gibt es in deutschland eine abwertung des verteidigers?


Big d

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Ich finde die entiwcklung des deutschen fußballs super. insgesamt ist der deutsche fußball auf dem höchsten niveau aller zeiten, da hat die super nachwuchsarbeit wirkung gezeigt. deutschland arbeitet nicht mehr fußball, man spielt fußball.

allerdings habe ich eine kleine sache gesehen (auch wenn das wirklich jammern auf hohem niveau ist) und zwar kommt es mir so vor als würde bei dem ganzen fokus auf dribbeln und technik der abwehrspieler an ansehen verlieren.

es ist ein kleinwenig wie auf dem schulhof früher wo jeder im MF oder sturm spielen will und die schlechten nach hinten geschickt werden. mir ist das aufgefallen, weil ja z.b ein alaba gesagt hat, dass er lieber MF spielt (siehe mein post im bayern thread) und ich glaube auch lahm spielt lieber im MF. es scheint mir ein kleinwenig so, als wäre es für technisch gute spieler unter ihrer würde hinten zu spielen.

gibt es bei uns eine tendenz "alles was was kann in MF und sturm"? ich will ja wirklich nicht meckern bei dem klasse deutschen fußball, aber ich finde schon, dass es bei uns einen qualitätsunterschied zw. offensive und defensive gibt. könnte das einer der gründe für fehlende titel sein?

der DFB sollte natürlich weiter das augenmerk auf offensive und technik legen, die ja das herzstück des fußballs sind und auf keinen fall in alte muster zurückfallen (so dinge wie auf hohe flanken auf nen 1,90 mann verlassen um die bude zu machen), aber eventuell sollte man doch auch wieder das image des verteidigers pflegen.

zumal im modernen spiel ja auch technisch starke verteidiger viel einfluss auf das spiel haben (IVs quasi als erste spielmacher und AVs als quasi außenstürmer).
 

Solomo

Hundsbua
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Das glaube ich nicht. Alaba ist kein glückliches Beispiel, weil der Mittelfeldspieler ist, das auch meines Wissens in der Jugend gespielt hat und im Nationalteam spielt. Aber insgesamt hat doch der Verteidiger eine viel höhere Bedeutung als früher. Früher hingen sie als Klette am Gegenspieler, heute haben sie schon im Aufbau wichtige Funktionen für das gesamte Team, sollen "nebenher" aber auch noch stark verteidigen. Selbst in der Kreisliga wird heute vielerorts schon mit Dreier- oder Viererkette gespielt.
 

Jerry

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gibt es bei uns eine tendenz "alles was was kann in MF ich will ja wirklich nicht meckern bei dem klasse deutschen fußball, aber ich finde schon, dass es bei uns einen qualitätsunterschied zw. offensive und defensive gibt. könnte das einer der gründe für fehlende titel sein?

der DFB sollte natürlich weiter das augenmerk auf offensive und technik legen, die ja das herzstück des fußballs sind und auf keinen fall in alte muster zurückfallen en um die bude zu machen), aber eventuell sollte man doch auch wieder das image des verteidigers pflegen.

Wie du selbst schon sagst, haben sich in den letzten Jahren die Anforderungen für einen Abwehrspieler geändert. Diese sind nun schon die ersten Angreifer, allerdings fällt mir bis auf Lahm kein Abwehrspieler ein, der unbedingt weiter vorne spielen möchte.

Bzgl Gründe für fehlende Titel:
Gegen Spanien und Italien war es vor allem die fehlende Kreation von Chancen, welche ins Auge stach. Bei den letzten drei verlorenen KO-Spielen hat man lediglich gegen Italien per Elfmeter ein Tor machen können. Trotzdem haben wir in der Nationalmannschaft ein Qualitätsproblem in der Breite was die Defensive angeht, dies liegt jedoch nicht daran, dass alle unbedingt vorne spielen wollen. Ich hoffe Lahm und Jogi kommen diesbezüglich auch zur Besinnung, denn Lahm muss in Berlin der Nationalmannschaft hinten spielen.

An eine verschärfte Schulhofproblematik glaube ich nicht. Viel eher ist es doch so, dass es noch nie so attraktiv war in der Abwehr zu spielen wie im heutigen Fussball. Um das Image des Verteidigers mache ich mir auch keine Sorgen, da muss man nur zu Arsenal schauen und sehen, dass dort ein deutscher Vollbllutverteidiger ab und zu die Binde trägt.
 

Big d

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Wie du selbst schon sagst, haben sich in den letzten Jahren die Anforderungen für einen Abwehrspieler geändert. Diese sind nun schon die ersten Angreifer, allerdings fällt mir bis auf Lahm kein Abwehrspieler ein, der unbedingt weiter vorne spielen möchte.

Bzgl Gründe für fehlende Titel:
Gegen Spanien und Italien war es vor allem die fehlende Kreation von Chancen, welche ins Auge stach. Bei den letzten drei verlorenen KO-Spielen hat man lediglich gegen Italien per Elfmeter ein Tor machen können. Trotzdem haben wir in der Nationalmannschaft ein Qualitätsproblem in der Breite was die Defensive angeht, dies liegt jedoch nicht daran, dass alle unbedingt vorne spielen wollen. Ich hoffe Lahm und Jogi kommen diesbezüglich auch zur Besinnung, denn Lahm muss in Berlin der Nationalmannschaft hinten spielen.

An eine verschärfte Schulhofproblematik glaube ich nicht. Viel eher ist es doch so, dass es noch nie so attraktiv war in der Abwehr zu spielen wie im heutigen Fussball. Um das Image des Verteidigers mache ich mir auch keine Sorgen, da muss man nur zu Arsenal schauen und sehen, dass dort ein deutscher Vollbllutverteidiger ab und zu die Binde trägt.

ja das mit den chancen stimmt schon. gegen teams die selber anrennen kann deutschland mit den schnellen steilpässen viele tore erzielen, aber gegen teams die tief stehen, oder sich den ball im MF zuschieben fällt das oft schwerer.

bezüglich des "die schlechten spielen hinten": könnte es nicht sein, dass der mangel an qualität in der abwehr auch daran liegt, dass in der jugend die schlechteren leute nach hinten gestellt werden? einige verteidiger sind ja auch umgeschulte offensivspieler.
 

Jerry

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bezüglich des "die schlechten spielen hinten": könnte es nicht sein, dass der mangel an qualität in der abwehr auch daran liegt, dass in der jugend die schlechteren leute nach hinten gestellt werden? einige verteidiger sind ja auch umgeschulte offensivspieler.

Das mag vielleicht für Schulsport gelten, jedoch nehmen Trainer in der Jugend selten Rücksicht auf Wünsche der Spieler, sondern stellen nach Stärken auf. Erst recht, wenn es sich um gute Jugendzentren handelt. Natürlich wird der beste Spieler eines beliebigen Dorfvereins selten in die Abwehr gestellt, es sei denn es handelt sich um einen Typ Mertesacker. Jedoch spielt dieser selten lang genug dort und wird schnell von Bundesligsten etc. abgeworben und dort ist die Leistungsdichte bereits sehr hoch, sodass man nicht mehr die besten zwangsweise in die Offensive stellen muss und will.
 

Big d

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Das mag vielleicht für Schulsport gelten, jedoch nehmen Trainer in der Jugend selten Rücksicht auf Wünsche der Spieler, sondern stellen nach Stärken auf. Erst recht, wenn es sich um gute Jugendzentren handelt. Natürlich wird der beste Spieler eines beliebigen Dorfvereins selten in die Abwehr gestellt, es sei denn es handelt sich um einen Typ Mertesacker. Jedoch spielt dieser selten lang genug dort und wird schnell von Bundesligsten etc. abgeworben und dort ist die Leistungsdichte bereits sehr hoch, sodass man nicht mehr die besten zwangsweise in die Offensive stellen muss und will.

gibt es denn (abgesehen von größe und kraft bei IVs was natürlich nicht trainierbar ist) so was wie talent für die verteidigung?

Ich würde sagen es gibt eher allgemeines fußballerisches talent. vermutlich wäre ein C. ronaldo oder messi auch ein spitzen verteidiger geworden.

ich denke schon, dass tendenziell gute leute eher nach vorne gestellt werden und das ist ja auch richtig, weil man vorne mehr fußballerisches talent benötigt.

nur sollte man halt dann die leute auch mit 12/13 aus den dörfern rausholen, damit auch gute spieler in die verteidigung "müssen".
 

heiko2183

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Die ganze Argumentation hier klingt mir auch sehr nach "Schulhof-Fussball". Bei der modernen Nachwuchsforderung werden doch nicht die besten Kids automatisch in den Sturm gestellt... Ich sehe auch überhaupt nicht ein warum ein Offensivspieler mehr "fussballerisches Talent" haben muss.

Die Anforderungen und Leistungen der Abwehrspieler werden stark unterschätzt. Ein Stürmer ist oft "Mann des Spiels" wenn er eine von 4 Chancen nutzt. Als Defensivspieler kannst du in 90 Minuten alles richtig machen und bist dann mit einem kleinen Fehler trotzdem der Trottel des Tages. Der Druck ist ähnlich wie bei einem Keeper wobei der im Normalfall deutlich weniger zu tun hat.

Problematisch ist dann eher die Tendenz in Deutschland, dass man Kreativität bei den Jugendspielern mittlerweile viel zu stark gewichtet. (Früher war das die Athletik)
Da rutschen einige verlässliche und solide Kicker mit großem Talent durch das Raster obwohl die später durchaus alle Anforderungen an Defensivspieler erfüllen würden. Aber das sind eben Zyklen in der Nachwuchsförderung wo "überreagiert" wird und das pendelt sich auch wieder ein.

Letztendlich ist die Frage: Gibt es soviel weniger gute Defensivspieler oder kommen die einfach nur in der Öffentlichkeit viel schlechter weg?
Ich tendiere zur zweiten Variante und das ist kein deutsches Problem. Ich kann etliche Angreifer nennen, die man als Weltklasse einstufen kann. Das wird für die Viererkette schon schwieriger. Da kommt man bei den Außenverteidigern nichtmal auf 10.
 

Omega

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@bigD
Sorry, aber da ist doch viel Unwissen bei.

a) Natürlich kann man Kraft trainieren:skepsis:
b) Größe ist doch nur bedingt ein Unterscheidungsmerkmal zwischen Offensive und Defensive: Lahm - Reus; Ballack - Hummels sind doch körperlich kaum auseinander, um nur wenige Beispiele zu nennen. AV sind doch körperlich keine "Kanten", denn gerade sie müssen sehr beweglich sein.
c) Für die Defensive ist eine andere Art von "Talent" notwendig als für die Offensive, ein extrem hohes taktisches Verständnis zum Beispiel und natürlich auch eine etwas andere Einstellung, da man halt "austeilen" muss. Ein Mandzukic oder ein Lewandowski wären aber auch gute Innenverteidiger geworden, Messi vielleicht AV, aber da hätte er natürlich körperlich zulegen müssen
d) Die Jugendentdeckung in Deutschland ist sehr gut, so viele Dörfer findet man nicht mehr.
e) So schlecht sind unsere Verteidiger doch nicht. Mit Lahm, Boateng, Hummels, Mertesacker (in seiner derzeitigen Form) haben wir doch Verteidiger, die mindestens in der erweiterten Weltklasse sind. Natürlich drückt auf AV der Schuh, aber welche Nation hat da denn eine wirklich hohe Leistungsdichte? Die Position ist so anpruchsvoll, dass es kaum Spieler gibt, die allen Anforderungen entsprechen. Das Idealbild ist doch ein Berti Vogts gepaart mit Rüdiger Abramczyk. Auf der anderen Seite kann man aber gewise Schwächen "verstecken". Entweder hat man einen sehr defensiven Spieler, der dort wenig Fehler macht oder man braucht einen defensiv mitspielenden ASt.
f) Eine Abwertung sehe ich da nicht, vielleicht ist es manchmal schwerer den AV zu entdecken, denn eigentlich geht es mMn nur um den. IVs haben wir auch in der Breite genügend. Und vielleicht ist es tasächlich so, dass diesen eine Umschulung vom Sechser oder Außenstürmer gut tut, um gewisse Grundlagen zu lernen. ZUdem ist der AV in der Jugend oder in unteren Klassen auch zu unwichtig" für den Spielausgang. Es wird ja häufiger kritisiert, dass es zu früh um Siege, Aufstiege, Titel geht, was zu Lasten der Ausbildung geht.

Dass es nicht stimmt, dass die "besten Fußballer" in den Sturm gestellt werden, sieht man doch auch an der Breite auf der Sechserposition. Diese Position hat doch in den letzten Jahren extrem an Bedeutung gewonnen und da ist Deutschland nicht schlecht aufgestellt.

@Heiko
Ich sehe das ähnlich, dass die Defensive zu schlecht wegkommt. In der Betrachtung gewinnt halt die Offensive die Spiele, die Defensive verliert sie. Ein Verteidiger mit einer Zweikampfqoute von 99,9 % kann trotzdem zum Depp werden, ein Offensiver mit einem gewonnen Zweikampf hingegen zum Matchwinner. Hat ein Defensiver alle Zweikämpfe gewonnen, wird es als " souveränes Spiel" bezeichnet, Ausnahme er hat ein paar spekatuläre Tacklings drin. Ein AV wird auch nur wahrgenommen, wenn er entweder einen Weltstar zum Gegenspieler hat oder Tore vorbereitet, häufig auch nur wenn beides. Macht er nur "die Seite zu" wird ihm vorgeworfen, dass er nichts zur Offensive beiträgt, ohne auch nur ansatzweise zu wissen, welche Vorgaben er vom Trainer bekommt.

Beispiel hierzu ist Jantschke von Gladbach, der mMn nicht für die NM in Betracht kommt, aber weil er offensiv nichts bewirkt, will ihn eine Menge Gladbacher Fans abgeben, obwohl er defensiv gut ist und wohl von Favre auch klare Ansagen bekommt, Defensive vor Offensive. Was da aber häufig in anderen Foren an Sprüchen kommt, ist unter aller Kanone.
 
Zuletzt bearbeitet:

le freaque

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Problematisch ist dann eher die Tendenz in Deutschland, dass man Kreativität bei den Jugendspielern mittlerweile viel zu stark gewichtet. (Früher war das die Athletik)
Da rutschen einige verlässliche und solide Kicker mit großem Talent durch das Raster obwohl die später durchaus alle Anforderungen an Defensivspieler erfüllen würden. Aber das sind eben Zyklen in der Nachwuchsförderung wo "überreagiert" wird und das pendelt sich auch wieder ein.

Sehe ich ganz genauso. Nach der WM 90 und der Wiedervereinigung hat man sich in D 10 Jahre im Glanz dieser gesonnt und sämtliche Veränderungen des Fußballs (nicht nur da) komplett verschlafen, ganz besonders die Rennaissance der Flügelspieler und offensiven Kreativspieler. Man war beim DFB geradezu gezwungen, da extrem umzusteuern und so wurde eben ein paar Jahre in der Ausbildung eigentlich zu viel Wert auf Kreativität und offensive Spielstärke und Fantasie gelegt - was aber damals auch nötig war. Löw, Wormuth etc haben das ja auch schon öffentlich angesprochen und ich glaube, dass man da auch bereits in der Ausbildung etwas umsteuert. Dauert dann halt ein paar Jahre, bis es Früchte trägt.
Es ist gut möglich, dass wir in 4-5 Jahren eine Schwemme an starken Defensivspielern haben.


Letztendlich ist die Frage: Gibt es soviel weniger gute Defensivspieler oder kommen die einfach nur in der Öffentlichkeit viel schlechter weg?
Ich tendiere zur zweiten Variante und das ist kein deutsches Problem. Ich kann etliche Angreifer nennen, die man als Weltklasse einstufen kann. Das wird für die Viererkette schon schwieriger. Da kommt man bei den Außenverteidigern nichtmal auf 10.

Das ist sicher so. In der IV weniger, da stehen auch die Deutschen (natürlich auch andere gut da): Hummels, Boateng, Badstuber sind IV von absolut internationalem Niveau und erst gerade Mitte 20 und mit Ginter/Rüdiger/Tah/Süle kommen auch vielversprechende Jungs nach.
Das sieht bei den AV natürlich ganz anders aus. Weltweit, aber in D ist die Diskrepanz zwischen guten offensiven (da gibt es ein gutes Dutzend) und defensiven Außenspielern (Lahm und das war's eigentlich) schon besonders auffällig. Aber s.o., das ändert sich auch wieder. Angesichts der kleinen Konkurrenz hinten ist es ja schon jetzt für Jugendspieler attraktiv, von Flügelstürmer auf AV umzuschulen - und zwar bereits in der Jugend - wenn absehbar ist, dass sie es offensiv eben wegen der Riesenauswahl an Talenten nicht ganz nach vorne schaffen werden.
 

Zoki55

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Verteidiger werden andauernd unterschätzt, keiner nennt einen Verteidiger als besten Spieler aller Zeiten sondern meist Stürmer und offensive Mittelfeldspieler. Aber ob die mehr Imput an Titeln hatten als ein Verteidiger oder Torwart ist eine andere Frage
 
G

Gelöschtes Mitglied 8476

Guest
das liegt daran, dass weltklasseverteidiger nicht denselben impact haben wie überragende offensivspieler. ein verteidiger -selbst die modernen- reagieren mehr und ordnen sich dem system unter.
ein guter trainer wie favre kann z.b aus einem heer von eher durchschnittlichen verteidigern dennoch eine tolle team defense basteln. ein ausfall eines außenverteidigers oder in teilen auch innenverteidigers ist leichter zu kompensieren als ein offensiver. dass man ständig den hinweis anbringt, dass verteidiger unterschätzt werden, zeigt imho, dass man man verteidiger eher überschätzt, sonst würde man verteidiger kaum als unterschätzt erwähnen, wären sie wirklich unterschätzt wären.
neben gladbach ist doch bayern ein gutes beispiel. das funktionierende defensivsystem kann auch spieler wie van buyten oder rafinha ohne probleme integrieren. es ist zwar ein qualitätsverlust erkennbar, aber nicht so krass, wie wenn z.b ein robben oder ribery fehlen würde. es ist einfach eine generelle krankheit von einigen selbst ernannten fußballexperten, den individualverteidiger als unterschätzt und den offensivspieler als überschätzt anzusehen. sowas macht man aus distinktionsgründen, um sich von den blinden eventfans abzusetzen (man hat den blick für das nicht für jeden sehbare).
viel wichtiger als die individuellen fähigkeiten der defensivspieler ist die taktik des trainers und die defensive disziplin des kollektivs.
wenn man über eine taktisch ausgereifte defensive verfügt, braucht man keine überragenden einzelspieler defensiv. offensiv dagegen kann man selbst mit einem eher unterentwickelten offensivspiel titel gewinnen, solange die qualität der einzelspieler stimmt. mourinho macht ja nichts anderes. eine klasse defensive gepaart mit der hoffnung, dass die einzelkönner eine aktion kreieren können. natürlich hatte er auch überragende defensivspieler, aber die kollektive ausrichtung ist da wichtiger.
münchen 2001 hatte auch keine überragenden einzelspieler in der defense, hat dennoch die cl gewonnen, weil hitzfeld sein team taktisch gut aufstellte ebenso der sieg dortmunds 1997.
defense wins championships, aber nicht die einzelnen defensivspieler, sondern das defensivkollektiv. dafür haben sie zu wenig gesamtpimpact für das gesamte spiel.
die einzelspieler sind qualitativ völlig aureichend, siehe die gegentorzahlen von dortmund und bayern, wo 2 deutsche iv regelmäßig spielen (hummels und boateng) oder beim tabellenführer der pl stamm spielen (mertesacker), vielmehr ist löw kein großer defensivtrainer.
 

heiko2183

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Überzeugt mich überhaupt nicht.

Klar. Bayern kann auch mit Rafinha und van Buyten Spiele gewinnen. Sie können das aber auch wenn Pizzaro und Shaqiri für die anderen Offensivkünstler reinrotiert werden. Was soll mir das sagen? Man kann individuelle Schwächen der Einzelspieler sowohl offensiv als auch defensiv durch ein sehr gutes System auffangen. Gegen andere Topteams sind beide Varianten schwer zu kompensieren.

Umgekehrt ist jeder Spieler aufgeschmissen wenn die Mitspieler bzw die anderen Mannschaftsteile nicht gut genug arbeiten.
Stell Mertesacker in eine Mannschaft mit hoher Abwehrkette ohne dass seine Kollegen genügend Druck auf den ballführenden Spieler machen und der gute Per wird ziemliche Probleme kriegen.
Andererseits wird auch Klose mies spielen wenn er keine Kombinationspartner hat bzw keine Flanken kriegt sondern nur mit langen Bällen für sich selbst Chancen erspielen soll.

Das gilt für jeden Spieler mit jeder Qualität. Auch Thiago Silva und Messi spielen weit unter ihren Möglichkeiten wenn sie nicht entsprechende Hilfe kriegen. Der Unterschied ist nur dass man beim Offensivspieler Messi dann die wenigen gelungenen Einzelaktionen feiert während man beim Defensivspieler (selbst wenn er etliche Angriffe im Alleingang verhindert) die Gegentore analysiert.
 

schlomo23

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Insgesamt ist es wohl so, dass sehr stake Offensivspieler einer Mannschaft mehr nützen würden als sehr gute Defensivspieler. Würde man Braunschweig, bei Beibehaltung des Restkaders, beispielsweise Messi, C. Ronaldo, T. Müller und Özil hinzufügen (Namedropping) würde das mMn positivere Auswirkungen haben als das hinzufügen von T. Silva, Kompany, Alaba und Lahm, sprich Variante 1 würde mehr Siege bringen.

Das Ganze ist natürlich hochhypothetisch und so einfach ist es mMn natürlich auch nicht. Wichtig beim Fussball ist in erster Linie die Balance im Kader und auch allgemein zwischen Offensive und Defensive. Man sieht da ja genug Beispiele mit hervorragend besetzen Offensivabteilungen, die allerdings nicht ganz vorne sind, da man defensiv eben nicht auf dem Niveau aufstellen kann (gerade bei Nationalmannschaften findet man teilweise derartige Verteilungen, Uruguay oder Bosnien, aber in Ansätzen auch Holland wären für mich Beispiele dafür, also eher kleine Länder, die aber über zum Teil hochkarätige Einzelspieler verfügen). Umgekehrt sieht man das mMn eher selten, diese Länder haben ja für ihre Größe zum Teil unglaubliche Erfolge, eben durch ihre (offensiven) Einzelspieler, der ganz große Erfolg ist so aber schwer möglich.

Ich würde deswegen nicht sagen, dass Defensivspieler oder ihr Einfluss auf das Spiel unterschätzt werden, doch aber, dass herausragende Offensivspieler einen größeren positiven Input auf eine Mannschaft ausüben. Nur mit diesen ist es allerdings logischerweise nicht möglich die ganz großen Titel zu gewinnen, dazu muss immer die Balance stimmen.
 

heiko2183

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Und wenn du Hoffenheim statt Braunschweig nimmst?

Wenn man sich schon solche theoretischen Spiele überlegt sollte man auch die Marktwerte berücksichtigen und dann schauen wo die Kohle besser investiert wäre... Bei diesen Zahlen sieht man ja letztendlich wie der Wert der Spieler eingeschätzt wird und ich finde schon dass die Defensivspieler da klar unter Wert verkauft werden.

Wenn ich 100 Millionen zur Verfügung hätte um mir eine Angriffsreihe oder eine Viererkette zu kaufen würde ich die Defensive nehmen.
 

schlomo23

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Und wenn du Hoffenheim statt Braunschweig nimmst?

Wenn man sich schon solche theoretischen Spiele überlegt sollte man auch die Marktwerte berücksichtigen und dann schauen wo die Kohle besser investiert wäre... Bei diesen Zahlen sieht man ja letztendlich wie der Wert der Spieler eingeschätzt wird und ich finde schon dass die Defensivspieler da klar unter Wert verkauft werden.

Wenn ich 100 Millionen zur Verfügung hätte um mir eine Angriffsreihe oder eine Viererkette zu kaufen würde ich die Defensive nehmen.

Dass das Ganze hochhypothetisch ist, schrieb ich ja. Braunschweig, da ich dort keine herausragenden Offensiv- und Defensivspieler sehe (mit sehr vielen Abstrichen Bellarabi). Daher die als Beispiel, bei Hoffenheim sähe das Ganze schon wieder ganz anders aus. Habe mich da jetzt einfach auf Top 10 Offensiv- und Defensivspieler bezogen (bzw. auf eine offensive Dreierreihe + MS und eben eine Viererkette). Zu ernst war das Ganze nicht gemeint, es sollte nur meinen Eindruck von dem Inpact von Offensivspielern verdeutlichen, der insgesamt mMn über dem von Defensivspielern steht. Dass das alles Spielerei und unrealistisch ist habe ich ja deutlich gemacht, genau wie die Tatsache, dass Balance zwischen Offensive und Defensive das erstrebenswerteste und sicherlich erfolgsversprechendste Modell ist. Es gibt er eben Teams die diese Balance nicht gewährleisten können und vor allem wegen mehrerer herausragender Einzelspieler (meist in der Offensive) Erfolg haben. Dies gilt mMn für Mannschaften mit vorwiegend individuell starken Defensivspielern eher nicht. Ist aber alles natürlich nur mein Eindruck.
 

samus1

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münchen 2001 hatte auch keine überragenden einzelspieler in der defense, hat dennoch die cl gewonnen, weil hitzfeld sein team taktisch gut aufstellte ebenso der sieg dortmunds 1997.

Dortmund hatte 1997 keine überragenden Einzelspieler in der Defensive? Sammer als Libero war Europas Fussballer des Jahres, dazu mit Kohler einen der besten deutschen Verteidiger aller Zeiten.
 

Omega

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Und sie hatten Sousa im DMF und mit Reuter einen der sehr guten AV. Nimmt man die Dortmunder Mannschaft von 97, dann war die Defensive an internationalen Maßstäben gesehen, deutlich besser und namhafter besetzt als die Offensive.
 
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