Historie des Weltcupreglement


betzesachse

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Da ich in Wikipedia viel zu historischen Wettbewerben schreibe, also nicht die Zahlenwüsten, sondern versuche, etwas Fleisch an die Ergebnisse zu geben, ist ein Verständnis der Weltcupregeln von Vorteil. Leider findet man von früheren Zeiten wenig dazu in digitalisierten Zeitungen. Falls da jemand Ahnung von hat, ich wäre über jeden Beitrag froh.

Gestartet ist man wohl nach dem Motto, jeder der gemeldet wird, darf auch springen. Allerdings muss es damals schon Mannschaftsstärkenregulierungen gegeben haben. Das artete Ende der 1980er soweit aus, das es Starterfelder mit weit über 100 Springern gab. Höhepunkt war dann wohl der Zirkus um Eddie in Calgary, der bei der FIS zum wohl zum Umdenken führte. Bis dahin sprang das gesamte Starterfeld 2 volle Durchgänge. Ab 88/89 gab es Qualirichtlinien für eine Teilnahme am Weltcup, zudem starteten nur noch die besten 50 im zweiten Durchgang. Ab 89/90 oder 90/91 dann ein Qualisprung nur nach Weite, die besten 60 startetetn, integriert dabei die 15 Besten des Weltcups. Im Finaldurchgang nur noch 35 Springer. Wie ging es dann weiter?
 

Benjamin

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Dass im zweiten Durchgang nur noch 50 Springer an den Start gehen durften, muss bereits vor der Eddie-the-Eagle-Zeit gewesen sein. Als Beispiel führe ich mal das Ergebnis von Innsbruck 1987 an:


An dem Punktesprung zwischen Olav Hansson auf Platz 50 und Jan Kowal auf Platz 51 sieht man, dass Hansson zweimal gesprungen sein muss und Kowal nur einmal. Wann genau diese Reduktion eigeführt wurde, weiß ich aber nicht. Das müsste sich zumindest mithilfe dieser Punktzahlen herausfinden lassen.
 

betzesachse

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Stimmt, da muß ich mich korrigieren. Auf Adams Seite, die ich derzeit als Goldstandard ansehe, ist das für O´dorf 1979 schon vermerkt, also ab der ersten Saison.
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Ich habe mir jetzt mal ein wenig die Ergebnislisten aus den Neunzigern angesehen; daraus würde ich folgende Rückschlüsse ziehen:
  • In der Saison 1989/90 starteten auf jeden Fall noch mehr als 60 Springer im Wettkampf; im zweiten Durchgang wurde die Zahl der Springer auf 50 reduziert.
  • Ab der Saison 1990/91 starteten nur noch 60 Springer im Wettkampf; im Finale durften noch 35 Springer an den Start gehen.
  • Ab der Saison 1993/94 scheint die Zahl der Wettkampfteilnehmer auf 50 reduziert worden sein; im Finale durften aber nach wie vor 35 Springer an den Start gehen.
  • Ab der Saison 1996/97 wurde schließlich auch die Zahl der Finalteilnehmer auf 30 reduziert.
In den Ergebnislisten findet man allerdings gar nicht so selten auch mal 51 oder 52 Teilnehmer; ich vermute aber, dass es auch damals schon eine Sturzregel gegeben hat - oder dass mehrere Springer mit gleicher Weite sich in der Qualifikation den 50. Platz teilten (gerade, wenn nur die Weite gezählt hat, dürfte das häufiger vorkommen sein als unter Berücksichtigung von Haltungsnoten)

Bei den Listen auf der polnischen Datenbank-Seite tauchen bei der Tournee 1995/96 in der Qualifikation nur Weiten, aber keine Punkte auf. Ab der Tournee 1996/97 werden in der Qualifikation auch Punkte notiert - und zwar durchaus auch unterschiedliche Punktzahlen bei Springern mit gleicher Weite. Das legt den Schluss nahe, dass die Haltungsnoten in der Qualifikation in der Saison 1996/97 eingeführt worden sind.
 

betzesachse

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Ja Adams Seite st natürlich der erste Anhaltspunkt. Ich suche das halt noch gern belegt durch die offiziellen Vereinbarungen, die durch die FIS getroffen wurden.

In der Saison 1989/90 starteten auf jeden Fall noch mehr als 60 Springer im Wettkampf; im zweiten Durchgang wurde die Zahl der Springer auf 50 reduziert.

Es sollte eher heißen "bis". Ob die Teilnahme bis dahin völlig offen war oder es da schon Regularien gab, entzieht sich bisher meiner Kenntnis.


Ab der Saison 1990/91 starteten nur noch 60 Springer im Wettkampf; im Finale durften noch 35 Springer an den Start gehen.

+ Einführung eines Qualisprungs, wo nur die Weite gewertet wurde. Gleiche Weite=Wettkampfteilnahme, so kam es auch zu Starterfeldern mit über 60 Springern, außerdem wurden die 15 Weltcupbesten berücksichtigt, die sich auch denn qualifizierten, wenn sie weitenmäßig draußen lagen, ähnlich wie Lucky Loser
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Ein paar etwas ältere Weltcup-Reglemente habe ich noch auf der Festplatte, die habe ich im Laufe der Jahre bei der FIS heruntergeladen. Zur Verfügung stellen sie dort ja meist nur das aktuelle Reglement.

In die 90er-Jahre reichen sie leider nicht zurück, mein Ältestes ist aus der Saison 2006/07 2005/06. Vielleicht kannst du damit aber trotzdem etwas anfangen:
 

Anhänge

  • wcrglj-0607-d.pdf
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  • wcrglj-0708-d.pdf
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  • wcrglj-0809-d.pdf
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  • wcrglj-1011-d1.pdf
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  • weltcupregl.pdf
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Sandero

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Etwas aus der Historie: Ab der Saison 1989/1990 wurden Nationenquoten eingeführt die an Hand der Nationenwertungen der beiden vorangegangen Saisons ermittelt wurden. 1.-4. Platz 6 Startplätze / 5.-8. Platz 5 Startplätze / 9.-15. Platz 4 Startplätze / ab Platz 16 2 Startplätze / alle anderen 2 Startplätze sofern im Europacup gepunktet wurde. Nationale Gruppe 10 Startplätze sofern die Gesamtzahl von 90 Startern nicht überschritten wird. Das bedeutete damals: 6 Starter NOR, FIN, AUT, TCH / 5 Starter BRD, DDR, JUG, SWE / 4 Starter SUI, ITA, USA, POL, JPN, CAN, SOV / 2 Starter FRA, BUL ( es waren 17 Nationen in der Wertung) hinzu kam Spanien erst nur mit Bernat Sola , im Saisonverlauf punktete noch Jesus Lobo im EC. Damit konnte es nur eine Gesamtzahl von 78 Springern über die Nationenquote geben und jede gastgebende Nation konnte ihre nationale Gruppe von 10 Springern zusätzlich starten lassen. ( Das Limit 90 wurde nicht erreicht) Mit diesen Regeln kam auch das Aus für Eddie the Eagle oder Gerrit Konijnenberg aus Holland, auch die Ungarn wurden nicht mehr gesehen. Übrigens alle im 1. Durchgang, beste 50 im 2. Durchgang!

In der nächsten Saison also 1990/1991 wurde dann die Quali eingeführt. Toni Innauer wollte zur damaligen Zeit die Haltungsnoten komplett abschaffen, es gab einen Kompromiss: im Qualifikationswettkampf zählte nur die Weite um in den 1. Durchgang zu kommen ( Ausnahme die aktuell besten 15 der Weltcupwertung die waren automatisch qualifiziert) . 1 Durchgang 60 Starter , beste 35 im 2. Durchgang!

soviel erstmal aus der Historie;)
 

betzesachse

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So ganz gehe ich bei 89/90 nicht mit, das erklärt auch das Ausbleiben der Ungarn. Ich hab das in WP auch schon niedergeschrieben. Es gab klare Richtlinien, welche Kriterien Springer erfüllt haben mussten, um überhaupt am WC teilnehmen zu dürfen. Die Quotenregelung diente wohl eher dazu, starke Nationen etwas einzubremsen und die Starterfelder grundsätzlich zu minimieren. Ich lese derzeit Innauers Am Puls des Erfolges. Angeblich gingen die Änderungen 90/91 auf ihn zurück, als er im Frühjahr 90 am Holmenkollen alle Auswahltrainer hinter sich brachte.
 

Sandero

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So ganz gehe ich bei 89/90 nicht mit, das erklärt auch das Ausbleiben der Ungarn. Ich hab das in WP auch schon niedergeschrieben. Es gab klare Richtlinien, welche Kriterien Springer erfüllt haben mussten, um überhaupt am WC teilnehmen zu dürfen. Die Quotenregelung diente wohl eher dazu, starke Nationen etwas einzubremsen und die Starterfelder grundsätzlich zu minimieren. Ich lese derzeit Innauers Am Puls des Erfolges. Angeblich gingen die Änderungen 90/91 auf ihn zurück, als er im Frühjahr 90 am Holmenkollen alle Auswahltrainer hinter sich brachte.
ab 89/90 brauchte man mind. 1 Europacup-Punkt, ähnlich wie heutzutage wo man 1 Continentalcup-Punkt benötigt um im Weltcup zu starten. 1988/89 konnte Eddie auch noch starten weil er keinen EC-Punkt brauchte.
 

betzesachse

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Ich zitiere mich mal aus WP selbst

Nachdem das Sprungkomitee der FIS bereits in der Vorsaison Qualifikationskriterien für den Skisprung-Weltcup einführen wollte, war es nun soweit. Da die Tourneewettbewerbe gleichzeitig auch als Weltcupspringen zählten, galten nun folgende Bedingungen für die Teilnahme an der Vierschanzentournee, von denen mindestens eine erfüllt sein musste:

  • Erringen von Weltcuppunkten in den Jahren 1987 und 1988
  • eine Platzierung in der ersten Hälfte des Teilnehmerfeldes bei den letzten Junioren-Weltmeisterschaften
  • eine Platzierung in der ersten Hälfte des Teilnehmerfeldes bei einem Europapokalspringen
  • eine Platzierung im ersten Drittel des Teilnehmerfeldes bei einem Internationalen Sprungwettbewerb, an dem Springer aus mindestens Fünf Nationen teilgenommen
Es ist natürlich fraglich, ob Punkt 2 oder 4 überhaupt relevant wurden, aber das waren damals die Zulassungsbestimmungen. Sola profitierte von 2 WC-Punkten, die er im Januar 87 in Sapporo machte, so mein Kenntnisstand
 

sj44

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Nach etwas: Am Anfang, als nicht mehr alle am 2. Durchgang teilnehmen konnten (also nur 50 Springer) wurde im 2. Durchgang nicht in der gestürzten Reihenfolge des Ergebnisses des 1. Durchgangs gesprungen, sondern wieder nach der Startliste des 1. Durchgangs, die dann halt ein paar Lücken aufwies. Eigentlich so wie heute, wenn der 1. DG gleich nach der Quali stattfindet.
 

Sandero

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Ich zitiere mich mal aus WP selbst

Nachdem das Sprungkomitee der FIS bereits in der Vorsaison Qualifikationskriterien für den Skisprung-Weltcup einführen wollte, war es nun soweit. Da die Tourneewettbewerbe gleichzeitig auch als Weltcupspringen zählten, galten nun folgende Bedingungen für die Teilnahme an der Vierschanzentournee, von denen mindestens eine erfüllt sein musste:

  • Erringen von Weltcuppunkten in den Jahren 1987 und 1988
  • eine Platzierung in der ersten Hälfte des Teilnehmerfeldes bei den letzten Junioren-Weltmeisterschaften
  • eine Platzierung in der ersten Hälfte des Teilnehmerfeldes bei einem Europapokalspringen
  • eine Platzierung im ersten Drittel des Teilnehmerfeldes bei einem Internationalen Sprungwettbewerb, an dem Springer aus mindestens Fünf Nationen teilgenommen
Es ist natürlich fraglich, ob Punkt 2 oder 4 überhaupt relevant wurden, aber das waren damals die Zulassungsbestimmungen. Sola profitierte von 2 WC-Punkten, die er im Januar 87 in Sapporo machte, so mein Kenntnisstand
Okay dann lassen wir es so stehen, auf jedenfall kam noch Jesus Lobo zum Saisonfinale in Planica als 2. Spanier zum Einsatz (er Punktete im EC in La Molina) ansonsten habe ich es auf Wiki mal gelesen sieht ja gut aus(y)
 

betzesachse

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Danke, ich bewege mich nun auf die Saison 91/92 zu die Saison. Es fing damit an, das die Frösche nur noch maximal einen halben Punkt Abzug pro Haltungsnote bekamen, nächste Reglementänderung. So waren Haltungsnoten bis 19,5 möglich. Ein Toni Nieminen ging durch die Decke, dahinter eine Armada der Austriaadler Diese hatten in der Nationenwertung im Weltcup über doppelt soviele Punkte wie die zweitplatzierten Finnen. Tuschs Rudi hielt erstmal am Parallelstil fest, zudem waren Thoma und Weißflog lange verletzt. Das Ergebnis war katastrophal, es gab einen Podestplatzierung im ganzen Weltcup. Ich glaub, so schlecht waren wir seitdem nie wieder. Sachdienliche Hinweise zu damaligen Klassik-Springern sind gern gesehen, ich halte die Unterscheidung für wesentlich, um damalige Weltcup-Ergebnisse zu verstehen.
 

Sandero

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Danke, ich bewege mich nun auf die Saison 91/92 zu die Saison. Es fing damit an, das die Frösche nur noch maximal einen halben Punkt Abzug pro Haltungsnote bekamen, nächste Reglementänderung. So waren Haltungsnoten bis 19,5 möglich. Ein Toni Nieminen ging durch die Decke, dahinter eine Armada der Austriaadler Diese hatten in der Nationenwertung im Weltcup über doppelt soviele Punkte wie die zweitplatzierten Finnen. Tuschs Rudi hielt erstmal am Parallelstil fest, zudem waren Thoma und Weißflog lange verletzt. Das Ergebnis war katastrophal, es gab einen Podestplatzierung im ganzen Weltcup. Ich glaub, so schlecht waren wir seitdem nie wieder. Sachdienliche Hinweise zu damaligen Klassik-Springern sind gern gesehen, ich halte die Unterscheidung für wesentlich, um damalige Weltcup-Ergebnisse zu verstehen.
Von den Top 15 waren: Petek, Jez, Nikkola, Sakala, Martinsson, Berg, Haim, Thoma und Hunger im Parallel-Stil unterwegs.
 

betzesachse

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Angeblich, wenn ich das in anderssprachigen WP-Versionen so rauslese, gab es erst aber der Saison 94/95 eine verändertes Punktesystem mit 100 Punkten für einen Weltcupsieg. Allerdings gewann Bredesen schon 93/94 den Weltcup mit 1203 Punkten. Ich finde keinen Zeitpunkt, wo diese Änderung beschlossen wurde. Hat da jemand ne Ahnung?
 

sj44

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Sachdienliche Hinweise zu damaligen Klassik-Springern sind gern gesehen, ich halte die Unterscheidung für wesentlich, um damalige Weltcup-Ergebnisse zu verstehen.
Hier der Gesamt-WC-Stand von 1991/92

1. Finnland Toni Nieminen (V)269
2. Österreich Werner Rathmayr (V)229
3. Österreich Andreas Felder (Anfang Klassik - ab VST V)218
4. Österreich Ernst Vettori (V)205
5. Schweiz Stephan Zünd (V)147
6. Schweden Mikael Martinsson (Klassik)132
7. Tschechoslowakei František Jež (Klassik)127
8. Österreich Andreas Goldberger (V)123
9. Japan Noriaki Kasai (beides - während der Saison umgestellt)115
10. Österreich Martin Höllwarth (V)112
11. Österreich Heinz Kuttin (Anfang Klassik - ab VST V)92
12. Finnland Ari-Pekka Nikkola (Klassik)81
13. Slowenien Franci Petek (Klassik)72
14. Tschechoslowakei Jaroslav Sakala (Klassik)67
15. Tschechoslowakei Jiří Parma (beides - während der Saison umgestellt)66

Noch ein Wort zu den Österreichern: Dort hat alles im Laufe der Saison eine gewisse Eigendynamik bekommen.
Im Sommer 91 wollte Innauer alle zum V-Stil bekehren. Von den damaligen Top-Springern Felder, Vettori, Horngacher, Kuttin und Haim stellte nach dem legendären "Geheimtrainung" in Val di Fiemme aber nur Vettori um. Allerdings hatten die Österreicher schon eine Armada an jungen Springern, die den V-Stil sprangen (z. B. Höllwarth, Rathmayr und Goldberger). Goldberger sprang auf alle Fälle schon länger den V-Stil. Ob die anderen beiden erst im Sommer 91 oder früher umgestellt haben, weiß ich nicht mehr. Auf alle Fälle hatte Innauer schon davor bei den Jungen auf den V-Stil gesetzt.

Diese vorher angesprochene Eigendynamik wurde schon auf der ersten Weltcup-Station in Thunder-Bay erzeugt. Hier sahen Felder (regierender Gesamtweltcup-Sieger) und Kuttin (regierender Weltmeister), wohin die Reise geht. Erstens war da dieser damals völlig unbekannte Finne Nieminen, der die Konkurrenz schon im ersten Springen richtiggehend betonierte. Das zweite Springen gewann Vettori, der somit der erste Springer überhaupt war, der in beiden Stilvarianten gewonnen hat. Und noch wichtiger: Zweiter wurde der Amerikaner Jim Holland (nicht zu verwechseln mit Mike Holland), der auch schon den V-Stil verwendete. Und der ist noch nie mit guten Ergebnissen aufgefallen.

Jedenfalls haben sich dann Felder und auch Kuttin nach Planica begeben, um endgültig umzulernen. Schließlich waren da neben Vettori auch noch Rathmayr, Höllwarth und Goldberger, die sich anschickten, in Hinblick auf Olympia Felder und Kuttin den Rang abzulaufen.
Felder gewann dann im neuen Stil in Garmisch. Damit war der klassische Stil endgültig tot. Schließlich war Felder von den Spitzenleuten der Älteste und somit gab es für niemanden mehr die Ausrede, dass er zu alt für die Umstellung sei.

BTW: So hat Felder (wahrscheinlich) den ersten Grand-Slam verhindert. Nieminen gewann die restlichen drei Springen bei der VST und hatte in Garmisch nur 0,5 Punkte Rückstand.
 
Zuletzt bearbeitet:

Martin_D

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Ich bin auf Wikipedia die Listen zu dieser Zeit durchgegangen. Kann es sein, dass Ralph Gebstedt der letzte Springer ist, der einen Weltcupwettbewerb im Parallelstiel gewonnen hat ?
 

sj44

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Ich bin auf Wikipedia die Listen zu dieser Zeit durchgegangen. Kann es sein, dass Ralph Gebstedt der letzte Springer ist, der einen Weltcupwettbewerb im Parallelstiel gewonnen hat ?
Ja, weil ab 1991/92 haben definitiv nur mehr V-Stil-Springer gewonnen. In der Saison 1990/91 war noch die Anzahl der V-Springer, die halbwegs auf einem hohen Niveau waren, überschaubar. Bezogen auf die WC-Gesamtwertung (Top 30) waren dies:
Zünd (2.)
Kiesewetter (10.)
Duffner (17.)
Freiholz (27.)
 

pietreeek

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Hier der Gesamt-WC-Stand von 1991/92

1. Finnland Toni Nieminen (V)269
2. Österreich Werner Rathmayr (V)229
3. Österreich Andreas Felder (Anfang Klassik - ab VST V)218
4. Österreich Ernst Vettori (V)205
5. Schweiz Stephan Zünd (V)147
6. Schweden Mikael Martinsson (Klassik)132
7. Tschechoslowakei František Jež (Klassik)127
8. Österreich Andreas Goldberger (V)123
9. Japan Noriaki Kasai (beides - während der Saison umgestellt)115
10. Österreich Martin Höllwarth (V)112
11. Österreich Heinz Kuttin (Anfang Klassik - ab VST V)92
12. Finnland Ari-Pekka Nikkola (Klassik)81
13. Slowenien Franci Petek (Klassik)72
14. Tschechoslowakei Jaroslav Sakala (Klassik)67
15. Tschechoslowakei Jiří Parma (beides - während der Saison umgestellt)66

Noch ein Wort zu den Österreichern: Dort hat alles im Laufe der Saison eine gewisse Eigendynamik bekommen.
Im Sommer 91 wollte Innauer alle zum V-Stil bekehren. Von den damaligen Top-Springern Felder, Vettori, Horngacher, Kuttin und Haim stellte nach dem legendären "Geheimtrainung" in Val di Fiemme aber nur Vettori um. Allerdings hatten die Österreicher schon eine Armada an jungen Springern, die den V-Stil sprangen (z. B. Höllwarth, Rathmayr und Goldberger). Goldberger sprang auf alle Fälle schon länger den V-Stil. Ob die anderen beiden erst im Sommer 91 oder früher umgestellt haben, weiß ich nicht mehr. Auf alle Fälle hatte Innauer schon davor bei den Jungen auf den V-Stil gesetzt.

Diese vorher angesprochene Eigendynamik wurde schon auf der ersten Weltcup-Station in Thunder-Bay erzeugt. Hier sahen Felder (regierender Gesamtweltcup-Sieger) und Kuttin (regierender Weltmeister), wohin die Reise geht. Erstens war da dieser damals völlig unbekannte Finne Nieminen, der die Konkurrenz schon im ersten Springen richtiggehend betonierte. Das zweite Springen gewann Vettori, der somit der erste Springer überhaupt war, der in beiden Stilvarianten gewonnen hat. Und noch wichtiger: Zweiter wurde der Amerikaner Jim Holland (nicht zu verwechseln mit Mike Holland), der auch schon den V-Stil verwendete. Und der ist noch nie mit guten Ergebnissen aufgefallen.

Jedenfalls haben sich dann Felder und auch Kuttin nach Planica begeben, um endgültig umzulernen. Schließlich waren da neben Vettori auch noch Rathmayr, Höllwarth und Goldberger, die sich anschickten, in Hinblick auf Olympia Felder und Kuttin den Rang abzulaufen.
Felder gewann dann im neuen Stil in Garmisch. Damit war der klassische Stil endgültig tot. Schließlich war Felder von den Spitzenleuten der Älteste und somit gab es für niemanden mehr die Ausrede, dass er zu alt für die Umstellung sei.

BTW: So hat Felder (wahrscheinlich) den ersten Grand-Slam verhindert. Nieminen gewann die restlichen drei Springen bei der VST und hatte in Garmisch nur 0,5 Punkte Rückstand.
Wie für den V-Stil. Was ist die Quelle Ihres Wissens? Gibt es Artikel oder Filmmaterial, auf das Sie sich stützen? Oder ist das nur dein Wissen? Ich recherchiere gerade, wer der erste V-Springer in jedem Land war.
 
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