Gewissheit begründet, dass sie wie Marionetten behandelt wurden und ausgebeutet wurden. Meist bekamen sie noch nichteinmal 50% der zugesicherten Börse. Höhepunkt war der Kampf von Witherspoon gegen Bruno als Bruno als Herausforderer 700.000$ bekam und Witherspoon als Champ 90.000$. Das führte dann schließlich dazu dass Witherspoon mit 5 Tagen Training und total lustlos in den zweiten Kampf gegen Bonecrusher Smith ging und ihn auch in der ersten Runde verlor.

Sie hatten aber keine andere Wahl. King hatte alle guten Boxer unter Vertrag und wer nicht nach seiner Pfeife tanzte war draussen und hatte keine Chancen auf nen WM Fight. Nach Kings Pfeife tanzen hieß King als Promoter 33% der Börse abgeben, Carl King als Manager 50% der Börse abgeben (obwohl laut den Statuten nur 25% erlaubt waren), keinen eigenen Anwalt oder Steuerprüfer, Blankoverträge unterschreiben und die Pflicht haben in Kings Gym zu trainieren (was er doppelt von den Börsen abzog).

Zu dieser "verlorenen Generation" gehörten neben Witherspoon noch Page, Pinklon Thomas, Tubbs, Tucker, Buster Douglas, Mitch Green und Leon und Michael Spinks. Glaubt ihr sie hätten mehr erreicht ohne King?
Denke Witherspoon hätte allemal das Zeug gehabt ein großer zu werden.
 

Lucien

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Ich denk sie hätten alle mehr erreicht. In der Liste fehlt noch Tyson der mit Rooney und Cayton sicherlich viel mehr erreicht hätte.
 

Lucien

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Der einzige Vorteil an King ist, dass man durch ihn in Amerika einige Kämpfe die nach Punkten verloren dann doch gewinnt.
 

desl

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Tjoa, es mag Vor- und Nachteile haben bei King unter Vertrag zu stehen.
King kann einen berühmt machen ... wenn man jedoch schon berühmt ist, dann ist es besser nicht bei King unter Vertrag zu stehen.


Einer wie Lyakhovich hätte z.B. ohne King lange auf ne WM-Chance warten können.
 

Languste

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Larry Holmes hat zu der Zeit auch bei King unter Vertrag gestanden und bei ihm hat es funktioniert. Warum nicht auch bei den anderen Boxern?

Ich denke das ist sehr einseitig dargestellt um von der eigenen unfähigkeit der Boxer abzulenken.
 

jisi

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RealDeal schrieb:
Larry Holmes hat zu der Zeit auch bei King unter Vertrag gestanden und bei ihm hat es funktioniert. Warum nicht auch bei den anderen Boxern?

Ich denke das ist sehr einseitig dargestellt um von der eigenen unfähigkeit der Boxer abzulenken.

Wer das Buch gelesen hat, weiß, was Larry Holmes zu Don King sagt, diese "Zusammenarbeit" hat keinesfalls funktioniert. Und das Buch gibt nur einen geringen Teil wider.
 

Devil

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RealDeal schrieb:
Larry Holmes hat zu der Zeit auch bei King unter Vertrag gestanden und bei ihm hat es funktioniert. Warum nicht auch bei den anderen Boxern?


Ich weiß nicht. Solange der Boxer seine Kämpfe gewinnt , funktioniert es natürlich. Aber Don King überredete auch Holmes gegen Tyson anzutreten. Nachdem Holmes verlor , ging King in dessen Kabine , um ihn zu trösten. Daraufhin beschimpfte Holmes ihn , warf ihm vor ihn verheizt zu haben und wollte ihm an den Kragen gehen.
 

Languste

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Ich habe das Buch nicht gelesen und weiss das sich Larry Holmes nicht sehr positiv zu Don King äusserte. Die Schuld auf eine andere Person zu schieben ist nunmal sehr leicht und ein Boxer der nicht an der Spitze steht und sich nicht selbst promoten kann wie de la hoya oder Wladimir Klitschko bekommt unterm Strich eine größere Börse als ohne Promoter auch wenn er nichts teilen muss. So schlecht kann es also garnicht gewesen sein das man im Gym trübsal blasen muss und Drogen nehmen sonst wäre Don King nicht der Erfolgreichste Promoter der Welt.
 

jisi

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RealDeal schrieb:
Ich habe das Buch nicht gelesen und weiss das sich Larry Holmes nicht sehr positiv zu Don King äusserte. Die Schuld auf eine andere Person zu schieben ist nunmal sehr leicht und ein Boxer der nicht an der Spitze steht und sich nicht selbst promoten kann wie de la hoya oder Wladimir Klitschko bekommt unterm Strich eine größere Börse als ohne Promoter auch wenn er nichts teilen muss. So schlecht kann es also garnicht gewesen sein das man im Gym trübsal blasen muss und Drogen nehmen sonst wäre Don King nicht der Erfolgreichste Promoter der Welt.

Vielleicht einfach mal das Buch lesen und was dort über King geschrieben wird ist mit Sicherheit noch harmlos.

Mike Tyson weigerte sich - er saß zu dieser Zeit im Gefängnis - gegen Don King vor Gericht auszusagen, da er die Rache Kings im Gefängnis fürchtete. Don King ist ein Verbrecher mit - harmlos ausgedrückt - Kontakten zum organisierten Verbrechen. Das FBI ermittelt/e jahrelang gegen King und das mit Sicherheit nicht, weil Don King Boxer um seine Börsen betrogen hat.
 

Devil

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jisi schrieb:
Vielleicht einfach mal das Buch lesen und was dort über King geschrieben wird ist mit Sicherheit noch harmlos.

Mike Tyson weigerte sich - er saß zu dieser Zeit im Gefängnis - gegen Don King vor Gericht auszusagen, da er die Rache Kings im Gefängnis fürchtete. Don King ist ein Verbrecher mit - harmlos ausgedrückt - Kontakten zum organisierten Verbrechen. Das FBI ermittelt/e jahrelang gegen King und das mit Sicherheit nicht, weil Don King Boxer um seine Börsen betrogen hat.

Tyson hat aber NACH dem Knast wieder mit Don King zusammen gearbeitet.
 

Moritz

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RealDeal schrieb:
Larry Holmes hat zu der Zeit auch bei King unter Vertrag gestanden und bei ihm hat es funktioniert. Warum nicht auch bei den anderen Boxern?

Ich denke das ist sehr einseitig dargestellt um von der eigenen unfähigkeit der Boxer abzulenken.

Larry Holmes hatte auch gegen King geklagt, wie soviele andere. Es ist als Boxer einfach frustrierend wenn du von deiner Börse nur 25% bekommst und King dir vor dem Kampf sagt, wenn du nicht vorzeitig gewinnst wirst du den Kampf in jedem Fall verlieren, nur um dir seine Macht zu demonstrieren. Das war in den Achzigern noch krasser da alle großen HW´s bei King waren. Man musste sich praktisch mit ihm arrangieren.

Und zu Holmes sei noch gesagt, dass King ihn regelrecht ausgeplündert hat und auch psychisch ziemlich fertig gemacht hat (inkl. Morddrohungen). Aber bei Holmes war das halt nicht so extrem wie bei den oben genannten, vllt auch deswegen weil er für King nicht einfach austauschbar war wie z.B. ein Tubbs oder Witherspoon, denn er hatte ja Ali geschlagen und war daher ne gr0ße nummer in den USA.
 

Corex

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Hab mal gehört, daß King dem guten Larry Holmes angedroht hat, ihm die Beine brechen zu lassen. Weiß nur leider nicht mehr, in welchem Zusammenhang King dies Holmes gegenüber geäussert hat.
 

jisi

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Corex schrieb:
Hab mal gehört, daß King dem guten Larry Holmes angedroht hat, ihm die Beine brechen zu lassen. Weiß nur leider nicht mehr, in welchem Zusammenhang King dies Holmes gegenüber geäussert hat.

Soweit ich weiß, hat Holmes Ali beim Sparring niedergeschlagen. Sollte dies an die Öffentlichkeit gelangen, drohte King damit, Holmes die Beine brechen zu lassen.

Don King hat den Fernsehsender u.a. auch wegen dieser Äußerung auf Schadenersatz in Milliardenhöhe verklagt.

http://www.eastsideboxing.com/news.php?p=2576&more=1

http://www.welt.de/data/2005/01/15/388447.html
 

Cânhamo

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Man spricht zurecht von der "verlorenen Generation".
Wenn man heutzutage die kuenstlich hochgezuechteten Kampfrekorde ( durch massenweises Flaschen-und Mumienhauen) von vielen Boxern z.B: bei der UBP oder generell bei Ulf-Dietmar Sauerkohl) sich so ansieht, dann kann man von den heuigen Boxern wohl eher von einer verlogenen Generation sprechen.:cool4:
 

jisi

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Das gab es seinerzeit noch zusätzlich. Es wurden Kampfrekorde geschönt mit Kämpfen, die gar nicht stattgefunden hatten.

Don King veranstaltete in den 70igern ein Boxturnier mit den angeblich besten Boxern Amerikas. Diese musssten allerdings allesamt bei ihm unter Vertrag sein. Der Fernsehsender ABC veranstaltete das Turnier. Die Journalisten Wallau und Gordon fanden jedoch heraus, dass die Kampfrekorde der Boxer mit getürkten Kämpfen geschönt wurden.

Selbst das berühte Ring-Magazine war daran beteiligt. Beide Journalisten verglichen die Ring Record Books von 1975, 1976 und 1977 und stellten fest, dass Kämpfe, die angeblich 1975 stattgefunden haben sollten, im Record Book von 1975 nicht aufgeführt waren.

Das Ring Record Book von 1977 enthielt fünf getürkte Ein-Runden-k.o.Siege in Biff Clines Karriere, vier gefälsche Siege Richard Rozelles, zwei gefälschte Siege Pat Dolans, vier fiktive k.o.-Siege Anthony Houses, zwei imaginäre Siege in Mexiko des inaktiven Ike Fluellen.
Johnny Baldwin wurde ein gefälschter Sieg in Mexiko zugestanden, nachdem Hagler ihn k.o. geschlagen hatte um ihn qualifiziert erscheinen zu lassen. Hilbert Stevenson wurden fünf gefälschte Siege zugestanden sowie zusätzlich ein Unentschieden gegen Anthony House, die beide von Chris Cline gemanagt wurden.

Die ABC sagte daraufhin auch das Schwergewichtsfinale zwischen Larry Holmes und Stan Ward, beide wurden von Don King gemanagt ab. Aber auch aus dieser Affäre kam Don King unbeschadet heraus. Teddy Brenner witzelte "Wenn der Ring die Bibel ist, dann braucht das Boxen ein neues Testament"

Quelle: Don King "Harte Bandagen" von Jack Newfield.
 
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Tobi.G

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Ist das Buch empfehlenswert?? Vielleicht lese ich das auch! Ich glaube aber nicht dass King heutzutage auch noch so mit seinem Boxern umgeht oder?? Heutzutage haben die Boxer ja auch bei anderen Promotern immer bessere möglichkeiten.
 

Moritz

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Tobi.G schrieb:
Ist das Buch empfehlenswert?? Vielleicht lese ich das auch! Ich glaube aber nicht dass King heutzutage auch noch so mit seinem Boxern umgeht oder?? Heutzutage haben die Boxer ja auch bei anderen Promotern immer bessere möglichkeiten.

Ja ist schon interessant. Vorallem wenn es um das Ausbeuten der Boxer geht. Das ist einfach Wahnsinn, was der Kerl da abzieht. Das beste Kapitel ist "die feindliche Übernahme des Mike Tyson". Hammer wie systematisch der Kerl da vorgeht und mit den Leuten in Tysons Umfeld (Torres, Rooney, Givens etc) spielt wie mit Marionetten.

Jedoch ist es stellenweise mit zuvielen Fakten vollgehauen, was es stellenweise etwas langwierig macht. Denke der Autor wollte damit das Buch "wasserdicht" machen.
 
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