Hier übrigens die Gus Johnson Fotoserie:
Und das ist es, was mich eigentlich an HBO stört: Die HBO Kommentatoren wirken alle so als würden sie sich nicht sonderlich für den jeweiligen Kampf interessieren. So ein Foto würdest du da niemals machen können.
Gefällt mir dein Beispiel. Überleg mal folgendes. Wir Menschen haben einen stammesgeschichtlich älteren Gehirnanteil der als Lizardbrain bezeichnet wird. Es handelt sich dabei um den Hirnstamm mit Amygdala, Hippocampus und all den Regionen die für die Gefühle zuständig sind. Darauf sitzt der Neokortex, der primär die rationale Verarbeitung unserer Welt (Weltsicht) vornimmt.
Nun gibt es die Menschen, die sich von ihren Emotionen steuern lassen und das ist erstmal sehr lebendig anzusehen, bringt aber auch all die Probleme hervor, die Affekthandlungen beschreiben. Die ganze Gruppe von Menschen mit höherer Bildung zeigt oft das umgekehrte Phänomen, da die analytischen Fähigkeiten so stark ausgeprägt sind und die Bewertung der eigenen Handlungen sehr stark im Vordergrund steht, fehlt es oft an der Vernetzung mit den emotionelen Anteilen und diese verkümmern. Denn Bahnung und Hemmung ist wie das Benutzen von Straßen. Werden diese nicht befahren, zerfallen sie oder im Falle der Nervenbahnen, findet kein feuern mehr statt und eine Kommunikation dieser Areale ist verhindert.
Ein Mensch der sich als ganzheitlich erlebt, fühlt, zeigt diese Gefühle und läßt sich trotzdem nicht von diesen kontrollieren. Integration ist das zentrale Element und dazu bedarf es Buwußtheit (nicht zu verwechseln mit Bewußtsein).
Zurück zum Ausgangspunkt. Wenn ein Gus Johnson die Energie frei läßt, die seine Emotionen in ihm erlebbar machen, dann ist ist nur gesund und deshalb gehe ich zumindest dort mit. Er redet über den Kampf, analysiert und lässt sich im Moment dessen, wenn etwas "Originales" passiert entzünden.
Die Showtimecrew am Salido vs Lopez Abend war top of the art und hat analysiert und emotional entzündet. Genau das will ich sehen, das ist "die Mitte".