Hummerzucht


Fonzie1

Gesmackter Benutzer
Beiträge
111
Punkte
0
Ort
Göttingen
Hummer sind für Fischer eine gute Ertragsquelle, und der Bedarf zu Zeiten einer neuen Feinschmeckerkultur lässt nicht nach.

In Norwegen, Irland und Großbritannien versucht man deshalb mit sog. Aufstockungsprogrammen, die Hummerzahl zu vergrößern. Es wäre viel zu teuer, Hummer bis zur "Konsumgröße" künstlich aufzuziehen. Das würde mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Ständig müsste für sauberes beheiztes Meerwasser gesorgt werden, und die hungrigen Hummermäuler würden viel zu viel Futter verschlingen. Wohl der wichtigste Grund, weshalb Hummerzucht zu aufwendig ist: Hummer werden zu Kannibalen, wenn sie eng beeinander leben. Die Tiere würden sich also gegenseitig fressen.
Solange sie noch in frühen Lebensphasen wie Plankton im Wasser schweben, ist die Haltung relativ unproblematisch, denn sie können durch einen Wasserstrom voneinander fern gehalten werden. Doch wenn sie anfangen, auf dem Grund des Aquariums zu leben, dann muss man die Tiere einzeln halten.

Weil die Aufzucht so schwierig ist, begnügt man sich in den meisten Zuchtstationen, kleine Hummer bis zum Alter von wenigen Monaten aufzuziehen und diese dann im Meer auszusetzen. Ihre Überlebenschancen sind nun schon viel größer als die der frischgeschlüpften Larven. Von denen überleben nämlich nur 1% die ersten vier Lebenswochen in der Wildbahn, wohingegen die Überlebensrate im Labor für diese Altersstufen bei knapp 50% liegt. Fischer und Forscher arbeiten bei diesen Projekten eng zusammen. Die Forscher interessiert beispielweise, wie die ausgesetzten Tiere unter Wasser wandern oder welche Gegenden die Tiere besonders lieben. Dazu pflanzen sie den Tieren einen winzigen Magnetstreifen ein. Alle angelandeten Hummer werden erst durch einen Detektor geschickt. Wenn es piepst, dann stammt der Hummer aus der künstlichen Aufzucht. Durch Vergleich der Aussetz- und der Fangorte kann man nachvollziehen, wie sich das Tier in welcher Zeit bewegt hat. Solche Forschungen kommen natürlich den Fischern zugute, denn je mehr Tiere an den günstigen Orten ausgesetzt werden, desto mehr werden auch die Gefahren unter Wasser überstehen.

Das norwegische Großprojekt, das seit 1990 läuft, hat sich bisher als erfolgreich erwiesen. 130.000 kleine markierte Zuchthummer wurden über die Jahre in Westnorwegen ausgesetzt. In manchen Gegenden machen die Zuchttiere schon 65% der gefangenen Hummer aus. Ein Zeichen dafür, dass Tiere aus der künstlichen Aufzucht gut in der Wildbahn überleben.
Ziel all dieser Projekte aber ist letzlich, den natürlichen Bestand zu stärken und irgendwann einmal auf die künstliche Aufzucht verzichten zu können. Durch Überfischung, so nimmt man an, ist das natürliche Gleichgewicht gestört worden, das es nun wieder herzustellen gilt.

In den USA und in Kanada leben hingegen genug wilde Hummer. Man kann sogar noch die Europäer mit dieser Delikatesse versorgen, ohne dass eine künstliche Aufzucht nötig ist.

Lobster.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:

ManfredderTruck

Nachwuchsspieler
Beiträge
2.614
Punkte
0
Fonzie schrieb:
In den USA und in Kanada leben hingegen genug wilde Hummer. Man kann sogar noch die Europäer mit dieser Delikatesse versorgen, ohne dass eine künstliche Aufzucht nötig ist.

Lobster.jpg

Wasserlebewesen auf dem amerikanischen kontinent scheinen resistenter zu sein.
der amerikanische flusskrebs, der zur zeit in deutschen gewässern sein unwesen treibt, beispielsweise vertreibt den heimischen flusskrebs und rottet ihn aus. da die amerikanischen flusskrebse größer sind und sich schneller vermehren wird dem ortsansäßigen flusskrebs die nahrungssuche erschwert und die brutstätten nimmt.
während der europäische flusskrebs unter naturschutz steht ist der amerikanische als plage zu bezeichneh.
der amerikanische flusskrebs ist, in sauberen gewässern gehalten, durchaus genießbar.
guten appetit :thumb:
 
Zuletzt bearbeitet:

peter_pan

Nachwuchsspieler
Beiträge
190
Punkte
0
kann mir jeand von euch sagen wie der unterschied zu zuchthummern aus norwegen und natürlichen von übersee ist? ich schätze dass der unterschied so etwa bei 35 - 75% liegen dürfte. :confused:
 

Gravitz

Lehny die Hohle Hupe
Beiträge
20.187
Punkte
113
finde ich nicht. ich bin kein son meerestiere freak. fisch schmeckt auch komisch.
 

Fonzie1

Gesmackter Benutzer
Beiträge
111
Punkte
0
Ort
Göttingen
Zubereitung

Der "fangfrische" Hummer stammt überwiegend aus dem Atlantik vor der Küste Kanadas, selten kommt die nordeuropäische Hummerart (Homarus gammarus) vor der Küste Helgolands auf den Tisch. Im Körper toter Hummer bilden sich recht schnell Giftstoffe, die zu Lebensmittelvergiftungen führen können. Aus diesem Grund werden Hummer bei lebendigem Leibe gekocht, bis sich der vorher dunkelblaue Chitinpanzer gänzlich rot verfärbt. Hummer sollten daher nur lebend beim Fischhändler eingekauft werden. Bei der Entnahme aus dem Bassin sollte der Hummer noch kräftig die Beine bewegen. Es gibt auch Hummer, der gekocht und in Salzwasser tiefgefroren wird. Solcher Hummer wird zum Schutz vor Transportschäden und Austrocknung in einem Salzwasserblock gefroren und so verkauft.

Nach dem Kochen wird der Hummer - meist abgekühlt - serviert. Der Panzer des Hummers ist auch nach dem Kochen noch relativ hart und nur bedingt zum Verzehr geeignet. In der Regel wird daher nur das darunter verborgene Fleisch verzehrt. Für seine kunstgerechte Zerlegung bedarf es jedoch besonderen Bestecks, wie der Hummerzange (damit werden die Fänge des Hummers gebrochen um an das darunterliegende Fleisch heranzukommen) und der Nadel (damit werden bei Tisch Reste des Hummerfleischs aus dem Chitinpanzer heraus gepuhlt). Das Verspeisen eines Hummers beziehungsweise die korrekte Handhabung des Bestecks erfordert viel Übung. Hummer werden in Europa meist nur in den teuersten Restaurants angeboten; an der Ostküste Nordamerikas, wo Hummer in vielen Küstenabschnitten recht häufig sind, zählt der Hummer dagegen fast schon zur Alltagskost.
 

Fonzie1

Gesmackter Benutzer
Beiträge
111
Punkte
0
Ort
Göttingen
theanswer3 schrieb:
finde ich nicht. ich bin kein son meerestiere freak. fisch schmeckt auch komisch.

Ich wette dein lieblings "Fisch" ist ein in der Pfanne Zubereitetes Fischstäbchen aus den Fangnetzen des alten Seebären Kaptain Iglo. Wie du vielleicht nicht weisst, wird diese Dilikatesse aus dem Bauchfleisch des gemeinem Stabfisches gewonnen. Dieser zeichnet sich durch seine fast quaderförmigen Körper aus, was einen hohen Nutzenfaktor mit sich bringt. Diesen Vorteil gegenüber "normalen" Fischen haben listige Geschäftsleute früh erkannt. Leider gibt es wegen der heutzutage praktizierten Überfischung der Meere nurnoch wenige Stabfische in freier Natur zubewundern. Wenn man einen besichtigen möchte, muss man schon in ein naheliegendes Meerestiere-Aquarium gehen. Alternativ kann man sich auch eine nette Führung durch die Zuchtstätten des Iglokonzerns gönnen.

Zur Verdeutlichung ein Bild eines gestrandeten Stabfisches:

images
 
Oben