Heidenheim, ein gallisches Dorf auf der Ostalb?


Anne

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Ich wollte einfach mal den Artikel des Spiegel hier verlinken:
Vor knapp einem Jahr sahen viele im Aufstieg des FCH eher so eine Art skurrilen, schwer erträglichen Betriebsunfall. Wie ist das heute? Der Artikel sieht es jedenfalls deutlich anders.
 
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tennisfun

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@Anne
Schön, aber was soll ich dazu schreiben wenn ich kein SZ Abo habe? Zitiere doch bitte ein paar Stellen aus dem Artikel die für Dich besonders markant sind.
 

Anne

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@Anne
Schön, aber was soll ich dazu schreiben wenn ich kein SZ Abo habe? Zitiere doch bitte ein paar Stellen aus dem Artikel die für Dich besonders markant sind.
Schwierig, da felt dann der Zusammenhang.
Einige der Fragen die im Artikel gestellt werden: Ist HDH der Gegenentwurf zur Abgehobenheit des Spitzenfußballs, das nicht nur Geld Tore schießt.
Das der Trainer auch darauf achtet, wie sich Spieler gegenüber dem Reinigungspersonal verhalten und dass man die Kabine aufgeräumt zu hinterlassen hat.
Zb die Geschichte vom alten Kiosk am Spielfeldrand, der stand da schon immer, da haben alle Verantwortlichen schon in der Landesliga ihre Wurst gegessen, weshalb beim nötigen Ausbau zum 3.Liga Aufstieg der Architekt die Tribüne drumherum bauen musste....
 

Sports Almanac

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Ist HDH der Gegenentwurf zur Abgehobenheit des Spitzenfußballs, das nicht nur Geld Tore schießt.

Ein Gegenentwurf unter dann doch mittlerweile einigen, für "der" sind sie ein bisschen spät dran. Solche Cinderella Stories hat man doch mittlerweile gefühlt jede zweite Saison. Was natürlich die Leistung der Heidenheimer nicht schmälern sollte, aber ein Alleinstellungsmerkmal sehe ich jetzt auch nicht.
 

HamburgBuam

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Heidenheim Verkörpert das Leistungsprinzip und bringt frisches Blut in die Liga. Eine erfrischende Abwechslung zu einigen langweilig gewordenen Dauerteilnehmern.
 

Deontay

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Heidenheim Verkörpert das Leistungsprinzip und bringt frisches Blut in die Liga. Eine erfrischende Abwechslung zu einigen langweilig gewordenen Dauerteilnehmern.

Obwohl es an neuen Gesichtern in der Bundesliga grundsätzlich nicht mangelt. Zahlreiche etablierte Mannschaften befinden sich in der zweiten Liga, dafür sind kleinere Mannschaften immer wieder aufgestiegen. Ein kleiner Überblick:

2023/24: Heidenheim und Darmstadt | Darmstadt war vor einigen Jahren schon in der ersten Liga, kamen jedoch teilweise aus der vierten Liga zuvor. Davor waren sie zuletzt in den 80ern kurz mal drin, entsprechend ein frisches Gesicht durchaus.

2022/23: Werder und Schalke | Klassische Bundesligsten, wovon sich Schalke aber nicht halten konnte.

2021/22: Bochum und Fürth | Bochum war ein festes Gesicht der Bundesliga, dann erfolgten 12 Jahre Abstinenz. Fürth gelang zum zweiten Mal der Aufstieg in Liga 1, doch direkt danach ging es wieder runter.

2020/21: Stuttgart und Bielefeld | Stuttgart ist natürlich ein Gesicht der Bundesliga, Bielefeld konnte ebenfalls nach 12 Jahren mal wieder aufsteigen. Inzwischen finden sie sich in Liga 3 wider, das wird entsprechend nicht so schnell sich erneut einstellen.

2019/2020: Köln, Union und Paderborn: Köln ist etabliert, Union ein neues Gesicht gewesen und Paderborn stand eigentlich schon in Liga 4, hat sich dann aber noch in Liga 1 hochgekämpft, wodurch sie zum zweiten Mal im Oberhaus gewesen sind. Rückblickend natürlich auch kein unverbrauchtes Gesicht.

Ich könnte das nun so fortführen, es werden immer neue Mannschaften ihre Zeiten in Liga 1 haben. In der kommenden Saison könnten nun Pauli und Kiel aufsteigen. Das sind auch Gesichter, die man entweder noch nicht sah - oder schon länger nicht mehr. Von daher: Bei den Aufsteigern ist enorm viel Abwechslung geboten, da bedarf nicht zwingend Heidenheim für - aber sie bestätigen derweil die These.
 

robbie_fowler

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Die krass sympathischen Heidenheimer „Fans“ haben anscheinend Buttersäure über Nacht im RB Block verteilt, jetzt stinkts im ganzen Stadion

Eine echte Bereicherung
 

tennisfun

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Ich wollte einfach mal den Artikel des Spiegel hier verlinken:
Vor knapp einem Jahr sahen viele im Aufstieg des FCH eher so eine Art skurrilen, schwer erträglichen Betriebsunfall. Wie ist das heute? Der Artikel sieht es jedenfalls deutlich anders.
Hab mir den Artikel durchgelesen, vieles kannte ich nicht. Hab selbst ein paar Jahre in BaWü gelebt. Die "Albra" ist eine Sprache die keiner von Außen versteht. Das andere schwäbisch hab ich irgendwie verstanden. Aber die Leute von der Alb nicht, auf die Sprache bezogen.
Zum Artikel:
Erst kam diese Kiosk/ Bratwurststand Story um die das Stadion herum gebaut wurde. Da dachte ich oh man... Ab Frank Schmidt und Holger Sanwald wurde es dann interessant. Die beiden sind das Erfolgs- Duo des FCH. Wegen diesen 2 Personen ist der FCH ein ganz besonderer Aufsteiger, nicht vergleichbar. 50.000 Einwohnerstadt, raues Klima, eklig. Zum Stadion muss man erstmal 100 Treppen hoch laufen, das höchste in Deutschland liegende Stadion über 500 Meter über dem Meeresspiegel.
Frank Schmidt sagt die Saison hat viel Energie gekostet, mehr als jede andere Saison. Erinnere mich da an Bernd Hollerbach mit den Würzburger Kickers von Liga 4 bis in Liga 2 in 3 Jahren. Bei ihm war der Ofen danach aus.
Wie man die Spieler zum FCH bekommt? Eigentlich eine Art Ausbildung zum abgehärteten Profifußballer. Beste aktuell ein gutes Beispiel. Der wird gehen denke ich. Der FCH eine Durchgangsstation, bei anderen Klubs verdienen die Fußballer das Doppelte bis Dreifache.
Bin gespannt wie lange sich Frank Schmidt und Holger Sanwald ganz oben halten können mit dem FCH. Vielleicht geht es in X Jahren mal ohne diese zwei in Liga 2 weiter, aber ob Liga 3 oder 2 ich denke für den Standort Heidenheim sind beide Möglichkeiten o.k. In Würzburg sind die Möglichkeiten Liga 4 und Liga 3. Wenn der FCH nicht durchdreht ( Magath/ Union) im Erfolg und die Bundesliga das Maximum/ der Bonus ist dann passt das.
Eine aussergewöhnliche Erfolgsgeschichte ist der FCH die an wenigen Personen hängt. Das muss den FCH Fans bewusst sein.
Nicht allen Jungprofis schmecken die Charakterzüge die ihnen der FCH mitgeben will. Es ist auf alle Fälle eine gute Ausbildung in einem abgehobenen Business.
Laut Artikel: Demut auch gegenüber der Putzfrau und bspw. Berufen in der Pflege Krankenschwester/ Krankenpflege. Frank Schmidt erzählt immer wieder welch aussergewöhnlicher Beruf der Profifußball ist. Die Gästekabine wird immer sauber und aufgeräumt hinterlassen.
 

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Stiebonaut

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Hab mir den Artikel durchgelesen, vieles kannte ich nicht. Hab selbst ein paar Jahre in BaWü gelebt. Die "Albra" ist eine Sprache die keiner von Außen versteht. Das andere schwäbisch hab ich irgendwie verstanden. Aber die Leute von der Alb nicht, auf die Sprache bezogen.
Zum Artikel:
Erst kam diese Kiosk/ Bratwurststand Story um die das Stadion herum gebaut wurde. Da dachte ich oh man... Ab Frank Schmidt und Holger Sanwald wurde es dann interessant. Die beiden sind das Erfolgs- Duo des FCH. Wegen diesen 2 Personen ist der FCH ein ganz besonderer Aufsteiger, nicht vergleichbar. 50.000 Einwohnerstadt, raues Klima, eklig. Zum Stadion muss man erstmal 100 Treppen hoch laufen, das höchste in Deutschland liegende Stadion über 500 Meter über dem Meeresspiegel.
Frank Schmidt sagt die Saison hat viel Energie gekostet, mehr als jede andere Saison. Erinnere mich da an Bernd Hollerbach mit den Würzburger Kickers von Liga 4 bis in Liga 2 in 3 Jahren. Bei ihm war der Ofen danach aus.
Wie man die Spieler zum FCH bekommt? Eigentlich eine Art Ausbildung zum abgehärteten Profifußballer. Beste aktuell ein gutes Beispiel. Der wird gehen denke ich. Der FCH eine Durchgangsstation, bei anderen Klubs verdienen die Fußballer das Doppelte bis Dreifache.
Bin gespannt wie lange sich Frank Schmidt und Holger Sanwald ganz oben halten können mit dem FCH. Vielleicht geht es in X Jahren mal ohne diese zwei in Liga 2 weiter, aber ob Liga 3 oder 2 ich denke für den Standort Heidenheim sind beide Möglichkeiten o.k. In Würzburg sind die Möglichkeiten Liga 4 und Liga 3. Wenn der FCH nicht durchdreht ( Magath/ Union) im Erfolg und die Bundesliga das Maximum/ der Bonus ist dann passt das.
Eine aussergewöhnliche Erfolgsgeschichte ist der FCH die an wenigen Personen hängt. Das muss den FCH Fans bewusst sein.
Nicht allen Jungprofis schmecken die Charakterzüge die ihnen der FCH mitgeben will. Es ist auf alle Fälle eine gute Ausbildung in einem abgehobenen Business.
Laut Artikel: Demut auch gegenüber der Putzfrau und bspw. Berufen in der Pflege Krankenschwester/ Krankenpflege. Frank Schmidt erzählt immer wieder welch aussergewöhnlicher Beruf der Profifußball ist. Die Gästekabine wird immer sauber und aufgeräumt hinterlassen.

Bin selbst aus dem schwäbischen Raum und habe Heidenheim eigentlich immer verfolgt seit dem Aufstieg in die zweite Liga und intensiver seit der Relegation gg Bremen 2020.

Was die wirtschaftliche Kraft an geht hat man sicherlich den Vorteil, dass zwei Weltkonzerne in Voith und Hartmann aus HDH sich zum Verein bekennen und sich dort als Sponsor engagieren.

Also HDH ist weit davon entfernt deswegen als Werksclub deklariert zu werden, aber diese beiden Firmen haben schon immer den FC Heidenheim gesponsert, selbst schon zu Drittligazeiten.
Dazu hat man über die letzten Jahre sehr intensiv einen sehr großen Pool von ca. 500 Mittelständischen Unternehmen aus der Region als Sponsoren gewinnen können.

Der Businessbereich im Stadion fasst 2.500 Plätze und ist größer als beispielsweise im neuen Stadion vom SC Freiburg.

Diese kontinuierliche Entwicklung hat dafür gesorgt, dass man selbst gegen Ende der Zweitligazeit vor dem Aufstieg bereits einen Etat hatte, der zu den Top6/Top8 der Liga gehörte.
Natürlich wird es nun spannend werden, wie sich das ganze weiter entwickeln kann und ob einzelne Sponsoren auch ihr Engagement noch verstärken können oder ob man als Verein für die weitere wirtschaftliche Etablierung in der Bundesliga über den Tellerrand hinausschauen muss.

Spannend wird es auch inwieweit man die bisherige Transferpolitik, hungrige & entwicklungsfähige Spieler aus unteren Ligen, aufrechterhalten kann, oder ob man auch hier sein Raster zwangsläufig erweitern muss.
Frank Schmidt hat ja mal gesagt, Spieler müssen der deutschen Sprache mächtig sein, wenn Sie unter ihm trainieren, deswegen glaube ich jetzt nicht, dass der Verein jetzt Spieler aus dem nichtdeutschsprachigen Ausland verpflichten wird.

Also ich glaube, dass die Grundvoraussetzungen für eine Etablierung des FC HDH in der Bundesliga durchaus gegeben sind, und glaube auch, dass der Verein in den nächsten Jahren eine Entwicklung wie Augsburg oder Mainz hinlegen kann.
 

tennisfun

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@Stiebonaut
Du beschreibst die wirtschaftlichen Voraussetzungen, ich hab eher die sportlichen Aspekte mit Schmidt und Sanwald beschrieben. Beides ist notwendig um von der 5.Liga in die Bundesliga aufzusteigen. Es braucht die Konstanz und Treue dieser beiden Dinge, auch der wirtschaftlichen Partner. Aus dieser Substanz und Stärke kann der FCH nun weitere Unterstützer bewerben. Hat man diese wirtschaftlich konstante Kraft im Hintergrund, dann ist es zumindest einfacher irgendwann mal Nachfolger für das Duo Schmidt Sanwald zu bekommen. Wichtig ist das der Verein das Zepter in der Hand hat bei allen sportlichen Entscheidungen.

In Würzburg war das mit der Verpflichtung von Magath von Januar 2020- Mai 2021 nicht mehr der Fall. Flyeralarm Fischer wollte Magath und hat ihm alle Vollmachten gegeben, er hat es geschafft in 1,5 Jahren den Verein auf links zu drehen und lächerlich zu machen. Und am Ende hat auch Flyeralarm keine Lust mehr gehabt Geld in Profifußball zu stecken. Es kann schnell gehen. Magath hat die bis dahin sportlich gut arbeitenden Trainer Schiele und Geschäftsführer/ Sportdirektor Daniel Sauer rausgeworfen bzw. kaltgestellt, so daß sie freiwillig gingen. Sauer war davor im Handball tätig und als Magath kam hieß es "wir brauchen keine Handballer." Würzburg sollte ein warnendes Beispiel sein für viele.

Jahrelange Partnerschaften/ Sponsoren aufbauen und weiter ausbauen, ist besser wie wenn ein Sponsor in die sportlichen Dinge eingreift. Aber diese Gefahr sehe ich beim FCH derzeit nicht. Da ist schon gutes Geld da, trotzdem ist man damit in der Liga weit hinten. Davon sollte man sich nicht unterkriegen lassen und kurzfristige Partnerschaften abschließen, die einem sportlich das Genick brechen.
 

sonic00

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Teahupoo
Ja man hat natürlich überall "Fans" die im besten Falle nicht ganz knusper sind. Das man mit der Aktion vor allem den eigenen Fans das Spiel versaut hat (denn laut Schmidt stank das ganze Stadion), dafür hat es dann nicht gereicht.
Sich über die wenigen Auswärtsfahrer bei RB auf der eigenen Homepage lustig zu machen und das dann als Satire zu titulieren.
Schade für HDH, dass der Auswärtsblock dann doch ausverkauft war und deutlich mehr Leipziger den weg auf die Alb gefunden haben, als umgekehrt.
Ich finde die Arbeit die Schmidt und Kollegen da leisten sensationell, aber vom finanziellen Umfeld her, hat der Verein deutlich bessere Vorrausetzungen als so mancher Dino der Bundesliga. Die Region ist schon lange nicht mehr das "Armenhaus" der Liga.
Übrigens genau wie in Freiburg, aber egal das würde jetzt zu weit führen.
 

Anne

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Das hängt damit zusammen, dass das was zb in Stuttgart gesprochen wird kein echtes Schwäbisch ist. Wird hier als "Honoratioren-Schwäbisch" bezeichnet, eben der Versuch von Schwaben Hochdeutsch zu sprechen. Das echte Schwäbisch hat eine abweichende Grammatik und teils auch einen anderen Wortschatz, der aber regional unterschiedlich sein kann. Während der Stuttgarter "Kardoffl" mit weichem d spricht, können es andernorts Erdäpfl, Äbira oder Grombira sein. Heidenheim ist bei Alteingesessenen "Hoirna".
 

tennisfun

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Ja ja, ;) jedes Volk ist was besonderes und hat seinen Stolz, egal ob im Schwäbischen, Fränkischen etc. nur wo ich herkomme da wird richtig geschwätzt.
 
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