Es gibt keine Kleinen mehr! Oder?


NcsHawk

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Die Fußballweltmeisterschaft in Russland läuft jetzt seit knapp einer Woche.
Den begeisterten Fußballfans ist in dieser Woche vor allem eins aufgefallen:

Özil singt nicht bei der Nationalhymne mit!
Nein, nur ein Scherz.

Die großen Favoriten haben sehr große Probleme in den Spielen gegen "kleinere" Fußballnationen.

Die Spanier quälen sich über 90 Minuten gegen ein Iranisches 6-4-0 System.
Die Argentinier stolpern über Isländer die jeden Einwurf in der gegnerischen Hälfte zum Eckball erklären.
Frankreich duselt sich gegen Australier zu einem mühevollen 2:1 Sieg und so weiter.

Große Fußballexperten wie Frank Buschmann oder Mario Basler folgern daher absolut korrekt:
Es gibt keine kleinen Gegner mehr im Fußball.

Aber ist das wirklich der Fall?
Wie ist eure Meinung?

Meiner Meinung nach hat es die Entwicklung im Fußball deutlicher einfacher für schwache Teams gemacht gegen stärkere Mannschaften zu bestehen.
Mehrere Faktoren führen bei einer solchen Weltmeisterschaft dann dazu, dass die "Kleinen" es den "Großen" sehr schwer machen.

1. Aufgrund der sehr beschränkten Vorbereitungszeit auf ein solches Turnier stimmen natürlich nicht alle Abläufe in den Nationalmannschaften. Meiner Meinung nach merkt man dies vor allem im Offensivspiel.
Es ist deutlich einfacher sich darauf zu beschränken mit 10 den eigenen Strafraum zu verteidigen als sich offensiv Chancen gegen solch ein Bollwerk zu erspielen. Ohne grobe individuelle Fehler sind solche Bollwerke für nicht eingespielte Teams kaum zu bezwingen.

2. Die großen Teams wie Spanien/Argentinien/Deutschland/Frankreich spielen kaum noch mit richtigen Stürmern. Wo es früher noch Normalität war mit zwei echten Stoßstürmern zu agieren findet man in manchen Teams nicht mal mehr einen "echten" Mittelstürmer. Viele Teams agieren mit der falschen Neun in der vordersten Position. Das nimmt den Teams aber auch die einfachste Option um in den Strafraum zu kommen. Die Flanke mit anschließendem Kopfball.

All das führt zwar zu spannenden Spielen aber eben auch zu ziemlich ekligem Fußball.
Zu einem guten Spiel gehören immer zwei Mannschaften aber leider beschränkt sich bei der Weltmeisterschaft immer mindestens eine Mannschaft darauf den Bus vorm eigenen Tor zu parken.
Diese Entwicklung wird meiner Meinung nach durch eine Erweiterung der Teilnehmer noch verstärkt.
 

bigcactus

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Ein weiterer Punkt könnte sein, dass die Nationaltrainer immer schlechter werden. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie es früher war, aber heutzutage gilt die Nationalmannschaft ja eher als Auffangbecken für gescheiterte Vereinstrainer.
 

Cudi

A, B, C und die 6
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Die Mannschaften bei dieser WM kann man in 2 einfache Gruppen aufteilen.

1. Nationen (meistens kleine) die den Bus parken und versuchen auf 0:0 zu gehen oder durch einen Konter irgendwie einen reinzugammeln.
2. Nationen (meistens größere) die versuchen dagegen das Spiel zu machen, sich aber daran die Zähne ausbeißen.

Zu 1: Mannschaften wie Island sehen dies wohl als einzige Lösung, um nicht von Argentinien und co die Bude vollgehauen zu bekommen. Also wird eine solide 8er Kette gespielt, um sich wie im letzten Spiel erfolgreich den Punkt zu ergammeln. Die gesamte Vorbereitung liegt wahrscheinlich im Bereich taktische Disziplin. Es wird sehr viel in Richtung Ball verschoben, ohne aber die Grundformationen zu verlassen, um kompakt zu stehen. Gestern beim Iran hatte das der Experte (Stani?) sehr treffend analysiert. Ich meine die komplette iranische Mannschaft stand innerhalb von 18 Metern verteilt auf dem Feld. Also im Prinzip alle Mann im eigenen Strafraum +/- 2m.

Zu 2: Ja, Mannschaften wie Argentinien, Deutschland, Spanien haben die spielerischen Mittel, um solche Abwehrformationen zu knacken. Allerdings hilft es nicht, wie praktiziert, sich den Ball vor dem Strafraum quer hin und her schieben zu lassen. Bei Argentinien war z.B. null Flügelspiel zu sehen. Es haben sich die meisten in und vor dem Strafraum versammelt, Ball auf Messi und der macht schon was draus. Keine Tempowechsel, keine Variabilität war zu sehen. Bei Deutschland wurde es auch eher gefährlich wenn der Ball z.B. mal über rechts (Kimmich) reinkam (Bsp. Kopfballchance Gomez). Warum denn mal nicht über außen bzw. die Grundlinie durchzukombinieren? Eigentore oder komische Abfälscher fallen im Moment rein wie bekloppt.

Fazit: Die Kleinen machen das für ihre Verhältnisse defensiv sehr gut und sind diszipliniert im Bus parken. Andererseits haben sich die großen Nationen teilweise auch selten dämlich dabei angestellt, sich gute Chancen zu erspielen. Wie so häufig liegt also in der Mitte die Wahrheit.
 

Johnbert

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Ich drehe die Sache einfach um und sage "es gibt keine Großen mehr". Welches nominelle Top-Team tritt denn momentan entsprechend auf? Das einzig würdige Spiel war Portugal-Spanien aber wenn man gesehen hat, wie die beiden im zweiten Spiel aufgetreten sind... Naja, ne Gala war das sicher in beiden Spielen nicht. Frankreich mit Duselsieg gegen Australien, Argentinien und Brasilien nur Unentschieden, Deutschland katastrophal mit verdienter Auftaktpleite und Italien / Niederlande haben sich gar nicht erst qualifiziert. Das Niveau der "Großen" ist stark zurückgegangen, dementsprechend näher sind die "Kleinen" eben dran.

Belgien war noch gut, hatte aber auch einen äußerst schwachen Gegner. Als "Großen" kann man die zudem auch nicht bezeichnen.
 

NcsHawk

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Wie sollte man denn ein Team bespielen, dass bei gegnerischem Ballbesitz 9 Spieler im eigenem Strafraum parkt?
Mit Kombinationen über die Mitte kommst du nicht weit weil dir der Platz fehlt.
Kommst du auf die Grundlinie und kannst den Ball nach innen spielen. Und dann? Da stehen 8 Mann und warten das Ding rauszuschlagen.
 

liberalmente

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Vielleicht läuft der zweite Spieltag schon wieder ganz anders, aber ich finde es tatsächlich interessant, wie gut sich die Underdogs bisher geschlagen haben. Den eigenen 16er zu verteidigen haben mittlerweile schon viele kleinere Nationen drauf, zumindest die, die sich für die WM qualifizieren.

Eine elementare Lösung dieses Problems der Topteams ist es mMn, starke 1 gg 1 Spieler zu haben. Das ist aus meiner Sicht die Zukunft im Fußball. Du kannst nicht alles immer doppeln. Wenn ein Offensivspieler mal mit Tempo an ein, zwei Verteidigern vorbeizieht ist sofort Unordnung da. Und aus so einer Unordnung heraus kannst du dann auch einen geparkten Bus ausspielen.

Ansonsten frage ich mich auch, warum nicht mehr Teams den "Pep Spezial" kopieren. Ballbesitzstaffette auf einer Seite, um den Gegner zum verschieben zu zwingen, dann Diagonalball auf einen schnellen, dribbelstarken Winger --> oftmals Unordnung. Klar, vom Iran oder Island kann man das nicht erwarten, aber Teams wie Deutschland (auch wenn Sane Zuhause ist, leider), Spanien oder Frankreich haben doch grundsätzlich die Spieler, die das umsetzen können. Der Diago ist schwer zu spielen, aber Boateng/Hummels/Kroos, bei Spanien gefühlt das ganze Mittelfeld, bei Frankreich ein Pogba oder Varane sind doch grundsätzlich in der Lage dazu.
 

JamiLLX

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Vielleicht läuft der zweite Spieltag schon wieder ganz anders, aber ich finde es tatsächlich interessant, wie gut sich die Underdogs bisher geschlagen haben. Den eigenen 16er zu verteidigen haben mittlerweile schon viele kleinere Nationen drauf, zumindest die, die sich für die WM qualifizieren.

Eine elementare Lösung dieses Problems der Topteams ist es mMn, starke 1 gg 1 Spieler zu haben. Das ist aus meiner Sicht die Zukunft im Fußball. Du kannst nicht alles immer doppeln. Wenn ein Offensivspieler mal mit Tempo an ein, zwei Verteidigern vorbeizieht ist sofort Unordnung da. Und aus so einer Unordnung heraus kannst du dann auch einen geparkten Bus ausspielen.

Ansonsten frage ich mich auch, warum nicht mehr Teams den "Pep Spezial" kopieren. Ballbesitzstaffette auf einer Seite, um den Gegner zum verschieben zu zwingen, dann Diagonalball auf einen schnellen, dribbelstarken Winger --> oftmals Unordnung. Klar, vom Iran oder Island kann man das nicht erwarten, aber Teams wie Deutschland (auch wenn Sane Zuhause ist, leider), Spanien oder Frankreich haben doch grundsätzlich die Spieler, die das umsetzen können. Der Diago ist schwer zu spielen, aber Boateng/Hummels/Kroos, bei Spanien gefühlt das ganze Mittelfeld, bei Frankreich ein Pogba oder Varane sind doch grundsätzlich in der Lage dazu.
wenn man nur einen winger hat der das kann, ist das einfachste mittel dagegen robuste manndeckung durch abwechselnde spieler um keinen rauszufoulen. schweiz vs neymar hat das ja schön gezeigt, so besonders innovativ oder hilfreich ist die variante gegen busparker also nicht
 

L-james

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Der Schlüssel ist das Gegenpressing, aber das haben die wenigsten auf dem Schirm bzw. ignorieren das und achten viel zu viel auf Ballstaftetten. Was
@liberalmente geschrieben hat ist natürlich auch richtig und wichtig, 1vs1 Spieler sind elementar wichtig, vor allem weil du bei permanenten Druck solche Spieler immer wieder in 1vs1 Isolation kriegen kannst. Dazu kommen die Laufwege, z.B. Tiefe und auch das Entgegenkommen, um da eine Mischung reinzukriegen und so auch die Gegenspieler mal auseinanderzuziehen und dann natürlich die Raumaufteilung um dann entsprechendes Positionsspiel zu haben und dann diese 1vs1 Situationen herbeizuführen. Schlüssel bleibt aber trotzdem das Gegenpressing um über 2. und 3. Welle so dermaßen Druck und Unordnung reinzukriegen, dass selbst 10 Mann im und um den Strafraum einfach nur noch viel zu tief ist um da standzuhalten. Paradebeispiel waren da Spiele der Bayern unter Pep, die haben gefühlt 90% ihrer Tore immer nach einem Gegenpressing im letzten Drittel nach Ballverlust über die 2. oder 3. Welle gemacht, das ist der Schlüssel und nicht wenn man den Ball rumschiebt und der Gegner im Block geordnet steht.

Kann ja auch nicht sein dass reihenweise Teams in europäischen top Ligen mit tiefem Bus-Parken die Hütte voll kriegen und dann Teams wie Iran oder Australien die deutlich weniger Qualität haben, fast nichts zulassen. Das liegt einzig und allein an der Bereitschaft, dem Mut und der taktischen Ausrichtung der top Teams. Larifari Offensive gegen tief stehende Gegner, in dem ich kein konsequentes Gegenpressing spiele und die AVs lieber paar Meter weiter hinten parke, kann man in die Tonne jagen.

Mut, Ausrichtung, gewisses Risiko, das sind die Schlüssel und wenn ich eine Weltauswahl wie Spanien habe, brutalste Qualität in der Offensive wie Argentinien oder Frankreich, dann muss ich diese enorm limitierten Bus-Parker konsequent einschnüren und sofort mit Gegenpressing so gewaltig unter Druck setzen dass dieses Geparke im Strafraum einem Selbstmord gleicht.

Guckt man sich die ganzen Übungsleiter an, dann lassen die 0815 mit top Teams wie Frankreich ab der Mittelinie im Block gegen den Ball verschieben und selbst Teams wie Australien sehen fast besser am Ball aus als der top Favorit. Die Wege im hohen Gegenpressing sind zudem kürzer und kräfteschonender als ab der Mittelinie hin und her zu schieben, jeder der selber gespielt hat und auch diese unterschiedlichen Taktiken gespielt hat, kann das bestätigen.

Der Weg für kleine Teams von der eigenen 16ner Linie, wo sie erstmal ein Gegenpressing überwinden müssen, bis zum gegnerischen Tor ist unendlich lang, nicht jeder hat die Qualitäten von Mexiko, daher unverständlich wie viele top Teams viel zu passiv gegen die tiefen Underdogs agieren, so guckt das Spiel nicht nur ******e aus, du tust dich auch einfach deutlich schwerer um das Spiel zu gewinnen, da du deine enormen qualitativen Vorteile nicht ausnutzen kannst.

Tiefstehende Gegner ist nichts neues, bekommt man wöchentlich seit unzähligen Jahren im Fußball zu sehen, die Frage ist was macht der klare Favorit daraus, tief zu stehen und den Bus zu parken muss nicht zwingend eine gute Taktik sein, wenn du konsequent eingeschnürt bist und der Gegner das dann gut spielt, dann sind die 90 Minuten die längsten und gefährlichsten des Lebens für so ein Team.
 
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Oder es ist dann doch einfacher, mit der begrenzten Zeit und wechselndem Personal ein Defensivkonzept zu installieren als ein Offensivkonzept. Entweder das, oder die Trainer der kleinen Nationen sind alle super Taktiker und die der Großen alles Nulpen.
Und natürlich gehen die großen Teams bei 3 Spielen weniger Risiko als ein Vereinsteam mit 34/38 (oder zumindest 6 in der CL), das liegt doch auch in der Natur der Sache. Ein blödes Kontergegentor gegen "Bum" hier, ein schwacher Tag gegen das zweitstärkste Gruppenteam da und plötzlich steht man bei 4 Punkten und ist draußen.
 

L-james

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Oder es ist dann doch einfacher, mit der begrenzten Zeit und wechselndem Personal ein Defensivkonzept zu installieren als ein Offensivkonzept. Entweder das, oder die Trainer der kleinen Nationen sind alle super Taktiker und die der Großen alles Nulpen.
Und natürlich gehen die großen Teams bei 3 Spielen weniger Risiko als ein Vereinsteam mit 34/38 (oder zumindest 6 in der CL), das liegt doch auch in der Natur der Sache. Ein blödes Kontergegentor gegen "Bum" hier, ein schwacher Tag gegen das zweitstärkste Gruppenteam da und plötzlich steht man bei 4 Punkten und ist draußen.

Das ist aus meiner Sicht eine total unnötige Risikovermeidung bzw. ist das Risiko größer mit dieser Sicherheitstaktik Punkte liegen zu lassen als solche limitierten Gegner wirklich konsequent unter Druck zu setzen. Über 90 Minuten können das Underdogs eh nicht aushalten, da muss schon alles zusammenkommen dass die 1. das komplett Stand halten und 2. dann auch noch einen oder gar mehr perfekte Konter fahren. Selbst wenn du dann mal einen Konter kriegst der zum Gegentor führt, du kannst mit diesem druckvollen und mutigem Spiel mit deiner Qualität dem Gegner auch 3, 4 oder 5 Dinger reinhauen. Dann geht das Spiel halt 4-1 oder 5-2 aus, besser als durch mächtig viel Glück und der Torlinientechnik mit ach und krach 2-1 zu gewinnen oder nur 1-1 zu spielen.

Ich sehe bei krassen Qualitätsunterschieden von Teams wie Frankreich, Spanien, Brasilien und co. zu den ganzen Underdogs (damit meine ich nicht Mexiko oder Schweiz) wenig Risiko wenn man mehr Risiko bei der Ausrichtung eingeht, denn mit dem Qualitätsunterschied wird das zu 95% belohnt.
 

liberalmente

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@L-james

Ich kann tendenziell mitgehen bei dem, was du schreibst, aber pauschal für alle Topteams kann man das mMn nicht sagen. Ich finde es für die Franzosen bspw. schon ziemlich nachvollziehbar, wenn die, neben Pressingphasen, auch immer wieder mal 10-15 Minuten einstreuen, in denen sie sich in die eigene Hälfte zurückziehen. Von Giroud abgesehen ist jeder Franzose ein bärenstarker Athlet. Durch das ZM aus Kante, Matuidi und Pogba (wenn motiviert) ist kaum ein Durchkommen. Und dann haben sie vorne Griezmann, Mbappe und/oder Fekir. Da kannst du wunderbar in Umschaltsituationen kommen und hast dann die gegnerische Hälfte vor dir.

Bei Spanien würde ich dir hingegen Recht geben. Nur: die haben gegen den Iran ja auch sehr aktiv Gegenpressing gespielt. 95 % des Spiels (gefühlt) hat in der iranischen Hälfte stattgefunden. Den Spaniern hat zum einen zum Teil die Zweikampfstärke gefehlt. Da waren ein paar sehr einfache Dribblings für die Iraner mit dabei. Und zum anderen fehlt ihnen mMn einfach das 1 gg 1 Element. Isco, Iniesta und Silva sind alles tolle Fußballer. Technisch ein Traum, extrem ballsicher, sehr gut im Passspiel. Aber sie sind sich mMn zu ähnlich. Costa und Vasquez bringen auch nicht wirklich 1 gg 1 Skills mit.
 

L-james

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Ich kann tendenziell mitgehen bei dem, was du schreibst, aber pauschal für alle Topteams kann man das mMn nicht sagen. Ich finde es für die Franzosen bspw. schon ziemlich nachvollziehbar, wenn die, neben Pressingphasen, auch immer wieder mal 10-15 Minuten einstreuen, in denen sie sich in die eigene Hälfte zurückziehen. Von Giroud abgesehen ist jeder Franzose ein bärenstarker Athlet. Durch das ZM aus Kante, Matuidi und Pogba (wenn motiviert) ist kaum ein Durchkommen. Und dann haben sie vorne Griezmann, Mbappe und/oder Fekir. Da kannst du wunderbar in Umschaltsituationen kommen und hast dann die gegnerische Hälfte vor dir.

Naja hat man ja gesehen gegen Australien und Peru wie super das bei den Franzosen funktioniert hat, mit etwas weniger Spielglück stehen die bei 0-1 Punkten. Solche Gegner musst du konsequent einschnüren. Über zurückgezogene Konterphasen können wir ab Teams der Marke Mexiko sprechen, aber nicht wenn beim Gegner 2. Ligaspieler spielen und du mit dem heißesten Shit im Weltfußball aufläufst.
 
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