II. Königsadler - Janne Ahonen (Buchbesprechung)


Mondfalke

Nachwuchsspieler
Beiträge
24.213
Punkte
83
Ort
Hamburg
Dann versuche ich mich mal an einem einleitenden Beitrag für das Buch Königsader von Janne Ahonen. Ich hab es vor ein paar Tagen zuende gelesen und nutze mal meine frischen Eindrücke.

Beginnen möchte ich mit einem Zitat aus dem vorletzten Kapitel "Warum gerade Ahonen?"
Und Janne Ahonen? Ist garantiert erfolgreich und auch noch in einer gefährlichen, traditionellen finnischen Sportart. Entspricht dem Bild eines finnischen Mannes, stellt die angenehm wortkarge Erscheinung dar und spricht Mundart. Auch die Herzen der Damen schmolzen, als er zärtlich mit Sohn Mico im Arm posierte. Er nimmt sich Kindern gegenüber immer die Zeit für ein freundliches Wort und ein Autogramm. Die "private" Tür wurde den Medien geöffnet und Familieninterviews gegeben, aber nur in dem Maße, dass diese Tür schnell wieder geschlossen werden konnte. Die Grenzen sind deutlich. Er hat eine schöne Frau, die sicher mit beiden Füßen auf der Erde steht, und ihren eigenen Terminplan nicht von den Flpgeln des Adlers abhängig macht.

In diesem Zitat steckt eigentlich fast der ganze Inhalt des Buches. Natürlich werden die Eigenschaften des Janne Ahonen deutlich ausführlicher beschrieben und auch sein Umfeld näher beleuchtet. Aber zusammengefasst bleibt, was in diesem Zitat steckt. Neben der Person Ahonen kommen auch seine Wegbegleiter, unter anderem Tami Kiuru, Tommi Nikungen und Mika Kojonkoski, zu Wort und erzählen neue und alte Anekdoten aus der Welt des Skispringens.
Dazu wird die Karriere Ahonens in loser zeitlicher Chronologie dargestellt, von den ersten Versuchen als Kind bis hin zu den ganz großen Erfolgen im neuen Jahrtausend. Ebenso werden die Gründe für den Rücktritt und den Rücktritt vom Rücktritt genannt und erläutert.

Persönliches Fazit:
Das Buch bietet interessante Einblicke in das Leben des Skispringers und Privatmenschen Janne Ahonen. Einiges davon kennt man, doch auch das gehört natürlich zu einer Biographie dazu. Es werden weitere Anekdoten erzählt und man bekommt einen Eindruck wie es ist, in Finnland als Skispringer groß zu werden. Leider wird die zeitliche Reihenfolge bei der Karrierebetrachtung nicht annähernd eingehalten und dies an vielen Stellen auch nicht deutlich gemacht. So fragt sich der Leser an einigen Stellen: Wo bin ich jetzt? Ähnliche Sprünge erfolgen auch innerhalb der einzelnen Absätze, so dass man manchmal gründlich überlegen muss, was jetzt gerade von wem gesagt wurde.
Einige der Ausdrucksformen lassen sehr zu wünschen übrig, hier kann ich nicht sagen ob es an der finnischen Originalfassung oder an der Übersetzung liegt. Hier kommen auch noch diverse Rechtschreib- bzw. Druckfehler hinzu. Man sollte denken, dass solche Dinge beim Korrekturlesen auffallen würden...

Ich hoffe, es hat gefallen und nun viel Spaß beim Diskutieren :)
 

Mario

Nachwuchsspieler
Beiträge
67.504
Punkte
63
Ich fande es auch :down: das leider einige Rechtschreibfehler im Buch zu finden sind. Das sollte nicht passieren....

Ich finde auch super das man seine Trainings"zettel" anschauen kann. :up:
 

blackswan

Warrior of Kindness
Beiträge
64.336
Punkte
113
Ort
Lebanon, Kansas
Danke Mondi :up:

Ich wollte keinen Anfangsbeitrag schreiben, weil meine Meinung zu Herrn Ahonen ja weitläufig bekannt ist. Aber ich versuch jetzt trotzdem mal was zu sagen.

Es ist wirklich sehr schade, dass das Buch so "billig" produziert wurde. Es sind sehr viele Fehler drin und in einer Auflage fehlen sogar Bilder drin.
auch die Übersetzung soll wohl zu wünschen übrig lassen, obwohl man da wohl sagen muss, dass es sicherlich nicht viele Literatur-Übersetzer Finnisch-Deutsch gibt und dass es ja in wenigen Wochen übersetzt wurde.

Allerdings, die Zeitsprünge, die oft (zumindest für mich) nicht nachvollziehbaren Zusammenhänge u.ä. machen es auch nicht unbedingt einfach zu lesen.

Zum Inhalt direkt:
Die großen "Skandale" wurden damals ja schon im Vorfeld ausgeschlachtet, und wirklich viel "neues" stand für mich auch nicht drin. aber das ist eben ne ganz persönliche Meinung.
Wenn man Fan der Finnen ist und sich da bisschen in den Hintergründen auskennt, ist das Buch, glaube ich, sogar noch ein wenig witziger. ;) (oder auch "Aber lies doch mal, was da NICHT steht!" *insider*)

An zwei Stellen hab ich sogar geweint beim lesen. Wer weiß wo, kriegt ein Gummibärchen ;)
 

Iselinchen1

Nachwuchsspieler
Beiträge
685
Punkte
0
Die Übersetzung soll schlecht sein, nach Aussagen derer die des Finnischen völlig mächtig sind.
In der originalen Ausgabe gibts auch mehr Fotos.
An manchen Stellen (betreff Sponsoring) schüttelt man mal wieder den Kopf über den finnischen Verband, aber das ist ja nichts Neues!
Beeindruckend ist auch der Zusammenhalt, auch Jahre nach der Karriere, z.B. zu Rise (erste Aussage zu speziellen Ereignissen, ich sag nur Planica, nach dem Motto: ich weiß von nichts).
Schön finde ich auch den Einblick in ein wenig Privatleben, ohne das alles raussposaunt werden muss.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Pirkko

Rane-Vermisserin
Beiträge
19.583
Punkte
113
Es ist schade, dass die deutsche Übersetzung so billig gemacht wurde. Ich merkte oft, dass es fast wörtlich übersetzt wurde und noch der finnische Satzbau zu finden ist

Die Zeitsprünge stören mich auch (Dies ist beim Buch über simon Amman und Andreas Küttel wirklich perfekt gelöst)

Ich finde es als eine gute Mischung aus Sport und Privatem
Für Fans der finnischen Skispringer fast ein Muss :D:
 

Marre

Väärinkannattaja
Beiträge
1.302
Punkte
0
I have only read Finnish version. I did like it a lot. I'm sure there was some spelling or grammar error somewhere if you start looking but I can't remember noticing any.

I do think that book was written mainly for Finns. It is clear that it was expected that reader already knows quite a lot about Rane, Finnish ski jumping, people around Finnish ski jumping etc. If German translation has not been edited well and it doesn't explain some extra info of people, things and occurrences 'that everyone knows' (In Finland), I'm sure it can be a little difficult read. Same goes with time-frame. It's not written chronically, but more with themes and it is kind of expected that reader can place different things to the time-frame. Surely a difficult task for someone, who hasn't paid attention to Finnish ski jumping during last 25 years. Much more easy to those (e.g. most Finns) who have.
 

Mario

Nachwuchsspieler
Beiträge
67.504
Punkte
63
Ja bei der Sponsorensache hab ich auch den Kopf geschüttelt...

Aber ingesamt ist es trotz Schwächen Lesenswert. :up:
 

Mondfalke

Nachwuchsspieler
Beiträge
24.213
Punkte
83
Ort
Hamburg
@Marre: I do know at least the skijumping events of the last year but I think for everyone it is hard to see of the first sentenec says something about event A and in the next sentence it is event B without any explaniation in between...

Allgemein finde ich, dass man auch über eine schnelle Übersetzung mal einen Muttersprachler mit durchschnittlichen Kenntnissen von Grammatik und Rechtschreibung lesen lassen kann, dann wären viele Fehler schon aufgefallen.
Bei einigen Formulierungen konnte ich aber eh nur den Kopf schütteln, auch über einige Vergleiche und Begriffe...

@blackswan: Ich glaube, ich kann mir denken was du meinst aber ich will kein Gummibärchen ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Mario

Nachwuchsspieler
Beiträge
67.504
Punkte
63
Sind die Gummibärchen abgelaufen? Oder seit wann teilst du die? :D:
 

nummer5

Moderator Skispringen
Teammitglied
Beiträge
17.136
Punkte
48
Hm, obwohl ich das BUch gelesen habe, kann ich irgendwie nichts mehr dazu sagen. Irgendwie ist alles weg was drin stand, und das hat ja auch schon etwas zu sagen, oder?

Ich frage mich die ganze Zeit schon, wo Tami Kiuru zu Wort kommt und wo das mit dem Rücktritt vom Rücktritt erläutert wird.

Aber das ich mich an nichts mehr erinnern kann, kann auch daran liegen, dass ich das ganze Ding in 2 Tagen durch hatte. Ich fand es einfach zu lesen und es rutschte einfach so durch.
 

Benjamin

Zahlenfreund
Beiträge
38.503
Punkte
113
Mal noch eine Frage zum Buch: Als es erschien, gab es ja nochmals eine größere Diskussion über das Gewicht der Springer bzw. darüber, wie manche Springern hungern müssen, um das notwendige "Kampfgewicht zu erreichen; unter anderem diese Diskussion gab ja - wenn ich mich recht entsinne - den Ausschlag für die Einführung der BMI-Regel. Ahonen hatte ja in seinem Buch beschrieben, dass er sich in der Saisonvorbereitung wegen des Hungerns manchmal zu schwach fühlte, um mit seinem Sohn zu spielen - so stand es damals zumindest in den Medien zu lesen. Was sagt das Buch denn nun genau zu dieser Thematik?
 

Pirkko

Rane-Vermisserin
Beiträge
19.583
Punkte
113
Da steht, dass er während, ich glaube, 2 Wochen eine Radikalkur machte: Kaffee ohne alles, Wasser und Tonalin...
Da er so keine Nährstoffe zu sich nahm, war er natürlich total Ko, nahm aber innerhalb kurzer Zeit doch einiges ab
Er meinte, dass es ihm so besser geht, als wenn er über lange Zeit weniger isst
 
Oben