auf der einen seite sind es wirklich viele turniere, top-spieler haben rund 80 matches pro jahr und die saison-pause beträgt einen monat, das ist ein witz.
Aber es ist doch nicht so, dass die Top-Leute die restlichen 11 Monate komplett durchspielen müssen.
Nadal z.B. hat in dieser Saison bereits 2 längere Pausen genommen. Von Melbourne bis Indian Wells hat er (Kurzeinsatz im Davis Cup mal außen vor) 5 Wochen komplett pausiert. Genauso 5 Wochen zwischen Wimbledon-Canada Masters. Würde er das verpflichtende 500er Turnier nach den US Open (dumme Regel, gehört einfach abgeschafft) statt in Tokio erst Ende Oktober in Valencia spielen, könnte er noch dazu Shanghai (wegen der 8/9-Regel) ohne Strafen absagen und könnte zwischen dem vergangenen Davis Cup weekend und dem Paris Bercy Masters weitere 6 Wochen komplett pausieren.
Das ist natürlich alles leichter gesagt als getan aufgrund von Sponsoren-Verpflichtungen, Turnier-Verträgen, verschiedenen Vorbereitungs-Strategien usw. Jedoch finde ich, dass man neben der off-season im Dezember auch während der Saison viele Möglichkeiten hat mal jeweils komplett für 5 Wochen zu pausieren. Man muss es nur vernünftig planen. Und selbst wenn man neben Geldstrafen einen Nuller im 52-Wochen-Rankings-Zyklus hinnehmen muss, so ist das doch besser solange man dann bei den anvisierten Slams körperlich in Topform spielen kann. Federer hat auch schon etliche Nuller für Turniere kassiert oder mit den absurdesten Ausreden manche Masters abgesagt und die Strafen hingenommen.
Solange es dem Ziel (ausgeruht für die Top-Turniere) dient, sehe ich darin kein Problem. Nadal hat vor kurzem 12 Monate lang einen Nuller wegen Washington mit sich herumgeschleppt bis der Nuller durch die in diesem Jahr 500 gewonnenen Punkte aus Barcelona Anfang August ersetzt wurde. Hat ihn in der Rangliste auch nicht gerade umgebracht.
Stich labert mir zu viel populistischen Unsinn, jedoch stimme ich ihm zu, dass die Top-Spieler in einer finanziellen Traumwelt leben und nicht verlangen können, dass sich die ATP Tour immer nur ihnen anpasst. Weiter oben habe ich Beispiele genannt wie man pro Saison jeweils dreimal 5 Wochen Pause nehmen kann. Denn wie du selber sagst, die Termine der Slams und Masters sind in Stein gemeißelt. Was wird sich da groß ändern können? 8 verpflichtende Masters pro Saison ist zu viel, aber es werden eher noch mehr eingeführt als welche entfernt. Man muss auch nicht alle 3 Sandmasters spielen.
Selbst wenn man Strafen und Nuller vermeiden will, dann verzichte ich doch lieber auf 3 Sandmasters in Folge in der stressigsten und anstrengendsten Phase der Saison schlechthin und spiele stattdessen in Shanghai und Paris, wo ich auch mal früh halbherzig ausscheiden und so noch einigermaßen fit beim Masters Cup auftreten kann. Im Notfall fake ich eine Verletzung und gut ist.
Das betrifft natürlich nur die Top-Leute. Vielen sind die beiden Masters am Ende natürlich wichtig um sich noch für die WM zu qualifizieren. Was abgeschafft werden MUSS ist diese schwachsinnige Regel, dass man ein 500er Turnier nach den US Open spielen muss. Der Davis Cup 1 Woche nach den Slams ist auch fragwürdig. 3 Sand-Masters innerhalb kurzer Zeit und dann innerhalb weniger Wochen Paris und Wimbledon hintereinander und dann gleich anschließend Davis Cup? Das ist geisteskrank.
Mein Fazit: Die Spieler müssen selber ihre Turnierplanung so gestalten, dass sich was ändert, denn die ATP wird nichts mehr ändern. Die hat schon viele Zugeständnisse gemacht. Und im Zweifel stopfen sie den Kalender noch mehr zu.