Aaaalso ... dann schreib ich mal was. Ich hol etwas weiter aus ... ich weiß ja nicht, wie nun dein Kenntnis-Stand ist, oder so.
H.263 bzw. MPEG-4 Part 2 bzw. MPEG-4/ASP
Basierend auf H.261 (MPEG, genutzt bei VCDs) und H.262 (MPEG2, genutzt bei SVCDs und DVDs) ist der H.263-Standard ohne große Änderungen in das MPEG4-Format eingebaut worden. Bekannte Encoder, welche Daten in den MPEG4-Standard umwandeln können sind beispielsweise DivX, Xvid, 3ivx und Nero Digital. Am weitesten verbreitet sind dabei, denke ich, Xvid und Divx, welche mehr oder weniger den gleichen Ursprung haben.
Divx ist im kommerziellen Bereich verbreiteter. Viele neuere DVD-Spieler unterstützen das Abspielen von mit Divx kodierten MPEG4-Daten.
Xvid bietet Möglichkeiten, welche die Kompatibilität einschränken. Jedoch kann man den Xvid-Encoder auch so einstellen, dass von ihm erstellte Daten-Ströme von DVD-Spielern abgespielt werden können, die Divx unterstützen.
Aber nunja, es gibt auch DVD-Spieler, die mit keinerlei Xvid-Videodatei Probleme haben.
Die Auswahl zwischen Divx und Xvid ist vielleicht Geschmackssache. Xvid ist ein Open-Source-Projekt, es kann also jeder den Quellcode einsehen und wenn er sich berufen fühlt, kann er auch an dem Projekt mitwerkeln.
Ich für meinen Teil hatte vor einigen Jahren ein paar Boxszenen probekodiert und fand die Qualität bei den Xvid-Daten bei gleicher Bitrate etwas besser. Bezüglich der Einstellungen habe ich mich bei
www.doom9.org und
german.doom9.org
schlau gelesen. Allerdings ist die deutsche Version der Seite nicht gerade auf dem aktuellsten Stand. Der ein oder andere Screenshot des Xvid-Encoders ist schon etwas älter.
H.264 bzw. MPEG-4 Part 10 bzw. MPEG-4/AVC
Von einem "Unterschied" zwischen H.264 und x264 kann man nicht wirklich sprechen. Denn es handelt sich um zwei unterschiedliche Sachen. Das eine ist der Standard zur Videokompression, das andere ist ein Encoder, der Daten gemäß dieses Standards kodiert.
Wie der Name schon andeutet, ist H.264 zwar mit H.263 verwandt, liefert aber eine bessere Kodiereffizienz.
Nachteilig ist, im Vergleich zu MPEG-4/ASP, dass das kodieren der Videos länger dauert und dass das Dekodieren eine höhere Rechenleistung erfordert. Mein alter Desktop-PC ist z.B. in der Lage ein 720p-Video abzuspielen, das mit Xvid kodiert wurde ... bei einem von x264 kodiertem Video bringt er es aber nur zu einer Dia-Show bei gleicher Auflösung.
Ebenso wie Xvid ist auch x264 ein frei erhältlicher Encoder. Und wie seine Vorgänger im H.263-Format hat auch x264 seine Macken, könnte man meinen. Letztlich ist er dennoch einer der verbreitesten Encoder im H.264-Bereich.
Aber es gibt auch andere Möglichkeiten.
Apple hat H.264 in QuickTime ab Version 7 eingebunden.
Von Ateme und der Nero AG entwickelt, bietet auch "Nero Digital" eine H.264-Implementierung.
Von DivX und Xvid gibt es AVC-Varianten, die aber, glaube ich, nicht über das Beta-Stadium hinaus gekommen sind.
WMV9 von Microsoft basiert auf H.264
Bei HDTV, BluRay-Discs und HD-DVDs kann H.264 zum Einsatz kommen.
Ich hatte mir vor einer Weile vorgenommen, ab 2010 auf x264 umzusteigen. Aber ich hab dieses Jahr noch nicht einen Boxkampf konvertiert ... also ist es dazu bislang nicht gekommen.
Ein interessanter Vergleich - wenn auch auf 2005 datiert - findet sich hier:
http://www.doom9.org/index.html?/codecs-final-105-1.htm
Container-Formate
Die Datei-Endung bei Video-Dateien verrät einen selten etwas über den Inhalt. So hat es schon bei manchen zu Verwirrung geführt, warum er ein AVI-Video abspielen kann, bei einem anderen aber nur nen schwarzen Bildschirm bekommt.
Das Container-Format gibt vor, wie mit den in ihm abgelegten Daten umzugehen ist. Bei Videodateien sind zum Beispiel die Datenströme von Video und Ton in einen Container zusammengeführt ("muxen"). Entsprechend werden beim "demuxen" die Datenströme aus dem Container-Format entnommen und zum jeweiligen Dekodierer übertragen.
Dateiendungen wie .avi, .mov, .mkv, .3gp, .divx, .ogm, .flv, .mpg, .mp4, .vob, .ts und so weiter können einen vielleicht ahnen lassen, welcher Art der beinhaltete Datenstrom ist ... aber insbesondere bei AVI und MKV ist es schonmal ratsam hinter die Fassade zu schauen, wenn man sich wundert, warum das Bild schwarz bleibt.
Manch Namensgebung führt da auch schonmal zu Verwirrung. Ich erinnere mich an Zeiten, in denen Leute sich Audio-Daten mit MP4-Dateiendung holten, weil "is ja besser als MP3". Das konnte stimmen, wenn in dem Container ein AAC-Audiostream lag. Aber es konnte auch sein, dass man ne Datei auf der Platte hatte, in der ein MP3-kodierter Audiostream lag, der in einen MP4-Container gepackt wurde ... völlig nutzlos.
AVI hat seinen geschichtlichen Ursprung bei Windows 3.1 und dank seines Alters zwar eine große Verbreitung ... aber auch Nachteile. Andere Container bieten eine bessere Einbindung von mehreren Audiostreams (Mehrkanal-Ton), Untertiteln, Menüs, Kapiteln usw.
Matroska (benannt nach den Matrjoschka-Puppen) ist da recht populär. Diejenigen, die sich die Mühe mit H.264 machen, machen sich häufig ebenso die Mühe mit einem besseren Container als AVI.
Freilich kann man ein Xvid-Video in eine MKV-Datei packen oder ein x264-Video in eine Avi-Datei setzen ... das bleibt einem jeweils überlassen.
Bei Boxvideos ist das relativ wurscht. Hier hat man eh meist nur eine Bild- und einer Ton-Spur.
Bei Filmen verhält sich das vielleicht anders, wenn man eine Aufteilung in Kapiteln, eine Unterstützung mehrerer Sprachen und eine Einblendung von Untertiteln mit Bildern will.
Hauptsache man hat am Ende ein Programm, dass sowohl das Container-Format lesen kann, als auch auf Dekodierer für die Datenströme zurückgreigen kann.
Da das MKV-Format quelloffen ist, erfreut es sich durchaus einer wachsenden Beliebtheit.
Mittlerweile gibt es auch einige Standalone-Abspielgeräte, welche mit MKV-Dateien umgehen können. Mancher BD-Player liest sie beispielsweise ein.
Meine Eltern haben sich bei ihrem Umstieg auf Satelliten-Fernsehen einen Festplatten-Receiver geholt. Jener hat nen USB-Eingang und kann MKV-Dateien mit H.264-Daten lesen. War schon cool sich da ne HBO-720p-Aufnahme auf dem fetten neuen Fernseher anzugucken.
... ich selbst hab ja nichtmal einen.
Ich hoffe etwas geholfen zu haben.