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Soderle. Dieses Wochenende fängt die neue F1-Saison an. Die Wintertestfahrten sind vorrüber und die ersten freien Trainings in Melbourne sind auch absolviert.
Da ist es mal Zeit nen Prognosen-Thread zur Saison zu eröffnen. Das hab ich letztes Jahr ja auch mal gemacht (http://sportforen.de/showthread.php?t=50020) ... und hab ich auch diesmal schon seit ner Weile vorgehabt. Damals lag ich nicht sooo weit daneben, auch wenn wieder meiner Erwartungen RedBull in der Spätphase der Saison sehr stark war und dass Renault auch überraschend stark war, sowie Sauber eher enttäuschend.
Auswirkungen durch das veränderte Reglement
Viel wurde auch diese Saison nicht geändert ... aber keine Saison ohne Änderungen heißt es beinahe in der Formel1 und so erscheint auch dieses Jahr wieder für manche F1-Zuschauer etwas gewöhnungsbedürftig.
Wieder einmal hat es einen Punkt getroffen, welcher die gewitzte Ausnutzung einer Grauzone im Reglement betrifft. Sowas betraf vor einer Weile den Doppeldiffusor, diesmal war der sogenannte F-Schacht dran. Der Name war dabei frei erfunden, genau genommen geht es einfach darum, dass aerodymanische Hilfsmittel, die manuell vom Fahrer betätigt werden (bei McLaren Unterbrechung des Luftstromes durch das Knie, bei Ferrari durch die Hand) verboten werden.
Andererseits gibt es in dieser Saison den verstellbaren Heckflügel. Unter bestimmten Vorraussetzungen (Abstand zum vorherfahrenden Fahrzeug), kann der hinterherfahrende Pilot seinen Heckflügel flacher "schalten" und so auf der Geraden an Tempo hinzu gewinnen. Das erinnert ein wenig an den "Push To Pass"-Knopp aus der A1GP-Serie. Man verspricht sich damit spannendere Rennen mit mehr Überholmanövern und weniger hinten feststeckenden Top-Fahrern. Die Meinungen im Fahrerfeld sind - wenig überraschend - recht gespalten. Aber die Formel1 bleibt nicht nur eine Sport-Veranstaltung, sondern auch eine der großen Geldsummen ... und dafür braucht sie Unterhaltungswert ... und nicht solche Jahre wie 2002.
Ansonsten wird es wieder die 107-Prozent-Regel zu sehen geben, welche die im letzten Jahr teils strauchelnden kleinen Teams nahe kommen könnte. Es ist anzunehmen, dass wir dieses Jahr nicht immer das volle Starterfeld zu sehen bekommen.
Die Stallorder wurde gestrichen, stattdessen verbleibt jedoch der FIA-Paragraph, dass Handlungen verboten seien die dem "Ansehen des Sportes" schaden. Ein Massa der Alonso vorbei lässt wär also vielleicht ok. Ein Barrichello der in Österreich auf der Zielgeraden anhält wohl nicht. Eine sehr freie Auslesung dieses Paragraphen ist hier möglich ... und kann demnach noch für Zunder sorgen, insbesondere in Hinblick auf Ferrari, die ja am Stallorderfreundlichsten gelten.
In punkto KERS hat sich zum letzten Jahr nichts am Reglement geändert. Es ist weiterhin die gleiche Leistung erlaubt. Verändert hat sich der Entschluss der FOTA. Hat man sich letztes Jahr gegen den Einsatz von KERS entschieden, so werden es dieses Jahr wieder mehrere Teams einsetzen.
An der SafetyCar-Phase wurden kleinere Modifikationen durchgeführt, auf die ich gerade keine Lust habe näher einzugehen.
Ansonsten gibt es mit Pirelli einen neuen Reifenlieferanten. Keine Regeländerung, aber dennoch ein Punkt der für Veränderungen sorgen könnte.
Die Teams und Fahrer
Nr. 1, 2: RedBull-Renault
RedBull ist dieses Jahr das gejagde Team. Im letzten Jahr hatte man über die Saison hinweg gesehen den schnellsten Wagen und sah nur selten (z.B. auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken) knapp langsamer aus als ein anderes Team. Der diesjährige Wagen erweckt den Eindruck einer konsequenten Weiterentwicklung des Vorjahresmodells. Adrian Newey ist auch letzte Saison gut mit dieser Methode gefahren und der Wagen hatte damals genügend Potential um auch noch spät in der Saison am flottesten zu sein. Am ehesten ein Novum am neuen RedBull scheint mir der veränderte Auspuff zu sein ... wo ja eh alle Teams rumprobieren. Ansonsten besticht das Team wieder durch ein kompaktes Heck.
Weltmeister Vettel wird sich gewachsenen Ansprüchen ausgesetzt sehen. Der erste WM-Titel kann manches verändern ... manch einer fährt "unbefreiter" weil er nun Erfolgsdruck sieht ... andere werden lockerer weil sie habens ja "schon geschafft". Vettel wird dabei wohl weiter polarisieren. Große Fans wie solche die ihn nicht leiden können. Genauso wie seine Mimik polarisiert ist. Mal die Grinsekatze, mal das Gesicht von sieben Tage Regenwetter bzw. eines schlechten Verlierers, wenn er auf dem Podium nur Dritter ist.
Webber auf der anderen Seite hatte letzte Saison gute Chancen auf den WM-Titel, nachdem er zur Mitte der Saison in Führung lag. Aber am Ende hatte er dann geschwächelt ... insbesondere im letzten Rennen. Die Haarriss-Verletzung würde da als Ausrede nicht reichen.
Auch dieses Jahr hat er mit Vettel eine schwierige Aufgabe vor sich. Jener machte letztes Jahr mehrere Fehler ... aber davon frei blieb auch Webber nicht. Teamchef Christian Horner wird gewiss hoffen, dass seine Fahrer dieses Jahr nicht nur schnell, sondern auch mit weniger Patzern unterwegs sein werden ... am Auto solls nicht liegen.
In den Wintertestfahrten hinterließ RedBull einen sehr guten Eindruck. Konstanz war da, gute Straßenlage ... usw.
Aber viel lässt sich da ja eh nicht lesen.
Punkt am Rande: Webber ist mehr oder weniger im Herbst seiner Karriere. Vettel auf der anderen Seite hat im neuen Vertrag eine Ausstiegsklausel und schwärmt von traditionsbehafteten Teams wie Ferrari & Mercedes ... vielleicht sind die beiden nurnoch dieses Jahr Teamkollegen bei RedBull.
Nr. 3, 4: McLaren-Mercedes
McLaren unter Martin Whitmarsh ist kaum mit dem McLaren-Team unter Ron Dennis zu vergleichen. Spionage-Affären und ein zugekniffener Teamchef? Das scheint irgendwie Vergangenheit zu sein. Stattdessen baut das Team in Berlin den neuen Wagen vor dem Publikum zusammen ... auch wenn das Innenleben nicht so recht der endgültigen Version entspricht (wenig verwunderlich). Mit Hamilton und Button hat man zudem eine der unterhaltsamsten Fahrerpaarungen. Sowohl dass diese letztes Jahr für Racing-Action unter Teamkollegen gesorgt hatten, als auch dass diese beiden sich wirklich gut zu verstehen scheinen. Hinzu kommt da zum Beispiel dieser hübsche Vodafone-Werbespot, bei dem Hamilton und Button auf einem Festival campen.
McLaren von heute erscheint wie eine Spaßtruppe, verglichen mit früher.
Das soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass hier findige Ingenieure am Werk sind. Letztes Jahr ist da z.B. ein F-Schacht bei raus gesprungen. Aber am Ende der Saison hatte man nicht mehr eines der beiden schnellsten Fahrzeuge und musste RedBull und Ferrari ziehen lassen. Viel mehr hatte man Mühe mit Renault und Mercedes.
Der Wagen mit den auffälligen L-förmigen Seitenkästen-Lufteinlässen scheint Potential für schnelle Rundenzeiten zu haben. Allerdings fiel McLaren bei den Wintertestfahrten auch durch mangelnde Zuverlässigkeit auf. Dieser Punkt könnte auch in der laufenden Saison einen Strich durch die britische Rechnung machen.
Bei McLaren könnte der Reifenwechsel zu Pirelli interessant werden. Button äußerte sich positiv über die neuen Schlappen. Und gerade diese beiden Fahrer sind recht unterschiedlich mit ihrem Gebrauch an Pneus. Button gilt quasi als "Reifenflüsterer", während Hamilton dagegen eher ein "Reifenmörder" ist, der seine Gummis schonmal bis zur Karkasse runtergefahren hat, bevor er in der Boxeneinfahrt ins Kiesbett rutscht. Mal schauen, wie das mit den Pirelli-Reifen sein wird.
Nr. 5, 6: Ferrari
Das Tamtam um Ferrari war letztes Jahr im Winter vielleicht größer. Bestzeiten bei den Testfahrten und ein überlegener Sieg in Bahrain. Dieses Jahr fällt erstmal die doppelte Umbenennung des Dienstfahrzeuges auf. Ansonsten gibt sich das Team vergleichsweise bedeckt und wirkt einfach nur zufrieden. Beeindruckend bei den Wintertestfahrten war die hohe Zuverlässigkeit des neuen Ferraris. Da gab es kaum technische Probleme. Zudem konnte Alonso bei seinen Rennsimulationen konstant gute Zeiten abspulen. Was das wert ist, wird sich zeigen. Aber gerade gegen McLaren könnte sich daraus ein Vorteil ergeben.
Der neue Ferrari ist schön, aber nicht außergewöhnlich. Langer Radstand, schlankes Heck ... das ist schon Ferrari-typisch. Hinzu kommt dieses Jahr eine der höchsten Nasen im Feld ... vielleicht passend zu Alonsos Attitude.
Der Spanier scheint sich bei Ferrari wohl zu fühlen, zumal er mit Felipe Massa den perfekten B-Fahrer neben sich hat. Während Alonso - der letztes Jahr neben Vettel die meisten Siege hatte - auch diesmal zu den WM-Favoriten gehören könnte, wird man sich bei Massa vielleicht eher fragen, ob er seinen Arbeitsplatz wird sichern können.
So ganz sicher war das dann doch nicht im letzten Jahr, ob er auch 2011 bei den Roten fahren wird. Montezemolo war von Massa in der Vorsaison wenig begeistert, lag der doch lange hinter Rosberg in der Fahrerwertung.
Massa selbst hält viel von den neuen Pirelli-Reifen ... aber nun braucht er auch wieder Leistung. Er hat zwar einige Symphatie-Werte inne, aber die Pause nach dem Zusammenprall mit der Barrichello-Wagen-Feder ist nun ne Weile vergangen und kann keine Ausrede für mangelnde Form mehr sein. Bei Ferrari möchte man wieder Leistungen wie vom etwa gefühlten 30-Sekunden-Weltmeister Anno 2009 sehen.
Wenn nicht, dann verliert Massa womöglich sein Cockpit. Die Gerüchteküche, die Kubica als auch Webber schonmal im Ferrari sah, würde das anstacheln...
Nr. 7, 8: Mercedes
Die letzte Saison war für Mercedes enttäuschend. Eigentlich ist es nicht schlecht eines der 4 schnellsten Fahrzeuge auf die Strecke zu schicken. Aber wenn man ein Jahr vorher das schnellste Fahrzeug in Brackley gestellt hat, dann erwartet man sich doch irgendwie mehr. Nunja, mittlerweile ist das Team im Komplettbesitz von Mercedes und Daimler-Großaktionär Aabar. Ross Brawn und seine Kollegen haben sich gut ausbezahlen lassen, nachdem sie das Team vorher quasi von Honda geschenkt bekamen. Die Japaner werden sich vielleicht heute denken, was sie damals geritten hat viel in den Wagen von 2009 zu investieren und dann alle Lorbeeren zu verschenken.
Naja, der Mercedes von 2011 sieht recht konventionell aus. Optisch gibt es keine großen Überraschungen, auch von der eigentümlichen Airbox der letzten Saison hat man sich getrennt.
Wer letztes Jahr vermutet hat, dass Schumachers Abschneiden im Vergleich zu Rosberg mit den veränderten Reifen (im Vergleich zu Schumis Hochzeiten) zusammenhängt, der wird nun gespannt darauf schauen, wie es mit Pirelli läuft.
Schumacher ist nicht mehr der zerkniffene Perfektionist von einst, der sich vornehmlich mit Worten wie "generell" und "prinzipiell" ausdrückte sondern mittlerweile um einiges lockerer geworden. Er wirkt mittlerweile (verglichen mit früher) wieder so etwas wie symphatisch. Aber die Helden-Verehrung durch die Schumi-Fans könnte einen erneuten Dämpfer bekommen, wenn er auch dieses Jahr meistens hinter Rosberg hinterher führe. Vielleicht hat er dann auch irgendwann keinen Bock mehr? Einem Adrian Sutil, der schon lange auf ein Top-Cockpit hofft, würde das gefallen.
Ich schätze das Team wieder unter den Top5 ein ... man will wieder Podiumsplätze und erhofft sich Siegchancen. Ross Brawn sieht auch "Potential" ... aber ob's reicht? Letzte Saison gab's ein Regenrennen bei der ein technischer Defekt einen Sieg von Rosberg verhinderte (hab vergessen welches es war). Ich könnte mir vorstellen, dass es auch diesmal ein Regenrennen oder ähnliches Glück braucht, um einen Mercedes-Fahrer mit Siegchancen zu bereichern.
Hoffnungen liegen vielleicht - wie bei McLaren - beim bereits 2009 recht effektiven und kompakten Mercedes-KERS.
Nr. 9, 10: Lotus-Renault (schwarz)
Letztes Jahr war Renault eine der Überraschungen. Trotz des klobrigen Äußeren war der Wagen oftmals flott unterwegs und mit seinem kurzen Radstand gerade in langsameren Strecken (Stadtkurse, Ungarn) sehr gut dabei. Mit einem anderen Fahrer statt Petrov hätte das Team vielleicht mit Mercedes in der Konstrukteurs-Wertung konkurrieren können. Statt einem möglichen 4ten Platz gab es einen soliden 5ten ... das ist etwas weniger Geld. Um im Team zu bleiben durfte Petrov angeblich 15 Millionen Dollar mitbringen. Ebenso angeblich zur Hälfte von seinem Paps zur anderen Hälfte von Vladimir Putin kommend.
Nunja ... für Sotschi 2014 (Winterolympiade und Großer Preis von Russland) spendet man n bisserl Geld um mit Petrov ne Fangemeinde oder so aufzustellen.
Auf der anderen Seite fährt Nick Heidfeld als Ersatz vom verletzten Robert Kubica. Ausgerechnet der Ersatz vom ehemaligen Teamkollegen der einer der wenigen waren, die im gleichen Team mal schneller waren als Heidfeld. Da gab es nicht viele ... oftmals war Heidfeld flotter unterwegs, hatte aber nicht das Glück bei der Hoffnung auf "große Teams", wie z.B. Räikkönen oder Massa. Die Versuche bei McLaren-Mercedes anzudocken klappten nicht. Wäre Kubica nicht verletzt, wäre Heidfeld wohl wieder Testfahrer bei Mercedes.
Nunja, dieses Jahr hat er vielleicht ein Fahrzeug, dass wie im letzten wieder überraschen könnte. Der neue Renault macht nen guten Eindruck und mit dem ausgeklügelten Auspuff-Konzept hat man sich durchaus was Leistung förderndes überlegt. Am ehesten ist mit Renault wieder auf Strecken wie Monaco und Valencia zu rechnen ... vielleicht geht auch mehr.
Heidfelds Ziel muss ganz klar erstmal sein Petrov möglichst oft klar zu distanzieren. Nur so könnte er erreichen im Falle einer eventuellen Kubica-Rückkehr innerhalb dieser Saison sein Renault-Cockpit zu wahren.
Nr. 11, 12: Williams-Cosworth
Ebenso wie 2010 hat man auch dieses Jahr bei Wintertestfahrten mit Tagesbestzeiten überraschen können ... und auch diesmal kann das wenig bedeuten.
Der neue Williams fällt durch sein radikal kompaktes Heck auf. Bei Williams hat man viel am Getriebe rumgetüftelt ... man hats dann auch an HRT verkauft.
Sam Michael - Technikchef bei Williams - sieht 3 große Innovationen diese Saison. Der Auspuff bei Renault, die Seitenkästen von Toro Rosso und das Getriebe von Williams. Dabei sei die Getriebe/Hecklösung am schwierigsten zu kopieren.
Aber ob Williams dadurch erfolgreich wird? Nicht unbedingt. Auch die Retro-Mitte-90ger-Williams-Lackierung mit Rothmanns-Streifen wird nicht einfach so zu Erfolgen führen. Dennoch, gute Punkteränge wird man sich erhoffen dürfen.
Problematisch erschien bei den Testfahrten jedoch die Zuverlässigkeit. Des öfteren blieb ein Williams mal liegen. Gerade das KER-System machte Probleme. Dabei setzte man ein Batterie-KERS ein. Obwohl Williams eigens eine Tochterfirma gegründet hat, welche an einem Schwungrad-KERS geforscht hat, setzt man auch auf Akkus.
Bei der Fahrerpaarung sitzt Rubens Barrichello auch dieses Jahr neben dem amtierenden GP2-Champion. Das kennt der alte Haudegen ja mittlerweile. Pastor Maldonado gewann im vierten Anlauf die letztjährige GP2-Saison bereits 6 Rennen vor Schluss und ersetzt Niko Hülkenberg, der einst bei der GP2 sein (damals schnellere) Teamkollege war. Das ist ähnlich wie bei Grosjean und Petrov.
Nunja Rubens Barrichello scheint immernoch Spaß am Fahren zu haben, auch wenn ihn ein Michael Schumacher beinahe mal in ne Boxenmauer drängt. Er zeigt sich begeistert vom verstellbaren Heckflügel und vergleicht diesen mit dem Nitro-Kopf beim Konsolen-Spiel vom Sohnemann.
Erst spät in der letzten Saison hatte Barrichello den jüngeren Hülkenberg nicht mehr in Schach halten können. Könnte aber gut sein, dass er dieses Jahr erneut einen GP2-Champion in der Gesamtwertung hinter sich hält.
Trotz Radikal-Heck erwarte ich auch diesmal keine großen Luftsprünge des Williams-Teams. Platz 6 erscheint mir wahrscheinlich.
Nr. 14, 15: Force-India-Mercedes
Lange hat es gedauert, bis Adrian Sutil seine Unterschrift bei der Vertragsverlängerung gesetzt hat. Damit bleibt er weiterhin bei dem Team bei dem er als Testfahrer angefangen hat ... damals hieß es noch Midland. Letztlich hat er halt nichts besseres gefunden, nachdem man sich bei Renault für den Verbleib Petrovs entschied.
Bei den Wintertestfahrten konnte Force-India nicht begeistern. Letzte Saison kämpfte Sutil lange mit Schumacher um die Position in der Fahrer-Wertung ... aber sein Wagen war in den letzten Rennen klar langsamer. Zu Beginn dieser Saison scheinen sich die Teams der beiden in unterschiedliche Richtungen orientiert zu haben. Force-India erweckt bislang nicht den Eindruck, als könne man zu Mercedes und Renault aufschließen. Eher sieht es so aus, als verlöre man Boden auf Williams ... auch der Toro Rosso wirkt schneller.
Für Force-India geht es vielleicht erstmal darum sich in der hinteren Hälfte gut zu positionieren und vielleicht dank Ausfällen in die Punkte zu rutschen. Vielleicht ist dank Mercedes-KERS mehr möglich.
Aber mit Schumacher kämpfen wird für Sutil diese Saison wahrscheinlich schwieriger werden.
Eher darf er sich auf den Teamkollegen konzentrieren. DTM-Champion Paul di Resta ist ein anderes Kaliber als Toni Liuzzi.
Und nebenbei darf Niko Hülkenberg jeden Freitag in das indische Lenkrad greifen. Auch beim erstmals dieses Jahr auszutragenden Indien-GP.
Nr. 16, 17: Sauber-Ferrari
Letztes Jahr gab es gute Zeiten bei den Wintertestfahrten, aber die dadurch womöglich entstandenen Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Dieses Jahr gabs zwar mal Tagesbestzeiten durch Qualifying-Simulationen, aber bei Long-Runs in Barcelona war Kobayashi etwa eine Sekunde langsamer als Alonso. Überraschen wird der Sauber nicht. Achja ... "nur" Sauber ... das BMW ist nun weg aus dem Namen. Auch anders diese Saison ist, dass der Wagen von James Key - welcher Force India mit erfolgreichere Bereiche brachte - entwickelt wurde. Das Vorjahresmodell von Willy Rampf überzeugte ja nicht.
Kommt nun eine positive Kehrtwende? Ich vermute nicht. Ich erwarte Sauber weiter als Mittelfeld-Team ... aber trotzdem als nette schweizer Truppe mit einem der talentiertesten japanischen Fahrer, welche die F1 bislang gesehen hat. Ob dieser einen Heim-GP dieses Jahr fahren wird? Die Japaner haben momentan wichtigere Sorgen als Kamui Kobayashi zuzusehen.
Nach der Heidfeld-Entlassung, welcher zuvor Pedro de la Rosa ersetzte (weil dieser trotz ehemaliger McLaren-Testfahrer-Tätigkeit keine neuen Erkenntnisse brachte und einfach zu langsam war), hat man sich weiteren Nachwuchs geholt. Sergio Perez (Vizemeister GP2) sitzt im Stammcockpit und GP3-Champion Gutierrez bringt ebenfalls mexikanische Sponsorengelder mit. Die hatte Heidfeld nicht... aber dafür Renault-Glück bzw. Kubica-Pech.
Nr. 18, 19: Toro Rosso Ferrari
Dieses Jahr gibts für Buemi und Alguersuari Druck. Wer nicht überzeugt, der wird irgendwann durch Daniel Ricciardo ersetzt. Letzte Saison waren Buemi und Alguersuari mehr oder weniger gleichauf. Zum einen war Buemi zwar häufig derjenige, welcher vorne lag ... zum anderen aber waren bei Alguersuari Fortschritte zu erkennen ... lag aber auch daran, dass er 2009 nicht viel hinbekommen hat. Und so vermisste man bei Toro-Rosso dann eine ähnliche Entwicklung bei Buemi.
Äh nunja ... wie auch immer ... fährt einer ******e, dann wird sein Cockpit nächstes Jahr durch Ricciardo besetzt. Fährt einer außergewöhnlich, dann gehts vielleicht zu RedBull, sollte da ein Platz frei werden.
Für Toro Rosso ist dieses Jahr n bisserl anders. Das einstige Minardi-Team baute mehrere Jahre RedBull-Kundenautos und war damit zeitweise - dank stärkerem Motor - auch schneller. Nach dem Verbot der Kundenwagen musste Toro Rosso dann wieder alleine auskommen. 2009 baute man den Wagen selbst (nur das Grunddesign oder so von Adrian Newey), 2010 entwickelte man quasi einen Newey-Wagen weiter. 2011 gibts vielleicht den größten optischen Unterschied zwischen den beiden RedBull-Teams seit Jahren. Das liegt aber so ziemlich nur an den unterschnittenen Seitenkästen beim Toro Rosso. Diese Idee von Ferrari von 1992 soll den Diffusor besser Anströmen. Der Ferrari von einst war schwer kontrollierbar und hatte dazu auch noch den temperamentvollen Jean Alesi am Steuer. Die Wagen heute haben da doch etwas mehr Grip.
Höhenflüge sind nicht zu Erwarten. Aber bislang erweckt Toro Rosso den Eindruck als hätte man - verglichen zum Vorjahr - zu Force India und Sauber aufgeschlossen und bringt diese vielleicht sogar hinter sich.
Nr. 20, 21: Lotus-Renault (grün)
Das Ziel des anderen Lotus-Renault-Teams war klar. Den Abstand zu den etablierteren Teams verkleinern. Dies scheint man mehr oder weniger geschafft zu haben. Zumindest bei den Wintertests konnte man mit Sauber, Force India usw. mithalten. Da träumt man dann auch mal von den ersten Punkten. Bei den freien Trainings war der Abstand dann doch etwas klarer. Nunja...
Letztlich hat man zwei kompetente Fahrer und der neue Lotus sieht zumindest flotter aus als der alte. Vielleicht springt ja was bei raus...
Nr. 22, 23: HRT-Cosworth
Das HRT-Team ist irgendwie ... kurios. Die Möglichkeiten die Colin Kolles hat sind begrenzt. Man bedient sich mehrerer Zulieferer und bastelt irgendwie was zusammen. Hier und da sind Konstrukteure mit am Projekt beschäftigt und Chef der Entwicklung ist der rennomierte Geoff Willis.
Dank im Zoll feststeckender Dämpfer-Elemente reichte es bei den Testfahrten in Barcelona nur zu stehenden HRT-Fahrzeugen und bei den Freitagstestfahrten in Melbourne hat es nur für eine Installationsrunde gereicht ... die Jungfernfahrt des HRT F111, der zu großen Teilen doch auf dem Vorgänger basiert und am ehesten durch seine hübsche Lackierung gefallen mag. Ob man die auch im Rennen sehen wird? Keine Ahnung ... die 107-Prozent-Marke könnte eine hohe Hürde werden.
Die Fahrerpaarung ist ... naja.
Vittoni Liuzzis F1-Karriere ist eine einzige Trendlinie ... nach unten. Von RedBull zu Toro Rosso zu Force India zu HRT. Gegen Sutil sah er letzte Saison wirklich nicht gut aus ... immerhin, die 8 Punkte in Südkorea haben die Bilanz noch brauchbar aussehen lassen. Ich vermute mal, er hat HRT etwas Geld mitgebracht ... sonst würde Christian Klien am Steuer sitzen.
Das zweite nimmt Narain Karthikeyan in die Hand. Jener hatte bereits 2005 als erster Inder in der Formel1 Kilometer abgespult und war damals etwa gleichauf mit Tiago Monteiro im Jordan-Team, damals geführt von Colin Kolles. Karthikeyan wurde Testfahrer bei Williams für eine Saison, Monteiro blieb bei Jordan/Midland bevor er ein Jahr später von Adiran Sutil verdrängt wurde und dann in die WTCC wechselte.
Karthikeyan ist in der Zwischenzeit mäßig erfolgreich bei der A1GP an den Start gegangen. Allerdings fuhr er 2009 bei Le Mans im Team von Colin Kolles. Man könnte sagen hier hat Vitamin B weitergeholfen, dass Karthikeyan den Weg zurück in die F1 gefunden hat ... und etwas Geld dazu natürlich auch.
Vielleicht qualifiziert er sich ja für den Indien-Grand-Prix
Nr. 24, 25: Marussia-Virgin-Cosworth
Ich hab keine Ahnung, ob Richard Branson seine Wette mit Tony Fernandez (der Inhaber des schwächeren neuen Teams arbeitet einmal als Stewardess in der Fluglinie des anderen) eingelöst hat. Dank mangelnder Zuverlässigkeit entgingen den Virgin-Piloten Anfang letzter Saison Positionen, die sie vom letzten Platz der Konstrukteurs-Wertung hätten bringen können ... und später in der Saison war Lotus einfach schneller.
Bei den Winter-Testfahrten war Virgin nun klar langsamer als Lotus und hat den Anschluss verloren. Auch die Freitags-Trainings lassen derzeit nicht viel anderes vermuten.
Virgin fehlt wohl gut ne Sekunde auf Lotus und denkbar ist, dass man an der 107-Prozent-Hürde morgen scheitern wird. Der Wagen scheint einfach zu langsam zu sein, die Nase wirkt irgendwie niedrig und die Fahrer warten bereits jetzt auf das große Update, dass Nick Wirth zum Istanbul-GP bringen soll.
Timo Glock wirkt dabei im Marussia-Virgin wie das derzeit größte verschwendete Talent in der Formel1. Nungut, aufgrund seiner damaligen Qualifyingschwäche war er zu Toyota-Zeiten halt des öfteren hinter Trulli ... obwohl er im Rennen meist schneller unterwegs war als der Hobby-Winzer.
Daneben sitzt der Belgier Jerome D'Ambrosio, welcher neben Kobayashi bei DAMS in der GP2 fuhr und da ähnlich gut/schlecht aussah. N Wunderfahrer wird er nicht sein ... aber letztes Jahr machte er Freitags keinen schlechten Eindruck, vielleicht isser ja schneller als der enttäuschende DiGrassi.
Wenn das Istanbul-Update das Team nicht näher an Lotus ranbringt, dann wird sich der Sportwagen-Bauer Marussia vielleicht ärgern in das Team investiert zu haben.
Rangliste
Ich vermute als Endstand der Konstrukteurs-WM von 2011:
1. RedBull
2. Ferrari
3. McLaren
4. Mercedes
5. Renault
6. Williams
7. Toro Rosso
8. Sauber
9. Force India
10. Lotus
11. Virgin
12. HRT
Da ist es mal Zeit nen Prognosen-Thread zur Saison zu eröffnen. Das hab ich letztes Jahr ja auch mal gemacht (http://sportforen.de/showthread.php?t=50020) ... und hab ich auch diesmal schon seit ner Weile vorgehabt. Damals lag ich nicht sooo weit daneben, auch wenn wieder meiner Erwartungen RedBull in der Spätphase der Saison sehr stark war und dass Renault auch überraschend stark war, sowie Sauber eher enttäuschend.
Auswirkungen durch das veränderte Reglement
Viel wurde auch diese Saison nicht geändert ... aber keine Saison ohne Änderungen heißt es beinahe in der Formel1 und so erscheint auch dieses Jahr wieder für manche F1-Zuschauer etwas gewöhnungsbedürftig.
Wieder einmal hat es einen Punkt getroffen, welcher die gewitzte Ausnutzung einer Grauzone im Reglement betrifft. Sowas betraf vor einer Weile den Doppeldiffusor, diesmal war der sogenannte F-Schacht dran. Der Name war dabei frei erfunden, genau genommen geht es einfach darum, dass aerodymanische Hilfsmittel, die manuell vom Fahrer betätigt werden (bei McLaren Unterbrechung des Luftstromes durch das Knie, bei Ferrari durch die Hand) verboten werden.
Andererseits gibt es in dieser Saison den verstellbaren Heckflügel. Unter bestimmten Vorraussetzungen (Abstand zum vorherfahrenden Fahrzeug), kann der hinterherfahrende Pilot seinen Heckflügel flacher "schalten" und so auf der Geraden an Tempo hinzu gewinnen. Das erinnert ein wenig an den "Push To Pass"-Knopp aus der A1GP-Serie. Man verspricht sich damit spannendere Rennen mit mehr Überholmanövern und weniger hinten feststeckenden Top-Fahrern. Die Meinungen im Fahrerfeld sind - wenig überraschend - recht gespalten. Aber die Formel1 bleibt nicht nur eine Sport-Veranstaltung, sondern auch eine der großen Geldsummen ... und dafür braucht sie Unterhaltungswert ... und nicht solche Jahre wie 2002.
Ansonsten wird es wieder die 107-Prozent-Regel zu sehen geben, welche die im letzten Jahr teils strauchelnden kleinen Teams nahe kommen könnte. Es ist anzunehmen, dass wir dieses Jahr nicht immer das volle Starterfeld zu sehen bekommen.
Die Stallorder wurde gestrichen, stattdessen verbleibt jedoch der FIA-Paragraph, dass Handlungen verboten seien die dem "Ansehen des Sportes" schaden. Ein Massa der Alonso vorbei lässt wär also vielleicht ok. Ein Barrichello der in Österreich auf der Zielgeraden anhält wohl nicht. Eine sehr freie Auslesung dieses Paragraphen ist hier möglich ... und kann demnach noch für Zunder sorgen, insbesondere in Hinblick auf Ferrari, die ja am Stallorderfreundlichsten gelten.
In punkto KERS hat sich zum letzten Jahr nichts am Reglement geändert. Es ist weiterhin die gleiche Leistung erlaubt. Verändert hat sich der Entschluss der FOTA. Hat man sich letztes Jahr gegen den Einsatz von KERS entschieden, so werden es dieses Jahr wieder mehrere Teams einsetzen.
An der SafetyCar-Phase wurden kleinere Modifikationen durchgeführt, auf die ich gerade keine Lust habe näher einzugehen.
Ansonsten gibt es mit Pirelli einen neuen Reifenlieferanten. Keine Regeländerung, aber dennoch ein Punkt der für Veränderungen sorgen könnte.
Die Teams und Fahrer
Nr. 1, 2: RedBull-Renault
RedBull ist dieses Jahr das gejagde Team. Im letzten Jahr hatte man über die Saison hinweg gesehen den schnellsten Wagen und sah nur selten (z.B. auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken) knapp langsamer aus als ein anderes Team. Der diesjährige Wagen erweckt den Eindruck einer konsequenten Weiterentwicklung des Vorjahresmodells. Adrian Newey ist auch letzte Saison gut mit dieser Methode gefahren und der Wagen hatte damals genügend Potential um auch noch spät in der Saison am flottesten zu sein. Am ehesten ein Novum am neuen RedBull scheint mir der veränderte Auspuff zu sein ... wo ja eh alle Teams rumprobieren. Ansonsten besticht das Team wieder durch ein kompaktes Heck.
Weltmeister Vettel wird sich gewachsenen Ansprüchen ausgesetzt sehen. Der erste WM-Titel kann manches verändern ... manch einer fährt "unbefreiter" weil er nun Erfolgsdruck sieht ... andere werden lockerer weil sie habens ja "schon geschafft". Vettel wird dabei wohl weiter polarisieren. Große Fans wie solche die ihn nicht leiden können. Genauso wie seine Mimik polarisiert ist. Mal die Grinsekatze, mal das Gesicht von sieben Tage Regenwetter bzw. eines schlechten Verlierers, wenn er auf dem Podium nur Dritter ist.
Webber auf der anderen Seite hatte letzte Saison gute Chancen auf den WM-Titel, nachdem er zur Mitte der Saison in Führung lag. Aber am Ende hatte er dann geschwächelt ... insbesondere im letzten Rennen. Die Haarriss-Verletzung würde da als Ausrede nicht reichen.
Auch dieses Jahr hat er mit Vettel eine schwierige Aufgabe vor sich. Jener machte letztes Jahr mehrere Fehler ... aber davon frei blieb auch Webber nicht. Teamchef Christian Horner wird gewiss hoffen, dass seine Fahrer dieses Jahr nicht nur schnell, sondern auch mit weniger Patzern unterwegs sein werden ... am Auto solls nicht liegen.
In den Wintertestfahrten hinterließ RedBull einen sehr guten Eindruck. Konstanz war da, gute Straßenlage ... usw.
Aber viel lässt sich da ja eh nicht lesen.
Punkt am Rande: Webber ist mehr oder weniger im Herbst seiner Karriere. Vettel auf der anderen Seite hat im neuen Vertrag eine Ausstiegsklausel und schwärmt von traditionsbehafteten Teams wie Ferrari & Mercedes ... vielleicht sind die beiden nurnoch dieses Jahr Teamkollegen bei RedBull.
Nr. 3, 4: McLaren-Mercedes
McLaren unter Martin Whitmarsh ist kaum mit dem McLaren-Team unter Ron Dennis zu vergleichen. Spionage-Affären und ein zugekniffener Teamchef? Das scheint irgendwie Vergangenheit zu sein. Stattdessen baut das Team in Berlin den neuen Wagen vor dem Publikum zusammen ... auch wenn das Innenleben nicht so recht der endgültigen Version entspricht (wenig verwunderlich). Mit Hamilton und Button hat man zudem eine der unterhaltsamsten Fahrerpaarungen. Sowohl dass diese letztes Jahr für Racing-Action unter Teamkollegen gesorgt hatten, als auch dass diese beiden sich wirklich gut zu verstehen scheinen. Hinzu kommt da zum Beispiel dieser hübsche Vodafone-Werbespot, bei dem Hamilton und Button auf einem Festival campen.
McLaren von heute erscheint wie eine Spaßtruppe, verglichen mit früher.
Das soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass hier findige Ingenieure am Werk sind. Letztes Jahr ist da z.B. ein F-Schacht bei raus gesprungen. Aber am Ende der Saison hatte man nicht mehr eines der beiden schnellsten Fahrzeuge und musste RedBull und Ferrari ziehen lassen. Viel mehr hatte man Mühe mit Renault und Mercedes.
Der Wagen mit den auffälligen L-förmigen Seitenkästen-Lufteinlässen scheint Potential für schnelle Rundenzeiten zu haben. Allerdings fiel McLaren bei den Wintertestfahrten auch durch mangelnde Zuverlässigkeit auf. Dieser Punkt könnte auch in der laufenden Saison einen Strich durch die britische Rechnung machen.
Bei McLaren könnte der Reifenwechsel zu Pirelli interessant werden. Button äußerte sich positiv über die neuen Schlappen. Und gerade diese beiden Fahrer sind recht unterschiedlich mit ihrem Gebrauch an Pneus. Button gilt quasi als "Reifenflüsterer", während Hamilton dagegen eher ein "Reifenmörder" ist, der seine Gummis schonmal bis zur Karkasse runtergefahren hat, bevor er in der Boxeneinfahrt ins Kiesbett rutscht. Mal schauen, wie das mit den Pirelli-Reifen sein wird.
Nr. 5, 6: Ferrari
Das Tamtam um Ferrari war letztes Jahr im Winter vielleicht größer. Bestzeiten bei den Testfahrten und ein überlegener Sieg in Bahrain. Dieses Jahr fällt erstmal die doppelte Umbenennung des Dienstfahrzeuges auf. Ansonsten gibt sich das Team vergleichsweise bedeckt und wirkt einfach nur zufrieden. Beeindruckend bei den Wintertestfahrten war die hohe Zuverlässigkeit des neuen Ferraris. Da gab es kaum technische Probleme. Zudem konnte Alonso bei seinen Rennsimulationen konstant gute Zeiten abspulen. Was das wert ist, wird sich zeigen. Aber gerade gegen McLaren könnte sich daraus ein Vorteil ergeben.
Der neue Ferrari ist schön, aber nicht außergewöhnlich. Langer Radstand, schlankes Heck ... das ist schon Ferrari-typisch. Hinzu kommt dieses Jahr eine der höchsten Nasen im Feld ... vielleicht passend zu Alonsos Attitude.
Der Spanier scheint sich bei Ferrari wohl zu fühlen, zumal er mit Felipe Massa den perfekten B-Fahrer neben sich hat. Während Alonso - der letztes Jahr neben Vettel die meisten Siege hatte - auch diesmal zu den WM-Favoriten gehören könnte, wird man sich bei Massa vielleicht eher fragen, ob er seinen Arbeitsplatz wird sichern können.
So ganz sicher war das dann doch nicht im letzten Jahr, ob er auch 2011 bei den Roten fahren wird. Montezemolo war von Massa in der Vorsaison wenig begeistert, lag der doch lange hinter Rosberg in der Fahrerwertung.
Massa selbst hält viel von den neuen Pirelli-Reifen ... aber nun braucht er auch wieder Leistung. Er hat zwar einige Symphatie-Werte inne, aber die Pause nach dem Zusammenprall mit der Barrichello-Wagen-Feder ist nun ne Weile vergangen und kann keine Ausrede für mangelnde Form mehr sein. Bei Ferrari möchte man wieder Leistungen wie vom etwa gefühlten 30-Sekunden-Weltmeister Anno 2009 sehen.
Wenn nicht, dann verliert Massa womöglich sein Cockpit. Die Gerüchteküche, die Kubica als auch Webber schonmal im Ferrari sah, würde das anstacheln...
Nr. 7, 8: Mercedes
Die letzte Saison war für Mercedes enttäuschend. Eigentlich ist es nicht schlecht eines der 4 schnellsten Fahrzeuge auf die Strecke zu schicken. Aber wenn man ein Jahr vorher das schnellste Fahrzeug in Brackley gestellt hat, dann erwartet man sich doch irgendwie mehr. Nunja, mittlerweile ist das Team im Komplettbesitz von Mercedes und Daimler-Großaktionär Aabar. Ross Brawn und seine Kollegen haben sich gut ausbezahlen lassen, nachdem sie das Team vorher quasi von Honda geschenkt bekamen. Die Japaner werden sich vielleicht heute denken, was sie damals geritten hat viel in den Wagen von 2009 zu investieren und dann alle Lorbeeren zu verschenken.
Naja, der Mercedes von 2011 sieht recht konventionell aus. Optisch gibt es keine großen Überraschungen, auch von der eigentümlichen Airbox der letzten Saison hat man sich getrennt.
Wer letztes Jahr vermutet hat, dass Schumachers Abschneiden im Vergleich zu Rosberg mit den veränderten Reifen (im Vergleich zu Schumis Hochzeiten) zusammenhängt, der wird nun gespannt darauf schauen, wie es mit Pirelli läuft.
Schumacher ist nicht mehr der zerkniffene Perfektionist von einst, der sich vornehmlich mit Worten wie "generell" und "prinzipiell" ausdrückte sondern mittlerweile um einiges lockerer geworden. Er wirkt mittlerweile (verglichen mit früher) wieder so etwas wie symphatisch. Aber die Helden-Verehrung durch die Schumi-Fans könnte einen erneuten Dämpfer bekommen, wenn er auch dieses Jahr meistens hinter Rosberg hinterher führe. Vielleicht hat er dann auch irgendwann keinen Bock mehr? Einem Adrian Sutil, der schon lange auf ein Top-Cockpit hofft, würde das gefallen.
Ich schätze das Team wieder unter den Top5 ein ... man will wieder Podiumsplätze und erhofft sich Siegchancen. Ross Brawn sieht auch "Potential" ... aber ob's reicht? Letzte Saison gab's ein Regenrennen bei der ein technischer Defekt einen Sieg von Rosberg verhinderte (hab vergessen welches es war). Ich könnte mir vorstellen, dass es auch diesmal ein Regenrennen oder ähnliches Glück braucht, um einen Mercedes-Fahrer mit Siegchancen zu bereichern.
Hoffnungen liegen vielleicht - wie bei McLaren - beim bereits 2009 recht effektiven und kompakten Mercedes-KERS.
Nr. 9, 10: Lotus-Renault (schwarz)
Letztes Jahr war Renault eine der Überraschungen. Trotz des klobrigen Äußeren war der Wagen oftmals flott unterwegs und mit seinem kurzen Radstand gerade in langsameren Strecken (Stadtkurse, Ungarn) sehr gut dabei. Mit einem anderen Fahrer statt Petrov hätte das Team vielleicht mit Mercedes in der Konstrukteurs-Wertung konkurrieren können. Statt einem möglichen 4ten Platz gab es einen soliden 5ten ... das ist etwas weniger Geld. Um im Team zu bleiben durfte Petrov angeblich 15 Millionen Dollar mitbringen. Ebenso angeblich zur Hälfte von seinem Paps zur anderen Hälfte von Vladimir Putin kommend.
Nunja ... für Sotschi 2014 (Winterolympiade und Großer Preis von Russland) spendet man n bisserl Geld um mit Petrov ne Fangemeinde oder so aufzustellen.
Auf der anderen Seite fährt Nick Heidfeld als Ersatz vom verletzten Robert Kubica. Ausgerechnet der Ersatz vom ehemaligen Teamkollegen der einer der wenigen waren, die im gleichen Team mal schneller waren als Heidfeld. Da gab es nicht viele ... oftmals war Heidfeld flotter unterwegs, hatte aber nicht das Glück bei der Hoffnung auf "große Teams", wie z.B. Räikkönen oder Massa. Die Versuche bei McLaren-Mercedes anzudocken klappten nicht. Wäre Kubica nicht verletzt, wäre Heidfeld wohl wieder Testfahrer bei Mercedes.
Nunja, dieses Jahr hat er vielleicht ein Fahrzeug, dass wie im letzten wieder überraschen könnte. Der neue Renault macht nen guten Eindruck und mit dem ausgeklügelten Auspuff-Konzept hat man sich durchaus was Leistung förderndes überlegt. Am ehesten ist mit Renault wieder auf Strecken wie Monaco und Valencia zu rechnen ... vielleicht geht auch mehr.
Heidfelds Ziel muss ganz klar erstmal sein Petrov möglichst oft klar zu distanzieren. Nur so könnte er erreichen im Falle einer eventuellen Kubica-Rückkehr innerhalb dieser Saison sein Renault-Cockpit zu wahren.
Nr. 11, 12: Williams-Cosworth
Ebenso wie 2010 hat man auch dieses Jahr bei Wintertestfahrten mit Tagesbestzeiten überraschen können ... und auch diesmal kann das wenig bedeuten.
Der neue Williams fällt durch sein radikal kompaktes Heck auf. Bei Williams hat man viel am Getriebe rumgetüftelt ... man hats dann auch an HRT verkauft.
Sam Michael - Technikchef bei Williams - sieht 3 große Innovationen diese Saison. Der Auspuff bei Renault, die Seitenkästen von Toro Rosso und das Getriebe von Williams. Dabei sei die Getriebe/Hecklösung am schwierigsten zu kopieren.
Aber ob Williams dadurch erfolgreich wird? Nicht unbedingt. Auch die Retro-Mitte-90ger-Williams-Lackierung mit Rothmanns-Streifen wird nicht einfach so zu Erfolgen führen. Dennoch, gute Punkteränge wird man sich erhoffen dürfen.
Problematisch erschien bei den Testfahrten jedoch die Zuverlässigkeit. Des öfteren blieb ein Williams mal liegen. Gerade das KER-System machte Probleme. Dabei setzte man ein Batterie-KERS ein. Obwohl Williams eigens eine Tochterfirma gegründet hat, welche an einem Schwungrad-KERS geforscht hat, setzt man auch auf Akkus.
Bei der Fahrerpaarung sitzt Rubens Barrichello auch dieses Jahr neben dem amtierenden GP2-Champion. Das kennt der alte Haudegen ja mittlerweile. Pastor Maldonado gewann im vierten Anlauf die letztjährige GP2-Saison bereits 6 Rennen vor Schluss und ersetzt Niko Hülkenberg, der einst bei der GP2 sein (damals schnellere) Teamkollege war. Das ist ähnlich wie bei Grosjean und Petrov.
Nunja Rubens Barrichello scheint immernoch Spaß am Fahren zu haben, auch wenn ihn ein Michael Schumacher beinahe mal in ne Boxenmauer drängt. Er zeigt sich begeistert vom verstellbaren Heckflügel und vergleicht diesen mit dem Nitro-Kopf beim Konsolen-Spiel vom Sohnemann.
Erst spät in der letzten Saison hatte Barrichello den jüngeren Hülkenberg nicht mehr in Schach halten können. Könnte aber gut sein, dass er dieses Jahr erneut einen GP2-Champion in der Gesamtwertung hinter sich hält.
Trotz Radikal-Heck erwarte ich auch diesmal keine großen Luftsprünge des Williams-Teams. Platz 6 erscheint mir wahrscheinlich.
Nr. 14, 15: Force-India-Mercedes
Lange hat es gedauert, bis Adrian Sutil seine Unterschrift bei der Vertragsverlängerung gesetzt hat. Damit bleibt er weiterhin bei dem Team bei dem er als Testfahrer angefangen hat ... damals hieß es noch Midland. Letztlich hat er halt nichts besseres gefunden, nachdem man sich bei Renault für den Verbleib Petrovs entschied.
Bei den Wintertestfahrten konnte Force-India nicht begeistern. Letzte Saison kämpfte Sutil lange mit Schumacher um die Position in der Fahrer-Wertung ... aber sein Wagen war in den letzten Rennen klar langsamer. Zu Beginn dieser Saison scheinen sich die Teams der beiden in unterschiedliche Richtungen orientiert zu haben. Force-India erweckt bislang nicht den Eindruck, als könne man zu Mercedes und Renault aufschließen. Eher sieht es so aus, als verlöre man Boden auf Williams ... auch der Toro Rosso wirkt schneller.
Für Force-India geht es vielleicht erstmal darum sich in der hinteren Hälfte gut zu positionieren und vielleicht dank Ausfällen in die Punkte zu rutschen. Vielleicht ist dank Mercedes-KERS mehr möglich.
Aber mit Schumacher kämpfen wird für Sutil diese Saison wahrscheinlich schwieriger werden.
Eher darf er sich auf den Teamkollegen konzentrieren. DTM-Champion Paul di Resta ist ein anderes Kaliber als Toni Liuzzi.
Und nebenbei darf Niko Hülkenberg jeden Freitag in das indische Lenkrad greifen. Auch beim erstmals dieses Jahr auszutragenden Indien-GP.
Nr. 16, 17: Sauber-Ferrari
Letztes Jahr gab es gute Zeiten bei den Wintertestfahrten, aber die dadurch womöglich entstandenen Erwartungen konnten nicht erfüllt werden. Dieses Jahr gabs zwar mal Tagesbestzeiten durch Qualifying-Simulationen, aber bei Long-Runs in Barcelona war Kobayashi etwa eine Sekunde langsamer als Alonso. Überraschen wird der Sauber nicht. Achja ... "nur" Sauber ... das BMW ist nun weg aus dem Namen. Auch anders diese Saison ist, dass der Wagen von James Key - welcher Force India mit erfolgreichere Bereiche brachte - entwickelt wurde. Das Vorjahresmodell von Willy Rampf überzeugte ja nicht.
Kommt nun eine positive Kehrtwende? Ich vermute nicht. Ich erwarte Sauber weiter als Mittelfeld-Team ... aber trotzdem als nette schweizer Truppe mit einem der talentiertesten japanischen Fahrer, welche die F1 bislang gesehen hat. Ob dieser einen Heim-GP dieses Jahr fahren wird? Die Japaner haben momentan wichtigere Sorgen als Kamui Kobayashi zuzusehen.
Nach der Heidfeld-Entlassung, welcher zuvor Pedro de la Rosa ersetzte (weil dieser trotz ehemaliger McLaren-Testfahrer-Tätigkeit keine neuen Erkenntnisse brachte und einfach zu langsam war), hat man sich weiteren Nachwuchs geholt. Sergio Perez (Vizemeister GP2) sitzt im Stammcockpit und GP3-Champion Gutierrez bringt ebenfalls mexikanische Sponsorengelder mit. Die hatte Heidfeld nicht... aber dafür Renault-Glück bzw. Kubica-Pech.
Nr. 18, 19: Toro Rosso Ferrari
Dieses Jahr gibts für Buemi und Alguersuari Druck. Wer nicht überzeugt, der wird irgendwann durch Daniel Ricciardo ersetzt. Letzte Saison waren Buemi und Alguersuari mehr oder weniger gleichauf. Zum einen war Buemi zwar häufig derjenige, welcher vorne lag ... zum anderen aber waren bei Alguersuari Fortschritte zu erkennen ... lag aber auch daran, dass er 2009 nicht viel hinbekommen hat. Und so vermisste man bei Toro-Rosso dann eine ähnliche Entwicklung bei Buemi.
Äh nunja ... wie auch immer ... fährt einer ******e, dann wird sein Cockpit nächstes Jahr durch Ricciardo besetzt. Fährt einer außergewöhnlich, dann gehts vielleicht zu RedBull, sollte da ein Platz frei werden.
Für Toro Rosso ist dieses Jahr n bisserl anders. Das einstige Minardi-Team baute mehrere Jahre RedBull-Kundenautos und war damit zeitweise - dank stärkerem Motor - auch schneller. Nach dem Verbot der Kundenwagen musste Toro Rosso dann wieder alleine auskommen. 2009 baute man den Wagen selbst (nur das Grunddesign oder so von Adrian Newey), 2010 entwickelte man quasi einen Newey-Wagen weiter. 2011 gibts vielleicht den größten optischen Unterschied zwischen den beiden RedBull-Teams seit Jahren. Das liegt aber so ziemlich nur an den unterschnittenen Seitenkästen beim Toro Rosso. Diese Idee von Ferrari von 1992 soll den Diffusor besser Anströmen. Der Ferrari von einst war schwer kontrollierbar und hatte dazu auch noch den temperamentvollen Jean Alesi am Steuer. Die Wagen heute haben da doch etwas mehr Grip.
Höhenflüge sind nicht zu Erwarten. Aber bislang erweckt Toro Rosso den Eindruck als hätte man - verglichen zum Vorjahr - zu Force India und Sauber aufgeschlossen und bringt diese vielleicht sogar hinter sich.
Nr. 20, 21: Lotus-Renault (grün)
Das Ziel des anderen Lotus-Renault-Teams war klar. Den Abstand zu den etablierteren Teams verkleinern. Dies scheint man mehr oder weniger geschafft zu haben. Zumindest bei den Wintertests konnte man mit Sauber, Force India usw. mithalten. Da träumt man dann auch mal von den ersten Punkten. Bei den freien Trainings war der Abstand dann doch etwas klarer. Nunja...
Letztlich hat man zwei kompetente Fahrer und der neue Lotus sieht zumindest flotter aus als der alte. Vielleicht springt ja was bei raus...
Nr. 22, 23: HRT-Cosworth
Das HRT-Team ist irgendwie ... kurios. Die Möglichkeiten die Colin Kolles hat sind begrenzt. Man bedient sich mehrerer Zulieferer und bastelt irgendwie was zusammen. Hier und da sind Konstrukteure mit am Projekt beschäftigt und Chef der Entwicklung ist der rennomierte Geoff Willis.
Dank im Zoll feststeckender Dämpfer-Elemente reichte es bei den Testfahrten in Barcelona nur zu stehenden HRT-Fahrzeugen und bei den Freitagstestfahrten in Melbourne hat es nur für eine Installationsrunde gereicht ... die Jungfernfahrt des HRT F111, der zu großen Teilen doch auf dem Vorgänger basiert und am ehesten durch seine hübsche Lackierung gefallen mag. Ob man die auch im Rennen sehen wird? Keine Ahnung ... die 107-Prozent-Marke könnte eine hohe Hürde werden.
Die Fahrerpaarung ist ... naja.
Vittoni Liuzzis F1-Karriere ist eine einzige Trendlinie ... nach unten. Von RedBull zu Toro Rosso zu Force India zu HRT. Gegen Sutil sah er letzte Saison wirklich nicht gut aus ... immerhin, die 8 Punkte in Südkorea haben die Bilanz noch brauchbar aussehen lassen. Ich vermute mal, er hat HRT etwas Geld mitgebracht ... sonst würde Christian Klien am Steuer sitzen.
Das zweite nimmt Narain Karthikeyan in die Hand. Jener hatte bereits 2005 als erster Inder in der Formel1 Kilometer abgespult und war damals etwa gleichauf mit Tiago Monteiro im Jordan-Team, damals geführt von Colin Kolles. Karthikeyan wurde Testfahrer bei Williams für eine Saison, Monteiro blieb bei Jordan/Midland bevor er ein Jahr später von Adiran Sutil verdrängt wurde und dann in die WTCC wechselte.
Karthikeyan ist in der Zwischenzeit mäßig erfolgreich bei der A1GP an den Start gegangen. Allerdings fuhr er 2009 bei Le Mans im Team von Colin Kolles. Man könnte sagen hier hat Vitamin B weitergeholfen, dass Karthikeyan den Weg zurück in die F1 gefunden hat ... und etwas Geld dazu natürlich auch.
Vielleicht qualifiziert er sich ja für den Indien-Grand-Prix
Nr. 24, 25: Marussia-Virgin-Cosworth
Ich hab keine Ahnung, ob Richard Branson seine Wette mit Tony Fernandez (der Inhaber des schwächeren neuen Teams arbeitet einmal als Stewardess in der Fluglinie des anderen) eingelöst hat. Dank mangelnder Zuverlässigkeit entgingen den Virgin-Piloten Anfang letzter Saison Positionen, die sie vom letzten Platz der Konstrukteurs-Wertung hätten bringen können ... und später in der Saison war Lotus einfach schneller.
Bei den Winter-Testfahrten war Virgin nun klar langsamer als Lotus und hat den Anschluss verloren. Auch die Freitags-Trainings lassen derzeit nicht viel anderes vermuten.
Virgin fehlt wohl gut ne Sekunde auf Lotus und denkbar ist, dass man an der 107-Prozent-Hürde morgen scheitern wird. Der Wagen scheint einfach zu langsam zu sein, die Nase wirkt irgendwie niedrig und die Fahrer warten bereits jetzt auf das große Update, dass Nick Wirth zum Istanbul-GP bringen soll.
Timo Glock wirkt dabei im Marussia-Virgin wie das derzeit größte verschwendete Talent in der Formel1. Nungut, aufgrund seiner damaligen Qualifyingschwäche war er zu Toyota-Zeiten halt des öfteren hinter Trulli ... obwohl er im Rennen meist schneller unterwegs war als der Hobby-Winzer.
Daneben sitzt der Belgier Jerome D'Ambrosio, welcher neben Kobayashi bei DAMS in der GP2 fuhr und da ähnlich gut/schlecht aussah. N Wunderfahrer wird er nicht sein ... aber letztes Jahr machte er Freitags keinen schlechten Eindruck, vielleicht isser ja schneller als der enttäuschende DiGrassi.
Wenn das Istanbul-Update das Team nicht näher an Lotus ranbringt, dann wird sich der Sportwagen-Bauer Marussia vielleicht ärgern in das Team investiert zu haben.
Rangliste
Ich vermute als Endstand der Konstrukteurs-WM von 2011:
1. RedBull
2. Ferrari
3. McLaren
4. Mercedes
5. Renault
6. Williams
7. Toro Rosso
8. Sauber
9. Force India
10. Lotus
11. Virgin
12. HRT