HamburgBuam
Adalaide Byrd
Als im Vorfeld des Feigenbutz-DeCarolis Rückkampfes verkündet wurde, dass es sich dabei um einen vollwertigen WM Kampf handeln würde, fielen die Reaktionen der Fans aus verständlichen Gründen eher durchwachsen aus. Die Titel-Inflation nimmt immer mehr Überhand. Immer mehr Verbände schießen aus dem Boden und schicken sich an, ein Stück von Kuchen abzugreifen. Weltmeistertitel sind Massenware. Die breite Masse hat da längst den Überblick verloren und folgt der Vermarktung des Veranstalters so brav, wie ein Dackel seinem Herrchen. Immer wieder wurden Rufe laut, es möge doch wie früher lediglich einen Titel geben. Dabei könnte die Lösung noch minimalistischer sein.
Die Lösung der ganzen Misere wäre meiner bescheidenen Meinung nach eine komplette Abrüstung. Keine Titel mehr. Überhaupt keine. Einer der Hauptgründe für den Erfolg der aktuellen Masche ist es doch, dass man den Zuschauern mit dem angeblichen Qualitätssiegel einer WM so ziemlich jeden Kampf schönreden kann. Reine Psychologie.
Nehmen wir mal an, es gäbe keine Titelkämpfe mehr. Somit braucht auch keiner mehr Ranglisten. Diese stellt jeder Fan für sich auf. Will ein Boxer als Nr.1 anerkannt werden, kann er nicht mehr darauf bauen, einen Gürtel zu erobern und diesen in seinem Heimatland gegen zweifelhafte Gegner verteidigen. Das Argument, er wäre doch der Titelträger, zieht dann nicht mehr. Nein, er müsste sich gegen gleichwertige Kontrahenten beweisen und auf sportlicher Ebene darlegen, weshalb er der Beste ist. Wenn nämlich die Zuschauer entscheiden, wer der beste ist, dann haben wir wieder eine Öffentlichkeit, welche Kämpfe fordert. Wenn den Menschen nicht vorgekaut wird, wer der Bessere ist, dann wird zunehmend auf starke Kämpfe gedrängt werden. Schwache Ansetzungen würden negativer Auffallen, da man nun keine Titel mehr hat, um sie aufzuwerten.
Profitieren würde davon vor allem der Boxsport an sich. Nicht nur, dass es an der Spitze zu besseren Paarungen kommen würde. Auch die kleinen, regionalen Veranstaltungen würden einen Aufschwung erleben, da ihnen nun kein Makel der fehlenden WM mehr anhaftet. Sie würden sich in der Wertigkeit nicht mehr unterhalb der größeren Veranstaltungen befinden. Auch hier müsste man sich mit sinnvollen Kämpfen ins Bewusstsein von Fans und Medien hocharbeiten. Dies würde dem üblichen Tschechen-Verdreschen, wie es immer häufiger betrieben wird, zumindest in den Hauptkämpfen entgegen wirken.
Und zu guter letzt wird es auch den Urteilen gut tun, wenn das Ansehen eines Boxers primär an den Augen der Öffentlichkeit hängt. Lediglich der Heimvorteil bliebe als Problem bestehen, würde aber vermutlich abnehmen. Ohne Titel kann man den Skandalboxer beim kommenden Fight nur schwer vermarkten. Die Fans würden nicht denken: “Das ist der Weltmeister”, sondern würden in erster Linie an ihre letzten sportlichen Erinnerungen denken. Faire Urteile wären nötig, um den Ruf des Boxers rein zu halten. Denn eben dieser entscheidet auch über das sportliche Ansehen und somit darüber, ob die Öffentlichkeit auf für ihn lukrative Kämpfe drängt.
Naive Utopie? Möglich. Aber man wird doch noch träumen dürfen. Zumindest wäre es einen Versuch wert, wo das aktuelle Modell doch offensichtlich auf den Abgrund zuhält.
Wie denkt ihr darüber?
Die Lösung der ganzen Misere wäre meiner bescheidenen Meinung nach eine komplette Abrüstung. Keine Titel mehr. Überhaupt keine. Einer der Hauptgründe für den Erfolg der aktuellen Masche ist es doch, dass man den Zuschauern mit dem angeblichen Qualitätssiegel einer WM so ziemlich jeden Kampf schönreden kann. Reine Psychologie.
Nehmen wir mal an, es gäbe keine Titelkämpfe mehr. Somit braucht auch keiner mehr Ranglisten. Diese stellt jeder Fan für sich auf. Will ein Boxer als Nr.1 anerkannt werden, kann er nicht mehr darauf bauen, einen Gürtel zu erobern und diesen in seinem Heimatland gegen zweifelhafte Gegner verteidigen. Das Argument, er wäre doch der Titelträger, zieht dann nicht mehr. Nein, er müsste sich gegen gleichwertige Kontrahenten beweisen und auf sportlicher Ebene darlegen, weshalb er der Beste ist. Wenn nämlich die Zuschauer entscheiden, wer der beste ist, dann haben wir wieder eine Öffentlichkeit, welche Kämpfe fordert. Wenn den Menschen nicht vorgekaut wird, wer der Bessere ist, dann wird zunehmend auf starke Kämpfe gedrängt werden. Schwache Ansetzungen würden negativer Auffallen, da man nun keine Titel mehr hat, um sie aufzuwerten.
Profitieren würde davon vor allem der Boxsport an sich. Nicht nur, dass es an der Spitze zu besseren Paarungen kommen würde. Auch die kleinen, regionalen Veranstaltungen würden einen Aufschwung erleben, da ihnen nun kein Makel der fehlenden WM mehr anhaftet. Sie würden sich in der Wertigkeit nicht mehr unterhalb der größeren Veranstaltungen befinden. Auch hier müsste man sich mit sinnvollen Kämpfen ins Bewusstsein von Fans und Medien hocharbeiten. Dies würde dem üblichen Tschechen-Verdreschen, wie es immer häufiger betrieben wird, zumindest in den Hauptkämpfen entgegen wirken.
Und zu guter letzt wird es auch den Urteilen gut tun, wenn das Ansehen eines Boxers primär an den Augen der Öffentlichkeit hängt. Lediglich der Heimvorteil bliebe als Problem bestehen, würde aber vermutlich abnehmen. Ohne Titel kann man den Skandalboxer beim kommenden Fight nur schwer vermarkten. Die Fans würden nicht denken: “Das ist der Weltmeister”, sondern würden in erster Linie an ihre letzten sportlichen Erinnerungen denken. Faire Urteile wären nötig, um den Ruf des Boxers rein zu halten. Denn eben dieser entscheidet auch über das sportliche Ansehen und somit darüber, ob die Öffentlichkeit auf für ihn lukrative Kämpfe drängt.
Naive Utopie? Möglich. Aber man wird doch noch träumen dürfen. Zumindest wäre es einen Versuch wert, wo das aktuelle Modell doch offensichtlich auf den Abgrund zuhält.
Wie denkt ihr darüber?