Ein anderes Problem ist die Frage, ob das Teamimage wichtiger ist oder der Erfolg. Es gab im Winter ein erstaunliches Interview (bei RAI glaube ich), bei dem eine Moderatorin Montezemolo ernsthaft fragte, warum man Massa nicht in Brasilien angewiesen habe, Vettel ab- und damit Alonso zum Weltmeistertitel zu schießen. Montezemolo, man mag von ihm halten was man will, antwortete darauf meiner Meinung nach ganz korrekt, dass das allen in den Sinn gekommen sei, aber man es wegen dem Sportgedanken nicht getan hat. Der Sport geht vor.
So eine Situation mit dem "Abschießen" gab es mal hierzulande zu sehen.
Ich hab damals dsa Saisonfinale der STC 1999 gesehen, welche quasi DIE Tourenwagen-Serie in Deutschland war, bevor die DTM ein Comeback hatte.
Im letzten Rennen hatten Uwel Alzen (Opel) und Christian Abt (Audi) noch Chancen auf den Titel.
Alzen und Abt verfolgten den überrundeten Kris Nissen (Audi), welcher Alzen aufhielt. Dahinter fuhr Roland Asch (Opel), welcher eigentlich schon längst disqualifiziert war, aber immernoch seine Runden um die Strecke drehte. Asch hatte nämlich einen Frühstart hingelegt und seine Stop-and-Go-Strafe nicht abgesessen.
Zunächst kollidierte Alzen mit Nissen, als er sich verbremste ... trotz gebrochener Radaufhängung konnte Alzen aber noch mehr oder weniger weiter fahren.
In der letzten Kurve verbremst Asch sich scheinbar, kürzt die Schikane ab und räumt Abt von der Straße, welcher dadurch ausscheidet. Somit entschied Asch das Titelrennen mit diesem Crash zu Gunsten seines Opel-Markenkollegen.
Der Deutsche Motor Sport Bund entschied sich aber später die letzte Runde auf der Wertung zu entfernen, weil man nach Videostudium der Ansicht war, dass der schon disqualifizierte Asch in das Renngeschehen eingegriffen hatte ... und so weiter.
Dadurch wurde der Rennstand des vorletzten Überquerens der Ziellinie zum Endergebnis, was Christian Abt widerrum zum Titelträger machte.