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Es ist nicht mehr lange hin, dann beginnt wieder die nächste Formel1-Saison. Schon nächste Woche ist es soweit, dass am Freitag das Kräftemessen in Melbourne beginnt.
Eigentlich hatte ich nach der letzten Saison vor als Abschluss ein Fazit zu schreiben ... aber da war ich nicht so ganz zu gekommen. Also fließen derartige Eindrücke hier in den Text mit rein.
Ich finds ja schon interessant nach der Saison zu gucken, was man vor selbiger so erwartet hat.
Ich verweise da mal auf den entsprechenden WM-Prognosen-Thread, welchen ich letztes Jahr erstellt habe: http://sportforen.de/showthread.php?t=52673
Da hab ich beispielsweise Williams deutlich stärker eingeschätzt als Force India.
Auswirkungen durch das veränderte Reglement
Keine Saison ohne Änderungen? Nunja, für diese Saison gibt es wieder welche ... und jene machen auch durchaus Sinn.
Zum einen wäre da die neue Sicherheitsanforderung. Die Fahrzeugnase darf nun maximal 550mm hoch sein, die Sicherheitszelle an den Cockpit-Seiten muss nun mindestens genauso hoch sein. So soll die Gefahr gemindert werden, dass bei einem seitlichen Aufprall der Wagen eines anderen Fahrers aufsteigen könnte und dabei den Fahrer des getroffenen Wagens trifft.
Jedoch wurde die Höhe von maximal 625mm beibehalten ... nur darf diese nun erst ab der Vorderradaufhängung erreicht werden.
Im Zuge dessen, dass die Teams die Füße der Fahrer gerne etwas nach oben legen möchten, um mehr Luft unter dem Fahrzeug entlang strömen zu lassen, führt dies bei den meisten Teams zu einem unschönen Knick im Bereich der Vorderachse.
Die andere wichtige Änderung spielt sich im Heck ab. Was bereits letzte Saison in Silverstone der Fall war, ist nun endgültig. Nimmt der Fahrer den Fuß vom Gaspedal, so darf nurnoch eine begrenzte Menge an Treibstoff verbrannt werden. Der Treibstoff soll nunmehr nurnoch dazu gebraucht werden um das Fahrzeug zu beschleunigen und nicht um einen konstanteren Abgas-Druck und somit ein aerodynamisches Hilfsmittel zu ermöglichen. Charlie Whiting, Renndirektor der FIA, sah es als unpassend an, dass Treibstoff verbraucht wird ohne das Fahrzeug direkt schneller zu machen.
Gleichsam gibt es nun engere Vorschriften erstellt, wo der Auspuff aus dem Fahrzeug treten darf. So soll überhaupt die aerodynamische Nutzung der Abgase eingeschränkt werden ... was nicht bedeutet, dass es die Teams nicht doch irgendwie versuchen. Diese Regelung könnte z.B. durch die 2 Fahrzeugbrände von Nick Heidfeld letzte Saison entstanden sein, bei welchen die komplizierte Auspuff-Lösung des Renaults gezündelt hatte und auch eine KERS-Batterie zum platzen brachte.
Ansonsten gibt es noch kleinere Regeländerungen. Während In- und Out-Laps darf die Strecke nicht mehr ohne wichtigen Grund verlassen werden. In Safety-Car-Phasen dürfen sich überrundete Fahrzeuge zurückrunden, um beim Restart nicht im Weg zu sein. Die Crashtests mussten diese Saison bereits vor den Testfahrten bestanden werden. Helium darf nicht mehr beim Boxenstop in den Schlagschraubern genutzt werden.
Die Teams und Fahrer
Nr. 1, 2: RedBull-Renault
Das RedBull-Team geht in die dritte Saison mit einem Nachfolger des RB5 von 2009. Ein bewährtes Fahrzeug, dessen Konzept nicht ausgereizt ist. Auch dieses Jahr hinterlässt das Team bei den Testfahrten einen guten Eindruck. Der Wagen liegt mit unterschiedlichen Benzinmengen gut auf der Straße und die Konkurrenz vermutet, dass Vettel und Webber deutlich schneller fahren könnten, wenn sie wollen. Gleichsam wird dennoch vermutet, dass der Vorsprung auf McLaren geringer sein wird als letzte Saison ... aber dies muss man abwarten.
Ebenso ist noch nicht klar, wie die Einsatzfahrzeuge in Melbourne aussehen werden. RedBull hat am vorletzten Testtag ein anderes Chassis auf die Strecke gebracht, welches gegenüber dem ursprünglichen RB8 ein stark verändertes Heck hat. Sehr überzeugt war man von der neuen Variante nicht unbedingt, die Zeiten von Mark Webber stellten die mit dem älteren Modell nicht in den Schatten. Nachdem Sebastian Vettel sich am Folgetag einen Ausritt durch das Kiesbett gönnte musste der Wagen an der Front leicht repariert werden. Die Fahrten mit Messgeräten am Heck fielen dann auch kürzer aus, weil der Wagen mit Getriebeproblemen zickte.
Vielleicht fährt man in Melbourne mit der alten, vielleicht mit der neuen ... vielleicht geteilt mit beiden Konfigurationen.
Auffällig bei den Testfahrten war der vergleichsweise geringe Top-Speed. Aber dafür hat man wohl am meisten Abtrieb ... wie in der Vergangenheit.
Die Fahrerpaarung hat sich nicht verändert, was im Falle von Vettel nicht überraschend ist. Jener ist letztes Jahr im Vergleich zu 2010 unbefreiter gefahren und konnte dank starker Qualifying-Ergebnisse viele Rennen von der Spitze weg kontrollieren. Deutlich seltener als im Vorjahr wurde er unter Druck gesetzt und konnte dann auch eher überzeugen als es noch 2010 der Fall war. Entsprechend ist er der Mann den es zu schlagen gilt.
Im Falle von Mark Webber sieht die Sache etwas anders aus. Sein Vertrag wurde wieder einmal nur um ein Jahr verlängert. Nachdem 2011 für ihn eher durchwachsen lief, ist nun Leistung gefordert, wenn er nächstes Jahr nicht ersetzt werden will. Webber ist schon lange Bestandteil des Teams, seitdem man den Australier von Minardi holte ... abgesehen von seinen 2 Jahren bei Williams. Aber irgendwie ist er damit im Team auch eine Altlast, könnte man sagen. Helmut Marko, der Motorsport-Verantwortliche bei RedBull, würde sicherlich statt Webber einen zweiten Fahrer aus dem eigenen Junior-Kader in das RedBull-Cockpit bringen. Doch abgesehen von Sebastian Vettel ist jenem Kader - der schon mehr als 30 Fahrer in seiner Geschichte hat - keiner entsprungen, welcher das Talent eines F1-Sieg-Fahrers versprüht.
Webber erklärte Ende letzten Jahres, dass er anfangs so seine Schwierigkeiten mit den neuen Pirelli-Reifen gehabt habe und deswegen weniger klar kam als 2010, als ihm der WM-Titel knapp durch die Lappen ging. Nun ist die Eingewöhnungsphase vorbei, auch wenn Pirelli 2012 leicht veränderte Mischungen mitbringt. Dieses Jahr muss Webber wieder zu Vettel aufschließen ... sonst wird sein Vertrag am Ende nicht um ein weiteres Jahr verlängert.
Nr. 3, 4: McLaren-Mercedes
Das Top-Team mit der geringsten "Stall-Regie" gehört auch dieses Jahr wieder vermutlich zu den ersten Verfolgern des RedBull-Teams. Wie schon in den Vorjahren trägt der McLaren die Nase niedriger als die Fahrzeuge von RedBull und Ferrari. Dies führt dieses Jahr dazu, dass der McLaren zu den schönsten Wagen von 2012 gehört.
Bei den Testfahrten zeigte sich der Renner grundsolide und machte deutlich weniger Schwierigkeiten als z.B. 2010 und 2011. 2010 war der Wagen anfangs lahm ... 2011 unzuverlässig. Davon ist dieses Jahr nichts zu sehen. Viele gehen davon aus, dass sich McLaren mit RedBull einen engen Kampf um die Spitze liefern wird. Spannend wird es sein zu beobachten, wie sich die verschiedenen Konzepte auf den verschiedenen Strecken behaupten. Hat McLaren durch den niedrigeren Schwerpunkt eine bessere Fahrbarkeit? Liegt RedBull dank höherer Nase mit mehr Abtrieb vorne? Ausschließen kann man natürlich nicht, dass noch andere Teams an der Spitze mitmischen.
An der Fahrerpaarung hat sich nichts verändert, wobei der Vertrag von Lewis Hamilton nurnoch bis Ende 2012 läuft. Jener möchte spätestens im Sommer Klarheit haben, ob verlängert wird ... oder ob er sich woanders umschaut.
Für Hamilton wird dieses Jahr wichtig sein sich auch abseits der Strecke zu ordnen. Letztes Jahr wirkte er nicht immer fokussiert ... außer auf den Wagen von Felipe Massa. So war er am Ende recht klar von Teamkollege Jenson Button geschlagen worden. Wann immer es taktisch komplexe Rennen gab, konnte Button auftrumpfen. Jener scheint nicht Hamiltons Speed im Qualifying zu haben, fuhr aber insgesamt einfach konstanter und vor allem abgeklärter. Somit wird auch Button wieder zu den WM-Aspiranten zählen.
Nr. 5, 6: Ferrari
2010 dominierte man die Testfahrten und gewann den Saisonauftakt deutlich. 2011 überzeugte man durch Zuverlässigkeiten und gute Long-Runs.
2012 ... läuft es bislang nicht wie in Maranello gewünscht.
Der neue - nicht gerade hübsch anzusehende - Ferrari scheint ein komplexes Auto zu sein, nicht nur wegen der neuen Zugstreben-Vorderachsaufhängung. Zu komplex scheinbar, als dass das Team sich leicht damit täte, sein eigenes Fahrzeug gut zu verstehen. Auch in der dritten Testwoche hat man oftmals Messgeräte kutschiert, fuhr Aero-Tests auf der Start-Ziel-Geraden und arbeitete viel mit FlowViz-Farbe, welche die Luftströmungen an den lackierten Teilen erkennbar macht. Der Auspuff wanderte suksessive in Richtung Fahrzeug-Längsachse ... man konnte sich nicht so recht für eine Position entscheiden. So hat das Team viel experimentiert, viel untersucht, viel gemessen ... während die anderen Teams bereits mit der Abstimmungsarbeit beschäftigt sind. Ferrari ist dem eigenen Zeitplan deutlich hinterher und die Stimmung im Team ist entsprechend bedrückt. Mittlerweile werden sogar Gerüchte laut, dass man einen größeren Umbau des Hecks plane, welcher sogar neue Crash-Tests nötig machen würde (größer also als der Umbau bei RedBull).
Es ist nun nicht so, dass der F2012 langsam wäre, nein. Man kann ihn schon zu den Top5-Teams zählen, denke ich. Allerdings ist der Anspruch des Teams an sich selbst die Top3 ... und wenn möglich mehr.
Vielleicht kann man ja noch einiges aus dem Wagen heraus holen, aber momentan sieht es erstmal so aus, als würde man RedBull und McLaren hinterherhinken. 2009 begann für Ferrari ja auch mehr als sehr bescheiden ... später in der Saison holte Räikkönen Podestplätze.
Fernando Alonso sitzt als Nummer 1 fest im Sattel. Als einer der bekanntermaßen besten Fahrer im F1-Zirkus passt er gut in das rote Cockpit und füllt die Lücke nach Schumacher besser als dies z.B. Kimi Räikkönen tat, welcher bei den Tifosi nie so recht "ankam".
Für Felipe Massa hingegen wird die Luft dünner. 2010 lief schon bescheiden, 2011 war ein schwaches Jahr. Nur wenige Fahrer wurden letzte Saison so deutlich von ihren Teamkollegen geschlagen wie Massa. Oft kam er in Scharmützel mit anderen Fahrern, es sprang kein besseres Resultat als ein paar 5te Plätze heraus.
Für manche war es überraschend, dass Massa auch 2012 noch für die Scuderia fahren darf, was vielleicht an einigen Sympathiepunkten liegt. Wenn er nicht wieder an die Leistungen von 2009 (also vor seinem Unfall) anknüpfen kann, dann dürften dieses Jahr seine Sympathie-Credits aufgebraucht sein. Sein Glück ist da vielleicht noch, dass die Scuderia momentan keinen Top-Fahrer in Hinterhand hat. Allerdings kann sowas mit genügend Geld auch sehr schnell gehen. Viele träumen ja davon mal für die "Roten" zu fahren.
Nr. 7, 8: Mercedes
Das Mercedes-Team hofft darauf im dritten Jahr nun den Durchbruch zu schaffen. Erneut ist man auf dem 4ten Platz gelandet ... erneut quasi Best-Of-The-Rest. 2011 lief nicht beeindruckender als 2010. Der Abstand in Punkten auf Ferrari war gar gewachsen. Podiumsplätze wollten keine mehr gelingen. Obgleich es bei Felipe Massa letztes Jahr noch schlechter lief als 2010, war es Nico Rosberg nicht möglich an diesen in der WM-Wertung heran zu kommen.
Andererseits hat Michael Schumacher sich letztes Jahr etwas stabilisiert und zeigt gute Rennperformances. Seine Qualifying-Leistungen sind jedoch keine großen Erfolge, so dass er sich oft im Mittelfeld wiederfand. Ein Resultat waren häufige Kollisionen mit Gegnern (z.B. Petrow) und die Tatsache, dass Schumacher neben den Toro-Rosso-Piloten die meisten Überholmanöver gezeigt hat.
Die Testfahrten dieses Jahr liefen schonmal erfolgreicher als im Vorjahr. Man hat unter der Motorabdeckung etwas "konventioneller" gebaut, also Experimente wie Falt-Kühler ausgelassen, welche letztes Jahr eher Probleme als Nutzen gebracht haben. Nicht ganz klar ist, ob man am Frontflügel eine Art passiven F-Schacht eingebaut hat. Also der vom Erfinder benannte W-Schacht, welcher je nach Richtung der Einströmenden Luft (Geradeausfahrt, Kurvenfahrten) diese durch Kanäle an bestimme Öffnungen an der Unterseite des Flügels leitet ... um so die Anströmung des Unterbodens zu beeinflussen. Ein System, dessen Nutzen vielleicht existiert ... oder das vielleicht schwer zu handhaben ist ... oder vielleicht garnicht eingesetzt wird.
Die Orientierung muss wieder die Top5 sein ... wobei unklar ist, ob man Ferrari näher gekommen ist, oder ob Renault/Lotus einem näher gekommen ist.
Bei den Rennsimulationen in Barcelona wurde jedenfalls erkennbar, dass der Abstand zur Spitze (RedBull) weiterhin vorhanden ist ... aber vielleicht ist er ein Stück kleiner geworden.
Nico Rosberg hat sich langfristig an das Team gebunden und hofft wohl, dass dieses ihm früher oder später ein siegfähiges Gefährt bauen wird. Schumacher andererseits ist nun im letzten Jahr seines Drei-Jahres-Vertrages ... überlegt aber, ob er noch weiter machen will. Die Lust am Rennen fahren wird ihm wohl nicht so leicht ausgehen, zumal er Rosberg letztes Jahr auch etwas näher kam. Schumachers Ziel muss es dieses Jahr sein beständiger in den Qualifyings zu fahren, um so den Mittelfeld-Scharmützeln eher aus dem Weg zu gehen.
Vielleicht rückt das Feld an der Spitze etwas zusammen. Ich würde mich freuen, wenn hier mehr als 2 Teams um die Siege fahren.
Nr. 9, 10: Lotus-Renault
Die letzte Saison war gewiss nicht das, was man sich im Vorfeld davon versprochen hatte. Zum einen lag dies am Auto. Mit dem Konzept der weit vorne austretenden Auspuffenden ging man einen sehr radikalen Weg beim Konzept des angeblasenen Diffusors. Das sah zunächst gut aus und ließ das Team vorne mitspielen. Später machte es sich Renault damit aber selbst schwer. In langsamen Kurven konnte das Konzept seine Stärken nicht ausspielen, oft hatte man Schwierigkeiten bei der Abstimmung. Weiterentwicklungen des Fahrzeuges ließen sich schwer integrieren bzw. bewerkstelligen. Die Fahrzeugbrände bei Nick Heidfeld sorgten auch dafür, dass das Auspuff-Konzept später in der Saison keinen guten Ruf hatte.
Zum anderen war man von den Fahrern enttäuscht. Von Petrow erwartete man außer Geld eh nicht viel. In Melbourne überraschte er, in Kanada rutschte er quasi auf den 5ten Platz. Kollege Heidfeld war hier besser unterwegs (bis zur Kollision mit Kobayashi). Die Hoffnungen, dass er im zweiten Jahr Talent und Speed zeigt, wollten sich nicht so recht zeigen. Somit wurde er durch Romain Grosjean ersetzt. Kurioserweise waren Petrov und Grosjean in der GP2 Teamkollegen (Grosjean war schneller), bevor Grosjean in die Formel1 wechselte. Dort kam Grosjean gegen Alonso nicht an und wurde durch Petrov ersetzt. In der Zwischenzeit hat Grosjean die GP2 dominiert und ersetzt nun widerum Petrov. Kurios ...
Von Nick Heidfeld war man auch enttäuscht. Er zeigte in den Rennen einen besseren Speed als Petrov, zeigte in den Qualifyings aber nicht das erhoffte. Somit fuhr er allzu oft im Mittelfeld und kollidierte gerne mal mit Fahrern von Toro Rosso oder Sauber, was ihm manche gute Position kostete. Das Team erwartete mehr von Heidfeld ... nämlich, dass er nicht nur mehr Punkte holt als Petrow, sondern diesen auch dominiert. Das schaffte Heidfeld vor allem aufgrund seiner Qualifying-Leistungen nicht. So wurde er durch einen Fahrer ersetzt, der mehr Geld in die Kassen spülte ... Bruno Senna. Senna zeigte auf Anhieb bessere Leistungen im Qualifying ... enttäuschte jedoch widerum in den Rennen. Hier, wo die Punkte letztlich geholt werden, war Petrov schneller und Senna konnte Heidfeld dort nicht würdig ersetzen, trotz besserer Qualifyings. Senna fuhr eher im Bereich von Williams und Kovalainen, als dass er häufig in Punktenähe kam.
Senna wurde ersetzt und Genii-Capital (Eigener des Teams) hat mit Kimi Räikkönen einen richtigen Coup gelandet.
Mit Räikkönen ist man auch voll zufrieden. Jener sitzt bei den Testfahrten erstmals in einem Formel1-Wagen mit Pirelli-Reifen und Benzin für die komplette Renndistanz ... und kommt damit auf Anhieb zurecht. Nun wird von Räikkönen natürlich erwartet, dass er weltmeisterlich fährt. Gleichzeitig steht Grosjean wieder einmal im eigenen Team einem Ex-Weltmeister gegenüber ... hat diesmal aber mehr "Eingewöhnungszeit".
Nicht vergessen darf man den neuen Wagen. Optisch ähnelt der neue Lotus dem Vorgänger ... aber unter der Haube soll sich so einiges verändert haben. Bei den Testfahrten hinterließ der Renner einen durchweg guten Eindruck, man scheint zu Ferrari und Mercedes aufgeschlossen zu haben.
Ärgerlich für das Team war der Verzicht auf die zweite Testwoche, da das Chassis im Bereich der Vorderachse nicht stabil genug war. Das Problem hält sich aber in Grenzen, da die Testfahrten ansonsten für das Team recht geschmeidig und ohne große Probleme abliefen. Nicht wie bei Ferrari, die Sorgen um die eigene Leistung haben.
Obgleich die FIA dem Team den Einsatz ihrer "reaktiven Vorderradaufhängung" (oder wie das heißt) verboten hat, scheint der neue Lotus eine gute Basis zu sein. Über das Talent der beiden Fahrer braucht man auch nicht streiten, besser als Petrov und Senna dürften sie sein. Andererseits müssen sie Ergebnisse einfahren, um dem Team Geld in die Kassen zu bringen, das sonst die Sponsoren von Petrov und Senna gebracht hatten. Man konnte ja beinahe glücklich sein, letzte Saison so gerade den 5ten Platz noch behalten zu haben. Ein Ziel, das man dieses Jahr auch mindestens wieder erreichen will ... aber da wollen auch andere hin.
Nr. 11, 12: Force-India-Mercedes
2010 fehlte dem indischen Team ein Punkt auf Williams in der Konstrukteurs-Wertung. Man hatte 68, Williams holte 69. Letztes Jahr kam man auf jene 69 ... Williams auf 5. Nun rangierte man knapp hinter Renault/Lotus, die 73 Punkte holten. Obgleich man in der Konstrukteurs-Wertung einen Platz aufstieg, heißt das nicht unbedingt, dass man ein konkurrenzfähigeres Auto gebaut hätte als 2010. Gerade zu Beginn der Saison kam man nur selten in die Punkteränge. Das waren aber auch noch Zeiten, als sich das Renault-Team deutlich leichter tat.
Ab Monaco lief es dann für Force India besser. Das war auch der Zeitpunkt ab dem Adrian Sutil seinen neuen Teamkollegen so langsam im Griff hatte. Dennoch muss man sagen, dass Paul di Resta sich deutlich besser verkauft hat als Toni Liuzzi im Vorjahr. Dennoch, konnte Sutil im Vorjahr noch des öfteren Michael Schumacher ärgern, so gelang ihm das 2011 erst gegen Ende.
Die Ambitionen des Teams werden nun nicht schrumpfen. Man will sicherlich wieder mindestens den 6ten Platz in der Konstrukteurs-Wertung erreichen wollen. Insgeheim hofft man sicherlich auch darauf wieder an Zeiten anknüpfen zu können wie Ende der 90ger, als Hill und Frentzen um Siege fuhren und Frentzen 99 sogar zeitweise um die WM mitkämpfte. Allerdings hatte man damals Team hinter sich gelassen, die heute klar besser dastehen, als zu jenen Zeiten. Stewart, Minardi und BAR ... bzw. RedBull, Toro Rosso und Mercedes.
Der neue Wagen konnte bislang bei den Testfahrten den Eindruck erwecken, dass man zumindest in den bisherigen Regionen bleiben kann. Das Potential für mehr da ist, wird nicht ausgeschlossen. Viele Experten bescheinigen dem Team "ein gutes Auto" gebaut zu haben. Bei den Longruns brauchte man sich hinter Ferrari, Mercedes und Lotus nicht verstecken.
Dank seiner - für einen Rookie - sehr ordentlichen Saison durfte Paul di Resta seinen Platz im Team behalten. Nun wird er diesen festiegen müssen ... denn nun ist er derjenige, der den Neuling neben sich hat.
Nach langer Zeit hat sich das Team von Adrian Sutil getrennt, welcher schon zu Midland-Zeiten zumindest als Testfahrer aktiv war. Genauso wie di Resta im Jahr zuvor, ist Nico Hülkenberg nach einer Saison als Freitags-Fahrer in das Stammcockpit aufgestiegen. Auf offizieller Seite heißt es vom Team, dass die Entscheidung nicht leicht war, Hülkenberg und Sutil hätten in der Gunst nahe beieinander gelegen und hätten einen Speed auf ähnlichem Level. Es waren wohl andere Faktoren, die Ausschlag gebend waren. Denkbar wäre hier, dass Hülkenberg gut mit dem Team zusammenarbeitet und nicht nur flott fährt. Seine Zeit bei Williams, als er viel in der Fabrik war, könnte hier ausschlaggebend sein.
Nun gilt es natürlich für Hülkenberg seinen Vorgänger Sutil würdig zu ersetzen. Schließlich war Sutil jahrelang einer der Eckpfeiler des Teams und immer derjenige, der die Mehrzahl der Punkte einfuhr. Die Anforderungen an Hülkenberg sind also nicht gering.
Unabhängig von der offiziellen Seite bleibt natürlich fraglich, ob die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen Adrian Sutil und Genii-Manager Eric Lux zum Auslaufen von Sutils Vertrag beigetragen haben könnte.
Dieses Jahr wird Jules Bianchi einige Freitagseinsätze bekommen ... obgleich er immernoch zum Junior-Kader von Ferrari gehört.
Nr. 14, 15: Sauber-Ferrari
Mit einem Endspurt sicherte sich man Ende vergangenen Jahres noch den 6ten Konstrukteurs-Rang, knapp vor Toro Rosso deren Ferrari-Motoren (vor allem bei Buemi) gerne mal abrauchten. Dieses Jahr will man noch mehr. Regelmäßige Punkteränge sind das Ziel. Letztes Jahr und 2010 holte man insgesamt 44 Punkte ... allerdings hatte man 2011 in Melbourne vergessen die Heckflügel auf ihre Regelkonformität zu überprüfen und Kobayashi schwächelte etwas in der Saisonmitte. Dies will man 2012 abstellen.
James Key zeichnet sich wie 2011 für den Wagen verantwortlich, hat aber kurz vor der Vorstellung des Wagens vom Team verabschiedet. Ihn zieht es zurück ins nass-kalte Wetter auf der britischen Insel, wo er sich am LMP2-Projekt von Lotus beteiligt. Seine Stelle wird nicht neu besetzt sondern auf verschiedene Kompetenzen verteilt. Dies hängt damit zusammen, dass das Team mit dem finaziellen etwas knapp da steht.
Der neue Wagen macht jedoch Hoffnung. Er erfährt z.B. Lob von Adrian Newey ... vielleicht weil Sauber schon kurz nach der Präsentation verschiedene Auspuff-Varianten testete und die aktuelle sehr der neuen ähnelt, welche nun auch RedBull seit dem vorletzten Testtag einsetzt. Mit seiner kantigen Stufe gewinnt der Wagen keinen Schönheitspreis ... aber das muss er auch nicht. Punkten will man wohl eher im kompakter ausgefallenen Heckbereich. Beim C31 sollen die Stärken des Vorgängers beibehalten werden, während gleichzeitig dessen Schwächen verringert bzw. eliminiert werden. Das bedeutet insbesondere, dass Sauber wieder darauf zielt auf der Hinterachse einen geringeren Reifenverschleiß zu erzielen als die Konkurrenz. Auf diese Weise hatte man letzte Saison oftmals während des Rennens einen Stop sparen können, was zu guten Positionen führte.
Die Longruns bei den Testfahrten deuten darauf hin, dass dieses Unterfangen gelungen ist. Perez' Rennsimulation in Barcelona zeigte schnelle Zeiten und das auch über viele Runden hinweg, während die Rundenzeiten bei der Konkurrenz ebenso wie die Reifen deutlich schneller einbrachen. Das Sauber-Team wird daher weiterhin zu den Punktekandidaten zählen. Wie alle erhofft man sich mehr.
Am Fahrer-Trio ändert sich nichts. Von Kobayashis Talent ist man überzeugt, so dann man auch 2012 von ihm Zweikampfstärke und schnelle Runden erwartet. Gleichsam hofft man auch, dass Kobayashi nicht - wie letztes Jahr - eine leichte Schwächeperiode hat. In der zweiten Saisonhälfte vermochte er weniger zu glänzen. In Asien holte sein Teamkollege die Punkte. Erst in den letzten beiden Saisonrennen trumpfte Kobayashi wieder auf.
Perez spült wieder Geld in die Kassen dank seiner Verknüpfung zu Carlos Slim, dem reichsten Mann der Welt, welcher mit "Telmex" als Sponsor des Teams auftritt. Aber Perez mochte letztes Jahr auch zeigen, dass er ab und an richtig gute Rennen fahren kann. Die Konstanz, welche er in manchen Rennen in Rundenzeiten bei einer 1-Stop-Strategie zeigte, fehlte ihn aber über die Saison hinweg betrachtet etwas. Gelegentlich fehlte ihm einiges an Zeit auf den Teamkollegen und er mühte sich mit der Qualifikation für das Q2.
So geht es für das Team darum die in das Fahrzeug gesteckten Hoffnungen zu erfüllen ... auch ohne James Key. Sauber kommt dabei entgegen, dass es keine angeblasenen Diffusoren mehr gibt. Jene Entwicklung hatte man etwas verschlafen, auch weil man entsprechende Bemühungen gering hielt ... schließlich stand ja ein endgültiges Verbot ab Silverstone im Raum.
Nr. 16, 17: Toro Rosso Ferrari
Seitdem Toro Rosso nicht mehr auf Kundenautos des Mutter-Teams RedBull setzen darf, hat sich das Ex-Minardi-Team deutlich gewandelt. Eigentümer Dietrich Mateschitz ist von zwischenzeitlichen Überlegungen, das Team zu verkaufen, mittlerweile deutlich abgekommen. Stattdessen wurde die Infrastruktur des Teams deutlich ausgebaut. So hat man sich seit 2009 nun beständig steigern können. Letztes Saison war die beste des Teams, seitdem man nicht mehr mit Wagen von Adrian Newey fährt. Vor allem auf den Geraden zeigten der STR6 einen starken Top-Speed und Buemi und Alguersuari sorgten für die meisten Überholmanöver im Feld. Mit dem optisch durchaus ansehnlichen STR7 will man an die gute letzte Saison anknüpfen. Erneut setzt man auf der Konzept der besonders stark unterschnittenen Seitenkästen, welche man besser in Griff bekommen hat als Ferrari 1992. Bei den Testfahrten war der neue Wagen gut unterwegs, wenn auch nicht überragend. Er wird zumindest momentan nicht auf dem Niveau von RedBull, McLaren, Ferrari, Mercedes, Lotus, Force India erwartet ... aber wer weiß.
Einen Komplettwechsel gab es bei den Fahrern. Seit 2009 sah man dort Sebastian Buemi und Jaime Alguersuari. Keiner von beiden gelangte zu einem "großen Durchbruch". Von Buemi erwartete man, dass er irgendwann mal richtig angreifen würde ... oder ähnliches ... aber stattdessen war seine letzte Saison eher von unglücklichen Ausfällen gekennzeichnet. Alguersuari hatte 2009 noch überhaupt Mühe einen Formel1-Wagen von A nach B zu bewegen ... das hat sich gebessert. Aber soch richtig viel Talent scheint die RedBull-Führung in ihm wohl doch nicht zu sehen. Jedenfalls nicht genug, um ein würdiger Nachfolger von Mark Webber zu sein oder so.
Man konnte sich also nicht so recht entsheiden, ob man Buemi oder Alguersuari rausschmeißt ... also einfach beide. Buemi darf sich wenigstens glücklich schätzen Ersatzfahrer bei RedBull geworden zu sein, wo er im Simulator seine Runden drehen kann.
Stattdessen sitzen nun Daniel Riccardio und Jean-Eric Vergne am Steuer. Riccardio hat Formel1-Erfahrungen bei HRT sammeln dürfen, wo er gegen Liuzzi ordentlich aussah. Vergne fuhr 2011 in der Formel Renault (wie auch Riccardio, der allerdings nicht die gesamte Saison fuhr) und wurde hinter Robert Wickens Vizemeister.
Das klingt nach einem großen Schritt, führt aber zu dem interessanten Umstand, dass die GP2-Fahrer und Formel1-Testfahrer Sam Bird und Jules Bianchi dieses Jahr von der GP2 zur Formel Renault gewechselt sind. Auch GP2-Meister Valterri Bottas überlegte sich jenen Schritt.
Der Konkurernz-Kampf zwischen Riccardio und Vergne wird nun nicht gering sein. Nur wer hier deutlich heraus sticht mag sich Hoffnungen machen schon bald in das Red-Bull-Cockpit von Webber aufzusteigen. Der neue STR dürfte schon geeignet sein, um damit in die Punkte zu fahren.
Nr. 18, 19: Williams-Renault
Schlimmer kann's eigentlich kaum noch werden. 2011 war - abgesehen von der Debüt-Saison - die schlechteste Saison der Team-Geschichte. Und damals fuhr man mit einem gebrauchten March herum, bei dem man aufgrund überlackierter Lackschichten vermutete, dass es ein aufgemöbeltes 3 Jahre altes Modell war.
Nun versucht man die Kehrtwende. Sam Michael wurde als technischer Direktor entlassen und fand einen Platz bei McLaren. Seine Stelle übernam Mike Coughlan, seinerseits ehemals (bis zur Spygate-Affäre) bei McLaren angestellt.
Letztes Jahr war die Aerodynamik eine Schwachstelle des Williams, sowie das Cosworth-Aggregat, das in Sachen Leistung und Motormapping nicht die Möglichkeiten anderer Triebwerke bot. Williams Schwachstelle beim angeblasenen Diffusor hat sich von selbst gelöst. Angetrieben wird der Wagen nun von Renault-Triebwerken, wie in den 90gern, als das Williams-Team dominierte. Aber das war halt auch nur solange, bis Adrian Newey zu McLaren wechselte und Renault sich zurück zog. Williams fuhr dann mit umgelabelten Mecachrome-Motoren ... alte Renault-Aggregate.
Ebenfalls will man nun in Sachen Zuverlässigkeit besser da stehen. Das war Anfang letzter Saison nicht der Fall und hat dieses Jahr bei den Testfahrten schonmal besser geklappt. Bei jenen äußerten die Fahrer sich schonmal recht glücklich über das neue Auto, es sei deutlich besser als der Vorjahreswagen.
Achja ... die Fahrer. Die Besetzung der Cockpits strahlt bei Williams durchaus aus, dass man in finanziellen Nöten ist. Die Williams-Aktie (http://www.finanzen.net/aktien/Williams_Grand_Prix-Aktie) mag sich etwas stabilisiert haben, aber Sponsoren sind weiter Mangelware.
Im Vorjahr tauschte man Nico Hülkenberg durch Pastor Maldonado aus. Jener hatte immerhin auch einen GP2-Titel vorzuweisen ... und bedeutend mehr Sponsoren-Gelder. Nun hat man in das zweite Cockpit Bruno Senna gesetzt. Angeblich bringen beide Fahrer mit ihren Sponsoren jeweils über 10 Millionen Euro in die Team-Kassen. Bei den Mitbewerbern um die Cockpits - Adrian Sutil und Rubens Barrichello - sollen es jeweils "nur" ca. 5 Millionen gewesen sein. In Anbetracht dessen, was Sutil die letzten Jahre zeigen konnte, und welche Leistungen Senna im HRT bzw. Renault vorzuweisen hat, wird schon deutlich, dass hier jede Million willkommen ist.
Naja ... was soll man machen.
Die Kehrtwende muss nun quasi her. Noch so eine Pleitensaison kann sich das Team eigentlich kaum leisten. Man erhofft sich regelmäßig Punkteränge ... aber ähnliche Pläne haben z.B. ja auch Sauber und Toro Rosso.
Ein gutes Auto allein reicht dazu nicht, da müssen auch die Fahrer passen. Maldonado hat letzte Saison ein paar gute Rennen gehabt, aber auch manche Böcke geschossen. Nungut, in der GP2 brauchte er auch eine Weile, bis er in Fahrt kommt. Senna auf der anderen Seite hat schon eine gewisse Formel1-Erfahrung ... aber irgendwann wird man auch Talent und nicht nur Geld sehen wollen.
Auf jeden Fall sind beide in der Hinsicht unter Druck, dass ihre Geldgeber pünktlich zahlen müssen. Das hat letzte Saison z.B. bei Petrow und D'Ambrosio nicht immer geklappt. Maldonado wird gewissermaßen vom venezuelanischen Ölkonzern PDVSA finanziert ... welcher Staatseigentum ist. Wenn das venezuelanische Parlament beschließt, dass es sinnlos sei ein mäßlich erfolgreiches F1-Team über Wasser zu halten, ohne dass das eigene Öl durch das F1-Triebwerk strömt, dann wäre Maldonado unter Erfolgsdruck. Ähnliches gilt für Senna.
Denn im Hintergrund baut das Williams-Team Valtteri Bottas auf. Der Finne war in den Nachwuchsserien äußerst erfolgreich und genießt nun ein ähnliches Ausbildungsprogramm wie Nico Hülkenberg 2009. Er wird also die Fabrik gut kennen lernen und außerdem einige Freitagsfahrten (ich glaube 16) unternehmen.
Kann also von den beiden Einsatzfahrern einer sportlich nicht glänzen und finanziell auch nicht ... dann rückt ihm Bottas auf die Pelle.
Nr. 20, 21: Caterham-Renault
Teaminhaber Tony Hernandez hat sich einen Sportwagen-Hersteller gekauft. Caterham. Jener britischer Hersteller stellt den "Seven" her ... eine Variante des Kitcars Lotus Seven, welches man in ähnlicher Weise auch von anderen Herstellern kennt. Gewissermaßen behält man damit eine Verknüpfung zu "Lotus" ... wie das Team vorher hieß, dank der von Dennis Hunt abgekauften Namensrechte.
Aber nunja, der Wechsel des Namens zu Caterham löst den Namensstreit mit dem Sport-Wagenhersteller Lotus, welcher letztes Jahr in den F1-Zirkus einstieg.
Langsam aber beständig versucht das Team den Anschluss an das Mittelfeld. Im letzten Jahr konnte Kovalainen ab und an Piloten etablierter Teams hinter sich bringen. Der unter der Führung von Mike Gascoyne gebaute Caterham wirkt fortgeschrittener als das Vorgänger-Modell. Nachdem man letztes Jahr den Renault-Motor einführte, kommt nun am Antriebsstrang das RedBull-KERS hinzu. Was man sich davon erhofft ist klar. Nach seinen oftmals sehr guten Starts wurde Heiki Kovalainen letztes Jahr schnell wieder überholt ... dank DRS und weil ihm das KERS fehlte. Nun soll er sich länger vorne halten ... oder mehr ... z.B. nach vorne arbeiten.
Ob Caterham in Schlagdistanz zu den Mittelfeld-Teams wie Williams, Sauber und Toro Rosso gekommen ist bleibt fraglich. Der Wagen war zwar bei den Testfahrten relativ standfest, aber nicht außergewöhnlich schnell oder so. Dies fiel auch bei einem Qualifying-Run Kovalainens auf, der nicht die Longrun-Zeiten anderer Teams schlagen konnte, wie es z.B. Williams jedes Jahr glückt.
Das Ziel bleibt einfach die ersten WM-Punkte zu holen und das wünsche ich dem Team...
Kovalainen sitzt beim Team fest im Cockpit. Er hat in den letzten Jahren neben Trulli an Selbstvertrauen getankt und vermittelt den Eindruck schneller zu fahren als einst bei McLaren. Er wird auch dieses Jahr wieder derjenige sein, dem man die besseren Positionen innerhalb des Teamduells zutraut.
Beim anderen Caterham wurde die Besetzung noch kurzfristig geändert. Jarno Trulli hatte bei der ersten Testwoche noch am Steuer gesessen ... mittlerweile ist sein Platz von Vitali Petrow übernommen wurden. Dessen Managerin hat in Russland genügend Sponsor-Millionen (u.A. von Lada) aufgetrieben, um das Team genügend finanziell zu bereichern und um Trulli aus dessem Vertrag herauszukaufen. Vermutlich bekommt Trulli ein Drittel von ebenso vermutlichen 12 Millionen Euro, welche Petrow mitbringt.
Kovalainen ist quasi für die Positionen gut ... Petrow fährt die Sponsor-Flächen durch's Bild. Petrow wird aber gewisser an sich selbst größere Ansprüche stellen. Ein Überraschungs-Podium wie letztes Jahr ist diesmal aber nicht drin.
Ein lustiger Kommentar den ich gelesen hatte handelte davon, dass Schumacher sich freut, dass Petrow nun bei Caterham und nicht bei Lotus fährt ... das verringert das Risiko, dass die beiden sich wieder gegenseitig in die Karre fahren.
Nr. 22, 23: HRT-Cosworth
Im dritten Jahr in Folge ist es HRT nicht gelungen bei den Vorsaison-Testfahrten das neue Fahrzeug einsatzbereit zu haben. Das liegt dieses Jahr auch daran, dass man alle von der FIA verlangten Crashtests bestanden haben muss, bevor man seinen Dienstwagen bei den Testfahrten mitmachen lassen darf. HRT war mit dem Aufbauen des Wagens einen Tag zu spät.
Der neue HRT beeindruckt optisch nicht. An der Front hat sich leicht was geändert ... aber der Frontflügel wirkt noch primitiv. Zu großen Teilen erinnert der Wagen an den Dallara von 2010. Ein paar Änderungen im Detail gibt es aber. Im Heck setzt man nun auf eine Zugstreben-Federung, des Weiteren kommt bei HRT ab dieser Saison ein KER-System zum Einsatz.
Das größte Problem bei HRT wird wohl Chaos in den eigenen Reihen sein. Nach der Übernahme des Teams durch die Investmentfirma "Thesan Capital" hat man sich von Teamchef Colin Kolles getrennt und muss sich damit auch über kurz oder lang von dessen Infrastruktur im bayrischen Gedring verabschieden. Der "neue" Wagen wurde noch in Bayern konstruiert ... die Vertrag des Chefaerodynamikers (Jackie Eeckelart) ist bereits ausgelaufen. Das Chassis wurde in Österreich gefertigt.
Es kommen also wieder von hier und dort Teile und man baut's unterwegs zusammen. Eine neue feste Heimat in Spanien soll aber entstehen.
Allgemein soll die Ausrichtung des Teams spanischer werden ... entsprechend dem Namen. Zum einen versucht man dies durch die Verflichtung eines spanischen Fahrers auszustrahlen. Pedro de la Rosa ist einer der ältesten Fahrer im Feld. Zuletzt war er bei Sauber als Einsatzfahrer unterwegs, wo man sich Hoffnungen machte, dass de la Rosa dank Erfahrungen als ehemaliger McLaren-Testfahrer das schweizer Team vorran bringt. Das war nicht so recht der Fall, stattdessen war der Spanier zu langsam und wurde durch Nick Heidfeld ersetzt.
Mit dem zweiten Fahrer hat man sich die älteste Fahrerpaarung gesichtert. Narein Karthikeyan sitzt wieder am Steuer eines HRT. Das war schon letztes Jahr der Fall, bevor er vom schnelleren Riccardio ersetzt wurde. Mit Karthikeyan kommen die Tata-Sponsor-Aufkleber an den Wagen ... und vermutlich wurde dadurch auch sichergestellt, dass Vitantonio Liuzzi sich trotz bestehendem Vertrag für 2012 damit zufrieden gibt, dieses Jahr nur Testfahrer zu sein.
Die Ansprüche von HRT sind gering ... man will erstmal nur schauen, dass man mit Marussia mithält. Das Team erwartet selbst, dass man anfangs einen großen Rückstand hat ... vielleicht schafft man ja dieses Jahr in Melbourne die 107%-Hürde.
Das Ziel für die Saison kann einfach nur sein mitfahren zu dürfen, den Umzug nach Spanien über die Bühne zu bringen und mal Ordnung in den Laden zu bringen...
Nr. 24, 25: Marussia-Cosworth
Zwei mal dabei gewesen ... zwei Mal letzter in der Konstrukteurs-Wertung. Irgendwann will man doch mal mehr. Die Hoffnungen lasten auf Pat Symonds. Der ehemalige technische Direktor beim Benetton/Renault-Team darf wieder bei der Formel1 mitmischen, nachdem er zwischenzeitlich gesperrt war ... aufgrund der Geschichte damals, dass Nelson Picquet jr. absichtlich seinen Renault in die Mauer setzte, um Teamkollege Alonso einen Sieg zu ermöglichen.
Zunächst war Symonds nur als externer Berater konsultiert ... nun ist er der technische Direktor und versucht den Laden vorran zu bringen. Da wird schonmal die ein oder andere teaminterne Struktur umgeändert.
Nunja, was auch helfen soll ist die Zusammenarbeit mit McLaren. Während der ehemalige technische Direktor Nick Wirth bei der aerodynamischen Entwicklung rein auf Computer-Simulationen setzte (recht erfolglos), wird nun der McLaren-Windkanal benutzt. Den neuen Wagen konnte man auch im McLaren-Simulator ausprobieren ... ob er das dortig Potential auch auf der realen Strecke zeigen kann, bleibt abzuwarten.
Bislang konnte das Team nicht mehr als einen Shakedown absolvieren. Soweit ich weiß, fiel der neue Wagen mehrmals durch einen Crashtest durch. Das Problem war dabei, dass die Struktur bei einem Heckaufprall nicht genügend nachgab ... also zu steif/stabil war. So wie HRT kann sich also vor Melbourne keinen Eindruck vom Potential des Wagens machen.
Timo Glock ist nach dem Rückzug von Toyota weiterhin bei Marussia (ehemals Virgin). Er wird auch stark hoffen, dass es mit Pat Symonds nach vorne geht. Ansonsten muss er sich halt gegen seinen Teamkollegen beweisen ... das wäre die erstbeste Möglichkeit um sich für ein "besseres" Team zu empfehlen.
Der Teamkollege ist ein neuer. Jerome D'Ambrosio wurde durch Charles Pic - im Vorjahr in der GP2 unterwegs - ersetzt. Pic bringt vor allem Geld mit ... Talent ist zweitrangig. Das Geld fließt nun also aus Frankreich und nicht aus Belgien ... was im Vorjahr eh nicht immer geklappt hat.
Das Geld reicht aber nicht für ein KERS. Marussia wird als einziges Team ohne jenes System an den Start gehen.
Das Ziel von Marussia? Den im letzten Jahr gestiegenen Abstand auf Lotus/Caterham wieder verringern. Und sicherlich auch am Ende des Jahres nicht wieder die rote Laterne in der Konstrukteurs-Wertung inne haben...
Apropos Ende des Jahres ... beim Young-Driver-Test darf eine Dame den Marussia lenken. Ok ... Maria de Villota ist schon Ü30. Stichwort "PR".
Rangliste
Ich erwarte keine großen Verschiebungen im Vergleich zum Vorjahr. Ich rechne damit, dass es vorne einen Zweikampf zwischen RedBull und McLaren geben wird. Dabei wird es interessant, welches Konzept sich auf welcher Strecke durchsetzt. Die höhere Nase und der höhere Abtrieb beim RedBull? Oder die niedrige Nase und der niedrigere Schwerpunkt beim McLaren? Unter Umständen kommt es hier auch darauf an, dass man bei Strecken, die einem weniger liegen als dem anderen Team, immernoch vor dem drittbesten Team bleibt. Ich vermute, dass RedBull hier das bessere Gesamtpaket, über die Saison hinweg gesehen, hat.
Der Kampf um die dritte Position könnte auch interessant werden. Hier erwarte ich Ferrari, Mercedes, Lotus und vielleicht auch Force India im Clinch. Nutzt es Mercedes, dass die "Vorsaison" diesmal besser lief als in den Vorjahren? Versteht man bei Ferrari den eigenen Wagen irgendwann? Ist Lotus vielleicht der Favoriten-Schreck? Was hat der Force-India drauf?
Dahinter rechne ich mit der Dreier-Gruppe Sauber, Toro Rosso und Williams. Vielleicht überraschen jene Teams aber auch. Die kleinen werden, denke ich, die kleinen bleiben. Aber vielleicht schafft es immerhin Kovalainen mal in die Punkte.
1. RedBull
2. McLaren
3. Mercedes
4. Lotus
5. Ferrari
6. Force India
7. Sauber
8. Toro Rosso
9. Williams
10. Caterham
11. Marussia
12. HRT
Eigentlich hatte ich nach der letzten Saison vor als Abschluss ein Fazit zu schreiben ... aber da war ich nicht so ganz zu gekommen. Also fließen derartige Eindrücke hier in den Text mit rein.
Ich finds ja schon interessant nach der Saison zu gucken, was man vor selbiger so erwartet hat.
Ich verweise da mal auf den entsprechenden WM-Prognosen-Thread, welchen ich letztes Jahr erstellt habe: http://sportforen.de/showthread.php?t=52673
Da hab ich beispielsweise Williams deutlich stärker eingeschätzt als Force India.
Auswirkungen durch das veränderte Reglement
Keine Saison ohne Änderungen? Nunja, für diese Saison gibt es wieder welche ... und jene machen auch durchaus Sinn.
Zum einen wäre da die neue Sicherheitsanforderung. Die Fahrzeugnase darf nun maximal 550mm hoch sein, die Sicherheitszelle an den Cockpit-Seiten muss nun mindestens genauso hoch sein. So soll die Gefahr gemindert werden, dass bei einem seitlichen Aufprall der Wagen eines anderen Fahrers aufsteigen könnte und dabei den Fahrer des getroffenen Wagens trifft.
Jedoch wurde die Höhe von maximal 625mm beibehalten ... nur darf diese nun erst ab der Vorderradaufhängung erreicht werden.
Im Zuge dessen, dass die Teams die Füße der Fahrer gerne etwas nach oben legen möchten, um mehr Luft unter dem Fahrzeug entlang strömen zu lassen, führt dies bei den meisten Teams zu einem unschönen Knick im Bereich der Vorderachse.
Die andere wichtige Änderung spielt sich im Heck ab. Was bereits letzte Saison in Silverstone der Fall war, ist nun endgültig. Nimmt der Fahrer den Fuß vom Gaspedal, so darf nurnoch eine begrenzte Menge an Treibstoff verbrannt werden. Der Treibstoff soll nunmehr nurnoch dazu gebraucht werden um das Fahrzeug zu beschleunigen und nicht um einen konstanteren Abgas-Druck und somit ein aerodynamisches Hilfsmittel zu ermöglichen. Charlie Whiting, Renndirektor der FIA, sah es als unpassend an, dass Treibstoff verbraucht wird ohne das Fahrzeug direkt schneller zu machen.
Gleichsam gibt es nun engere Vorschriften erstellt, wo der Auspuff aus dem Fahrzeug treten darf. So soll überhaupt die aerodynamische Nutzung der Abgase eingeschränkt werden ... was nicht bedeutet, dass es die Teams nicht doch irgendwie versuchen. Diese Regelung könnte z.B. durch die 2 Fahrzeugbrände von Nick Heidfeld letzte Saison entstanden sein, bei welchen die komplizierte Auspuff-Lösung des Renaults gezündelt hatte und auch eine KERS-Batterie zum platzen brachte.
Ansonsten gibt es noch kleinere Regeländerungen. Während In- und Out-Laps darf die Strecke nicht mehr ohne wichtigen Grund verlassen werden. In Safety-Car-Phasen dürfen sich überrundete Fahrzeuge zurückrunden, um beim Restart nicht im Weg zu sein. Die Crashtests mussten diese Saison bereits vor den Testfahrten bestanden werden. Helium darf nicht mehr beim Boxenstop in den Schlagschraubern genutzt werden.
Die Teams und Fahrer
Nr. 1, 2: RedBull-Renault
Das RedBull-Team geht in die dritte Saison mit einem Nachfolger des RB5 von 2009. Ein bewährtes Fahrzeug, dessen Konzept nicht ausgereizt ist. Auch dieses Jahr hinterlässt das Team bei den Testfahrten einen guten Eindruck. Der Wagen liegt mit unterschiedlichen Benzinmengen gut auf der Straße und die Konkurrenz vermutet, dass Vettel und Webber deutlich schneller fahren könnten, wenn sie wollen. Gleichsam wird dennoch vermutet, dass der Vorsprung auf McLaren geringer sein wird als letzte Saison ... aber dies muss man abwarten.
Ebenso ist noch nicht klar, wie die Einsatzfahrzeuge in Melbourne aussehen werden. RedBull hat am vorletzten Testtag ein anderes Chassis auf die Strecke gebracht, welches gegenüber dem ursprünglichen RB8 ein stark verändertes Heck hat. Sehr überzeugt war man von der neuen Variante nicht unbedingt, die Zeiten von Mark Webber stellten die mit dem älteren Modell nicht in den Schatten. Nachdem Sebastian Vettel sich am Folgetag einen Ausritt durch das Kiesbett gönnte musste der Wagen an der Front leicht repariert werden. Die Fahrten mit Messgeräten am Heck fielen dann auch kürzer aus, weil der Wagen mit Getriebeproblemen zickte.
Vielleicht fährt man in Melbourne mit der alten, vielleicht mit der neuen ... vielleicht geteilt mit beiden Konfigurationen.
Auffällig bei den Testfahrten war der vergleichsweise geringe Top-Speed. Aber dafür hat man wohl am meisten Abtrieb ... wie in der Vergangenheit.
Die Fahrerpaarung hat sich nicht verändert, was im Falle von Vettel nicht überraschend ist. Jener ist letztes Jahr im Vergleich zu 2010 unbefreiter gefahren und konnte dank starker Qualifying-Ergebnisse viele Rennen von der Spitze weg kontrollieren. Deutlich seltener als im Vorjahr wurde er unter Druck gesetzt und konnte dann auch eher überzeugen als es noch 2010 der Fall war. Entsprechend ist er der Mann den es zu schlagen gilt.
Im Falle von Mark Webber sieht die Sache etwas anders aus. Sein Vertrag wurde wieder einmal nur um ein Jahr verlängert. Nachdem 2011 für ihn eher durchwachsen lief, ist nun Leistung gefordert, wenn er nächstes Jahr nicht ersetzt werden will. Webber ist schon lange Bestandteil des Teams, seitdem man den Australier von Minardi holte ... abgesehen von seinen 2 Jahren bei Williams. Aber irgendwie ist er damit im Team auch eine Altlast, könnte man sagen. Helmut Marko, der Motorsport-Verantwortliche bei RedBull, würde sicherlich statt Webber einen zweiten Fahrer aus dem eigenen Junior-Kader in das RedBull-Cockpit bringen. Doch abgesehen von Sebastian Vettel ist jenem Kader - der schon mehr als 30 Fahrer in seiner Geschichte hat - keiner entsprungen, welcher das Talent eines F1-Sieg-Fahrers versprüht.
Webber erklärte Ende letzten Jahres, dass er anfangs so seine Schwierigkeiten mit den neuen Pirelli-Reifen gehabt habe und deswegen weniger klar kam als 2010, als ihm der WM-Titel knapp durch die Lappen ging. Nun ist die Eingewöhnungsphase vorbei, auch wenn Pirelli 2012 leicht veränderte Mischungen mitbringt. Dieses Jahr muss Webber wieder zu Vettel aufschließen ... sonst wird sein Vertrag am Ende nicht um ein weiteres Jahr verlängert.
Nr. 3, 4: McLaren-Mercedes
Das Top-Team mit der geringsten "Stall-Regie" gehört auch dieses Jahr wieder vermutlich zu den ersten Verfolgern des RedBull-Teams. Wie schon in den Vorjahren trägt der McLaren die Nase niedriger als die Fahrzeuge von RedBull und Ferrari. Dies führt dieses Jahr dazu, dass der McLaren zu den schönsten Wagen von 2012 gehört.
Bei den Testfahrten zeigte sich der Renner grundsolide und machte deutlich weniger Schwierigkeiten als z.B. 2010 und 2011. 2010 war der Wagen anfangs lahm ... 2011 unzuverlässig. Davon ist dieses Jahr nichts zu sehen. Viele gehen davon aus, dass sich McLaren mit RedBull einen engen Kampf um die Spitze liefern wird. Spannend wird es sein zu beobachten, wie sich die verschiedenen Konzepte auf den verschiedenen Strecken behaupten. Hat McLaren durch den niedrigeren Schwerpunkt eine bessere Fahrbarkeit? Liegt RedBull dank höherer Nase mit mehr Abtrieb vorne? Ausschließen kann man natürlich nicht, dass noch andere Teams an der Spitze mitmischen.
An der Fahrerpaarung hat sich nichts verändert, wobei der Vertrag von Lewis Hamilton nurnoch bis Ende 2012 läuft. Jener möchte spätestens im Sommer Klarheit haben, ob verlängert wird ... oder ob er sich woanders umschaut.
Für Hamilton wird dieses Jahr wichtig sein sich auch abseits der Strecke zu ordnen. Letztes Jahr wirkte er nicht immer fokussiert ... außer auf den Wagen von Felipe Massa. So war er am Ende recht klar von Teamkollege Jenson Button geschlagen worden. Wann immer es taktisch komplexe Rennen gab, konnte Button auftrumpfen. Jener scheint nicht Hamiltons Speed im Qualifying zu haben, fuhr aber insgesamt einfach konstanter und vor allem abgeklärter. Somit wird auch Button wieder zu den WM-Aspiranten zählen.
Nr. 5, 6: Ferrari
2010 dominierte man die Testfahrten und gewann den Saisonauftakt deutlich. 2011 überzeugte man durch Zuverlässigkeiten und gute Long-Runs.
2012 ... läuft es bislang nicht wie in Maranello gewünscht.
Der neue - nicht gerade hübsch anzusehende - Ferrari scheint ein komplexes Auto zu sein, nicht nur wegen der neuen Zugstreben-Vorderachsaufhängung. Zu komplex scheinbar, als dass das Team sich leicht damit täte, sein eigenes Fahrzeug gut zu verstehen. Auch in der dritten Testwoche hat man oftmals Messgeräte kutschiert, fuhr Aero-Tests auf der Start-Ziel-Geraden und arbeitete viel mit FlowViz-Farbe, welche die Luftströmungen an den lackierten Teilen erkennbar macht. Der Auspuff wanderte suksessive in Richtung Fahrzeug-Längsachse ... man konnte sich nicht so recht für eine Position entscheiden. So hat das Team viel experimentiert, viel untersucht, viel gemessen ... während die anderen Teams bereits mit der Abstimmungsarbeit beschäftigt sind. Ferrari ist dem eigenen Zeitplan deutlich hinterher und die Stimmung im Team ist entsprechend bedrückt. Mittlerweile werden sogar Gerüchte laut, dass man einen größeren Umbau des Hecks plane, welcher sogar neue Crash-Tests nötig machen würde (größer also als der Umbau bei RedBull).
Es ist nun nicht so, dass der F2012 langsam wäre, nein. Man kann ihn schon zu den Top5-Teams zählen, denke ich. Allerdings ist der Anspruch des Teams an sich selbst die Top3 ... und wenn möglich mehr.
Vielleicht kann man ja noch einiges aus dem Wagen heraus holen, aber momentan sieht es erstmal so aus, als würde man RedBull und McLaren hinterherhinken. 2009 begann für Ferrari ja auch mehr als sehr bescheiden ... später in der Saison holte Räikkönen Podestplätze.
Fernando Alonso sitzt als Nummer 1 fest im Sattel. Als einer der bekanntermaßen besten Fahrer im F1-Zirkus passt er gut in das rote Cockpit und füllt die Lücke nach Schumacher besser als dies z.B. Kimi Räikkönen tat, welcher bei den Tifosi nie so recht "ankam".
Für Felipe Massa hingegen wird die Luft dünner. 2010 lief schon bescheiden, 2011 war ein schwaches Jahr. Nur wenige Fahrer wurden letzte Saison so deutlich von ihren Teamkollegen geschlagen wie Massa. Oft kam er in Scharmützel mit anderen Fahrern, es sprang kein besseres Resultat als ein paar 5te Plätze heraus.
Für manche war es überraschend, dass Massa auch 2012 noch für die Scuderia fahren darf, was vielleicht an einigen Sympathiepunkten liegt. Wenn er nicht wieder an die Leistungen von 2009 (also vor seinem Unfall) anknüpfen kann, dann dürften dieses Jahr seine Sympathie-Credits aufgebraucht sein. Sein Glück ist da vielleicht noch, dass die Scuderia momentan keinen Top-Fahrer in Hinterhand hat. Allerdings kann sowas mit genügend Geld auch sehr schnell gehen. Viele träumen ja davon mal für die "Roten" zu fahren.
Nr. 7, 8: Mercedes
Das Mercedes-Team hofft darauf im dritten Jahr nun den Durchbruch zu schaffen. Erneut ist man auf dem 4ten Platz gelandet ... erneut quasi Best-Of-The-Rest. 2011 lief nicht beeindruckender als 2010. Der Abstand in Punkten auf Ferrari war gar gewachsen. Podiumsplätze wollten keine mehr gelingen. Obgleich es bei Felipe Massa letztes Jahr noch schlechter lief als 2010, war es Nico Rosberg nicht möglich an diesen in der WM-Wertung heran zu kommen.
Andererseits hat Michael Schumacher sich letztes Jahr etwas stabilisiert und zeigt gute Rennperformances. Seine Qualifying-Leistungen sind jedoch keine großen Erfolge, so dass er sich oft im Mittelfeld wiederfand. Ein Resultat waren häufige Kollisionen mit Gegnern (z.B. Petrow) und die Tatsache, dass Schumacher neben den Toro-Rosso-Piloten die meisten Überholmanöver gezeigt hat.
Die Testfahrten dieses Jahr liefen schonmal erfolgreicher als im Vorjahr. Man hat unter der Motorabdeckung etwas "konventioneller" gebaut, also Experimente wie Falt-Kühler ausgelassen, welche letztes Jahr eher Probleme als Nutzen gebracht haben. Nicht ganz klar ist, ob man am Frontflügel eine Art passiven F-Schacht eingebaut hat. Also der vom Erfinder benannte W-Schacht, welcher je nach Richtung der Einströmenden Luft (Geradeausfahrt, Kurvenfahrten) diese durch Kanäle an bestimme Öffnungen an der Unterseite des Flügels leitet ... um so die Anströmung des Unterbodens zu beeinflussen. Ein System, dessen Nutzen vielleicht existiert ... oder das vielleicht schwer zu handhaben ist ... oder vielleicht garnicht eingesetzt wird.
Die Orientierung muss wieder die Top5 sein ... wobei unklar ist, ob man Ferrari näher gekommen ist, oder ob Renault/Lotus einem näher gekommen ist.
Bei den Rennsimulationen in Barcelona wurde jedenfalls erkennbar, dass der Abstand zur Spitze (RedBull) weiterhin vorhanden ist ... aber vielleicht ist er ein Stück kleiner geworden.
Nico Rosberg hat sich langfristig an das Team gebunden und hofft wohl, dass dieses ihm früher oder später ein siegfähiges Gefährt bauen wird. Schumacher andererseits ist nun im letzten Jahr seines Drei-Jahres-Vertrages ... überlegt aber, ob er noch weiter machen will. Die Lust am Rennen fahren wird ihm wohl nicht so leicht ausgehen, zumal er Rosberg letztes Jahr auch etwas näher kam. Schumachers Ziel muss es dieses Jahr sein beständiger in den Qualifyings zu fahren, um so den Mittelfeld-Scharmützeln eher aus dem Weg zu gehen.
Vielleicht rückt das Feld an der Spitze etwas zusammen. Ich würde mich freuen, wenn hier mehr als 2 Teams um die Siege fahren.
Nr. 9, 10: Lotus-Renault
Die letzte Saison war gewiss nicht das, was man sich im Vorfeld davon versprochen hatte. Zum einen lag dies am Auto. Mit dem Konzept der weit vorne austretenden Auspuffenden ging man einen sehr radikalen Weg beim Konzept des angeblasenen Diffusors. Das sah zunächst gut aus und ließ das Team vorne mitspielen. Später machte es sich Renault damit aber selbst schwer. In langsamen Kurven konnte das Konzept seine Stärken nicht ausspielen, oft hatte man Schwierigkeiten bei der Abstimmung. Weiterentwicklungen des Fahrzeuges ließen sich schwer integrieren bzw. bewerkstelligen. Die Fahrzeugbrände bei Nick Heidfeld sorgten auch dafür, dass das Auspuff-Konzept später in der Saison keinen guten Ruf hatte.
Zum anderen war man von den Fahrern enttäuscht. Von Petrow erwartete man außer Geld eh nicht viel. In Melbourne überraschte er, in Kanada rutschte er quasi auf den 5ten Platz. Kollege Heidfeld war hier besser unterwegs (bis zur Kollision mit Kobayashi). Die Hoffnungen, dass er im zweiten Jahr Talent und Speed zeigt, wollten sich nicht so recht zeigen. Somit wurde er durch Romain Grosjean ersetzt. Kurioserweise waren Petrov und Grosjean in der GP2 Teamkollegen (Grosjean war schneller), bevor Grosjean in die Formel1 wechselte. Dort kam Grosjean gegen Alonso nicht an und wurde durch Petrov ersetzt. In der Zwischenzeit hat Grosjean die GP2 dominiert und ersetzt nun widerum Petrov. Kurios ...
Von Nick Heidfeld war man auch enttäuscht. Er zeigte in den Rennen einen besseren Speed als Petrov, zeigte in den Qualifyings aber nicht das erhoffte. Somit fuhr er allzu oft im Mittelfeld und kollidierte gerne mal mit Fahrern von Toro Rosso oder Sauber, was ihm manche gute Position kostete. Das Team erwartete mehr von Heidfeld ... nämlich, dass er nicht nur mehr Punkte holt als Petrow, sondern diesen auch dominiert. Das schaffte Heidfeld vor allem aufgrund seiner Qualifying-Leistungen nicht. So wurde er durch einen Fahrer ersetzt, der mehr Geld in die Kassen spülte ... Bruno Senna. Senna zeigte auf Anhieb bessere Leistungen im Qualifying ... enttäuschte jedoch widerum in den Rennen. Hier, wo die Punkte letztlich geholt werden, war Petrov schneller und Senna konnte Heidfeld dort nicht würdig ersetzen, trotz besserer Qualifyings. Senna fuhr eher im Bereich von Williams und Kovalainen, als dass er häufig in Punktenähe kam.
Senna wurde ersetzt und Genii-Capital (Eigener des Teams) hat mit Kimi Räikkönen einen richtigen Coup gelandet.
Mit Räikkönen ist man auch voll zufrieden. Jener sitzt bei den Testfahrten erstmals in einem Formel1-Wagen mit Pirelli-Reifen und Benzin für die komplette Renndistanz ... und kommt damit auf Anhieb zurecht. Nun wird von Räikkönen natürlich erwartet, dass er weltmeisterlich fährt. Gleichzeitig steht Grosjean wieder einmal im eigenen Team einem Ex-Weltmeister gegenüber ... hat diesmal aber mehr "Eingewöhnungszeit".
Nicht vergessen darf man den neuen Wagen. Optisch ähnelt der neue Lotus dem Vorgänger ... aber unter der Haube soll sich so einiges verändert haben. Bei den Testfahrten hinterließ der Renner einen durchweg guten Eindruck, man scheint zu Ferrari und Mercedes aufgeschlossen zu haben.
Ärgerlich für das Team war der Verzicht auf die zweite Testwoche, da das Chassis im Bereich der Vorderachse nicht stabil genug war. Das Problem hält sich aber in Grenzen, da die Testfahrten ansonsten für das Team recht geschmeidig und ohne große Probleme abliefen. Nicht wie bei Ferrari, die Sorgen um die eigene Leistung haben.
Obgleich die FIA dem Team den Einsatz ihrer "reaktiven Vorderradaufhängung" (oder wie das heißt) verboten hat, scheint der neue Lotus eine gute Basis zu sein. Über das Talent der beiden Fahrer braucht man auch nicht streiten, besser als Petrov und Senna dürften sie sein. Andererseits müssen sie Ergebnisse einfahren, um dem Team Geld in die Kassen zu bringen, das sonst die Sponsoren von Petrov und Senna gebracht hatten. Man konnte ja beinahe glücklich sein, letzte Saison so gerade den 5ten Platz noch behalten zu haben. Ein Ziel, das man dieses Jahr auch mindestens wieder erreichen will ... aber da wollen auch andere hin.
Nr. 11, 12: Force-India-Mercedes
2010 fehlte dem indischen Team ein Punkt auf Williams in der Konstrukteurs-Wertung. Man hatte 68, Williams holte 69. Letztes Jahr kam man auf jene 69 ... Williams auf 5. Nun rangierte man knapp hinter Renault/Lotus, die 73 Punkte holten. Obgleich man in der Konstrukteurs-Wertung einen Platz aufstieg, heißt das nicht unbedingt, dass man ein konkurrenzfähigeres Auto gebaut hätte als 2010. Gerade zu Beginn der Saison kam man nur selten in die Punkteränge. Das waren aber auch noch Zeiten, als sich das Renault-Team deutlich leichter tat.
Ab Monaco lief es dann für Force India besser. Das war auch der Zeitpunkt ab dem Adrian Sutil seinen neuen Teamkollegen so langsam im Griff hatte. Dennoch muss man sagen, dass Paul di Resta sich deutlich besser verkauft hat als Toni Liuzzi im Vorjahr. Dennoch, konnte Sutil im Vorjahr noch des öfteren Michael Schumacher ärgern, so gelang ihm das 2011 erst gegen Ende.
Die Ambitionen des Teams werden nun nicht schrumpfen. Man will sicherlich wieder mindestens den 6ten Platz in der Konstrukteurs-Wertung erreichen wollen. Insgeheim hofft man sicherlich auch darauf wieder an Zeiten anknüpfen zu können wie Ende der 90ger, als Hill und Frentzen um Siege fuhren und Frentzen 99 sogar zeitweise um die WM mitkämpfte. Allerdings hatte man damals Team hinter sich gelassen, die heute klar besser dastehen, als zu jenen Zeiten. Stewart, Minardi und BAR ... bzw. RedBull, Toro Rosso und Mercedes.
Der neue Wagen konnte bislang bei den Testfahrten den Eindruck erwecken, dass man zumindest in den bisherigen Regionen bleiben kann. Das Potential für mehr da ist, wird nicht ausgeschlossen. Viele Experten bescheinigen dem Team "ein gutes Auto" gebaut zu haben. Bei den Longruns brauchte man sich hinter Ferrari, Mercedes und Lotus nicht verstecken.
Dank seiner - für einen Rookie - sehr ordentlichen Saison durfte Paul di Resta seinen Platz im Team behalten. Nun wird er diesen festiegen müssen ... denn nun ist er derjenige, der den Neuling neben sich hat.
Nach langer Zeit hat sich das Team von Adrian Sutil getrennt, welcher schon zu Midland-Zeiten zumindest als Testfahrer aktiv war. Genauso wie di Resta im Jahr zuvor, ist Nico Hülkenberg nach einer Saison als Freitags-Fahrer in das Stammcockpit aufgestiegen. Auf offizieller Seite heißt es vom Team, dass die Entscheidung nicht leicht war, Hülkenberg und Sutil hätten in der Gunst nahe beieinander gelegen und hätten einen Speed auf ähnlichem Level. Es waren wohl andere Faktoren, die Ausschlag gebend waren. Denkbar wäre hier, dass Hülkenberg gut mit dem Team zusammenarbeitet und nicht nur flott fährt. Seine Zeit bei Williams, als er viel in der Fabrik war, könnte hier ausschlaggebend sein.
Nun gilt es natürlich für Hülkenberg seinen Vorgänger Sutil würdig zu ersetzen. Schließlich war Sutil jahrelang einer der Eckpfeiler des Teams und immer derjenige, der die Mehrzahl der Punkte einfuhr. Die Anforderungen an Hülkenberg sind also nicht gering.
Unabhängig von der offiziellen Seite bleibt natürlich fraglich, ob die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen Adrian Sutil und Genii-Manager Eric Lux zum Auslaufen von Sutils Vertrag beigetragen haben könnte.
Dieses Jahr wird Jules Bianchi einige Freitagseinsätze bekommen ... obgleich er immernoch zum Junior-Kader von Ferrari gehört.
Nr. 14, 15: Sauber-Ferrari
Mit einem Endspurt sicherte sich man Ende vergangenen Jahres noch den 6ten Konstrukteurs-Rang, knapp vor Toro Rosso deren Ferrari-Motoren (vor allem bei Buemi) gerne mal abrauchten. Dieses Jahr will man noch mehr. Regelmäßige Punkteränge sind das Ziel. Letztes Jahr und 2010 holte man insgesamt 44 Punkte ... allerdings hatte man 2011 in Melbourne vergessen die Heckflügel auf ihre Regelkonformität zu überprüfen und Kobayashi schwächelte etwas in der Saisonmitte. Dies will man 2012 abstellen.
James Key zeichnet sich wie 2011 für den Wagen verantwortlich, hat aber kurz vor der Vorstellung des Wagens vom Team verabschiedet. Ihn zieht es zurück ins nass-kalte Wetter auf der britischen Insel, wo er sich am LMP2-Projekt von Lotus beteiligt. Seine Stelle wird nicht neu besetzt sondern auf verschiedene Kompetenzen verteilt. Dies hängt damit zusammen, dass das Team mit dem finaziellen etwas knapp da steht.
Der neue Wagen macht jedoch Hoffnung. Er erfährt z.B. Lob von Adrian Newey ... vielleicht weil Sauber schon kurz nach der Präsentation verschiedene Auspuff-Varianten testete und die aktuelle sehr der neuen ähnelt, welche nun auch RedBull seit dem vorletzten Testtag einsetzt. Mit seiner kantigen Stufe gewinnt der Wagen keinen Schönheitspreis ... aber das muss er auch nicht. Punkten will man wohl eher im kompakter ausgefallenen Heckbereich. Beim C31 sollen die Stärken des Vorgängers beibehalten werden, während gleichzeitig dessen Schwächen verringert bzw. eliminiert werden. Das bedeutet insbesondere, dass Sauber wieder darauf zielt auf der Hinterachse einen geringeren Reifenverschleiß zu erzielen als die Konkurrenz. Auf diese Weise hatte man letzte Saison oftmals während des Rennens einen Stop sparen können, was zu guten Positionen führte.
Die Longruns bei den Testfahrten deuten darauf hin, dass dieses Unterfangen gelungen ist. Perez' Rennsimulation in Barcelona zeigte schnelle Zeiten und das auch über viele Runden hinweg, während die Rundenzeiten bei der Konkurrenz ebenso wie die Reifen deutlich schneller einbrachen. Das Sauber-Team wird daher weiterhin zu den Punktekandidaten zählen. Wie alle erhofft man sich mehr.
Am Fahrer-Trio ändert sich nichts. Von Kobayashis Talent ist man überzeugt, so dann man auch 2012 von ihm Zweikampfstärke und schnelle Runden erwartet. Gleichsam hofft man auch, dass Kobayashi nicht - wie letztes Jahr - eine leichte Schwächeperiode hat. In der zweiten Saisonhälfte vermochte er weniger zu glänzen. In Asien holte sein Teamkollege die Punkte. Erst in den letzten beiden Saisonrennen trumpfte Kobayashi wieder auf.
Perez spült wieder Geld in die Kassen dank seiner Verknüpfung zu Carlos Slim, dem reichsten Mann der Welt, welcher mit "Telmex" als Sponsor des Teams auftritt. Aber Perez mochte letztes Jahr auch zeigen, dass er ab und an richtig gute Rennen fahren kann. Die Konstanz, welche er in manchen Rennen in Rundenzeiten bei einer 1-Stop-Strategie zeigte, fehlte ihn aber über die Saison hinweg betrachtet etwas. Gelegentlich fehlte ihm einiges an Zeit auf den Teamkollegen und er mühte sich mit der Qualifikation für das Q2.
So geht es für das Team darum die in das Fahrzeug gesteckten Hoffnungen zu erfüllen ... auch ohne James Key. Sauber kommt dabei entgegen, dass es keine angeblasenen Diffusoren mehr gibt. Jene Entwicklung hatte man etwas verschlafen, auch weil man entsprechende Bemühungen gering hielt ... schließlich stand ja ein endgültiges Verbot ab Silverstone im Raum.
Nr. 16, 17: Toro Rosso Ferrari
Seitdem Toro Rosso nicht mehr auf Kundenautos des Mutter-Teams RedBull setzen darf, hat sich das Ex-Minardi-Team deutlich gewandelt. Eigentümer Dietrich Mateschitz ist von zwischenzeitlichen Überlegungen, das Team zu verkaufen, mittlerweile deutlich abgekommen. Stattdessen wurde die Infrastruktur des Teams deutlich ausgebaut. So hat man sich seit 2009 nun beständig steigern können. Letztes Saison war die beste des Teams, seitdem man nicht mehr mit Wagen von Adrian Newey fährt. Vor allem auf den Geraden zeigten der STR6 einen starken Top-Speed und Buemi und Alguersuari sorgten für die meisten Überholmanöver im Feld. Mit dem optisch durchaus ansehnlichen STR7 will man an die gute letzte Saison anknüpfen. Erneut setzt man auf der Konzept der besonders stark unterschnittenen Seitenkästen, welche man besser in Griff bekommen hat als Ferrari 1992. Bei den Testfahrten war der neue Wagen gut unterwegs, wenn auch nicht überragend. Er wird zumindest momentan nicht auf dem Niveau von RedBull, McLaren, Ferrari, Mercedes, Lotus, Force India erwartet ... aber wer weiß.
Einen Komplettwechsel gab es bei den Fahrern. Seit 2009 sah man dort Sebastian Buemi und Jaime Alguersuari. Keiner von beiden gelangte zu einem "großen Durchbruch". Von Buemi erwartete man, dass er irgendwann mal richtig angreifen würde ... oder ähnliches ... aber stattdessen war seine letzte Saison eher von unglücklichen Ausfällen gekennzeichnet. Alguersuari hatte 2009 noch überhaupt Mühe einen Formel1-Wagen von A nach B zu bewegen ... das hat sich gebessert. Aber soch richtig viel Talent scheint die RedBull-Führung in ihm wohl doch nicht zu sehen. Jedenfalls nicht genug, um ein würdiger Nachfolger von Mark Webber zu sein oder so.
Man konnte sich also nicht so recht entsheiden, ob man Buemi oder Alguersuari rausschmeißt ... also einfach beide. Buemi darf sich wenigstens glücklich schätzen Ersatzfahrer bei RedBull geworden zu sein, wo er im Simulator seine Runden drehen kann.
Stattdessen sitzen nun Daniel Riccardio und Jean-Eric Vergne am Steuer. Riccardio hat Formel1-Erfahrungen bei HRT sammeln dürfen, wo er gegen Liuzzi ordentlich aussah. Vergne fuhr 2011 in der Formel Renault (wie auch Riccardio, der allerdings nicht die gesamte Saison fuhr) und wurde hinter Robert Wickens Vizemeister.
Das klingt nach einem großen Schritt, führt aber zu dem interessanten Umstand, dass die GP2-Fahrer und Formel1-Testfahrer Sam Bird und Jules Bianchi dieses Jahr von der GP2 zur Formel Renault gewechselt sind. Auch GP2-Meister Valterri Bottas überlegte sich jenen Schritt.
Der Konkurernz-Kampf zwischen Riccardio und Vergne wird nun nicht gering sein. Nur wer hier deutlich heraus sticht mag sich Hoffnungen machen schon bald in das Red-Bull-Cockpit von Webber aufzusteigen. Der neue STR dürfte schon geeignet sein, um damit in die Punkte zu fahren.
Nr. 18, 19: Williams-Renault
Schlimmer kann's eigentlich kaum noch werden. 2011 war - abgesehen von der Debüt-Saison - die schlechteste Saison der Team-Geschichte. Und damals fuhr man mit einem gebrauchten March herum, bei dem man aufgrund überlackierter Lackschichten vermutete, dass es ein aufgemöbeltes 3 Jahre altes Modell war.
Nun versucht man die Kehrtwende. Sam Michael wurde als technischer Direktor entlassen und fand einen Platz bei McLaren. Seine Stelle übernam Mike Coughlan, seinerseits ehemals (bis zur Spygate-Affäre) bei McLaren angestellt.
Letztes Jahr war die Aerodynamik eine Schwachstelle des Williams, sowie das Cosworth-Aggregat, das in Sachen Leistung und Motormapping nicht die Möglichkeiten anderer Triebwerke bot. Williams Schwachstelle beim angeblasenen Diffusor hat sich von selbst gelöst. Angetrieben wird der Wagen nun von Renault-Triebwerken, wie in den 90gern, als das Williams-Team dominierte. Aber das war halt auch nur solange, bis Adrian Newey zu McLaren wechselte und Renault sich zurück zog. Williams fuhr dann mit umgelabelten Mecachrome-Motoren ... alte Renault-Aggregate.
Ebenfalls will man nun in Sachen Zuverlässigkeit besser da stehen. Das war Anfang letzter Saison nicht der Fall und hat dieses Jahr bei den Testfahrten schonmal besser geklappt. Bei jenen äußerten die Fahrer sich schonmal recht glücklich über das neue Auto, es sei deutlich besser als der Vorjahreswagen.
Achja ... die Fahrer. Die Besetzung der Cockpits strahlt bei Williams durchaus aus, dass man in finanziellen Nöten ist. Die Williams-Aktie (http://www.finanzen.net/aktien/Williams_Grand_Prix-Aktie) mag sich etwas stabilisiert haben, aber Sponsoren sind weiter Mangelware.
Im Vorjahr tauschte man Nico Hülkenberg durch Pastor Maldonado aus. Jener hatte immerhin auch einen GP2-Titel vorzuweisen ... und bedeutend mehr Sponsoren-Gelder. Nun hat man in das zweite Cockpit Bruno Senna gesetzt. Angeblich bringen beide Fahrer mit ihren Sponsoren jeweils über 10 Millionen Euro in die Team-Kassen. Bei den Mitbewerbern um die Cockpits - Adrian Sutil und Rubens Barrichello - sollen es jeweils "nur" ca. 5 Millionen gewesen sein. In Anbetracht dessen, was Sutil die letzten Jahre zeigen konnte, und welche Leistungen Senna im HRT bzw. Renault vorzuweisen hat, wird schon deutlich, dass hier jede Million willkommen ist.
Naja ... was soll man machen.
Die Kehrtwende muss nun quasi her. Noch so eine Pleitensaison kann sich das Team eigentlich kaum leisten. Man erhofft sich regelmäßig Punkteränge ... aber ähnliche Pläne haben z.B. ja auch Sauber und Toro Rosso.
Ein gutes Auto allein reicht dazu nicht, da müssen auch die Fahrer passen. Maldonado hat letzte Saison ein paar gute Rennen gehabt, aber auch manche Böcke geschossen. Nungut, in der GP2 brauchte er auch eine Weile, bis er in Fahrt kommt. Senna auf der anderen Seite hat schon eine gewisse Formel1-Erfahrung ... aber irgendwann wird man auch Talent und nicht nur Geld sehen wollen.
Auf jeden Fall sind beide in der Hinsicht unter Druck, dass ihre Geldgeber pünktlich zahlen müssen. Das hat letzte Saison z.B. bei Petrow und D'Ambrosio nicht immer geklappt. Maldonado wird gewissermaßen vom venezuelanischen Ölkonzern PDVSA finanziert ... welcher Staatseigentum ist. Wenn das venezuelanische Parlament beschließt, dass es sinnlos sei ein mäßlich erfolgreiches F1-Team über Wasser zu halten, ohne dass das eigene Öl durch das F1-Triebwerk strömt, dann wäre Maldonado unter Erfolgsdruck. Ähnliches gilt für Senna.
Denn im Hintergrund baut das Williams-Team Valtteri Bottas auf. Der Finne war in den Nachwuchsserien äußerst erfolgreich und genießt nun ein ähnliches Ausbildungsprogramm wie Nico Hülkenberg 2009. Er wird also die Fabrik gut kennen lernen und außerdem einige Freitagsfahrten (ich glaube 16) unternehmen.
Kann also von den beiden Einsatzfahrern einer sportlich nicht glänzen und finanziell auch nicht ... dann rückt ihm Bottas auf die Pelle.
Nr. 20, 21: Caterham-Renault
Teaminhaber Tony Hernandez hat sich einen Sportwagen-Hersteller gekauft. Caterham. Jener britischer Hersteller stellt den "Seven" her ... eine Variante des Kitcars Lotus Seven, welches man in ähnlicher Weise auch von anderen Herstellern kennt. Gewissermaßen behält man damit eine Verknüpfung zu "Lotus" ... wie das Team vorher hieß, dank der von Dennis Hunt abgekauften Namensrechte.
Aber nunja, der Wechsel des Namens zu Caterham löst den Namensstreit mit dem Sport-Wagenhersteller Lotus, welcher letztes Jahr in den F1-Zirkus einstieg.
Langsam aber beständig versucht das Team den Anschluss an das Mittelfeld. Im letzten Jahr konnte Kovalainen ab und an Piloten etablierter Teams hinter sich bringen. Der unter der Führung von Mike Gascoyne gebaute Caterham wirkt fortgeschrittener als das Vorgänger-Modell. Nachdem man letztes Jahr den Renault-Motor einführte, kommt nun am Antriebsstrang das RedBull-KERS hinzu. Was man sich davon erhofft ist klar. Nach seinen oftmals sehr guten Starts wurde Heiki Kovalainen letztes Jahr schnell wieder überholt ... dank DRS und weil ihm das KERS fehlte. Nun soll er sich länger vorne halten ... oder mehr ... z.B. nach vorne arbeiten.
Ob Caterham in Schlagdistanz zu den Mittelfeld-Teams wie Williams, Sauber und Toro Rosso gekommen ist bleibt fraglich. Der Wagen war zwar bei den Testfahrten relativ standfest, aber nicht außergewöhnlich schnell oder so. Dies fiel auch bei einem Qualifying-Run Kovalainens auf, der nicht die Longrun-Zeiten anderer Teams schlagen konnte, wie es z.B. Williams jedes Jahr glückt.
Das Ziel bleibt einfach die ersten WM-Punkte zu holen und das wünsche ich dem Team...
Kovalainen sitzt beim Team fest im Cockpit. Er hat in den letzten Jahren neben Trulli an Selbstvertrauen getankt und vermittelt den Eindruck schneller zu fahren als einst bei McLaren. Er wird auch dieses Jahr wieder derjenige sein, dem man die besseren Positionen innerhalb des Teamduells zutraut.
Beim anderen Caterham wurde die Besetzung noch kurzfristig geändert. Jarno Trulli hatte bei der ersten Testwoche noch am Steuer gesessen ... mittlerweile ist sein Platz von Vitali Petrow übernommen wurden. Dessen Managerin hat in Russland genügend Sponsor-Millionen (u.A. von Lada) aufgetrieben, um das Team genügend finanziell zu bereichern und um Trulli aus dessem Vertrag herauszukaufen. Vermutlich bekommt Trulli ein Drittel von ebenso vermutlichen 12 Millionen Euro, welche Petrow mitbringt.
Kovalainen ist quasi für die Positionen gut ... Petrow fährt die Sponsor-Flächen durch's Bild. Petrow wird aber gewisser an sich selbst größere Ansprüche stellen. Ein Überraschungs-Podium wie letztes Jahr ist diesmal aber nicht drin.
Ein lustiger Kommentar den ich gelesen hatte handelte davon, dass Schumacher sich freut, dass Petrow nun bei Caterham und nicht bei Lotus fährt ... das verringert das Risiko, dass die beiden sich wieder gegenseitig in die Karre fahren.
Nr. 22, 23: HRT-Cosworth
Im dritten Jahr in Folge ist es HRT nicht gelungen bei den Vorsaison-Testfahrten das neue Fahrzeug einsatzbereit zu haben. Das liegt dieses Jahr auch daran, dass man alle von der FIA verlangten Crashtests bestanden haben muss, bevor man seinen Dienstwagen bei den Testfahrten mitmachen lassen darf. HRT war mit dem Aufbauen des Wagens einen Tag zu spät.
Der neue HRT beeindruckt optisch nicht. An der Front hat sich leicht was geändert ... aber der Frontflügel wirkt noch primitiv. Zu großen Teilen erinnert der Wagen an den Dallara von 2010. Ein paar Änderungen im Detail gibt es aber. Im Heck setzt man nun auf eine Zugstreben-Federung, des Weiteren kommt bei HRT ab dieser Saison ein KER-System zum Einsatz.
Das größte Problem bei HRT wird wohl Chaos in den eigenen Reihen sein. Nach der Übernahme des Teams durch die Investmentfirma "Thesan Capital" hat man sich von Teamchef Colin Kolles getrennt und muss sich damit auch über kurz oder lang von dessen Infrastruktur im bayrischen Gedring verabschieden. Der "neue" Wagen wurde noch in Bayern konstruiert ... die Vertrag des Chefaerodynamikers (Jackie Eeckelart) ist bereits ausgelaufen. Das Chassis wurde in Österreich gefertigt.
Es kommen also wieder von hier und dort Teile und man baut's unterwegs zusammen. Eine neue feste Heimat in Spanien soll aber entstehen.
Allgemein soll die Ausrichtung des Teams spanischer werden ... entsprechend dem Namen. Zum einen versucht man dies durch die Verflichtung eines spanischen Fahrers auszustrahlen. Pedro de la Rosa ist einer der ältesten Fahrer im Feld. Zuletzt war er bei Sauber als Einsatzfahrer unterwegs, wo man sich Hoffnungen machte, dass de la Rosa dank Erfahrungen als ehemaliger McLaren-Testfahrer das schweizer Team vorran bringt. Das war nicht so recht der Fall, stattdessen war der Spanier zu langsam und wurde durch Nick Heidfeld ersetzt.
Mit dem zweiten Fahrer hat man sich die älteste Fahrerpaarung gesichtert. Narein Karthikeyan sitzt wieder am Steuer eines HRT. Das war schon letztes Jahr der Fall, bevor er vom schnelleren Riccardio ersetzt wurde. Mit Karthikeyan kommen die Tata-Sponsor-Aufkleber an den Wagen ... und vermutlich wurde dadurch auch sichergestellt, dass Vitantonio Liuzzi sich trotz bestehendem Vertrag für 2012 damit zufrieden gibt, dieses Jahr nur Testfahrer zu sein.
Die Ansprüche von HRT sind gering ... man will erstmal nur schauen, dass man mit Marussia mithält. Das Team erwartet selbst, dass man anfangs einen großen Rückstand hat ... vielleicht schafft man ja dieses Jahr in Melbourne die 107%-Hürde.
Das Ziel für die Saison kann einfach nur sein mitfahren zu dürfen, den Umzug nach Spanien über die Bühne zu bringen und mal Ordnung in den Laden zu bringen...
Nr. 24, 25: Marussia-Cosworth
Zwei mal dabei gewesen ... zwei Mal letzter in der Konstrukteurs-Wertung. Irgendwann will man doch mal mehr. Die Hoffnungen lasten auf Pat Symonds. Der ehemalige technische Direktor beim Benetton/Renault-Team darf wieder bei der Formel1 mitmischen, nachdem er zwischenzeitlich gesperrt war ... aufgrund der Geschichte damals, dass Nelson Picquet jr. absichtlich seinen Renault in die Mauer setzte, um Teamkollege Alonso einen Sieg zu ermöglichen.
Zunächst war Symonds nur als externer Berater konsultiert ... nun ist er der technische Direktor und versucht den Laden vorran zu bringen. Da wird schonmal die ein oder andere teaminterne Struktur umgeändert.
Nunja, was auch helfen soll ist die Zusammenarbeit mit McLaren. Während der ehemalige technische Direktor Nick Wirth bei der aerodynamischen Entwicklung rein auf Computer-Simulationen setzte (recht erfolglos), wird nun der McLaren-Windkanal benutzt. Den neuen Wagen konnte man auch im McLaren-Simulator ausprobieren ... ob er das dortig Potential auch auf der realen Strecke zeigen kann, bleibt abzuwarten.
Bislang konnte das Team nicht mehr als einen Shakedown absolvieren. Soweit ich weiß, fiel der neue Wagen mehrmals durch einen Crashtest durch. Das Problem war dabei, dass die Struktur bei einem Heckaufprall nicht genügend nachgab ... also zu steif/stabil war. So wie HRT kann sich also vor Melbourne keinen Eindruck vom Potential des Wagens machen.
Timo Glock ist nach dem Rückzug von Toyota weiterhin bei Marussia (ehemals Virgin). Er wird auch stark hoffen, dass es mit Pat Symonds nach vorne geht. Ansonsten muss er sich halt gegen seinen Teamkollegen beweisen ... das wäre die erstbeste Möglichkeit um sich für ein "besseres" Team zu empfehlen.
Der Teamkollege ist ein neuer. Jerome D'Ambrosio wurde durch Charles Pic - im Vorjahr in der GP2 unterwegs - ersetzt. Pic bringt vor allem Geld mit ... Talent ist zweitrangig. Das Geld fließt nun also aus Frankreich und nicht aus Belgien ... was im Vorjahr eh nicht immer geklappt hat.
Das Geld reicht aber nicht für ein KERS. Marussia wird als einziges Team ohne jenes System an den Start gehen.
Das Ziel von Marussia? Den im letzten Jahr gestiegenen Abstand auf Lotus/Caterham wieder verringern. Und sicherlich auch am Ende des Jahres nicht wieder die rote Laterne in der Konstrukteurs-Wertung inne haben...
Apropos Ende des Jahres ... beim Young-Driver-Test darf eine Dame den Marussia lenken. Ok ... Maria de Villota ist schon Ü30. Stichwort "PR".
Rangliste
Ich erwarte keine großen Verschiebungen im Vergleich zum Vorjahr. Ich rechne damit, dass es vorne einen Zweikampf zwischen RedBull und McLaren geben wird. Dabei wird es interessant, welches Konzept sich auf welcher Strecke durchsetzt. Die höhere Nase und der höhere Abtrieb beim RedBull? Oder die niedrige Nase und der niedrigere Schwerpunkt beim McLaren? Unter Umständen kommt es hier auch darauf an, dass man bei Strecken, die einem weniger liegen als dem anderen Team, immernoch vor dem drittbesten Team bleibt. Ich vermute, dass RedBull hier das bessere Gesamtpaket, über die Saison hinweg gesehen, hat.
Der Kampf um die dritte Position könnte auch interessant werden. Hier erwarte ich Ferrari, Mercedes, Lotus und vielleicht auch Force India im Clinch. Nutzt es Mercedes, dass die "Vorsaison" diesmal besser lief als in den Vorjahren? Versteht man bei Ferrari den eigenen Wagen irgendwann? Ist Lotus vielleicht der Favoriten-Schreck? Was hat der Force-India drauf?
Dahinter rechne ich mit der Dreier-Gruppe Sauber, Toro Rosso und Williams. Vielleicht überraschen jene Teams aber auch. Die kleinen werden, denke ich, die kleinen bleiben. Aber vielleicht schafft es immerhin Kovalainen mal in die Punkte.
1. RedBull
2. McLaren
3. Mercedes
4. Lotus
5. Ferrari
6. Force India
7. Sauber
8. Toro Rosso
9. Williams
10. Caterham
11. Marussia
12. HRT
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