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Es ist mal wieder Sommerpause in der Formel1 ... und dabei gab es das erst letztes Jahr
Wieder einmal ist "Silly Season", also die Zeit der Transfergerüchte und -spekulationen.
Letztes Jahr hatte sich so manches getan.
Mark Webber beendete seine F1-Karriere und wurde durch Ricciardo ersetzt.
Massa flog bei Ferrari raus.
Raikkönen kehrte zu Ferrari zurück.
Maldonado war bei Williams unzufrieden und ging mit seinen Sponsor-Millionen zu Lotus.
Massa fand dadurch schließlich den freien Platz bei Williams.
Niko Hülkenberg wechselte wieder einmal das Cockpit und tauschte die Plätze mit Adrian Sutil
Perez wurde bei McLaren wieder rausgenommen und durch Magnussen ersetzt.
Di Resta musste zurück in die DTM.
Bei Caterham holte man sich eine neue Fahrerpaarung.
http://www.sportforen.de/showthread.php?57691-F1-Fahrerkarusell-2014
Nun mal eine Übersicht für 2015.
Die Reihenfolge orientiert sich am WM-Stand
Mercedes
Bei Mercedes hat man lange auf 2014 hingearbeitet und erntet nun die Lorbeeren. Rosberg hat erst vor kurzem seinen Vertrag um mehrere Jahre verlängert und bei der Gelegenheit auch geheiratet und seinen Heim-Grandprix gewonnen ... obwohl man argumentieren kann, dass dies nicht das Rennen in Deutschland, sondern in Monaco sei.
Hatte Rosberg überhaupt je einen Wohnsitz in Deutschland?
Auch Hamilton hat einen Vertrag für nächstes Jahr. Schließlich unterschrieb er 2012 einen Drei-Jahres-Deal.
Derzeit wird über die Zeit nach 2015 verhandelt, aber bis dahin scheint wohl erstmal klar, dass Hamilton bleibt.
Zwar kamen kleine Gerüchte auf, dass Mercedes an Vettel interessiert sei ... aber zumindest für 2015 scheint nichts dahinter zu stecken.
Red Bull
Ricciardo wird man gewiss behalten wollen ... schließlich fährt er eine starke Saison.
Vettel wird zwar in Gerüchten mit Mercedes und McLaren in Verbindung gebracht ... aber mehr auch nicht.
Vettel ist zufrieden bei RedBull und das Team ist mit ihm zufrieden.
So wird sich an der Fahrerpaarung höchstwahrscheinlich nichts ändern.
Ferrari
Ferrari rangiert auf Platz 3 der Konstrukteurs-Wertung ... aber glücklich ist man nicht ... schließlich fährt man hinterher. Man schiebt sich gegenseitig die Schuld zu und kürzlich wurde Motorenchef Luca Marmorini gefeuert. Jener sieht die Schuld woanders und sagt, dass er den Auftrag hatte ein kompaktes, wenn auch dadurch schwereres und leistungsärmeres Triebwerk zu bauen ... dadurch sollte Zeit durch bessere Aerodynamik geholt werden ... aber die sei beim Ferrari nicht gut genug.
So gucken auch die Fahrer nicht ganz glücklich drein.
Raikkönen tut sich mit dem diesjährigen Ferrari schwer, besonders was Lenkung und Bremse angeht. Nur ab und an gibt es Lichtblicke bei ihm ... meistens fährt er aber mehr hinterher als Massa in den Vorjahren.
Raikkönen möchte zwar seine Karriere bei Ferrari beenden, aber derzeit kriegt er ganz schön viel Kohle für die Punkte, welche er holt. Fraglich jedoch, ob Ferrari ihn schon wieder für viel Geld aus einem Vertrag rauskaufen will.
Alonso soll angeblich eine Ausstiegsklausel haben, wenn Ferrari nicht in den Top3 der Konstrukteurs-Wertung landet. Das war zuletzt 2009 - also vor Alonso - der Fall. Jener ist mit seinen bislang 2 Podestplätzen in dieser Saison nicht wirklich glücklich.
Angeblich soll Honda bei McLaren auf die Verpflichtung eines Top-Stars drängen und die Präferenz sei wohl Alonso. Jener hatte sich bei seinem Gastspiel bei McLaren nicht gerade wohlgefühlt und die Tatsache dass Dennis die Zügel wieder mehr in der Hand hält (nachdem Whitmarsh draußen ist), macht eine Alonso-Verpflichtung nicht wahrscheinlicher.
Sollte sich bei Ferrari dennoch eine Tür auftun, dann gelten Hülkenberg, Grosjean und Bianchi als mögliche Kandidaten.
Williams
Mit Bottas ist man bei Williams hochzufrieden und auch mit Massa ist man glücklich, der sich bei Williams erkennbar wohler fühlt, als in seiner Rolle als Alonso-Wasserträger.
Gewiss ... dem Team sind in dieser Saison schon einige Punkte durch die Lappen gegangen. Mal durch Kollisionen, mal durch Taktik-Fehler, mal durch diese und jene Pannen.
Man könnte deutlich vor Ferrari liegen ... aber der Kampf um Platz 3 ist noch nicht beendet.
Letztlich besteht beim wiedererstarkten Williams-Team derzeit keine Veranlassung irgendetwas groß zu ändern. Man hat wieder Sponsoren an Land gezogen, die Maldonado-Ablösesumme von PDVSA macht sich auch gut auf dem Konto und der Wechsel von Renault zu Mercedes (weil jener Antrieb einfach günstiger zu haben war) hat sich als Glücksfall heraus gestellt.
Wenn nicht irgendein Team daher kommt und den Williams-Leuten für viel Geld Bottas abkauft, dann wird sich an der Fahrerpaarung nichts ändern.
Und wenn doch, dann wird es kaum Susie Wolff sein, die ein Stammcockpit bekommt.
Force India
Mallya spricht von der besten Fahrerpaarung, die man jemals hatte. Aber nungut ... bei Force India hatte man mit seit 2011 starke Fahrerpaarungen.
Hülkenberg ist zum Team zurück gekehrt, weil er bei Force India Bank-Garantien für eine pünktliche Überweisung seines Gehaltes bekam. Das ändert aber sicherlich nichts daran, dass er auch gerne für ein Top-Team fahren würde. Wobei es vielleicht sein Glück ist, dass er den Platz bei Lotus nicht bekommen hat, eben weil er kein Geld mitbringt.
Dennoch, er gilt als Juwel und begehrt und spielt damit bei jedem Top-Team eine Rolle, wenn Überlegungen hinsichtlich einer Fahrer-Wahl bestehen. Bei Ferrari hätte man ihn haben können ... für weniger Geld als Raikkönen.
Letztlich besteht bei Force India also am ehesten die Frage, ob man Hülkenberg wird halten können. Einen Vertrag für 2015 hätte Hülkenberg.
Sergio Perez hat auch einen mehrjährigen Deal bei Force India abgeschlossen. Ab und an zeigt er bei Force India ein starkes Rennen ... wie schon zu Sauber-Zeiten, wo er auch seine Ausreißer nach oben hatte.
Beständigkeit ist nicht gerade Perez' Stärke ... aber dafür hat er beständig Unterstützung durch seine Sponsoren. Das macht ihn für das finanziell klamme Force-India-Team recht wichtig.
McLaren
McLaren ist vielleicht das derzeit mit unzufriedenste Team. Aus Sicht von McLaren hat man bei Ferrari - wo ja auch viel geheult wird - noch einen Platz an der Sonne.
Nach Melbourne führte man die Konstrukteurs-Wertung an ... aber das ist lange her.
Ein 6ter Platz - den man derzeit inner hält - das wäre zum Saisonende das schwächste Ergebnis seit Anfang der Achziger, also bevor Ron Dennis das Team mit seinem "Projekt 4" fusionierte und mit John Bernard einen Konstrukteur brachte, der McLaren mit einem Carbon-Monocoque in die Erfolgsspur führte.
McLaren hat eine der modernsten Fabriken ... und schaut den anderen Mercedes-Kundenteams hinterher.
Der Wechsel auf Honda ist seit langer Hand geplant ... aber auch gewagt. Gewiss, Honda kennt sich aus mit Turbo-Motoren ... nicht nur wegen der Erfolge in den 80gern.
Seit dieser Saison hat Honda in Japan den HR-414E im Einsatz, ein 2-Liter-Vierzylinder-Turbomotor, welcher in der Super Formula und in der GT500-Klasse der SuperGT (beide Serien haben seit diesem Jahr neue Fahrzeuge) zum einsatz kommt.
Man kann ja außerdem auch auf die Kenntnisse des amerikanischen Honda-Ablegers HPD zurück greifen, welcher Turbo-Motoren für IndyCars und Le-Mans-Prototypen fertigt.
Nach zwei enttäuschenden Jahren ist es bei McLaren der Traum wie ein Phönix aus der Asche zu entsteigen (auch wenn das nicht so extrem sein wird, wie bei Williams). Man würde nur allzu gerne wieder McLaren-Honda-Erfolge feiern, wie vor mehr als 20 Jahren.
So steht dann nicht nur die Frage, ob man ein gutes Auto bauen kann und ob man einen starken Motor bekommt ... sondern auch, ob man die richtigen Fahrer dafür hat.
Button und Magnussen haben beide keinen Vertrag für die nächste Saison. Da Magnussen noch ein Frischling ist, stehen die Fragezeichen eher hinter Routinier Button ... also "ob er es noch bringt".
Button hat zwar deutlich mehr Punkte in dieser Saison ... aber in Magnussen sieht das Team vielleicht mehr Potential. Und gerade da stellt sich die Frage, ob man auch bei irgendeinem Fahrer auf dem Fahrermarkt einen mit viel Potential sieht.
An (vermeintliche) Honda-Wunschkandidaten wie Alonso, Vettel oder Hamilton wird man nicht rankommen.
Aber es gibt auch andere schnelle Fahrer. Vielleicht könnte Grosjean abermals von Boullier gefördert werden.
Vielleicht hat man nächstes Jahr auch wieder einen Hauptsponsor ... und nicht nur Ankündigungen.
Toro Rosso
Wenn man sich die Karrieren von Ricciado und Vergne ansieht, dann erkennt man so eine gewisse Tendenz.
Geburt - Ricciardo 1989, Vergne 1990
Formel Renault 2.0 - Ricciardo 2008 Vizemeister, Vergne 2009 Vizemeister
Britische Formel 3 - Ricciardo 2009 Meister, Vergne 2010 Meister
Formel Renault 3.5 - Ricciardo 2010 Vizemeister, Vergne 2011 Vizemeister
Aufstieg in die Formel 1 - Ricciardo 2011, Vergne 2012#
Bei Vergne kam alles ein Jahr später ... aber er ist ja auch ein Jahr jünger. Zwei Jahre ist Vergne zusammen mit Ricciardo bei Toro Rosso unterwegs gewesen. Das eine Jahr holte Vergne mehr Punkte, das andere Ricciardo.
Trotz des Erfahrungs-Vorsprunges (dank seiner Zeit bei HRT) fuhr Ricciardo mit Vergne gleichauf. Ricciardo war im Qualifying einen Tick schneller, Vergne fuhr in manchen Rennen flotter.
Wenn man nun sieht, wie Ricciardo dem Vettel um die Ohren fliegt, dann fragt man sich womöglich, warum nun ein Vergne wahrscheinlich aus der Formel 1 heraus fliegt ... angesichts dessen, dass er in den Nachwuchsserien die gleiche Leistung brachte und bei Toro Rosso mit Ricciardo auf einem Level fuhr.
Denn bei Toro Rosso ist Vergne sein Cockpit los.
Aber nunja ... das Red-Bull-Junior-Programm gilt auch als Haifischbecken.
Viele Fahrer waren schon dabei, viele sind wieder herausgeflogen. Manch einer (z.B. Aleshin, Bortolli, Coletti, Juncadella, Wickens) feierte seine größten Motorsport-Erfolge nach dem er beim Red-Bull-Programm rausflog.
So gab es am Nachwuchs-Programm von Red Bull auch schon Kritik oder Fahrer, die eine Offerte klar ablehnten.
Nächstes Jahr sitzt ein neuer Mann im Toro-Rosso-Cockpit. Es ist Max Verstappen, der Sohnemann von Jos Verstappen.
Verstappens Aufstieg ist geradezu Kometenhaft.
Im Kartsport fuhr er diverse Erfolge ein, so 2013 auch die Europameister-Titel in der KF- zun KZ-Klasse, den WM-Titel in der KZ-Klasse und den dritten Platz in der KF-Klasse, die er kurz vor Schluss anführte.
Dieses Jahr fährt Verstappen in der Formel-3-Euroserie mit ... und vom Kartsport dorthin ist es eigentlich schon ein riesiger Sprung. Bei seinen ersten Testfahrten fuhr er gleich mal Tagesbestzeit.
Derzeit liegt er auf Platz 2 der Gesamtwertung. In der Formel 3 ... in der Euroserie und nicht in einer nationalen Serie ... in seinem ersten Jahr im Formelsport.
Die Formel-1-Teams überschlugen sich und Verstappen war (als zwischenzeitlicher Führender in der F3-Gesamtführung) sofort die heißeste Ware auf dem Nachwuchsmarkt.
RedBull, Ferrari und McLaren ... alle großen Teams haben Verstappen wohl haben wollen.
Schließlich hat RedBull das Rennen gemacht und seit einer Woche ist Verstappen Teil des "Red Bull Junior"-Kaders.
Die größere Bombe ist erst noch geplatzt indem nun bekannt wurde, dass Verstappen nächste Saison als jüngster Formel1-Pilot in die Geschichte eingehen soll.
Ich dachte ja, dass man neben der Superlizenz auch einen Klasse-B-Führerschein braucht. Naja ... vielleicht gibt es für den (dann 17-jährigen) Verstappen ja ein begleitetes Fahren?
Für Vergne heißt es nun, weiterhin mehr Punkte zu sammeln als der konstante Kwjat. Jener fährt nämlich bislang ohne große Fehler (gemessen an seinem Alter) und hat das Cockpit für 2015 sicher.
Vielleicht kann Vergne sich so nochmal mit Leistung in Szene setzen ... ansonsten wird er genauso aussortiert wie einst Buemi und Alguersuari.
Die Aufstiegs-Chancen sind halt sehr begrenzt, wenn man Fahrer bei Toro Rosso ist.
Lotus
Maldonado hat einen Vertrag für die nächste Saison und wird diesen wohl einhalten. Seinen Wechsel von Williams zu Lotus bereut er vielleicht ... aber es ist nun auch nicht so, dass er mit seiner unfallträchtigen Fahrweise bei jedem Team begehrt ist. Mit Geld kann man sich vieles, aber nicht alles kaufen.
Bei Lotus braucht man seine Millionen, also wird er wohl bleiben.
Grosjean hat bislang keinen Vertrag für nächstes Jahr. Das liegt aber weniger an Lotus, das Team würde den Franzosen gerne halten. Vielmehr ist es Grosjean, der das Team zappeln lässt.
Nach den Unfällen von 2012 ist 2013 langsam die Erkenntnis gewachsen, dass Grosjean recht schnell fahren kann (später in der Saison fuhr er Raikkönen davon) und zwischen ihm und Maldonado klafft derzeit eine recht große Lücke.
Dabei ist Maldonado kein unfähiger Fahrer. Gerade auf Stadtkursen ist Maldonado stark.
Im Fahrerlager ist da wohl große Einigkeit, dass mit Grosjean ein großes Talent in einem derzeit ziemlich schwachen Team unterwegs ist.
Zwar bringt Grosjean die Unterstützung durch Total mit, aber es ist nicht so, dass er sich hier und da einkaufen könnte (wie Maldonado). Grosjeans fahrerische Leistungen sind es letztlich, die ihn in der Welt der Transfergerüchte in Verbindung mit McLaren und Ferrari setzen.
Vorraussetzung ist natürlich, dass dort ein Fahrer geht ... und freiwillig möchte da niemand seinen Platz räumen.
Achja ... das Team ist natürlich weiterhin finanziell angeschlagen. Gewiss, Schuldner und Gläubiger sind beides jeweils Genii Capital ... aber jüngst hieß es, dass Genii Capital selbst in finanziellen Schwierigkeiten stecke.
Laut Gerald Lopez seien diese Gerüchte absurd.
Immerhin, der Rennstall soll - vielleicht auch dank der Maldonado-Millionen - dieses Jahr so ziemlich eine schwarze Null schreiben können. Allerdings profitiert man dabei auch noch von dem Einnahmetopf. Dort steht einem dieses Jahr - dank der Erfolge 2013 - ein größerer Anteil zu, als es wohl nächstes Jahr der Fall sein wird.
Und so wird Lotus wohl weiter auf Maldonado-Cash angewiesen sein ... und darauf hoffen, dass Grosjean bleibt ... und darauf hoffen, dass der Wechsel von Renault zu Mercedes sich bezahlt macht wie bei Williams.
Und so bleiben auch die Gerüchte, dass Genii den Rennstall allzu gerne wieder verkaufen würde.
Marussia
Bei Marussia kaut man auf den Fingernägeln vor jedem Rennen. Man hat 2 Punkte und hofft, dass Sauber und Caterham nicht vorbei ziehen. Gerade vor Sauber "fürchtet" man sich ... deren Fahrer tauchen schonmal in der Nähe der Top10 auf (so z.B. Gutierrez in Monaco).
Bei Marussia hofft man vielleicht auch darauf, dass Bianchi kein besseres Cockpit findet. Der Kollege ist schnell und fährt Chilton davon.
Chilton ist nunmal ein Paydriver. Er hat sein Cockpit sicher, wenn kein anderer mehr Geld bieten sollte.
Sauber
Sauber ist wohl mit die größte Enttäuschung in dieser Saison. Ferrai, McLaren, Lotus ... sie alle könnten heulen ... aber bei Sauber steckt der Karren am tiefsten im Dreck.
Man ist zwar meistens schneller als die Marussia, aber Punkte gibts noch keine. Das liegt auch mit an der schlechten Zuverlässigkeit des Boliden.
Ansonsten hat das Sauber-Team mit Übergewicht zu kämpfen. Angeblich brachten es Auto + Motor schon ohne den jeweiligen Fahrer auf das Mindestgewicht.
Beide Cockpits gelten nächstes Jahr noch nicht als vergeben, wobei Sutil einen Vertrag haben soll.
Bei Gutierrez stehen eher Fragezeichen hinter dem Namen, auch weil er meist deutlich langsamer ist als Sutil. Hinter Hülkenberg hing er auch deutlich hinterher.
Gutierrez bringt zwar finanzielle Unterstützung mit ... aber das kann auch Ersatzfahrer Giedo von der Garde.
Um Sergei Sirotkin ist es eher ruhig geworden und es sieht nicht danach aus, als stünde er vor einem Formel-1-Einstieg.
Simona de Silvestro wird 2015 wahrscheinlich auch keine Stammpilotin werden.
Caterham
Unlängst hat sich Perez geäußert, dass es nicht sein Talent wäre, Reifen schonend zu fahren, sondern dass er damals bei Sauber viel von Kobayashi gelernt habe und dass dieser ihn unheimlich weiter gebracht habe.
Die Geschichte ist bekannt, Perez kam bei McLaren unter ... Kobayashi hatte kein F1-Cockpit mehr.
Klar, Perez hatte auch starke Rennen im Sauber (z.B. in Maylaysia). Aber Kobayashi war auch an mehr Top-Ergebnissen dran, als er letztlich holte. Ein Podium in Kanada 2011 hatte er sich z.B. selbst verbockt.
Nun sieht es so aus, als stünde Kobayashi erneut vor dem Aus.
Er fährt Marcus Ericson zwar davon, aber jener bringt Geld mit. Das Caterham-Team macht nach der Übernahme durch Investoren aus der Schweiz und aus dem mittleren Osten auch keinen Hehl daraus, dass man zukünftig auf Paydriver setzen müsse.
Bereits jetzt soll sich eine faustdicke Überraschung ergeben. André Lotterer soll Kobayashi in Spa ersetzen. Vorerst ist aber nur dieser eine Einsatz geplant.
Lotterer saß 2001 und 2002 als Testfahrer im (ebenfalls grünen) Jaguar. Den Vorzug für die Stammcockpits bekamen 2003 aber Minardi-Fahrer Mark Webber und Williams-Testfahrer Pizzonia ... letzterer wurde noch während der Saison aufgrund schwacher Leistungen entlassen.
Lotterer ging nach Japan und startet seit dem dort in Sportwagen- und Monoposto-Rennserien ... so auch in der Formel Nippon ... welche mittlerweile Super Formula heißt. Hier konnte er mit den Einheits-Rennwagen schon diverse Siege und Top-Platzierungen in den Gesamtwertungen einfahren.
Auch letztes Jahr hätte er wieder Meister werden können, hätte sich sein Terminplan nicht überschnitten. Lotterer setzte drei Rennen aus und der punktgleiche Yamamoto wurde Meister dank einer seltsamen Regel (weil er am meisten Punkte an einem Rennwochenende holte ... die letzten zwei Rennen waren an einem Wochenende, so dass Yamamoto hier 11 Punkte holte ... bei den anderen Rennwochenenden gab es maximal 10 Punkte).
Seit ein paar Jahren ist Lotterer Teil der Audi-Langstrecken-Mannschaft. Eine WEC-Weltmeisterschaft und drei Siege in Le Mans gehören zu seinen Erfolgen.
Auch dieses Jahr konnte er seinen Speed wieder zeigen, als er besonders am Sonntag-Vormittag lange am Steuer saß und Top-Zeiten rausprügelte.
Für Kobayashi - der diese Saison nun wirklich nicht schlecht fährt - ist das natürlich ärgerlich. Für Lotterer freut es mich, wenn er mehrere Jahre nach seiner letzten F1-Fahrt es tatsächlich in die Königsklasse schafft. Ich glaube den Toyota TF108 hat er auch mal testen dürfen.
Wie auch immer. Die Zukunft des Caterham-Teams steht noch in den Sternen und es ist noch nicht mal klar, unter welcher Flagge man 2015 fahren wird ... auch wenn das Team vielleicht noch weiter "Caterham" heißen sollte.
Und so bleibt auch völlig unklar, wer nächstes Jahr ins Lenkrad greifen wird ... hauptsache er oder sie bringt Geld mit.
Wieder einmal ist "Silly Season", also die Zeit der Transfergerüchte und -spekulationen.
Letztes Jahr hatte sich so manches getan.
Mark Webber beendete seine F1-Karriere und wurde durch Ricciardo ersetzt.
Massa flog bei Ferrari raus.
Raikkönen kehrte zu Ferrari zurück.
Maldonado war bei Williams unzufrieden und ging mit seinen Sponsor-Millionen zu Lotus.
Massa fand dadurch schließlich den freien Platz bei Williams.
Niko Hülkenberg wechselte wieder einmal das Cockpit und tauschte die Plätze mit Adrian Sutil
Perez wurde bei McLaren wieder rausgenommen und durch Magnussen ersetzt.
Di Resta musste zurück in die DTM.
Bei Caterham holte man sich eine neue Fahrerpaarung.
http://www.sportforen.de/showthread.php?57691-F1-Fahrerkarusell-2014
Nun mal eine Übersicht für 2015.
Die Reihenfolge orientiert sich am WM-Stand
Mercedes
Bei Mercedes hat man lange auf 2014 hingearbeitet und erntet nun die Lorbeeren. Rosberg hat erst vor kurzem seinen Vertrag um mehrere Jahre verlängert und bei der Gelegenheit auch geheiratet und seinen Heim-Grandprix gewonnen ... obwohl man argumentieren kann, dass dies nicht das Rennen in Deutschland, sondern in Monaco sei.
Hatte Rosberg überhaupt je einen Wohnsitz in Deutschland?
Auch Hamilton hat einen Vertrag für nächstes Jahr. Schließlich unterschrieb er 2012 einen Drei-Jahres-Deal.
Derzeit wird über die Zeit nach 2015 verhandelt, aber bis dahin scheint wohl erstmal klar, dass Hamilton bleibt.
Zwar kamen kleine Gerüchte auf, dass Mercedes an Vettel interessiert sei ... aber zumindest für 2015 scheint nichts dahinter zu stecken.
Red Bull
Ricciardo wird man gewiss behalten wollen ... schließlich fährt er eine starke Saison.
Vettel wird zwar in Gerüchten mit Mercedes und McLaren in Verbindung gebracht ... aber mehr auch nicht.
Vettel ist zufrieden bei RedBull und das Team ist mit ihm zufrieden.
So wird sich an der Fahrerpaarung höchstwahrscheinlich nichts ändern.
Ferrari
Ferrari rangiert auf Platz 3 der Konstrukteurs-Wertung ... aber glücklich ist man nicht ... schließlich fährt man hinterher. Man schiebt sich gegenseitig die Schuld zu und kürzlich wurde Motorenchef Luca Marmorini gefeuert. Jener sieht die Schuld woanders und sagt, dass er den Auftrag hatte ein kompaktes, wenn auch dadurch schwereres und leistungsärmeres Triebwerk zu bauen ... dadurch sollte Zeit durch bessere Aerodynamik geholt werden ... aber die sei beim Ferrari nicht gut genug.
So gucken auch die Fahrer nicht ganz glücklich drein.
Raikkönen tut sich mit dem diesjährigen Ferrari schwer, besonders was Lenkung und Bremse angeht. Nur ab und an gibt es Lichtblicke bei ihm ... meistens fährt er aber mehr hinterher als Massa in den Vorjahren.
Raikkönen möchte zwar seine Karriere bei Ferrari beenden, aber derzeit kriegt er ganz schön viel Kohle für die Punkte, welche er holt. Fraglich jedoch, ob Ferrari ihn schon wieder für viel Geld aus einem Vertrag rauskaufen will.
Alonso soll angeblich eine Ausstiegsklausel haben, wenn Ferrari nicht in den Top3 der Konstrukteurs-Wertung landet. Das war zuletzt 2009 - also vor Alonso - der Fall. Jener ist mit seinen bislang 2 Podestplätzen in dieser Saison nicht wirklich glücklich.
Angeblich soll Honda bei McLaren auf die Verpflichtung eines Top-Stars drängen und die Präferenz sei wohl Alonso. Jener hatte sich bei seinem Gastspiel bei McLaren nicht gerade wohlgefühlt und die Tatsache dass Dennis die Zügel wieder mehr in der Hand hält (nachdem Whitmarsh draußen ist), macht eine Alonso-Verpflichtung nicht wahrscheinlicher.
Sollte sich bei Ferrari dennoch eine Tür auftun, dann gelten Hülkenberg, Grosjean und Bianchi als mögliche Kandidaten.
Williams
Mit Bottas ist man bei Williams hochzufrieden und auch mit Massa ist man glücklich, der sich bei Williams erkennbar wohler fühlt, als in seiner Rolle als Alonso-Wasserträger.
Gewiss ... dem Team sind in dieser Saison schon einige Punkte durch die Lappen gegangen. Mal durch Kollisionen, mal durch Taktik-Fehler, mal durch diese und jene Pannen.
Man könnte deutlich vor Ferrari liegen ... aber der Kampf um Platz 3 ist noch nicht beendet.
Letztlich besteht beim wiedererstarkten Williams-Team derzeit keine Veranlassung irgendetwas groß zu ändern. Man hat wieder Sponsoren an Land gezogen, die Maldonado-Ablösesumme von PDVSA macht sich auch gut auf dem Konto und der Wechsel von Renault zu Mercedes (weil jener Antrieb einfach günstiger zu haben war) hat sich als Glücksfall heraus gestellt.
Wenn nicht irgendein Team daher kommt und den Williams-Leuten für viel Geld Bottas abkauft, dann wird sich an der Fahrerpaarung nichts ändern.
Und wenn doch, dann wird es kaum Susie Wolff sein, die ein Stammcockpit bekommt.
Force India
Mallya spricht von der besten Fahrerpaarung, die man jemals hatte. Aber nungut ... bei Force India hatte man mit seit 2011 starke Fahrerpaarungen.
Hülkenberg ist zum Team zurück gekehrt, weil er bei Force India Bank-Garantien für eine pünktliche Überweisung seines Gehaltes bekam. Das ändert aber sicherlich nichts daran, dass er auch gerne für ein Top-Team fahren würde. Wobei es vielleicht sein Glück ist, dass er den Platz bei Lotus nicht bekommen hat, eben weil er kein Geld mitbringt.
Dennoch, er gilt als Juwel und begehrt und spielt damit bei jedem Top-Team eine Rolle, wenn Überlegungen hinsichtlich einer Fahrer-Wahl bestehen. Bei Ferrari hätte man ihn haben können ... für weniger Geld als Raikkönen.
Letztlich besteht bei Force India also am ehesten die Frage, ob man Hülkenberg wird halten können. Einen Vertrag für 2015 hätte Hülkenberg.
Sergio Perez hat auch einen mehrjährigen Deal bei Force India abgeschlossen. Ab und an zeigt er bei Force India ein starkes Rennen ... wie schon zu Sauber-Zeiten, wo er auch seine Ausreißer nach oben hatte.
Beständigkeit ist nicht gerade Perez' Stärke ... aber dafür hat er beständig Unterstützung durch seine Sponsoren. Das macht ihn für das finanziell klamme Force-India-Team recht wichtig.
McLaren
McLaren ist vielleicht das derzeit mit unzufriedenste Team. Aus Sicht von McLaren hat man bei Ferrari - wo ja auch viel geheult wird - noch einen Platz an der Sonne.
Nach Melbourne führte man die Konstrukteurs-Wertung an ... aber das ist lange her.
Ein 6ter Platz - den man derzeit inner hält - das wäre zum Saisonende das schwächste Ergebnis seit Anfang der Achziger, also bevor Ron Dennis das Team mit seinem "Projekt 4" fusionierte und mit John Bernard einen Konstrukteur brachte, der McLaren mit einem Carbon-Monocoque in die Erfolgsspur führte.
McLaren hat eine der modernsten Fabriken ... und schaut den anderen Mercedes-Kundenteams hinterher.
Der Wechsel auf Honda ist seit langer Hand geplant ... aber auch gewagt. Gewiss, Honda kennt sich aus mit Turbo-Motoren ... nicht nur wegen der Erfolge in den 80gern.
Seit dieser Saison hat Honda in Japan den HR-414E im Einsatz, ein 2-Liter-Vierzylinder-Turbomotor, welcher in der Super Formula und in der GT500-Klasse der SuperGT (beide Serien haben seit diesem Jahr neue Fahrzeuge) zum einsatz kommt.
Man kann ja außerdem auch auf die Kenntnisse des amerikanischen Honda-Ablegers HPD zurück greifen, welcher Turbo-Motoren für IndyCars und Le-Mans-Prototypen fertigt.
Nach zwei enttäuschenden Jahren ist es bei McLaren der Traum wie ein Phönix aus der Asche zu entsteigen (auch wenn das nicht so extrem sein wird, wie bei Williams). Man würde nur allzu gerne wieder McLaren-Honda-Erfolge feiern, wie vor mehr als 20 Jahren.
So steht dann nicht nur die Frage, ob man ein gutes Auto bauen kann und ob man einen starken Motor bekommt ... sondern auch, ob man die richtigen Fahrer dafür hat.
Button und Magnussen haben beide keinen Vertrag für die nächste Saison. Da Magnussen noch ein Frischling ist, stehen die Fragezeichen eher hinter Routinier Button ... also "ob er es noch bringt".
Button hat zwar deutlich mehr Punkte in dieser Saison ... aber in Magnussen sieht das Team vielleicht mehr Potential. Und gerade da stellt sich die Frage, ob man auch bei irgendeinem Fahrer auf dem Fahrermarkt einen mit viel Potential sieht.
An (vermeintliche) Honda-Wunschkandidaten wie Alonso, Vettel oder Hamilton wird man nicht rankommen.
Aber es gibt auch andere schnelle Fahrer. Vielleicht könnte Grosjean abermals von Boullier gefördert werden.
Vielleicht hat man nächstes Jahr auch wieder einen Hauptsponsor ... und nicht nur Ankündigungen.
Toro Rosso
Wenn man sich die Karrieren von Ricciado und Vergne ansieht, dann erkennt man so eine gewisse Tendenz.
Geburt - Ricciardo 1989, Vergne 1990
Formel Renault 2.0 - Ricciardo 2008 Vizemeister, Vergne 2009 Vizemeister
Britische Formel 3 - Ricciardo 2009 Meister, Vergne 2010 Meister
Formel Renault 3.5 - Ricciardo 2010 Vizemeister, Vergne 2011 Vizemeister
Aufstieg in die Formel 1 - Ricciardo 2011, Vergne 2012#
Bei Vergne kam alles ein Jahr später ... aber er ist ja auch ein Jahr jünger. Zwei Jahre ist Vergne zusammen mit Ricciardo bei Toro Rosso unterwegs gewesen. Das eine Jahr holte Vergne mehr Punkte, das andere Ricciardo.
Trotz des Erfahrungs-Vorsprunges (dank seiner Zeit bei HRT) fuhr Ricciardo mit Vergne gleichauf. Ricciardo war im Qualifying einen Tick schneller, Vergne fuhr in manchen Rennen flotter.
Wenn man nun sieht, wie Ricciardo dem Vettel um die Ohren fliegt, dann fragt man sich womöglich, warum nun ein Vergne wahrscheinlich aus der Formel 1 heraus fliegt ... angesichts dessen, dass er in den Nachwuchsserien die gleiche Leistung brachte und bei Toro Rosso mit Ricciardo auf einem Level fuhr.
Denn bei Toro Rosso ist Vergne sein Cockpit los.
Aber nunja ... das Red-Bull-Junior-Programm gilt auch als Haifischbecken.
Viele Fahrer waren schon dabei, viele sind wieder herausgeflogen. Manch einer (z.B. Aleshin, Bortolli, Coletti, Juncadella, Wickens) feierte seine größten Motorsport-Erfolge nach dem er beim Red-Bull-Programm rausflog.
So gab es am Nachwuchs-Programm von Red Bull auch schon Kritik oder Fahrer, die eine Offerte klar ablehnten.
Nächstes Jahr sitzt ein neuer Mann im Toro-Rosso-Cockpit. Es ist Max Verstappen, der Sohnemann von Jos Verstappen.
Verstappens Aufstieg ist geradezu Kometenhaft.
Im Kartsport fuhr er diverse Erfolge ein, so 2013 auch die Europameister-Titel in der KF- zun KZ-Klasse, den WM-Titel in der KZ-Klasse und den dritten Platz in der KF-Klasse, die er kurz vor Schluss anführte.
Dieses Jahr fährt Verstappen in der Formel-3-Euroserie mit ... und vom Kartsport dorthin ist es eigentlich schon ein riesiger Sprung. Bei seinen ersten Testfahrten fuhr er gleich mal Tagesbestzeit.
Derzeit liegt er auf Platz 2 der Gesamtwertung. In der Formel 3 ... in der Euroserie und nicht in einer nationalen Serie ... in seinem ersten Jahr im Formelsport.
Die Formel-1-Teams überschlugen sich und Verstappen war (als zwischenzeitlicher Führender in der F3-Gesamtführung) sofort die heißeste Ware auf dem Nachwuchsmarkt.
RedBull, Ferrari und McLaren ... alle großen Teams haben Verstappen wohl haben wollen.
Schließlich hat RedBull das Rennen gemacht und seit einer Woche ist Verstappen Teil des "Red Bull Junior"-Kaders.
Die größere Bombe ist erst noch geplatzt indem nun bekannt wurde, dass Verstappen nächste Saison als jüngster Formel1-Pilot in die Geschichte eingehen soll.
Ich dachte ja, dass man neben der Superlizenz auch einen Klasse-B-Führerschein braucht. Naja ... vielleicht gibt es für den (dann 17-jährigen) Verstappen ja ein begleitetes Fahren?
Für Vergne heißt es nun, weiterhin mehr Punkte zu sammeln als der konstante Kwjat. Jener fährt nämlich bislang ohne große Fehler (gemessen an seinem Alter) und hat das Cockpit für 2015 sicher.
Vielleicht kann Vergne sich so nochmal mit Leistung in Szene setzen ... ansonsten wird er genauso aussortiert wie einst Buemi und Alguersuari.
Die Aufstiegs-Chancen sind halt sehr begrenzt, wenn man Fahrer bei Toro Rosso ist.
Lotus
Maldonado hat einen Vertrag für die nächste Saison und wird diesen wohl einhalten. Seinen Wechsel von Williams zu Lotus bereut er vielleicht ... aber es ist nun auch nicht so, dass er mit seiner unfallträchtigen Fahrweise bei jedem Team begehrt ist. Mit Geld kann man sich vieles, aber nicht alles kaufen.
Bei Lotus braucht man seine Millionen, also wird er wohl bleiben.
Grosjean hat bislang keinen Vertrag für nächstes Jahr. Das liegt aber weniger an Lotus, das Team würde den Franzosen gerne halten. Vielmehr ist es Grosjean, der das Team zappeln lässt.
Nach den Unfällen von 2012 ist 2013 langsam die Erkenntnis gewachsen, dass Grosjean recht schnell fahren kann (später in der Saison fuhr er Raikkönen davon) und zwischen ihm und Maldonado klafft derzeit eine recht große Lücke.
Dabei ist Maldonado kein unfähiger Fahrer. Gerade auf Stadtkursen ist Maldonado stark.
Im Fahrerlager ist da wohl große Einigkeit, dass mit Grosjean ein großes Talent in einem derzeit ziemlich schwachen Team unterwegs ist.
Zwar bringt Grosjean die Unterstützung durch Total mit, aber es ist nicht so, dass er sich hier und da einkaufen könnte (wie Maldonado). Grosjeans fahrerische Leistungen sind es letztlich, die ihn in der Welt der Transfergerüchte in Verbindung mit McLaren und Ferrari setzen.
Vorraussetzung ist natürlich, dass dort ein Fahrer geht ... und freiwillig möchte da niemand seinen Platz räumen.
Achja ... das Team ist natürlich weiterhin finanziell angeschlagen. Gewiss, Schuldner und Gläubiger sind beides jeweils Genii Capital ... aber jüngst hieß es, dass Genii Capital selbst in finanziellen Schwierigkeiten stecke.
Laut Gerald Lopez seien diese Gerüchte absurd.
Immerhin, der Rennstall soll - vielleicht auch dank der Maldonado-Millionen - dieses Jahr so ziemlich eine schwarze Null schreiben können. Allerdings profitiert man dabei auch noch von dem Einnahmetopf. Dort steht einem dieses Jahr - dank der Erfolge 2013 - ein größerer Anteil zu, als es wohl nächstes Jahr der Fall sein wird.
Und so wird Lotus wohl weiter auf Maldonado-Cash angewiesen sein ... und darauf hoffen, dass Grosjean bleibt ... und darauf hoffen, dass der Wechsel von Renault zu Mercedes sich bezahlt macht wie bei Williams.
Und so bleiben auch die Gerüchte, dass Genii den Rennstall allzu gerne wieder verkaufen würde.
Marussia
Bei Marussia kaut man auf den Fingernägeln vor jedem Rennen. Man hat 2 Punkte und hofft, dass Sauber und Caterham nicht vorbei ziehen. Gerade vor Sauber "fürchtet" man sich ... deren Fahrer tauchen schonmal in der Nähe der Top10 auf (so z.B. Gutierrez in Monaco).
Bei Marussia hofft man vielleicht auch darauf, dass Bianchi kein besseres Cockpit findet. Der Kollege ist schnell und fährt Chilton davon.
Chilton ist nunmal ein Paydriver. Er hat sein Cockpit sicher, wenn kein anderer mehr Geld bieten sollte.
Sauber
Sauber ist wohl mit die größte Enttäuschung in dieser Saison. Ferrai, McLaren, Lotus ... sie alle könnten heulen ... aber bei Sauber steckt der Karren am tiefsten im Dreck.
Man ist zwar meistens schneller als die Marussia, aber Punkte gibts noch keine. Das liegt auch mit an der schlechten Zuverlässigkeit des Boliden.
Ansonsten hat das Sauber-Team mit Übergewicht zu kämpfen. Angeblich brachten es Auto + Motor schon ohne den jeweiligen Fahrer auf das Mindestgewicht.
Beide Cockpits gelten nächstes Jahr noch nicht als vergeben, wobei Sutil einen Vertrag haben soll.
Bei Gutierrez stehen eher Fragezeichen hinter dem Namen, auch weil er meist deutlich langsamer ist als Sutil. Hinter Hülkenberg hing er auch deutlich hinterher.
Gutierrez bringt zwar finanzielle Unterstützung mit ... aber das kann auch Ersatzfahrer Giedo von der Garde.
Um Sergei Sirotkin ist es eher ruhig geworden und es sieht nicht danach aus, als stünde er vor einem Formel-1-Einstieg.
Simona de Silvestro wird 2015 wahrscheinlich auch keine Stammpilotin werden.
Caterham
Unlängst hat sich Perez geäußert, dass es nicht sein Talent wäre, Reifen schonend zu fahren, sondern dass er damals bei Sauber viel von Kobayashi gelernt habe und dass dieser ihn unheimlich weiter gebracht habe.
Die Geschichte ist bekannt, Perez kam bei McLaren unter ... Kobayashi hatte kein F1-Cockpit mehr.
Klar, Perez hatte auch starke Rennen im Sauber (z.B. in Maylaysia). Aber Kobayashi war auch an mehr Top-Ergebnissen dran, als er letztlich holte. Ein Podium in Kanada 2011 hatte er sich z.B. selbst verbockt.
Nun sieht es so aus, als stünde Kobayashi erneut vor dem Aus.
Er fährt Marcus Ericson zwar davon, aber jener bringt Geld mit. Das Caterham-Team macht nach der Übernahme durch Investoren aus der Schweiz und aus dem mittleren Osten auch keinen Hehl daraus, dass man zukünftig auf Paydriver setzen müsse.
Bereits jetzt soll sich eine faustdicke Überraschung ergeben. André Lotterer soll Kobayashi in Spa ersetzen. Vorerst ist aber nur dieser eine Einsatz geplant.
Lotterer saß 2001 und 2002 als Testfahrer im (ebenfalls grünen) Jaguar. Den Vorzug für die Stammcockpits bekamen 2003 aber Minardi-Fahrer Mark Webber und Williams-Testfahrer Pizzonia ... letzterer wurde noch während der Saison aufgrund schwacher Leistungen entlassen.
Lotterer ging nach Japan und startet seit dem dort in Sportwagen- und Monoposto-Rennserien ... so auch in der Formel Nippon ... welche mittlerweile Super Formula heißt. Hier konnte er mit den Einheits-Rennwagen schon diverse Siege und Top-Platzierungen in den Gesamtwertungen einfahren.
Auch letztes Jahr hätte er wieder Meister werden können, hätte sich sein Terminplan nicht überschnitten. Lotterer setzte drei Rennen aus und der punktgleiche Yamamoto wurde Meister dank einer seltsamen Regel (weil er am meisten Punkte an einem Rennwochenende holte ... die letzten zwei Rennen waren an einem Wochenende, so dass Yamamoto hier 11 Punkte holte ... bei den anderen Rennwochenenden gab es maximal 10 Punkte).
Seit ein paar Jahren ist Lotterer Teil der Audi-Langstrecken-Mannschaft. Eine WEC-Weltmeisterschaft und drei Siege in Le Mans gehören zu seinen Erfolgen.
Auch dieses Jahr konnte er seinen Speed wieder zeigen, als er besonders am Sonntag-Vormittag lange am Steuer saß und Top-Zeiten rausprügelte.
Für Kobayashi - der diese Saison nun wirklich nicht schlecht fährt - ist das natürlich ärgerlich. Für Lotterer freut es mich, wenn er mehrere Jahre nach seiner letzten F1-Fahrt es tatsächlich in die Königsklasse schafft. Ich glaube den Toyota TF108 hat er auch mal testen dürfen.
Wie auch immer. Die Zukunft des Caterham-Teams steht noch in den Sternen und es ist noch nicht mal klar, unter welcher Flagge man 2015 fahren wird ... auch wenn das Team vielleicht noch weiter "Caterham" heißen sollte.
Und so bleibt auch völlig unklar, wer nächstes Jahr ins Lenkrad greifen wird ... hauptsache er oder sie bringt Geld mit.
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