Young Kaelin
merthyr matchstick
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El Espiritu de mi mama Honduras Mystik (1999)
Eigentlich wollte ich den Film "Sin Nombre" für Honduras starten lassen. Dieser erscheint auch ab und an in honduranischen Filmauswahlen, aber der Bezug zu Honduras schien mir nicht gross genug zu sein.
Dies sieht bei El Espiritu de mi mama anders aus, behandelt er doch die spirituelle Geschichte von Sonia, einer honduranischen Garifuna, welche alleinerziehend mit ihrer Tochter Fatima in Los Angeles lebt.
Der Regisseur Ali Allie macht es dem Zuschauer in dem knapp 1 Stunde dauernden mystischen Werk nicht einfach.
Die Geschichte wird in ungewohnter Erzählweise rüber gebracht, sowohl was das Tempo, als auch die Klarheit der Erzählstruktur anbelangt. Die eingestreuten Träume von der verstorbenen Mutter am Strand machen das Ganze zunächst auch nicht wirklich klarer.
Ein Kritiker schrieb locker wiedergegeben, Ali Allie liesse den Zuschauer zu Beginn mit einem desorientieren Gefühl zurück, den Kontext des Gezeigten nicht begreifend, was da auf ihn reinprasselt. Weder die Zeitabfolge noch die geographischen Prämissen seien klar, da permanent zwischen Traum und Realität hin und her geswitched würde. Vermutlich wäre das Allies Absicht gewesen: den Zuschauer sich nie komfortabel, sich wie ahnungslose Touristen fühlen zu lassen.
Falls das wirklich die Absicht war: bei mir ist das Herrn Allie perfekt gelungen.
Sonia wird immer wieder von Träumen ihrer verstorbenen Mutter heimgesucht, die am Strand darum bittet "refreshed" (Ritual "Dugu") zu werden. Damit ist wohl eine garifunische Zeremonie gemeint, wo man die Ahnen ehrt und auch bekräftigt, dass die Seelen nie sterben.
Die Hauptprotagonistin Sonia kommt ziemlich verbittert rüber, beklagt sich über den verwirrten, jungen US-Amerikaner, welcher der Vater ihrer Tochter Fatima ist. Er sei wie ein Schlafwandler auf dem Mond. Eine Begegnung mit ihm geht wenig beglückend aus. Sonia vermisst ihre Mutter und scheint mit ihrem Tod und den Träumen nicht fertig zu werden. Irgendwie wirkt Sonia wie ein entwurzelter Strauch, welcher vom Wind planlos übers Land gepustet wird.
Nachdem sie offenbar auch noch die Arbeit als Kindermädchen verloren hat, bricht Sonia auf nach Honduras, wo schliesslich dieses Ritual zu Ehren der Ahnen abgehalten wird.
Dieses Ritual ist eindrücklich zu sehen und gefällt. Das Essen, die Tänze, die wunderbaren Trachten.
Mir schienen die Leute fast ein wenig in Trance zu sein und der Kontrast der Fröhlichkeit der Leute zur vorher gesehenen Miesepetrigkeit Sonias hätte kaum grösser sein können.
Jedenfalls schien die Zeremonie bei Sonia einiges ausgelöst zu haben. Sie fand zu ihren Wurzeln zurück und konnte mit den Träumen, in denen ihre Mutter erschien, Frieden schliessen, endlich die Vergangenheit hinter sich lassen und glücklich in der Gegenwart ankommen.
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Erklärung des Worts Garifuna:
Garifuna (Garifuna-Sprache „Yamsesser“, Plural Garinagu) sind eine Volksgruppe mit über 100.000 Angehörigen in Zentralamerika und den USA. Sie ging aus den Nachkommen ehemaliger Sklaven aus Westafrika und indigenen Kariben hervor, die sich ab dem 17. Jahrhundert auf der Karibikinsel St. Vincent einfanden.
Erklärung des Worts Dugu:
Dugu
Insgesamt ein für unsere Breitengrade eher ungewohnter Film, der für an Mystik Interessierten reichlich Material liefert.
Bei diesem Streifen war mir buchstäblich unwohl. Die überbordernde Flut an Information, die monotone Erzählweise, die Zeit- und Ortssprünge fand ich doch ziemlich ermüdend und anstrengend.
Zum Schluss des Filmes nahm das Ganze aber etwas Fahrt auf und war auch für mich stimmig.
the spirit of my mother - trailer - engl.
the spirit of my mother - full - english subs.
Eigentlich wollte ich den Film "Sin Nombre" für Honduras starten lassen. Dieser erscheint auch ab und an in honduranischen Filmauswahlen, aber der Bezug zu Honduras schien mir nicht gross genug zu sein.
Dies sieht bei El Espiritu de mi mama anders aus, behandelt er doch die spirituelle Geschichte von Sonia, einer honduranischen Garifuna, welche alleinerziehend mit ihrer Tochter Fatima in Los Angeles lebt.
Der Regisseur Ali Allie macht es dem Zuschauer in dem knapp 1 Stunde dauernden mystischen Werk nicht einfach.
Die Geschichte wird in ungewohnter Erzählweise rüber gebracht, sowohl was das Tempo, als auch die Klarheit der Erzählstruktur anbelangt. Die eingestreuten Träume von der verstorbenen Mutter am Strand machen das Ganze zunächst auch nicht wirklich klarer.
Ein Kritiker schrieb locker wiedergegeben, Ali Allie liesse den Zuschauer zu Beginn mit einem desorientieren Gefühl zurück, den Kontext des Gezeigten nicht begreifend, was da auf ihn reinprasselt. Weder die Zeitabfolge noch die geographischen Prämissen seien klar, da permanent zwischen Traum und Realität hin und her geswitched würde. Vermutlich wäre das Allies Absicht gewesen: den Zuschauer sich nie komfortabel, sich wie ahnungslose Touristen fühlen zu lassen.
Falls das wirklich die Absicht war: bei mir ist das Herrn Allie perfekt gelungen.
Sonia wird immer wieder von Träumen ihrer verstorbenen Mutter heimgesucht, die am Strand darum bittet "refreshed" (Ritual "Dugu") zu werden. Damit ist wohl eine garifunische Zeremonie gemeint, wo man die Ahnen ehrt und auch bekräftigt, dass die Seelen nie sterben.
Die Hauptprotagonistin Sonia kommt ziemlich verbittert rüber, beklagt sich über den verwirrten, jungen US-Amerikaner, welcher der Vater ihrer Tochter Fatima ist. Er sei wie ein Schlafwandler auf dem Mond. Eine Begegnung mit ihm geht wenig beglückend aus. Sonia vermisst ihre Mutter und scheint mit ihrem Tod und den Träumen nicht fertig zu werden. Irgendwie wirkt Sonia wie ein entwurzelter Strauch, welcher vom Wind planlos übers Land gepustet wird.
Nachdem sie offenbar auch noch die Arbeit als Kindermädchen verloren hat, bricht Sonia auf nach Honduras, wo schliesslich dieses Ritual zu Ehren der Ahnen abgehalten wird.
Dieses Ritual ist eindrücklich zu sehen und gefällt. Das Essen, die Tänze, die wunderbaren Trachten.
Mir schienen die Leute fast ein wenig in Trance zu sein und der Kontrast der Fröhlichkeit der Leute zur vorher gesehenen Miesepetrigkeit Sonias hätte kaum grösser sein können.
Jedenfalls schien die Zeremonie bei Sonia einiges ausgelöst zu haben. Sie fand zu ihren Wurzeln zurück und konnte mit den Träumen, in denen ihre Mutter erschien, Frieden schliessen, endlich die Vergangenheit hinter sich lassen und glücklich in der Gegenwart ankommen.
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Erklärung des Worts Garifuna:
Garifuna (Garifuna-Sprache „Yamsesser“, Plural Garinagu) sind eine Volksgruppe mit über 100.000 Angehörigen in Zentralamerika und den USA. Sie ging aus den Nachkommen ehemaliger Sklaven aus Westafrika und indigenen Kariben hervor, die sich ab dem 17. Jahrhundert auf der Karibikinsel St. Vincent einfanden.
Erklärung des Worts Dugu:
Dugu
Insgesamt ein für unsere Breitengrade eher ungewohnter Film, der für an Mystik Interessierten reichlich Material liefert.
Bei diesem Streifen war mir buchstäblich unwohl. Die überbordernde Flut an Information, die monotone Erzählweise, die Zeit- und Ortssprünge fand ich doch ziemlich ermüdend und anstrengend.
Zum Schluss des Filmes nahm das Ganze aber etwas Fahrt auf und war auch für mich stimmig.
the spirit of my mother - trailer - engl.
the spirit of my mother - full - english subs.