Gennady Golovkin vs James Toney


treize

Bankspieler
Beiträge
9.476
Punkte
113
Ort
Köln/Marsiglia/Nissa
1. 1A kann man auch als 'Wie gemalt' übersetzen. ;)
Nicht auf die Qualität bezogen, sondern auf 'ins Muster [eines hi workrate pressure fighters] passen'.
Er war gut in allem was er machte, aber nicht 1A, von der Quali
Sollte aber klar sein, wenn man es nicht missverstehen will...

2. Maidana 'nailed' Mayweather, er pinnt ihn [hier spielt die Physis auch eine Rolle], ebenso marschiert Tiberi Toney nieder, drückt ihn an die Seile und zermürbt ihn mit seinen Körpertreffern in kürzester Distanz, sodass dann auch die Beine Toney's 'weg' sind.

Golovkin siehst Du in dieser Distanz evtl. gegen mich, oder Dich.


Er boxt, ähnlich Kovalev in der Halbdistanz [wie er gegen Chilemba im infight aussah, weißt Du hoffentlich] - dort guckt er sich seine Gegner aus und berarbeitet sie auch von dort.
Das ist aber auch die Distanz Toney's.
Und dort ist Toney auch besser.

Die Distanz in der Golovkin größtenteils arbeitet ist die, ich nenn sie, McCallum-Distanz, der es trotz größerer Variabilität und höherer workrate auch nur knapp gelang Toney zu besiegen.
Ja, das war eine robbery... [wenn nicht sogar alle]

Da sich der Kampf auch größtenteils in dieser Distanz abspielen würde, würde Toney via variablerem und schnellerem Jab [nicht unbedingt besser, aber in diesem Fall] und seinen Konterskill gewinnen...


Der Grund ist der Stylemix udn Tiberi boxt einen für in the pocket boxende Leute ziemlich ätzenden Stil...

LA EDITH// Man kann hier Kovalev Chilemba als Blaupause nehmen. Chilemba reichte lediglich ein Jab und ein wenig slickness um Kovalev mehr als zu ärgern. Toney hat aber außer dem Jab, seine Rechte und seinen linken Haken, mehr power und er ist auch viel beweglicher im Oberkörper...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

xEr

Bankspieler
Beiträge
12.730
Punkte
113
Ich glaube nicht an die Distanz-Geschichte. Wir haben doch alle GGG gegen Lemieux gesehen. Davor haben auch fast alle (ich auch) an eine Schlacht oder eine ziemliche Ballerei geglaubt, eben weil er gerne in der Halbdistanz boxt. Gegen Lemieux hat er aber sein Game umgestellt und gezeigt, dass er eine größere Distanz perfekt beherrscht, eben weil er ein so kompletter Boxer ist. Er hat damit allen einen Strich durch die Rechnung gemacht und den Kampf einseitig dominiert. Auf der Postfight-PK sagte er ja auch sowas wie "sorry, not this time", als er darauf angesprochen wurde, warum er sich nicht mehr auf eine Prügelei eingelassen hat.
GGG hat den Jab und die Beine, um Toney zu frustrieren. Und Bomben landet er zwischendurch sowie immer wieder mal, so dass er zu jederzeit auch den Respekt hat. Und selbst wenn es zu einer Ballerei kommen würde, hat GGG alle Waffen und ein gutes Kinn, so dass er keinesfalls chancenlos wäre. Aber das Risiko würde er wohl wie gesagt gar nicht erst eingehen.
 
S

sabatai

Guest
Toney war nicht gut, sondern absolute Weltklasse. McCallum war nicht alt, sondern at his best und die Fights gegen Toney Lehrbuchmaterial bzw. Boxen in Vollendung!

Michael Nunn war zum Zeitpunkt des Kampfes gegen Toney vielleicht die heimliche P4P Nummer 1. Das Mittel- bzw. Supermittelgewicht hatte damals eine extreme Tiefe.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.441
Punkte
113
zwar kein MW Toney aber dennoch ein klasse Fight!

einer der besten tonet fights. kontern per excellence! eine Augenweide. jirov war damals ein klasse mann und war auch lange im fight, aber wie toney ihn ausguckt, abkonntert, immer wieder klare Hände bringt, ist eine Augenweide.
übrigens lag damals Harold letterman, der mmn meistens ziemlich gut punktet, mit seinen 113-113 unentschieden voll daneben.
 

treize

Bankspieler
Beiträge
9.476
Punkte
113
Ort
Köln/Marsiglia/Nissa
@xEr -

Da ist ein riesen Unterschied in der erweiterten Halbdistanz, wie ein GGG oder Kovalev sie boxen, und der, ich nenn' sie jetzt 90°-Winkel der Arme Halbdistanz eines Lemieux.

Während GGG und Kovalev meistens in, von einer langen in diese 'halbe' Halbdistanz hineinoperieren, also 'lang anboxen', ist Lemieux immer in dieser näheren Distanz. Heißt, dass GGG grundsätzlich die tools fürs lange Rückwärtsboxen hat. Es ist zwar nicht seine 'erste Garnitur', aber für Lemieux jabloses Halbdistanz und Angriff only Boxen genug.
Und das ist der Kern der Sache - Toney würde nicht, 'wie ein wilder Stier' gegen GGG boxen, sondern auf Konter warten. Das allerdings ist Toneys 'erste Garnitur'.
Gesetzt den Fall, GGG bleibt lang und greift nicht mit seiner 'ersten Garnitur', dem Wege Abschneiden und angreifen an, ist er auf seine 'zweite Garnitur' angewiesen.
Tut er es, wird er abgekontert.
Denn auf dem level würde dann ein A auf ein A- bis B game treffen und da und das bedeutet zwangläufig, dass sich das A-game Toneys durchsetzt.
 

Teddy Atlas

Nachwuchsspieler
Beiträge
4.659
Punkte
0
Kovalev boxt halt dort weil er kein Infight-Game hat und auf der langen Distanz nicht wirklich weiß wann er schlagen soll. Golovkin hat schon als Amateur gezeigt, dass er beides kann. Er hat unter anderem den deutlich größeren Bute ausgeboxt und Toney hatte nicht nur im Rückwärtsgang gegen Pressure-Fighter sondern generell Probleme mit seiner faulen Beinarbeit.
 
S

sabatai

Guest
Ich denke der Kampf wäre mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein ziemlich brutales Gefecht geworden. Ich mach mir jetzt nicht die Mühe ein mögliches Szenario bis ins kleinste Detail aufzubrösseln, aber man kann hier IMO nicht von einem einseitigen, vorhersehbaren Kampfverlauf ausgehen. Wäre Golovkin nur mit unterdurchschnittlicher Schlagkraft ausgestattet, wäre er trotzdem erfolgreich, weil er Leuten wie Geale oder Rosado boxerisch turmhoch überlegen ist. Toney hätte Golovkin in der Nahdistanz IMO auch nicht dumm und dämlich gekontert, sondern wahrscheinlich - sagen wir mal - 65:35 "out landed". In der Halbdistanz wäre es vielleicht 55:45 zugunsten für Toney ausgegangen und das Jab-Duell hätte Golovkin für sich entschieden. Dann spielen halt auch variablen wie Schlagkraft eine Rolle, Kondition, Kinn, Herz, etc. In einem Mythical Matchup würde ich auf Toney setzen. Ich denke er würde Golovkin "close but clear" auspunkten oder vielleicht sogar spät stoppen. In einem Rückkampf würde ich ihn aber nicht zwangsläufig vorne sehen, weil ich Golovkin eine hohe Lern- und Adaptierfähigkeit unterstelle (nicht unbedingt auf Basis seiner Profikämpfe, sondern vielmehr auf Basis seiner Amateurkarriere) und denke, dass er durchaus in Lage wäre einem Prime Toney durch geschickte Kampfführung 7 Runden abzunehmen (Toney war eben auch lethargisch und hat oft unnötig Runden abgeschenkt).

Roy Jones (MW), James Toney (MW), Joe Calzaghe (SMW), Andre Ward (SMW) und Mike McCallum (MW) fallen mir spontan ein, wenn ich über Boxer nachdenke, die ich gegen Golovkin favoriseren würde. Eventuell noch Chris Eubank (SMW). Kovalev und Stevenson verlieren IMO gegen Golovkin.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tony Jaa

Bankspieler
Beiträge
22.464
Punkte
113
Kovalev ist doch mal locker 20 Pfund schwerer als GGG. Würde ihn eigentlich als recht klaren Favoriten gegen diesen sehen.
 

Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
Kovalev ist doch mal locker 20 Pfund schwerer als GGG. Würde ihn eigentlich als recht klaren Favoriten gegen diesen sehen.

Ist zwar nicht Thema des Threads, aber ich würde das Ding trotz körperlichen Nachteils bei Golovkin sehen. Wobei ich 20 Pfund für etwas übertrieben halte, es dürften eher 10 bis maximal 15 Pfund sein. Kovalev ist wie maßgeschneidert für Golovkin.

Und zum eigentlichen Thema wurde bereits viel richtiges geschrieben, mir ist insbesondere der Beitrag von sabatai aufgefallen.

Ich denke der Kampf wäre mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein ziemlich brutales Gefecht geworden. Ich mach mir jetzt nicht die Mühe ein mögliches Szenario bis ins kleinste Detail aufzubrösseln, aber man kann hier IMO nicht von einem einseitigen, vorhersehbaren Kampfverlauf ausgehen. Wäre Golovkin nur mit unterdurchschnittlicher Schlagkraft ausgestattet, wäre er trotzdem erfolgreich, weil er Leuten wie Geale oder Rosado boxerisch turmhoch überlegen ist. Toney hätte Golovkin in der Nahdistanz IMO auch nicht dumm und dämlich gekontert, sondern wahrscheinlich - sagen wir mal - 65:35 "out landed". In der Halbdistanz wäre es vielleicht 55:45 zugunsten für Toney ausgegangen und das Jab-Duell hätte Golovkin für sich entschieden. Dann spielen halt auch variablen wie Schlagkraft eine Rolle, Kondition, Kinn, Herz, etc. In einem Mythical Matchup würde ich auf Toney setzen. Ich denke er würde Golovkin "close but clear" auspunkten oder vielleicht sogar spät stoppen. In einem Rückkampf würde ich ihn aber nicht zwangsläufig vorne sehen, weil ich Golovkin eine hohe Lern- und Adaptierfähigkeit unterstelle (nicht unbedingt auf Basis seiner Profikämpfe, sondern vielmehr auf Basis seiner Amateurkarriere) und denke, dass er durchaus in Lage wäre einem Prime Toney durch geschickte Kampfführung 7 Runden abzunehmen (Toney war eben auch lethargisch und hat oft unnötig Runden abgeschenkt).

Wir liegen da gar nicht weit auseinander, nur dass ich ihm diese Adaptierfähigkeit auch innerhalb eines Kampfes zutraue.

Golovkin tastet sich aus der längeren in die mittlere Distanz hinein (dazu hatte treize ja schon was richtiges geschrieben) , er weiß auch selbst dass die Nahdistanz nicht seine große Stärke ist und würde (jetzt natürlich hypothetisch) gegen Toney auch nicht den Fehler machen sich von ihm dort konsequent "outlanden" zu lassen. Ich denke Golovkin hätte hier in der Halbdistanz, zunächst das Nachsehen, um sich anschließend immer besser auf Toney's rasante Konter jeglicher Art einzustellen und die richtigen Momente für Gegenangriffe abzupassen, um somit Toney immer öfter und härter zu Treffen, wenn auch sein Vorwärtsdrang durch dessen immer seltener aber nöcher eintreffenden Kontern ein Stück weit eingebremst würde. Am Ende würden variablen wie Kondition, Kinn, Herz etc. den Ausschlag geben und hier schätze ich Golovkin einen Tick stärker ein, sodass er sich evtl. knapp nach Punkten oder sogar spätem (T)KO durchsetzen könnte.

Roy Jones (MW), James Toney (MW), Joe Calzaghe (SMW), Andre Ward (SMW) und Mike McCallum (MW) fallen mir spontan ein, wenn ich über Boxer nachdenke, die ich gegen Golovkin favoriseren würde. Eventuell noch Chris Eubank (SMW). Kovalev und Stevenson verlieren IMO gegen Golovkin.

Hast du Hagler bewusst draußen gelassen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Realist

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.362
Punkte
63
Hast du Hagler bewusst draußen gelassen?

Nur mal meine Meinung dazu: Wenn ich Jones, Calzaghe und insbesondere Eubank über jemanden favorisiere, Hagler aber nicht, dann ist die Frage wie das zu begründen ist schon berechtigt.

Allein Stil oder Physis-faktor reicht in dem Fall übrigens nicht, da hiermit die "Gesamtqualität" des Boxers zu gering geschätzt wird.
 

speedclem

Bankspieler
Beiträge
6.441
Punkte
113
hagler wäre doch gg fast jeden Mittelgewichtler der letzten 20, 30 Jahre vorn mmn. da stimmte einfach alles.
 
S

sabatai

Guest
Ja, ich wollte jetzt nicht zu weit zurückgehen, sondern habe mich auf Namen beschränkt, deren Karrieren ich relativ bewusst verfolgt habe.
 

Tobi.G

Bankspieler
Beiträge
21.735
Punkte
113
Könnte so ähnlich laufen wie Toney vs. Jirov. GGG is zwar ein besserer Boxer als Jirov aber das war in einer Gewichtsklasse in die Toney eigentlich schon nicht mehr hingehörte, obwohl seine skills dort wahrscheinlich auf ihrem Höhepunkt waren.
Auf jeden Fall wäre ein harter und vermutlich enger fight für beide geworden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Lights-Out1

Nachwuchsspieler
Beiträge
575
Punkte
0
Ort
Schweiz
Hat jemand nach mir gefragt? ;)

Ich hätte mit dem Kasachen von Anfang an gespielt. Ich würde ihn kommen lassen, Distanz überbrücken, und im Infight mit meinen Kontern seinen Willen und sein hübsches Teddy Gesicht spätestens in der 10 Runde wie gegen Jirov brechen.

So ein Monster wie ich hatte das Milchgesicht noch nie vor den Fäusten!:thumb:
 

treize

Bankspieler
Beiträge
9.476
Punkte
113
Ort
Köln/Marsiglia/Nissa
@Lights-Out :thumb: :D

@ Toney - Jirov fight:

So knapp würde es zwischen Golovkin und Toney nicht werden, weil Golovkin ja eben kein pressure fighter ist, der mit hoher workrate, toe-to-toe traded und permanent an Toneys Brust hängt.
Das ist die Analogie zum Tiberi-Kampf.

Nochmals - Gegen solche Leute sieht ein Konterboxer schlecht aus.

Toney trifft 'In-der-Halbdistanz-only' Golovkin zu oft, zu hart und Golovkin hat weder den skill in der kurzen Distanz [Tiberi, Jirov], noch die workrate [Tiberi, Jirov] um Toney in Gefahr zu bringen.

Ferner hat Toney ein viel zu gutes Kinn um 'one punch' rausgenommen zu werden, abgesehen von der Tatsache, dass Golovkin kein 'one-punch-knockouter' ist.

Das alles abgewogen, bleibe ich dabei -

Golovkin hat gegen prime Toney absolut keinen Auftrag, wegen der Stile, die einfach so sehr Toney zuarbeiten, ferner wegen deer körperlichen Attribute, sodass ich mir kein Szenario vorstellen kann, wie Golovkin dieses 'Rätsel' lösen sollte...
 
Oben