Formel 1: Tippthread GP von Las Vegas 2023 - 18.11./19.11.


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Die Formel 1 kehrt zurück nach Las Vegas.
1981 und 1982 gab es bereits einen Großen Preis von Las Vegas in der Formel 1. 1983 und 1984 wurde dieser von der IndyCar Series ausgetragen. Allerdings darf angemerkt werden, dass er im Englischen als "Ceasers Palace Grand Prix" benannt wurde, denn die damalige Strecke wurde auf den Parkplatz des gleichnamigen Casinos gepackt.

In beiden Jahren war das Rennen in Las Vegas jeweils das Saisonfinale. Und beide Male entschied sich die Weltmeisterschaft auch auf dem Parkplatz-Kurs.
1981 ging Carlos Reutemann - dritter der WM-Wertung des Vorjahres - als WM-Führender ins Saisonfinale. Sein Teamkollege Alan Jones und deren Williams-Team hatten die Saison zuvor erstmals den Fahrer- und Konstrukteurs-WM-Titel geholt.
Der amtierende Vizeweltmeister - Nelson Piquet - lag einen Punkt hinter Reutemann in der WM-Wertung.

Beim Saisonfinale lief für Reutemann - nahezu unerklärlicherweise - nach dem Start von der Pole Position ziemlich wenig zusammen. Probleme mit dem Auto? Falsches Setup? Gute Frage ... jedenfalls wurde er von seinem Teamkollegen Alan Jones während des Rennens überrundet, welches Jones mit großem Abstand gewann.
Nelson Piquet kam als 5ter mehr oder weniger knapp vor Jacques Laffite ins Ziel und holte so 2 WM-Punkte, um Reutemann - der nur 8ter wurde - in der WM-Wertung zu überholen. Während das vorletzte Saisonrennen - der Grand Prix von Kanada 1981 - mit 5°C als das kälteste F1-Rennen der Geschichte der notiert ist, herrschten in Las Vegas recht angenehme Temperaturen. Nichtsdestotrotz kam Piquet im Ziel völlig erschöpft an und wurde zum Feiern des WM-Titels von mehreren Teammitgliedern zum Podium getragen, wo Jones, Prost und Giacomelli ihre Plätze feierten. Es dauerte gut eine Viertelstunde, bis Piquet seinen ersten WM-Titel feiern konnte.
Jones - der sich weigerte während der Saison seinem Teamkollegen zu helfen - beendete seine Karriere. Reutemann erwog diesen Schritt auch, startete jedoch in die 1982-Saison ... und beendete seine Karriere dann doch nach 2 Rennen.

1982 stand der WM-Sieger schon so gut wie fest. Lange hatte John Watson im McLaren die WM-Wertung angeführt und dabei seinen Teamkollegen - der in die F1 zurückgekehrte Niki Lauda - klar im Griff. Nach der Mitte der Saison blieb Watson jedoch 6 Mal in Folge ohne Punkte und rutschte in der WM-Wertung zurück.
Didier Pironi übernahm die WM-Führung ab dem britischen Grand Prix. Pironi und Villeneuve hatten sich schon 1981 ein mit Ellbogen ausgefochtenes Teamduell geliefert. Beim von den britischen FOCA-Teams bestreikten San-Marino-Grand-Prix gewann Pironi sein zweites Rennen. Beim folgenden Rennwochenende in Zolder verstarb Villeneuve. Später in der Saison hatte auch Pironi einen schweren Unfall. Im verregneten Training zum Großen Preis von Deutschland fuhr er in einer Gischtwolke auf Alain Prosts Renault auf. Pironi überschlug sich mehrfach und wurde schwer verletzt. Eine Beinamputation wurde in Erwägung gezogen, konnte jedoch verhindert werden. Pironi wurde nach langer Rehabilitation wieder fast vollständig geheilt, seine F1-Karriere war jedoch beendet. Der schwere Unfall seines Freundes führte dazu, dass Alain Prost während seiner weiteren F1-Karriere bei Regenrennen vergleichsweise vorsichtig fuhr, oder diese aufgab (z.B. 1989 beim Saisonfinale in Adelaide, als noch nicht klar war, ob Sennas Disqualifikation in Suzuka Bestand haben werde ... oder ob die WM-Entscheidung sich vertagt).
"Nutznießer" war Keke Rosberg, welcher 1981 im Team der Fittipaldi-Brüder noch punktelos blieb, aber nach Jones' Karriereende (gewissermaßen als Notlösung) dessen Williams-Cockpit bekam.
Siege holten nun teilweise andere Fahrer, die in der WM-Wertung abgeschlagen waren ... wie Lauda, Arnoux und Tambay. Auf der schnellen Strecke von Dijon (der letzte Große Preis der Schweiz) holte Rosberg seinen ersten F1-Sieg ... und seinen einzigen in der 1981-Saison. Das reichte jedoch, um letztlich mit großem Vorsprung auf Watson nach Las Vegas zu kommen. Nur der McLaren-Pilot hätte ihn (mit einem Sieg, wenn Rosberg nicht punktet) noch abfangen können, da Pironi - wie gesagt - schwer verletzt war. Watson verpasste als 2ter den Sieg und Rosberg wurde 5ter ... so wie im Piquet bei seinem WM-Gewinn im Jahr zuvor.
Den Sieg holte sich damals Michele Alboreto im Tyrrell ... was übrigens der vorletzte Sieg für das einst erfolgsverwöhnte Tyrrell-Team war (Alboreto gewann nochmal im Folgejahr, bevor er zu Ferrari ging).


Nunja, etwas mehr als 40 Jahre später wird wieder in Las Vegas gefahren. Und diesmal soll das Spektakel größer sein. Man fährt nicht mehr auf einem Micky-Mouse-Kurs auf einem Casino-Parkplatz, sondern man rast über den bunt erleuchteten "Strip" an den Casinos vorbei. Wahrscheinlich wird die Regie beim Las-Vegas-Grand-Prix den Rekord für Kameraaufnahmen abseits der Strecke bei einem Nachtrennen aufstellen.

Apropos Nachtrennen ... etwas ungewöhnlich - für die Formel 1 - ist auch, dass das Rennen nach Ortszeit an einem Samstag stattfindet. Das macht allerdings auch irgendwo Sinn, denn wenn man ein Nachtrennen irgendwo in Amerika durchführen möchte, dann gibt es eher passable TV-Quoten bei den europäischen F1-Fans, wenn dort jenes Rennen am Sonntag Morgen, als am Montag Morgen zu sehen ist.

Die Temperaturen sind in Las Vegas um diese Jahreszeit tagsüber auch schon recht milde ... wenn nicht gar kühl. Für die Nacht könnte das aber bedeuten, dass es relativ kalt wird. Wie schon erwähnt, war das Kanada-Rennen 1981 (damals im Oktober) das kälteste.
Für Las Vegas liegt die Wetter-Prognose während des Rennens bei Temperaturen um die 6°C. Mal schauen wie kühl es wirklich wird ... die Strecken- und Reifentemperaturen werden sich jedenfalls in Grenzen halten. Und weil der Asphalt auf "normalen" Straßen nicht so rau ist wie bei permanenten Rennstrecken, schreit der Kurs auch nicht gerade nach harten Reifen.
Pirelli bringt die drei softesten Reifenmischungen nach Las Vegas ... mal schauen, ob sie warm genug werden.

Der Kurs verfügt über einen hohen Vollgasanteil und ist für die Reifen auch vom Layout her weit weniger anspruchsvoll als z.B. Strecken wie die in Silverstone und Montmélo.
Wie üblich durfte Hermann Tilke sich überlegen, wie man bestimmte Las-Vegas-Ecken (Strip, Sphere ...) in einen F1-Kurs einbindet.

Dabei wurden nochmal Änderungen vorgenommen. Rund um die große LED-Kugel wurde noch eine Schikane eingefügt ... vermutlich, um die Geschwindigkeiten in den Kurven 10, 11 und 12 etwas zu verringern. Gut 250km/h wird man dort dennoch fahren.

Naja ... auch wenn die Strecke fahrerisch nicht unbedingt anspruchsvoll aussieht, heißt es ja bei manch Strecken (wie z.B. auch Monza oder Zeltweg) "easy to drive, hard to master".

Wo sich nicht ganz so leicht Fehler einschleichen, können kleinste Fehler auch schwer an anderer Stelle wett gemacht werden.
Naja ... vielleicht kommt es auch hauptsächlich darauf an, wer die Reifen gut ins Temperatur-Fenster bekommt.

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Kühl wars, aber letztlich war das Rennen in Las Vegas doch unterhaltsamer als das Streckenprofil. Und auch wenn es mal nicht so locker flockig läuft, dann hilft am Ende dann doch eine Portion Glück für Verstappen ... diesmal in der Form von Russell, welcher für sein Abwehr-Manöver nicht nur eine Strafe kassierte, sondern gleichzeitig auch noch eine SC-Phase herbeiführte, die Verstappen den Sieg ermöglichte.

Ein bisserl hat dies das Klassement durcheinander gewürfelt ... manch Piloten profitierten mehr, manch weniger. Die Tipps auf Piastri, Ocon und Stroll hielten sich nach deren Qualifyings eher in Grenzen.

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Mit dem Sieg kann thedoctor46 noch etwas näher an aristoteles ranrücken und hält die Spannung bis zum Saisonfinale offen.
aristoteles hat sich derweil scheinbar auf Platz 3 festgenagelt.
EyTschej kann einen Platz gut machen. Das Podium ist für ihn und x9ts8 noch erreichbar.

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