Formel 1 Saison 2017 - Cockpits, Strecken, Regeln, Rennen


desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Ein neues Jahr hat begonnen und so ist es auch Zeit für einen neuen Thread.
Einen ersten Termin für eine Fahrzeug-Präsentation gibt es übrigens auch schon. Ferrari wird sein Fahrzeug am 24.02. in Fiarano vorzeigen.


Kalender

Aller Vorraussicht nach werden 20 Rennen stattfinden. Neue Strecken kommen dieses Jahr nicht dazu.
Die Saison beginnt etwas später als im Vorjahr und endet wieder am letzten November-Wochenende.

Viele Änderungen gab es nicht ... die Rennen von Bahrain und China wechseln z.B. ihre Reihenfolge...


Großer Preis von Deutschland

Die FOM bzw. Ecclestone konnte sich nicht mit den Betreibern vom Nürburg- oder vom Hockenheimring auf eine Austragung eines 2017-Deutschland-Grand-Prix' einigen. Zwar war man mit den Verhandlungen mit Hockenheim diesmal schneller dran als für 2015 (damals sagte Hockenheim ab, weil das Weihnachtsgeschäft flöten ging), aber dennoch erzielte man keine finanzielle Einigung.
Hockenheim bleibt damit bei seinem Vertrag, das Rennen zu den geraden Jahreszahlen auszurichten.


Großer Preis von Aserbaidschan

Die Sightseeing-Tour durch Baku wird auch dieses Jahr wieder stattfinden. Dabei wurde das Rennen umbenannt und heißt nun nicht mehr Großer Preis von Europa. Auf diese Idee hätte man auch früher kommen können ... eigentlich.
Gegenüber dem ursprünglichen Kalender-Entwurf wurde das Rennen noch etwas verschoben, damit es nicht erneut zu einer Termin-Kollision mit dem 24h-Rennen von Le Mans kommen würde.
Hülkeneberg könnte also theoretisch erneut dort mitmischen ... allerdings hat man beim VW-Konzern noch einige Audi-Fahrer, die man irgendwo unterbringen mag. Der Platz bei Porsche ist begrenzt.



1 26. März Australien (Melbourne)
2 9. April China (Shanghai)
3 16. April Bahrain (as-Sachir)
4 30. April Russland (Sotschi)
5 14. Mai Spanien (Barcelona)
6 28. Mai Monaco (Monte Carlo)
7 11. Juni Kanada (Montréal)
8 25. Juni Aserbaidschan (Baku)
9 9. Juli Österreich (Spielberg)
10 16. Juli Großbritannien (Silverstone)
11 30. Juli Ungarn (Mogyoród)
12 27. August Belgien (Spa-Francorchamps)
13 3. September Italien (Monza)
14 17. September Singapur (Singapur)
15 1. Oktober Malaysia (Sepang)
16 8. Oktober Japan (Suzuka)
17 22. Oktober USA (Austin)
18 29. Oktober Mexiko (Mexiko-Stadt)
19 12. November Brasilien (Interlagos)
20 26. November Abu Dhabi (Yas-Insel)


Teams und Fahrer

Für 2017 wird damit gerechnet, dass alle Teams der 2016-Saison wieder mit von der Partie sein werden.

Allerdings gibt es noch ein paar Verschiebungen bei den Piloten.


Mercedes: #44 Lewis Hamilton, #77 Valterri Bottas
Präsentation: 23. Februar in Silverstone


2014 war Mercedes schon dominant ... 2015 war man überlegen ... und 2016? Erneut brach man Rekorde ... z.B. was das Füllen der ersten Reihe in der Startaufstellung anging.
Ferrari und Renault haben an der Motoren-Front im Vergleich zu 2014 aufgeholt ... aber bei Mercedes schläft man beim Design des Boliden nicht. Kaum ein Fahrzeug liegt derart stabil auf der Strecke wie der Mercedes. Und so fällt die Favoriten-Rolle für 2017 erneut der Mannschaft aus Brackley zu.
Das größte Manko des Vorjahreswagens war eine gewisse aerodynamische Anfälligkeit im Verkehr ... aber gerät man dort überhaupt hin?

Nach Nico Rosbergs Rücktritt hat man bei Mercedes nach wie vor keinen Nachfolger präsentiert. Die Vermutungen gehen darauf, dass Mercedes versucht Valterri Bottas ins Team zu holen.
Pascal Wehrlein wäre abrufbereit.


RedBull-Renault: #3 Daniel Ricciardo, #33 Max Verstappen
Präsentation: 26. Februar in Barcelona

Der RedBull war letzte Saision gut mit von der Partie. Wäre Mercedes nicht dabei gewesen, so hätte man wieder einige spannende Duelle zwischen Ferrari und RedBull bekommen (wie 2010 z.B.).
Mit Ilmor-Unterstützung ist es bei Renault wieder vorangegangen und bei RedBull ist man wieder zufriedener mit den Motoren.

Wenn große Regeländerungen anstanden, dann hat Adrian Newey schonmal zugeschlagen und ein flottes Fahrzeug auf die Strecke gebracht ... beim 2017-RedBull soll er wieder mehr involviert sein, als beim Vorgänger.
Unabhängig davon, was Newey drauf hat und ob er groß mitkonstruiert ... mit RedBull muss man rechnen.

Nach Rosbergs Rücktritt ist man bei RedBull der Ansicht, die stärkste Fahrerpaarung im Feld zu haben.


Ferrari: #5 Sebastian Vettel; #7 Kimi Raikkönen
Präsentation: 24. Februar in Fiorano


Der Ferrari von 2016 konnte vieles gut bis sehr gut ... aber scheinbar nichts außergewöhnlich gut oder besser als z.B. der Mercedes.
Nach Start der "Europa-Saison" zog dann auch RedBull vorbei und Podestplätze wurden selten. Hinzu kamen eine vergleichsweise mangelnde Zuverlässigkeit und die ein oder andere Kollision zu viel.
Irgendwo schwankte man da bei Ferrari zwischen Frustration und Ernüchterung.

Was kann man da für 2017 erwarten? Gibt es bei Ferrari große Ideen-Geber?
Beim Design-Team tauscht man bei Ferrari auch schneller mal Personal aus, als z.B. bei den Fahrern.

Ist Rory Byrne wirklich in die Entwicklung groß involviert, oder macht er eher zu Marketing-Zwecken mit?

Auf jeden Fall will man bei Ferrari mehr als 2016, wo einem auf manch Strecken auch Force India recht nahe kam.

Als Ersatzfahrer wurde übrigens GP2-Vizechampion Antonio Giovanazzi verpflichtet.


Force India Mercedes: #11 Sergio Perez, #31 Esteban Ocon
Präsentation: 22. Februar in Silverstone

Ist Platz 4 schon das höchste der Gefühle? Die Verteidigung von Platz 5 war schon ein Erfolg ... das 2016 zu übertreffen natürlich umso mehr.
Bei Williams guckt man zu und gibt zu, dass bei Force India vieles richtig gemacht würde ... während man selbst der früheren Performance nachsehnt.

Force India geht im Bereich Aerodynamik einen recht ähnlichen Weg wie RedBull. Auch bei der Anstellung und beim Radstand gehts steiler und kürzer zu, als bei einigen anderen Teams. Das scheint im großen und ganzen zu funktionieren ... aber bei den deutlich breiteren Boliden von 2017 kann das wieder ganz anders laufen.

Mit Perez hat man eine feste Kraft im Team, bei der man weiß woran man ist. Gerade im Rennen ist "Checo" immer wieder gut dabei.
Nach dem Hülkenberg-Abgang ist Esteban Ocon dazu gekommen und hat damit den Vorzug vor Pascal Wehrlein bekommen ... angeblich soll bei den Testfahrten zwischenmenschlich was vorgefallen sein (vielleicht hat sich Wehrlein nicht allzu freundlich über den Boliden geäußert ... oder so), aber genaues weiß ich nicht.
Wie auch immer ... Ocon ist ja auch ne gute Wahl.


Williams-Mercedes: #18 Lance Stroll, #19 Felipe Massa
Präsentation: 25. Februar in Silverstone

Nur eine Podiums-Platzierung ist für Williams eigentlich eine magere Ausbeute, nachdem man in den Vorjahren besseres gewohnt war. Aber es geht nicht aufwärts mit dem Team aus Grove ... RedBull und Ferrari sind davon gezogen, 2016 hat man auch zusehen müssen, wie einem Force India den Platz als schnellstes Mercedes-Kundenteam streitig macht.
Bei Williams sucht man nach wie vor den Abtrieb an der Hinterachse, den andere Teams schon gefunden haben. Ob man ihn dieses Jahr findet?

Interessant finde ich bei Williams, dass man 2016 häufig mit verschiedenen Teilen bei den Testfahrten aufkreuzte, mit welchen Daten für den 2017-Boliden gesammelt werden sollten. Ob dadurch nutzbare Erkenntnisse gewonnen wurden, steht auf einem anderen Blatt.

Nach einer starken Formel-3-Saison gibt Lance Stroll sein Debüt als 18-jähriger in der F1. Seine Startnummer hat er aber gewählt, weil er die 18 schon in der Formel 4 und in der Formel Toyota trug.

Hinter Bottas steht noch ein Sternchen ... denn es ist noch nicht sicher, ob er bei Williams bleiben wird, obgleich er dort einen Vertrag hat. Mercedes ist wohl bemüht ihn ins Team zu holen ... im Gegenzug für günstigere Antriebseinheiten.
Bei Williams hat man sich bereits mit Massa auf einen Vertrag für 2017 geeinigt ... sofern er denn für Bottas einspringen müsste. Denn den jungen und weniger erfahrenen Stroll will man nicht ohne Veteran an der Seite fahren lassen.


McLaren-Honda: #14 Fernando Alonso, #2 Stoffel Vandoorne
Präsentation: 24. Februar in Wokiing

Nach der Seuchensaison 2015 brachte Honda 2016 einen Motor an die Strecke, mit dem man auch mal einen Blumentopf gewinnen konnte. Nun stimmte auch mal die Batterieleistung und die McLaren verhungerten nicht am Ende der Geraden.
Über die Saison wurde McLaren zu einem sicheren Punktekandidaten ... was aber - in Anbetracht der Geschichte des Rennstalls - dann doch irgendwie zu wenig ist.

Für 2017 wird viel von McLaren erwartet ... einfach, weil man sich um die Vorjahre nicht groß kümmern brauchte. In den Kurven war der McLaren auch 2016 wieder recht flott unterwegs ... das Chassis galt als sehr gut ... McLaren kann das wohl schon. Ob Honda sich für 2017 nochmal steigern kann.
Irgendwie gilt McLaren als nichtgeheimer Geheimtipp.

Weil sein Vertrag bei McLaren auslief, stellte Vandoorne das Team - in dessen Nachwuchskader er war - vor die Wahl ... entweder er kriegt ein F1-Cockpit, oder er geht woanders hin. McLaren mochte auf die Dienste des Nachwuchsstars nicht verzichten ... Jenson Button rückt dadurch auf die Ersatzbank.

Vandoorne hatte bei seinem Debütrennen letztes Jahr noch die Startnummer 47. Nun, mit Stammcockpit, wählt er die Nummer 2 ... vielleicht der einzige, der freiwillig als "Nummer 2" bezeichnet wird. Diese Startnummer hatte Vandoorne auch bei seiner ersten Monoposto-Saision (F4 Eurocup 1.6).

An der Motivation von Alonso soll es eigentlich auch nicht hapern ... schon lange träumt jener von einem dritten Titel.

Eine große Änderung bei McLaren ist sicher, dass Ron Dennis nicht mehr die Zügel in der Hand hält.


ToroRosso-Renault: #26 Daniil Kwjat, #55 Carlos Sainz jr
Präsentation: 26. Februar in Barcelona

Der Start in die 2016-Saison war gut ... aber im Laufe der Saison kristallisierte sich heraus, dass man mit dem Ferrari-Antrieb von 2015 dann irgendwann doch ein im Vergleich zum Rest des Feldes zunehmend langsameres Aggregat im Rücken hatte.
McLaren und Force India zogen vorbei ... und selbst wenn es im Qualifying mal ordentlich lief ... im Rennen konnte man dies selten umsetzen.

Kwjat hatte einen guten Start ins Jahr 2016 ... baute in Russland aber Murks und schließlich verlor er sein Cockpit durch das Verhandlungsgeschick der Verstappens. Bei ToroRosso wirkte er danach mehr oder weniger geknickt ... Sainz fuhr eine deutlich bessere Saison.
Kwjat kriegt 2017 noch eine Chance ... fährt er Sainz erneut hinterher, dann könnte er schon bald das nächste Cockpit verlieren ... Pierre Gasly wartet nur darauf.

Indes hat man bei RedBull eingesehen, dass man mit Vorjahres-Ferrari-Motoren nicht weit kommt. Toro Rosso wechselt abermals von Ferrari- zu Renault-Triebwerken, wie schon von 2013 auf 2014.


Haas-Ferrari: #8 Romain Grosjean, #20 Kevin Magnussen
Präsentation: 26. Februar in Barcelona

Nach den Fahrzeug-Präsentationen 2016 sahen sich zwei Boliden, abgesehen von der Lackierung, seeehr ähnlich. Auch der Blickwinkel der Fotografen auf die Boliden von Ferrari und Haas hatte eine gewisse Ähnlichkeit.
Der Start in die Saison war stark mit Punkten in den ersten beiden Saisonrennen.

Doch über die Saison machte sich Ernüchterung breit. Die Weiterentwicklung ging nicht so voran wie bei der Konkurrenz und man hatte mit der Zuverlässigkeit zu kämpfen. Punkte wurden seltener und stattdessen sammelte man 11te und 12te Plätze. Gutierrez schrammte mehrmals an WM-Punkten vorbei und kam übrigens häufiger vor Grosjean ins Ziel als andersrum. Dennoch gilt Grosjean als schnellerer Fahrer ... nicht nur wegen der deutlich besseren Qualifying-Zeiten.
Gutierrez überzeugte nicht vollends und verlor sein Cockpit. Dies ging an Kevin Magnussen, der seinen Platz bei Renault räumte, weil ihm Haas das bessere Angebot offerierte.

Ich weiß nicht, wie eng die Kooperation zwischen Haas und Ferrari für 2017 sein wird. Dieses Mal werden die Boliden sich vielleicht etwas mehr unterscheiden.


Renault: #27 Nico Hülkenberg, #30 Jolyon Palmer
Präsentation: 21. Februar in London


Im Vergleich zur Gurke von 2014, dem Lotus E22, war die Performance des konventionelleren Lotus E23 deutlich besser ... aber er wurde 2015 kaum mehr weiterentwickelt, als klar war, dass Genii das Team entweder verkaufen werde, oder den Laden dicht macht.
Die Übernahme durch Renault kam spät ... der Unterschied zwischen dem E23 und dem RS16 bestand hauptsächlich darin, den Renault-Motor in den E23 reinzubekommen.
Schwächerer Motor und inzwischen veralteter Bolide ... der Renault von 2016 war nicht konkurrenzfähig.

Renault hatte das Team aus Enstone schon einmal übernommen und zu Erfolgen (und WM-Titeln) geführt ... man hofft, dies erneut zu schaffen. Jedenfalls hat man schonmal ordentlich in die Infrastruktur investiert.

Von Renault wird auf jeden Fall erwartet, dass man 2017 besser dabei ist, als 2016. Allein schon, weil man sich sehr früh auf den nächsten Boliden konzentrierte und sich mit der Weiterentwicklung des 2016-Fahrzeuges eher zurückhielt.

Nico Hülkenberg hofft, dass ein Platz in einem Werksteam ein Tor zu Rennsiegen öffnen könnte ... bei Force India sieht er wohl kein Potential für größere Taten.
Perez hatte auch ein Angebot für einen Platz bei Renault ... aber er blieb lieber bei Force India

Das zweite Cockpit war durchaus begehrt ... Magnussen hätte es auch gerne gehabt. Allerdings war ihm das Renault-Angebot nicht gut genug, weswegen er das Team verließ.
Schließlich durfte Palmer im Team bleiben. Im Qualifying war er häufig langsamer als Magnussen, aber im Rennen konnte er hier und da überzeugen.


Sauber-Ferrari: #9 Marcus Ericsson, #94 Pascal Wehrlein
Präsentation: 20. Februar online; 22. Februar in Barcelona

Verglichen mit 2015 war 2016 bei Sauber wieder ein klarer Schritt nach hinten. Naja ... keine große Überraschung ... die Kassen waren leer, die Entwicklung lief mehr oder weniger auf Sparflamme.
Bei den Testfahrten vor der Saison gabs das Vorjahresauto (man nam nur an einer Testwoche teil, um die Reifen kennen zu lernen) und die mid-season tests ließ man aus. Den Team-Mitarbeitern konnten in mehreren Monaten die Gehälter nicht rechtzeitig gezahlt werden.
Teilweise fuhr man mit Motoren die ihre geplante Laufleistung schon ein ganzes Stück weit überschritten hatten.

Letztlich wurde die Sauber Holding von schwedischen Investoren übernommen, denen nachgesagt wird, dass sie schon vorher die Karriere von Marcus Ericsson finanzieren. Das wird mehr oder weniger dementiert ... aber es überrascht auch niemanden, dass Ericsson für 2017 als Fahrer bekannt gegeben wurde.

Nächste Saison wird man mit einem 2016er-Ferrari-Motor an den Start gehen. Die Übernahme des Teams geschah später, als man sich bei Sauber wünschte und so begann auch die Entwicklung des 2017-Boliden 2-3 Monate verspätet. Also nimmt man das Vorjahrestriebwerk, weil davon die Abmessungen etc. bekannt ist. Dabei kommt die jüngste, also die "Monza-Spezifikation" (ich nenn sie mal so, weil sie zu jenem Rennen debütierte) zum Einsatz. Jene Spezifikation ist Sauber letzte Saison garnicht gefahren (nur ältere). Also selbst wenn Sauber 2017 den ältesten oder gar schwächsten Motor im Feld hätte ... er wäre wohl immernoch besser als das, was Sauber 2016 einsetzte.

Die Bekanntgabe des zweiten Piloten wird sich noch verzögern. Vermutlich hängt dies davon ab, ob Pascal Wehrlein das Mercedes-Cockpit bekomm, oder nicht. Bei Sauber hätte man Interesse an den Qualitäten Wehrleins ... zumal Mercedes für diesen womöglich auch etwas Geld bezahlen würde.


Manor-Mercedes: TBA, TBA

Manor war 2016 fast schon eine Überraschung. Der Bolide sah - abgesehen von ein paar kleinen Kniffen/Ideen) recht konventionell und vulominös aus. Trotzdem war man mit bei der Partie ... gemessen an den Ansprüchen die über die vergangenen Jahre an das Team zu stellen sind.
Hier und da konnte man sich mit Sauber oder gar mit Renault und Haas messen. In Österreich gab es dann sogar einen WM-Punkt ... ohne dass das Rennen dort allzu chaotisch oder so gewesen wäre.

Stärker durchgerüttelt wurde das Klassement beim Brasilien-Rennen, wo Felipe Nasr dann seine ersten Punkte holte ... ausgerechnet beim Heim-GP. Damit sicherte Nasr dem Sauber-Rennstall so einige Millionen ... auf die Manor gehofft hatte.

"Das bringt uns nicht um", hieß es von Manor später ... aber man hätte sich sicherlich gefreut, wenn man in der Konstrukteurs-Wertung vor Sauber geblieben wäre ... aber dafür hätte man selbst noch 2 weitere Punkte holen müssen.
Immerhin ... erstmal seit 2009 haben alle Teams über die Saison mindestens einen WM-Punkt gesammelt.

Manor ist stolz, sich "Respekt" in der Boxengasse erarbeitet zu haben. Immerhin kam man 2 Mal aus eigener Kraft ins Q2.

Erwartungshaltung für 2017? Schwer zu sagen ... auch Tombazis und Fry können keine Wunder bewirken. Das Budget wird wohl erneut das kleinste im Feld sein.

Mit den Fahrern wird man sich - einmal mehr - noch Zeit lassen. Man möchte Pascal Wehrlein gerne im Team behalten ... allerdings nicht für lau ... und das ginge auch nur, wenn Mercedes den eigenen Piloten nicht vorher irgendwo anders unterbringt (bei Mercedes selbst oder bei Sauber).

Am Ende wird die Frage sein, wer ein hübsches Sümmchen mitbringen kann.
Haryanto hat angeblich wieder fleißig gesammelt.



Regeln

Die Teams müssen wieder neue Autos bauen ... mehr oder weniger modifizierte Vorjahreswagen an den Start bringen wird nicht gehen. Naja gut ... man könnte das schon irgendwie hinbekommen, aber es würde wenig Sinn machen, die Regeländerungen sind doch etwas größer.


Fahrzeugbreite

Die neuen Boliden wachsen in der Breite von 1.800mm auf 2.000mm (war damals bis 1997 der Fall). Sie sollen dadurch einen aggresiveren Look erhalten, um die F1 spektakulärer zu machen ... zumindest optisch. Denn bei den neuen Regeln wird oftmals kritisiert, dass es schwerer sein wird, dem Vordermann mit kurzem Abstand zu folgen ... für etwaige Überholmanöver.

Wie auch immer, auch zwischen den Reifen wachsen die Boliden. Sie dürfen nun 1.600mm breit sein, statt bisher 1.400mm.
Ob dies bei den Seitenkästen ausgereizt wird, bleibt abzuwarten ... man denke da mal an den Sauber C32.
Bei den Unterböden werden die Teams aber sicherlich jeden der 1.600mm ausnutzen.


Frontflügel

Äquivalent zum übrigen Fahrzeug wächst auch der Frontflügel. Er misst wieder maximal 1.800mm in der Breite statt 1.650mm ... wie bis 2013 der Fall (damals aber noch mit schmaleren Boliden).
Soweit ich weiß, soll er auch eine "Delta-Form" erhalten ... ganz sicher bin ich mir hier aber nicht ... bzw. wie genau diese definiert sei.


Heckflügel

Zwar gab es reichlich Lob, dass die Boliden von 2009 nach dem Verbot diverser Zusatzflügelchen nicht mehr so zerklüftet aussahen wie ihre Vorgänger ... aber die neuen schmaleren und höheren Heckflügel stießen auf wenig Liebe, obgleich man sich über die Jahre dran gewöhnt haben mag.
2017 sind die Heckflügel 150mm niedriger und 200mm breiter. Zudem seien die Endplatten bis 30° geneigt (Blick von der Seite) ... obgleich ich mir unsicherbin inwiefern die Teams dies umsetzen werden und/oder müssen.
Hinzu kommt, dass der beam wing zurück kehrt. Auch etwas, was dem Abtriebsgewinn des Heckflügels entgegenkommt. Da diese nun jedoch in der verwirbelten Luft des Frontflügels liegt, wird damit gerechnet, dass die Teams die "Haifischflossen" auf den Motorabdeckungen zurück bringen könnten.

Es werden wohl auch besonders die Heckflügel sein, welche die Optik der Boliden stark verändert wirken lassen


Diffusor

Dieses Jahr dürfen die Diffusoren wieder wachsen. Zum einen beginnen sie nun nicht mehr auf Höhe der Hinterachse, sondern 175mm weiter vorne. Zudem dürfen sie nun 175mm statt 125mm hoch sein. Auch in der Breite kommen 50mm dazu. Das klingt nicht weltbewegend ... wird aber, denke ich, massive Auswirkungen auf die Rundenzeiten haben ... neben den ganzen anderen Änderungen.


Barge Boards

Die Luftleitbleche vor den Seitenkästen (welche letztes Jahr bei Mercedes eine sehr auffällige Form hatten) dürfen 2017 deutlich größer sein. Das wird es den Teams stark erleichtern die verwirbelte Luft des Frontflügels in gewünschte Bahnen zu lenken.


Reifen

Maßgeblichen Anteil zu einem aggresiveren Look werden die breiten Reifen haben.
Die Vorderreifen wachsen um 60mm in der Breite (von 245 auf 305mm), die Hitnerreifen gewinnen 80mm dazu (von 325mm auf 405mm). Der mechanische Grip wird sich dadurch signifikant erhöhen.
Die Kurvengeschwindigkeiten werden dadurch auch steigen. Man bedenke, dass man zeitweise mit Rillenreifen fuhr, um diese zu verringern ... kein Wunder, dass manch einer Sicherheitsbedenken äußerte ... die neuen Boliden könnten in den Kurven zu schnell werden.

Nunja, auf jeden Fall werden die Reifen auch schwerer ... drum müssen die Kevlar-Seile (welche die Reifen bei einem Unfall vorm Durch-die-Gegend-Fliegen abhalten) nun eine höhere Kraft aushalten.

Pirelli ist sich unsicher, wie schnell die neuen Boliden sein werden ... und wie stark gefordert die Pneus sein werden. Deswegen schreibt man die Reifenmischungen für die ersten 5 Saisonrennen vor, bevor die Piloten/Teams bei den folgenden Rennen ihre Kontigente selbt zusammenstellen können.


Gewicht

Das Mindestgewicht der Boliden (inkl. Fahrer) wird um 20kg auf 722kg angehoben.


Motoren

Von dem Plan eines 2.2-Liter-V8-Biturbo-Alternativmotors (ohne Hybrid) hat man sich verabschiedet. Aus Kostengründen behält man die Motorenformel von 2014 weiter bei.
Die Piloten haben für die Saison nun 4 Antriebseinheiten (bzw jeweilige Komponenten) zur Verfügung ... und nicht mehr 1 Einheit pro 5 Rennen.

Das Token-System wurde gestrichen, die Motorenhersteller dürfen munter weiter entwickeln. Trotzdem hat man sich verpflichtet, dass die Motoren 1 Million Euro (vermutlich nicht ein einzelner, sondern alle 4 zusammen) günstiger werden sollen. Soll heißen, die Motoren kosten noch mehr ... man gibt die Kosten aber nicht weiter ... oder versteckt sie irgendwo.

Die maximale Spritmenge wurde von 100 auf 105kg angehoben, wegen höherem Fahrzeuggewicht und größerem Luftwiderstand.


Benzin

Über die Saison hinweg dürfen nurnoch 5 verschiedene Benzinmischungen pro Fahrer eingesetzt werden, dabei pro Rennwochenende maximal 2 unterschiedliche. Bislang gab es hier keine Einschränkungen, weswegen die Benzinentwicklung in den letzten Jahren ein großer Kostenfaktor war.
Man kann damit rechnen, dass neue Mischungen immer dann kommen, wenn eine neue Motor-Ausbaustufe gebracht wird.


Rennstart bei Regen

Sollte das Rennen aufgrund von Regen hinter dem SafetyCar starten, so folgt anschließend ein stehender Start statt eines fliegenden Starts. Die Piloten reihen sich wie nach einer Einführungsrunde auf dem Grid auf, wenn das SC in die Box gefahren kommt.
Ich hoffe mal, das führt nicht zu Verwirrungen, falls ein Pilot vor Ende der SC-Phase noch zum Reifenwechsel reinkommt.


Rennunterbrechungen

Bisher galt, dass die Teams an den Boliden arbeiten durften, wenn diese nach einer roten Flagge in der Boxengasse stehen. So konnten z.B. ohne Boxenstop die Reifen gewechselt werden ... Pech für Fahrer, die kurz vor dem Abbruch in die Box kamen.
Mal schauen, ob irgendwer protestiert, wenn vor und nach einer Unterbrechung stark unterschiedliche Streckenverhältnisse herrschen.


Startplatzstrafen

2015 war es so, dass die Fahrer Startplatzstrafen für den Wechsel von Motor-Komponenten zum Folgerennen mitnahmen, wenn sie diese nicht bei einem Rennen absitzen konnten.
Dies wurde 2016 abgeändert, was dazu fürte, dass sich die Piloten einen Vorrat an Ersatzteilen aufbauen konnten, z.B. wenn sie bei einem Rennwochenende gleich zwei neue Motoren einbauen ließen (Hamilton in Spa). Das ist nun in der Art nicht mehr erlaubt.
Bei den folgenden Rennen darf nurnoch das neueste Teil eingebaut werden. Wer also an einem Wochenende zwei Mal den Verbrennungsmotor wechselt, darf bei den folgenden Rennen nurnoch den letzten Motor einsetzen ... aber ich denke mal, man darf weiterhin alte Antriebskomponenten bei den Freien Trainings einsetzen.


Chassis-Wechsel

Wer nach dem 3. freien Training das Chassis wechselt, startet automatische aus der Boxengasse ... vormals war das nur der Fall, wenn der Chassis-Wechsel nach dem Qualifying notwendig war. Ich denke mal, man will damit Teams Stress ersparen, wenn zwischen FT3 und Quali eilig ein Auto aufgebaut werden muss.


Boxengassen-Start

Wer aus der Boxengasse startet, darf die Einführungsrunde mitfahren ... er biegt dann aber wieder in die Boxengasse ab.


Kameras

Die Kameras auf der Frontpartie der Boliden dürfen nicht mehr auf Stelzen montiert werden (wie z.B. bei Ferrari zu sehen).


Helmdesign

Die Fahrer sollen/müssen weiterhin über die Saison ihr Helmdesign beibehalten. Allerdings dürfen sie bei einem Rennen ihrer Wahl ein Spezialdesign verwenden. Weiterhin dürfen sie ihr Helmdesign ändern, wenn sie das Team wechseln.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Die Sightseeing-Tour durch Baku wird auch dieses Jahr wieder stattfinden. Dabei wurde das Rennen umbenannt und heißt nun nicht mehr Großer Preis von Europa. Auf diese Idee hätte man auch früher kommen können ... eigentlich.
Die Spitze verstehe ich nicht ganz. Nach kontinentaleuropäisch-deutschem Verständnis befindet sich Baku vielleicht in Asien. Bedenke aber, dass Briten da eine andere Meinung dazu haben, namentlich die der Wasserscheide durch den Kaukasus. Und nach der liegt Baku in Europa, was eine Bezeichnung GP von Europa vollkommen rechtfertigt.

Wie auch immer, auch zwischen den Reifen wachsen die Boliden. Sie dürfen nun 1.600mm breit sein, statt bisher 1.400mm.
Ob dies bei den Seitenkästen ausgereizt wird, bleibt abzuwarten ... man denke da mal an den Sauber C32.
Bei den Unterböden werden die Teams aber sicherlich jeden der 1.600mm ausnutzen.
Sie werden es sehr wahrscheinlich NICHT bei den Sidepods ausnutzen, denn das erhöht nur den Luftwiderstand (Drag) und verschlechtert die Anströmung des Diffusors (Cola-Flaschen-Form). Womöglich wird man, sofern erlaubt, Aufbauten oder Flügel auf der Bodenplatte sehen, die das Maximum ausnutzen, als zusätzliche Splitter nach den Barge Boards.

Äquivalent zum übrigen Fahrzeug wächst auch der Frontflügel. Er misst wieder maximal 1.800mm in der Breite statt 1.650mm ... wie bis 2013 der Fall (damals aber noch mit schmaleren Boliden).
Soweit ich weiß, soll er auch eine "Delta-Form" erhalten ... ganz sicher bin ich mir hier aber nicht ... bzw. wie genau diese definiert sei.
Er muss eine stärker gepfeilte Form haben, den wenn man keine unnatürlich kurze Nase haben will oder einen unnötig großen Flügel bauen will (zu viel Drag), der Abstand vor den Reifen (jetzt 305mm) diktiert, dass der Flügel stärker gepfeilt sein muss. Vgl. das Bild von oben hier: https://www.formula1.com/en/championship/inside-f1/rules-regs/2017-season-changes.html

2017 sind die Heckflügel 150mm niedriger und 200mm breiter. Zudem seien die Endplatten bis 30° geneigt (Blick von der Seite) ... obgleich ich mir unsicherbin inwiefern die Teams dies umsetzen werden und/oder müssen.
Hinzu kommt, dass der beam wing zurück kehrt. Auch etwas, was dem Abtriebsgewinn des Heckflügels entgegenkommt. Da diese nun jedoch in der verwirbelten Luft des Frontflügels liegt, wird damit gerechnet, dass die Teams die "Haifischflossen" auf den Motorabdeckungen zurück bringen könnten.
Soweit ich das gelesen habe, werden klassische Beamwings obsolet sein durch die geringe Höhe. Mal sehen, wie die neuen aussehen.

Dieses Jahr dürfen die Diffusoren wieder wachsen. Zum einen beginnen sie nun nicht mehr auf Höhe der Hinterachse, sondern 175mm weiter vorne. Zudem dürfen sie nun 175mm statt 125mm hoch sein. Das klingt nicht weltbewegend ... wird aber, denke ich, massive Auswirkungen auf die Rundenzeiten haben ... neben den ganzen anderen Änderungen.
Hmm, die Intention ist eigentlich nicht die, dass man dadurch enorm viel mehr DF haben will, sondern dass die Diffusorentwicklung mehr Platz bekommt, damit auch mit weniger Mitteln innovative Sachen gemacht werden können. Gerade die Budget-reichen Teams hatten in der Vergangenheit mit enormen Detaillösungen wie Ausfransungen gearbeitet, die sich kleinere Teams gar nicht leisten konnten. Auch wird durch das höhere DF-Potential den notwendigen DF für einen bestimmten Kurs senken, sodass das hoffentlich nicht wieder das einzige Hauptkampffeld der Entwicklungabteilungen sein wird (RedBull-Ära). In der Summe wird zwar der DF erhöht, aber wohl die Effizienz des ganzen Diffusors gesenkt. Hier besteht auch die Hoffnung, dass genau diese Änderung die Auswirkungen ungünstig eingeleiteter Luft (Bad Air hinter einem anderen Boliden) auf den Diffusor lindert.

Das Token-System wurde gestrichen, die Motorenhersteller dürfen munter weiter entwickeln. Trotzdem hat man sich verpflichtet, dass die Motoren 1 Million Euro (vermutlich nicht ein einzelner, sondern alle 4 zusammen) günstiger werden sollen. Soll heißen, die Motoren kosten noch mehr ... man gibt die Kosten aber nicht weiter ... oder versteckt sie irgendwo.
Auch das muss man im Kontext sehen, dass die Entwicklung weg von der Motorendominanz hin zu einer ausgeglicheneren Entwicklung gehen soll. Entsprechend braucht es das Token-System nicht, welches nur dazu da war, extreme Vorteile eines Teams oder enorme Aufholversuche eines anderen zu unterbinden. Die Hoffnung ist jetzt die, dass die Teams genauer abwägen, worin sie eigentlich ihr Budget hineinstecken.

Man könnte übrigens noch erwähnen, dass durch die veränderte Geometrie der Bereich wächst, indem nicht mit aerodynamischen Elementen zwischen Diffusor und Hinterradaufhängung gearbeitet werden darf. Meiner Lesung nach bedeutet dies das Ende der auch nicht ganz billigen Cuts von der Bodenplatte zum Diffusor, da dieser Bereich genau genommen jetzt schon vor dem Hinterrad beginnt. Aber mal sehen, wie das interpretiert wird.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Die Spitze verstehe ich nicht ganz. Nach kontinentaleuropäisch-deutschem Verständnis befindet sich Baku vielleicht in Asien. Bedenke aber, dass Briten da eine andere Meinung dazu haben, namentlich die der Wasserscheide durch den Kaukasus. Und nach der liegt Baku in Europa, was eine Bezeichnung GP von Europa vollkommen rechtfertigt.

Kann ich mir gut vorstellen, dass du die Spitze nicht verstehst ... denn es ging mir garnicht darum, ob Baku in Europa liegt oder nicht. ;)
Auch wenn man Baku nicht zu Europa zähle ... das wäre unerheblich. Imola liegt auch nicht in San Marino ... und der Nürburgring findet sich auch nicht auf, wenn man Luxemburg durchsucht.

Nein mein Anliegen war vielmehr, warum man das Rennen im Debütjahr überhaupt "Grand Prix von Wasauchimmer" genannt hatte statt "Grand Prix von Aserbaidschan", zumal der Vertrag zwischen den Streckenbetreibern und der FOM ja von Anfang an über mehrere Jahre ging ... wenn ich mich nicht irre.


Sie werden es sehr wahrscheinlich NICHT bei den Sidepods ausnutzen, denn das erhöht nur den Luftwiderstand (Drag) und verschlechtert die Anströmung des Diffusors (Cola-Flaschen-Form). Womöglich wird man, sofern erlaubt, Aufbauten oder Flügel auf der Bodenplatte sehen, die das Maximum ausnutzen, als zusätzliche Splitter nach den Barge Boards.

Nun ich erwarte hier etwas größere Unterschiede zwischen den Teams als in den vergangenen Jahren. Mehr Platz bietet mehr Raum für unterschiedliche Herangehensweisen.
Die Teams hatten hier schon in den vergangenen Jahren unterschiedlichen Erfolg mit der Einbaulage der Kühlkörper ... je nach dem welche Design-Philosophie man verfolgt. Schwerpunkt, unterschnittene Seitenkästen, Luftwiderstand ... das alles wirkt sich ja irgendwo aufeinander aus.

Toro Rosso sah man in den vergangenen Jahren mit breiteren, aber dafür sehr stark unterschnittenen Seitenkästen.
Auch bei McLaren wirkten die Seitenkästen breiter ... aber dafür "kürzer" bzw. taillierter.
RedBull ist da beim RB12 z.B. einen ziemlich anderen Weg gegangen, als z.B. ToroRosso.

Mittlerweile sind ja auch noch Öl-Kühler, ERS-Kühler und Ladeluft-Kühler dabei ... der Kühlungsbedarf ist ggf. anders als beim Verbrennungsmotor, hier kann man bei der Anordnung variieren.

Die geänderten Abmessungen für Diffusor und Heckflügel werden sich massiv darauf auswirken, wie die Teams die Luft zum Heck leiten wollen. Wie stark werden die Seitenkästen unterschnitten sein? Wie sehr ist man eher nach einem niedrigen Schwerpunkt bestrebt?

Die Unterschiede zu 2014 sind teilweise recht groß, als die Teams sich noch unsicher waren, wieviel Platz sie für den ganzen Kram (neue Antriebseinheiten mit allem drum und dran) brauchen werden.

In Sachen Platzverbrauch sind die Teams & Motorenlieferanten da in den 3 Jahren des neuen Motorenreglements deutlich effizienter geworden ... und nun - mit theoretisch noch mehr verfügbarem Raum - gibt es da noch mehr Spielraum, wie man die ganze Sache angeht ... mal ganz zu schweigen davon, wie sich die ganzen Aerodynamik-Veränderungen auf den Radstand der Boliden auswirkt.

Kann schon sein, dass da manch Team versucht oben breit und unten schmal zu bauen ... während andere auf weniger stark unterschnittene Seitenkästen setzen ... je nach dem auch wie Breit und die Lang die Kühlkörper sind und wie stark geneigt usw.

Breitere Seitenkästen bedeuten ja nicht zwangsläufig einen höheren Luftwiderstand, wenn ihr Querschnitt genauso groß ist.

Wie auch immer ... kein Fahrzeug wird mit Seitenkästen wie beim Lambo 291 auftauchen ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Nein mein Anliegen war vielmehr, warum man das Rennen im Debütjahr überhaupt "Grand Prix von Wasauchimmer" genannt hatte statt "Grand Prix von Aserbaidschan", zumal der Vertrag zwischen den Streckenbetreibern und der FOM ja von Anfang an über mehrere Jahre ging ... wenn ich mich nicht irre.
http://www.f1fanatic.co.uk/2016/06/18/azerbaijan-calls-race-european-grand-prix/
Warum sie es jetzt so benannt haben, keine Ahnung, aber es gab durchaus Gründe, es erst so zu nennen.
Toro Rosso sah man in den vergangenen Jahren mit breiteren, aber dafür sehr stark unterschnittenen Seitenkästen.
Auch bei McLaren wirkten die Seitenkästen breiter ... aber dafür "kürzer" bzw. taillierter.
RedBull ist da beim RB12 z.B. einen ziemlich anderen Weg gegangen, als z.B. ToroRosso.
...
Breitere Seitenkästen bedeuten ja nicht zwangsläufig einen höheren Luftwiderstand, wenn ihr Querschnitt genauso groß ist.
Dabei ging es nicht um 20 cm, sondern vielleicht um 4 oder 5. Natürlich erfordern Philosophien wie ZeroSize, dass die Pods irgendwo größer sein müssen, schließlich musst du das alles irgendwo unterbringen, aber ohne jetzt Beweise dafür zu haben, 20 cm-Unterschiede erscheinen mir einfach zu extrem. Jeder Zentimeter, den ich breiter bin, kostet mich etwas Drag, aber das ist nicht das Hauptproblem, denn jeder Zentimeter Breite macht es für mich schwieriger, die Luft sauber um die Pods herumzulenken, damit sie den Diffusor anströmen können. Da helfen mir auch irgendwelche Undercuts nicht mehr bei 20 cm Extrabreite...
Wie stark werden die Seitenkästen unterschnitten sein? Wie sehr ist man eher nach einem niedrigen Schwerpunkt bestrebt?
...
Kann schon sein, dass da manch Team versucht oben breit und unten schmal zu bauen ... während andere auf weniger stark unterschnittene Seitenkästen setzen ... je nach dem auch wie Breit und die Lang die Kühlkörper sind und wie stark geneigt usw.
s-valencia-valencia-1a-f.jpg

Ich glaube, es macht wenig Sinn, einfach noch intensiver zu unterschneiden und weiter oben sehr breite Pods zu bauen, wenn ich die insbesondere Kühler auch schon so in 1400mm unterbringen konnte. Und entsinne dich, sowohl ICE als auch ERS/ECU bleiben gleich. Es besteht also kein größerer Kühlbedarf, außer bei Honda vielleicht. Das Einzige, was ich mir vorstellen kann, und ich bin wirklich nicht kreativ, ist ein Overcut, also ein Ausschneiden auch über dem Pod, in etwa wie bei diesem Wunschdesign (Maße bitte ignorieren, nur wegen der Idee):
2A031BEC00000578-0-image-m-21_1435397822147.jpg


Schauen wir mal, was sich die klugen Köpfe so einfallen lassen...
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Jeder Zentimeter, den ich breiter bin, kostet mich etwas Drag, aber das ist nicht das Hauptproblem, denn jeder Zentimeter Breite macht es für mich schwieriger, die Luft sauber um die Pods herumzulenken, damit sie den Diffusor anströmen können. Da helfen mir auch irgendwelche Undercuts nicht mehr bei 20 cm Extrabreite...

Nun ich denke, dass gerade die Luft die den Seitenkasten im unteren Bereich umströmt jene ist, welche vornehmlich den Diffusor anströmt. Wie genau diese Luft "aussieht" hängt natürlich auch von den veränderten Geometrien bei Frontflügel und Vorderreifen ab.
Wer stärker unterschneidet (oder gar wie Toro Rosso mit dem STR6 vor einer Weile) eine Art Doppel-Boden probiert ... der kann den Diffusor vielleicht besser anströmen (beim STR6 zahlte sich das noch nicht aus). Wer die Seitenkästen "kürzer" gestaltet, kann die Strömung vielleicht früher "beruhigen" ... aber auf Kosten des erhöhten Luftwiderstandes.

Unterschiede von 20 Zentimetern in der Breite der Seitenkästen erwarte ich zwischen den Teams auch nicht ... aber ich rechne damit, dass die Teams recht unterschiedliche Lösungen anbieten werden ... jedenfalls unterschiedlicher als in den vergangenen 3 Jahren.

Eventuell hält man in dem Bereich der Seitenkästen auch erstmal an vertrauten Design-Konzepten fest und gestaltet sehr ähnlich wie 2016 ... um erstmal ein "Gefühl" für die Änderungen an Front und Heck zu bekommen, bevor man schaut, was man in der Mitte damit anstellen kann.

Man gebe auch zu bedenken, dass RedBull ein 1.800mm breites Gefährt haben wollte. Ferrari wollte bei der 1.400mm-Abmessung bleiben. Danach einigte man sich auf den 1.600mm-Kompromissvorschlag von McLaren.
Plant RedBull mit breiteren Seitenkästen? Oder wollte man einfach noch mehr Fläche bei der Bodenplatte (für den Difussor des traditionell stärker angestellten RedBull)?
Ferrari hingegen baute in den letzten Jahren ja eher Seitenkästen die "sanft" schmaler wurden ... kein so ein extremer "bottleneck" wie z.B. bei McLaren.

Ich glaube, es macht wenig Sinn, einfach noch intensiver zu unterschneiden und weiter oben sehr breite Pods zu bauen, wenn ich die insbesondere Kühler auch schon so in 1400mm unterbringen konnte. Und entsinne dich, sowohl ICE als auch ERS/ECU bleiben gleich. Es besteht also kein größerer Kühlbedarf, außer bei Honda vielleicht.

Die Antriebseinheiten bleiben im Prinzip gleich ... aber das ändert ja nicht, dass es hier Freiheiten gibt. Man denke z.B. daran, dass die Teams hier in den letzten Jahren unterschiedliche Wege gegangen sind bei der Unterbringung des Ölkühlers. Z.B. Toro Rosso mit der wuchtigen Airbox, deren unterer Lufteinlass zu einem Boomerang-artig geformten Kühler führte ... dort gestaltete man dafür die Lufteinlässe der Seitenkästen kleiner.

Die veränderte Position des Heckflügels mag dazu führen, dass die Lufteinlässe über dem Helm des Fahrers wieder kleiner werden ... so zumindest meine Vermutung.

Klar ... das meiste an Platzbedarf der Antriebseinheiten wird durch die Motorenhersteller vorgegeben. Aber wo genau man die Batterie platziert, oder die Kühlaggregate, oder auch wie man die Auspuffkrümmer formt ... da bleibt viel Spielraum.


Das Einzige, was ich mir vorstellen kann, und ich bin wirklich nicht kreativ, ist ein Overcut, also ein Ausschneiden auch über dem Pod, in etwa wie bei diesem Wunschdesign (Maße bitte ignorieren, nur wegen der Idee):

Interessanter Gedanke. Die Variante sieht man selten ... und in jüngerer Vergangenheit, glaube ich, nur bei dem McLaren MP4/26. Der wurde bei der Präsentation ja vor Publikum zusammen gebaut (nicht in allen Details, aber soweit der Show dienlich) ... und das staunte nicht schlecht über die ungewöhnlichen Seitenkästen. Deren Form wählte man, um den beam wing besser anzuströmen ... mit der ruhigeren Luft näher der Fahrzeugmitte statt der unruhigen Strömung die näher an den Endplatten der Frontflügel entsteht.
Im Gegensatz zu heute wurde damals aber die Strömung bei den Frontflügel-Endplatten außen an den Reifen vorbei geleitet statt innen.

Die Rückkehr des beam wings und des Zusammenspiels zwische Diffusor und Heckflügel könnten diese Idee wieder auf den Tisch gebracht haben.

Nach dem Benetton 195 und dem Ferrari 310 tauchte sowas ja lange nicht auf.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Manor ist übrigens (mal wieder) insolvent.
Ende letzten Jahres sprach man schon davon, dass man auf der Suche nach weiteren Investoren sei ... entsprechende Verhandlungen sind wohl gescheitert und Fitzpatrick will den eigenen Geldbeutel nicht weiter schröpfen...

http://www.motorsport-total.com/f1/...or-bestaetigt-erneute-insolvenz-17010606.html


Ansonsten ist derzeit die Aufhängung mehr oder weniger großes Streitthema.
Mercedes und RedBull haben letzte Saison Wege gefunden, "FRIC" zu ersetzen. Das Mercedes-System wurde wohl für legal erklärt ... zu der angeblichen RedBull-Variante findet sich weniger.
Ferrari plant ein ähnliches System und fragt daher bei Whiting nach, was hier legal ist ... und was nicht. Wäre keine Überraschung, wenn hier noch ne Weile diskutiert wird.

http://www.motorsport-total.com/f1/...neue-aufhaengungskrieg-erklaert-17010603.html
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Nach der Übernahme der Formel 1 durch Liverty Media wurde Bernie Ecclestone als Geschäftsführer des Formula One Managements abgesetzt. Neuer "Chef der Formel 1" ist Chase Carey.
Bin ja mal gespannt, wie sich die F1 dadurch in Zukunft entwickeln wird...

http://www.auto-motor-und-sport.de/...ne-abgesetzt-f1-boss-ruecktritt-11655938.html
Und der Ersatz steht auch schon fest, Bratches (Managementbelange) und Brawn (sportliche Belange): http://www.f1technical.net/news/21142?utm_source=twitterfeed&utm_medium=twitter
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
xglomFo.jpg

...eine Ergänzung zu unserer Diskussion über die Breite der Sidepods. Das ist zumindest mal eine interessante Spekulation, wie es im Rahmen der Regeln aussehen kann, nicht wie mein sehr utopischer Ansatz.

Nehmen wir einmal an, die bauen das so wirklich, dann ist das wohl wieder nicht im Sinne der FIA, da man die Breite nur durch den Unterboden erreicht, auf dem ein eigentlich viel kleineres Monoposto sitzt.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Mh ... scheint so, als wäre das Bild das du verlinkt hast, schon verbannt worden.


Übrigens, Just Racing Services - die insolvente Muttergesellschaft des Manor-Rennstalls macht die Pforten zu Ende Januar wohl endgültig dicht. Die Angebote seitens der Interessenten waren wohl unzureichend, die Firma wird wohl zerschlagen, wodurch wohl mehr Geld rausspringt ... der Insolvenzverwalter muss da schließlich im Interesse der Gläubiger handeln.

Manor Grand Prix Racing Ltd., die Tochergesellschaft, welche die Rennlizenz besitzt, ist zwar nicht insolvent ... aber dennoch wird der Name Manor wohl verschwinden.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
sxx936pfufay.jpg

Das hier wohl noch nicht.

Schade, dass es Manor jetzt erwischt. Hätten sie vielleicht noch 1-2 Jahre durchgehalten, hätten sie vielleicht langfristig überleben können mit den sich jetzt abzeichnenden Tendenzen.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Aaah ja ... das Bild (also als Titelbild bei Autosprint) hab ich auch letztens bei f1technical gesehen.

Ich halte das für einen durchaus realitätsnahen Ansatz, bei dem man den zur Verfügung stehenden Platzbedarf dazu nutzen kann, die Seitenkästen früher schmaler zu ziehen und stärker zu unterschneiden. Aber es ist halt nur eine von vielen möglichen Lösungen. Der gewachsene Spielraum bietet Raum für eine gewisse Variantenvielfalt. Extreme Ideen sind da auch möglich ... wie eben die schon angesprochenen Sauber C32 und McLaren MP4/26 ... vielleicht aber noch nicht im ersten Jahr.


Bei Manor hätte es mich durchaus interessiert, wie das nächstjährige Auto ausgesehen hätte. Bei der ersten Insolvenz gab es ja immerhin ein Windkanal-Modell, welches dann einen Eindruck des geplanten Boliden vermittelte. Soweit ich weiß, wurden die Chassis-Teile für den neuen Wagen nicht in Fertigung gegeben.
Wahrscheinlich gibt es wieder viel zu kaufen und zu gucken, wenn die Insolvenz-Masse unter den Hammer kommt.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Aaah ja ... das Bild (also als Titelbild bei Autosprint) hab ich auch letztens bei f1technical gesehen.

Ich halte das für einen durchaus realitätsnahen Ansatz, bei dem man den zur Verfügung stehenden Platzbedarf dazu nutzen kann, die Seitenkästen früher schmaler zu ziehen und stärker zu unterschneiden. Aber es ist halt nur eine von vielen möglichen Lösungen. Der gewachsene Spielraum bietet Raum für eine gewisse Variantenvielfalt. Extreme Ideen sind da auch möglich ... wie eben die schon angesprochenen Sauber C32 und McLaren MP4/26 ... vielleicht aber noch nicht im ersten Jahr.
Ich verstehe immer noch nicht, was dir die neue Breite des Boliden in Sachen Unterschneidung bringen soll, aber gut. Bedenke bitte dabei dass du nach den Gesetzen der Aerodynamik DF dadurch generierst, dass du auf der Oberseite des Boliden eine Strömungsverlangsamung, also durchaus auch etwas Widerstand haben willst, damit der Unterboden mit seinen enorm schnellen Strömungen und defacto null Widerstand einen Ansaugeffekt generiert, wobei du den Drag-Penalty ja minimal halten willst. Ergo bringt ein Breitquetschen und dann extremes Unterschneiden in erster Linie gar nichts, da ich nur die Luft durch Unterschneiden ja schneller mache und auch noch sehr viel Drag produziere (durch die Breite der Sidepods). Was wir hier meiner Meinung nach sehen ist eher, dass der Aufbau, das Monoposto, eigentlich nur inkrementell weiter entwickelt wird, also insbesondere kaum an Breite gewinnt, während man den Unterboden maximiert, damit maximale Strömung zum Diffusor fließt. Wenn das funktioniert und eine generelle Entwicklungsrichtung werden sollte, ist das nicht im Sinne der Erfinder, da dann die Entwicklung am meisten von maximal effizienten Frontflügeln, Turning Vanes, etc. lebt, die möglichst viel Luft unter den Boliden befördern. Exakt das wäre kontraproduktiv in Sachen Überholbarkeit, da die Anfälligkeit gegen Verwirbelungen der Vordermänner wächst und alle Boliden noch mehr untersteuern als sie es ohnehin schon tun, was dem Überholen auch nicht zuträglich ist.
Bei Manor hätte es mich durchaus interessiert, wie das nächstjährige Auto ausgesehen hätte. Bei der ersten Insolvenz gab es ja immerhin ein Windkanal-Modell, welches dann einen Eindruck des geplanten Boliden vermittelte. Soweit ich weiß, wurden die Chassis-Teile für den neuen Wagen nicht in Fertigung gegeben.
Wahrscheinlich gibt es wieder viel zu kaufen und zu gucken, wenn die Insolvenz-Masse unter den Hammer kommt.
Frage zurück, da du das ja sicher mehr verfolgt hast: Hat Mannor ab Sommer/Herbst überhaupt an einem neuen Boliden entwickelt? Ich meine mich zu entsinnen, dass da mal von einer Ausnahmegenehmigung zur Verwendung eines 2016er Boliden in 2017 die Rede war.
 

desl

Supermoderator
Teammitglied
Beiträge
25.098
Punkte
113
Ich verstehe immer noch nicht, was dir die neue Breite des Boliden in Sachen Unterschneidung bringen soll, aber gut.
Ganz einfach mehr Spielraum für die jeweilige Entwicklungsrichtung.

Bedenke bitte dabei dass du nach den Gesetzen der Aerodynamik DF dadurch generierst, dass du auf der Oberseite des Boliden eine Strömungsverlangsamung, also durchaus auch etwas Widerstand haben willst, damit der Unterboden mit seinen enorm schnellen Strömungen und defacto null Widerstand einen Ansaugeffekt generiert, wobei du den Drag-Penalty ja minimal halten willst.
Klar ... im Prinzip funktioniert ein F1-Wagen seit einigen Jahren wie ein umgekehrtes Flügelprofil ... extremer war das noch mit den hohen Nasen.

Ich denke da an den "doppelten Boden" wie bei dem Toro Rosso und dem Ferrari von 1992 (?) ... der Effekt bleibt, der Raum unter den Sidepods agiert quasi wie ein Ersatz-Unterboden ... grob gesagt. Aber er kann ihn nicht ersetzen.

Ergo bringt ein Breitquetschen und dann extremes Unterschneiden in erster Linie gar nichts, da ich nur die Luft durch Unterschneiden ja schneller mache und auch noch sehr viel Drag produziere (durch die Breite der Sidepods).

Ja ... ich beschleunige die Luft unter den Sidepods ... aber nicht oberhalb der Sidepods. Und diese beiden Strömungen treffen wieder aufeinander, bevor die Strömung unter dem Unterboden hinter dem Diffusor dazu gelangt.

Die Erhöhung des Luftwiderstandes sehe ich nicht so dramatisch. Die Seitenkästen mögen im oberen Bereich breiter sein ... aber vom Querschnitt ähnlich.

Mein Hauptgedanke für eine stärkere Unterschneidung ist ganz einfach die bessere Anströmung der Diffusor-Oberseite.

Ich denke der Diffusor wird wieder deutlich an Relevanz gewinnen ... und (aufgrund seiner gestiegenen Abmessungen) - wie von dir schon erwähnt - das Überholen schwieriger machen.
Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht, dass der Diffusor so signifikant vergrößert wurde.


Frage zurück, da du das ja sicher mehr verfolgt hast: Hat Mannor ab Sommer/Herbst überhaupt an einem neuen Boliden entwickelt? Ich meine mich zu entsinnen, dass da mal von einer Ausnahmegenehmigung zur Verwendung eines 2016er Boliden in 2017 die Rede war.

Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann hat man zwar einen neuen Boliden entwickelt ... aber wegen fehlender finanzieller Mittel konnte man deren Fertigung nicht in Auftrag geben. Später bestanden wohl Pläne, den neuen Boliden zur Europa-Saison zu bringen.
Vorher wollte man mit dem 2016-Boliden starten, weil man den 2017-Wagen nicht rechtzeitig fertig bekommen hätte.

Heutzutage absolut ungewöhnlich ... vor 20 Jahren kam das noch des öfteren vor, dass man in der Saison den Boliden wechselte.
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Ja ... ich beschleunige die Luft unter den Sidepods ... aber nicht oberhalb der Sidepods. Und diese beiden Strömungen treffen wieder aufeinander, bevor die Strömung unter dem Unterboden hinter dem Diffusor dazu gelangt... Die Erhöhung des Luftwiderstandes sehe ich nicht so dramatisch. Die Seitenkästen mögen im oberen Bereich breiter sein ... aber vom Querschnitt ähnlich... Mein Hauptgedanke für eine stärkere Unterschneidung ist ganz einfach die bessere Anströmung der Diffusor-Oberseite.
Unter den Sidepods nützt eine Beschleunigung nichts, da hier kein DF erzielt werden sollte, er sollte am Unterboden erzielt werden. Der Grund für massive Undercuts in der Vergangenheit lag ja eher darin, dass ich damit die Anströmung bei massiv gestiegenem Kühlbedarf in den Sidepods verbessern konnte ohne mir eine allzu große Drag-Penalty einzuhandeln, einem Kühlbedarf, der nun konstant geblieben ist, wenn nicht sogar gesunken ist. Genau diese Logik erschließt sich mir daher nicht - gleicher Kühlbedarf, Möglichkeit zur konstanten Sidepod-Spannweite, warum sollte ich also noch extremer Unterschneiden? Bedenke dabei auch, dass der Platz für Diffusoraufbauten und Bohrungen deutlich reduziert ist. Es ist auch nicht so, dass der massive Luftstrom vom Undercut besser sein muss als der gleiche Luftstrom von über dem Pod / seitlich vom Pod - das ist nur eine Frage der Schlankheit des Hecks und der entsprechenden Flügelaufbauten, siehe Zero-Size-Konzept. Klar sehen spektakuläre Unterschneidungen extravagant aus und vielleicht sehen wir sogar einige der umgekehrt L-förmigen Sidepods, aber ob sich das als sinnvoll herausstellt und durchsetzt, würde ich jetzt noch bezweifeln.
Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht, dass der Diffusor so signifikant vergrößert wurde.
Ich überhaupt nicht. Wenn es nach mir gehen würde, würde ich alles über den Diffusor machen, denn das ist größtenteils DF, der durch Turbulenzen wenig beeinflusst wird. Es sind die Front- und Heckflügel, die kritisch sind. Nicht ohne Grund haben ja die meisten vorgeschlagenen Konzepte zur Verbesserung der Überholbarkeit kleinere Flügelflächen und deutlich mehr Ansaugeffekt.
Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann hat man zwar einen neuen Boliden entwickelt ... aber wegen fehlender finanzieller Mittel konnte man deren Fertigung nicht in Auftrag geben. Später bestanden wohl Pläne, den neuen Boliden zur Europa-Saison zu bringen.
Vorher wollte man mit dem 2016-Boliden starten, weil man den 2017-Wagen nicht rechtzeitig fertig bekommen hätte.

Heutzutage absolut ungewöhnlich ... vor 20 Jahren kam das noch des öfteren vor, dass man in der Saison den Boliden wechselte.
Danke!
 

karmakaze

Bankspieler
Beiträge
8.206
Punkte
113
Exakt dies hier ist, was ich meine...
FDoz1dv.jpg

Die Sidepods wachsen nicht in die Breite. Auch ist der Undercut nicht wirklich größer. Stattdessen nutzt man die neue geforderte Breite, um den Unterboden zu maximieren (und damit maximal viel Luft auf den Diffusor zu beschleunigen) sowie einen Flügel (wie heißt sowas? keine Ahnung) rund um den Sidepod zu setzen, der die Luft ober, unter und neben dem Sidepod besser auf den Coke Bottle lenkt. Aber mal sehen, was noch an Kreativem kommt.
 

Roberto

Nachwuchsspieler
Beiträge
39
Punkte
0
Ort
Essen
ich werde persönlich die kommende Saison mal wieder verstärkt verfolgen. Früher habe ich jedes Rennen geschaut, aber in den letzten Jahren hat mein Interesse etwas nachgelassen.
Jedoch bin ich dieses Jahr im Mai in Südfrankreich und habe direkt Tickets für das Rennen in Monaco besorgt, werde also live mit dabei sein.
Das ist gleichzeitig mein erstes F1 Rennen, das ich selber miterleben darf.
 

TraveCortex

Bankspieler
Beiträge
8.676
Punkte
113
Also ich war bei mehreren Rennen, aber Monaco war mMn das Highlight (war aber auch immer nur bei Rennen in Europa), zumal es auch ein Regenrennen war (2008). :love:

So oder so in meinen Augen eine gute Wahl von Dir. :thumb:
 

thedoctor46

Bankspieler
Beiträge
16.110
Punkte
113
Sieht auf dem ersten Blick den 2016er Boliden ähnlicher als gedacht. Mal gucken wie es dann "in echt" aussehen wird.
 
Oben