Immer noch Boxfan?


Immer noch Boxfan?


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Dicke Lippe

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Stimmt schon, früher war die Korruption weit verbreitet und Schiebungen von damals lassen sich in keinsterweise mit den heutigen vergleichen. Bis zum Fall des großen Sonny Liston war das Boxen in einem bestimmten dubiosen Millieu beheimatet und nur für eine bestimmte Zielgruppe interessant.

Der Unterschied zu damals ist aber, dass das Boxen Heute mehr oder weniger den Anspruch erhebt, Sport zu sein. Große Private Fernsehsender verulken somit eine viel größere Masse und ignorieren in ihrer dreistigkeit die Zuschauer, die mittlerweile einen guten Riecher für billige Inszenierungen haben. Mir macht es größere Sorgen, dass die kritischen Beobachter immer weniger werden und es kein Schwein mehr merkt wenn geschoben wird. Das man sich heute noch über Fehlurteile aufregt ist mmn ein gutes Zeichen. Diese kritischen Fans sind aber in der Minderheit und sie werden immer weniger. Heute weiss man, dass La Motta von der Mafia unter Druck gesetzt wurde. Die Geschichte hat da einiges gerade gebogen. Aber durch den Mangel an fachkundigen Fans werden Schiebungen von Heute vielleicht in Zukunft nicht mehr ins richtige Licht gerückt. Das wäre viel schlimmer als jede Schiebung.
 

Tiger6

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Davon red ich: relativieren, kleinreden, beschönigen.

Korruption, Klüngel und Fehlurteile als angeblich "natürlicher" Bestandteil des Boxens, der nunmal dazugehört und den man einfach akzeptieren müsse.
Und selbstverständlich noch das Pseudoargument "Gestern wurde ne Bank überfallen, also ist es doch nicht so schlimm, wenn heute ein Supermarkt überfallen wird..."

Man kann entweder die Sache sehen wie sie ist und die Korruption hinnehmen, oder aber man kann sich hier in einem Forum darüber fürchterlich echauffieren und den Boxsport im Fernsehen komplett boykottieren.
Aber 1. frage ich mich dann, warum erst jetzt???
und 2. könnte man sich dann genauso gut über das Wetter aufregen, hat ungefähr dieselben Auswirkungen.
 

jack blackburn

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Ra’anana (Israel)
wohl war! diese biographie war sehr lesenswert und wäre sicher was für dich!
habe sie in amerika gekauft. mindestens 100 seiten über robinson-la motta, und alle fights werden runde für runde beschrieben, dazu viel wissenswertes über die zeit und das leben damals...

Hört sich interessant an. Wenn Du Zeit hast schicke mir doch mal ein paar Infos zu diesem Buch ( Autor, Verlag usw....) via PN. Wäre nett von Dir...,gruß Jack


@Buta:
Reiße mal nicht mein Posting aus dem Zusammenhang! Ich sprach nicht von Akzeptanz der Fehlurteile oder Wegsehen.
Es geht nicht um das Relativieren, jedenfalls mir nicht. Klar werden Leute um Ihre Erfolge gebracht und hintergangen. Dies ist mir schon klar und es ist traurig, dass es so ist. keine Frage.

Mein Beitrag zielte darauf ab, dass es schon immer geschiebe und Betrug gab und auch in schlimmeren Dimensionen. Allerdings hat sich der Boxsport durchgesetzt und ist erhalten geblieben. Diesen Punkt meinte ich damit. Man sollte sich nicht von Punkteurteilen beeinflussen lassen in Puncto Verweigerung des Sports oder Entwicklung einer Abneigung.
Meiner Ansicht sollte man sich nicht beirren lassen und Abstand nehmen. Das Boxen hat auch eine selbstreinigende komponente, denn die Rechnung wird dennoch am Ende präsentiert. Ein KO oder ähnliches kann im Endeffekt den Beschiss retten und in der geschichte des Boxsport ist diese Art von "Reinigung" sehr oft eingetroffen.
Mein Beitrag hat nichts mit Relativierung und so zu tun. Es sollte nur mal vor Augen führen, dass diese ganze Schieberei eine lange Tradition besitzt, schlimmere Dimensionen angenommen hatte und sich trotzdem der Boxsport durchsetzte,uns erhalten blieb und vieles sich ,über kurz oder lang, selbst reguliert hat. Deshalb passt der beitrag nicht zu Pojos Posting, welches ich übrigens unterschreibe.
 

Eric

Maximo Lider
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In Deutschland ist das so eine Sache mit der Selbstreinigung. Die Sauerland Veranstaltungen werden immerhin mit öffentlichen Geldern subventioniert. Der Staat unterstützt hier den Betrug und die Berichterstattung über die Kämpfe ist ähnlich kritisch wie sie in Nordkorea wäre. Die ganze Situation gibt Herrn Sauerland und seinem Geschäftsmodell also im Prinzip recht.
 

jack blackburn

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Ra’anana (Israel)
In Deutschland ist das so eine Sache mit der Selbstreinigung. Die Sauerland Veranstaltungen werden immerhin mit öffentlichen Geldern subventioniert. Der Staat unterstützt hier den Betrug und die Berichterstattung über die Kämpfe ist ähnlich kritisch wie sie in Nordkorea wäre. Die ganze Situation gibt Herrn Sauerland und seinem Geschäftsmodell also im Prinzip recht.

Dann schau Dir nur mal das Schicksal der UBP an. Man verlor den TV Vertrag , Athleten und rangiert nur noch unter ferner liefen. In diesem fall hat sich die Selbstreinigung vollzogen oder in Bezug auf den Kampf zwischen Sylvester und
Karmazin. War auch nicht gerade fair and square. Dennoch wurde ihm die Rechnung präsentiert, und zwar gegen geale und dann gegen Proska. man kann es halten wie man will. Sollte helenius schließlich gegen Wladimir KO gehen hätte wir auch eine Art von Selbstreinigung. Man kann nicht immer und auf Dauer mit Schiebereien Erfolg haben. jedenfalls nicht im Boxsport und das liegt in der Natur des Sportes.

Zu den Verträgen: Wenn solche Urteile überhand nehmen, kann es durchaus zu einer Auflösung bzw. Einstellung des Vertrags und der Gelder kommen.
Früher oder später wird es sich rächen........,ich bin Optimist und glaube daran. Es ist meine meinung und gut.......

Das Ganze ist unfair und nicht im sportlichen Sinne. Dennoch lasse ich mir die Freude an diesem Sport nicht nehmen. Auch nicht von fragwürdigen Urteilen,
denn die letzte Rechnung ird im Ring bezahlt.
 

Tim B.

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Ich schaue seit Jahren keine deutschen Boxübertragungen mehr. Selbst die Klitschko-Kämpfe lade ich mir lieber von HBO oder Sky runter. Wobei die Engländer auch kaum besser sind als die Deutschen, wenn ihre Landsleute boxen. Und ich hab Mundine-Kessler vom australischen Fernsehen, die haben auch einen Ploog nach dem anderen geschossen.

Man muss da echt mal HBO loben.
Die haben noch jedes echte Fehlurteil angeprangert. Ob das jetzt Williams-Lara war, oder Martinez-Cintron, oder De La Hoya-Sturm, De La Hoya-Mosley, bis hin zu Foreman-Schulz.

Natürlich haben die auch ihre Favoriten und Vorlieben, es sind halt keine Kommentar-Roboter.
Lampley hört sich zu gern selbst reden und läuft immer Gefahr, dem public favorite zuzukommentieren. Und Stewart hat eine Tendenz, das von Lampley gesagte zu bestätigen.
Aber Larry Merchant und Max Kellerman haben immer ihre eigenen Meinungen. Merchant hatte immer eine Abneigungen gegen Boxer im Rückwärtsgang, weswegen er auch der Einzige war, der Foreman damals konsequent vorn gesehen hat. Aber er sagt wenigstens, was er denkt und nicht was er glaubt, daß es der Sender/die Zuschauer hören wollen.

Und richtig schief lag HBO meiner Erfahrung nach nie.
Es hilft auch, daß sie die Lederman-Card haben. Sicher, über die ein oder andere Runde kann man sich immer streiten. Ich habe aber nie erlebt, daß Lederman mal wirklich für oder gegen einen Boxer scored.

Aber trotzdem, besch!ssen wird auch dort.
Und das wird sich nicht verhindern lassen, solang die Promoter alles selbst machen dürfen.
Der FC Bayern kann sich ja auch nicht die Gegner selbst aussuchen, 32 Spiele pro Saison zu Hause spielen und die Schiedsrichter bezahlen. Absurd wäre sowas. Im Boxen wird das hingegen nichtmal hinterfragt.

Und genau das nervt in Deutschland: nix wird hinterfragt. Die Ploogs dieser Welt haben wahrscheinlich zu wenig Ahnung vom Tuten und Blasen, die "Experten" sind zu sehr angewiesen, auch beim nächsten Mal wieder angestellt zu werden (schöne Grüße Axel Schulz) und die Sender haben hier eh die blöde Vorstellung, Boxen als heile Welt Familienvorstellung präsentieren zu wollen. Da muss das Happy End dabei sein, und dazu gehört eben ein Sieg des Heimboxers.
 

Chancho

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Erstens werden die Sieger in Extremfällen wie am Samstag um den Lohn ihrer Arbeit gebracht, zweitens werden Unternehmer wie Sauerland mit meinem Geld finanziert. Ich bin nun schon lange Fan des Sports, aber mir fällt es schwer, dieser Sportart treu zu bleiben. Das Internet liefert uns Fehlentscheidungen, die früher unbemerkt an uns vorbeigegangen wären, gewissermaßen "frei Haus". Ich stelle fest: Das Ausmaß an mindestens kontroversen Entscheidungen, über Fehlurteile hinweg bis zum systematischen Betrug ist erschreckend, und zeigt, wie reformbedürftig der Boxsport in Wirklichkeit ist.

Instransparenz und Willkür, fehlende Dachverbände, Vetternwirtschaft, in Deutschland keine Öffentlichkeit - und das in einem Sport, bei dem ich "saubere Strukturen" zur Vorbedingung machen würde, weil die Gesundheit der Athleten wie bei keiner anderen Sportart in Mitleidenschaft gezogen wird. Wie das wohl zum Saubermann-Image passt, mit dem gewisse Sender gerne hausieren gehen?

Jeder, der mit einem Fünkchen Sinn für Chancengleichheit und Fairness gesegnet ist, geht nach miesen Urteilen - ob Williams gegen Lara, oder Helenius gegen Chisora, oder Petkovic gegen Salif - auf die Barrikaden. Und er hat jedes Recht dazu. Über kontroverse Urteile, d.h. Urteile, über die man wegen unterschiedlicher Scoring-Kriterien streiten kann, rede ich in diesem Fall nicht.
Genau meine Meinung, sehr gut geschrieben.:thumb:

Ich hab früher alles an Boxen geschaut, was ging. Den Kampf Holyfield-Tyson 1 hab ich mir sogar damals als reinen Audiokommentar auf Premiere "angesehen", weil man damals ohne Abo zwar nur Schnee sehen konnte, aber der Ton (in dem Fall der live-Kommentar) ungestört zu empfangen war. Und für mich ist fast eine Welt zusammengebrochen, als "mein Held" an dem Abend geschlagen wurde.

Und heute? All die WM-Kämpfe auf deutschem Boden, bei denen der Sieger mit 95%iger Sicherheit vorher schon feststeht und die eigentlich nur den Zweck haben, den Heimboxer von Publikum und Kommentatoren hochjubeln zu lassen, schau ich mir schon nicht mehr an.

Wenn dann doch mal Kämpfe angesetzt werden, die einen ausgeglichenen sportlichen Wettkampf auf hohem Niveau versprechen, schaffen es Veranstalter und übertragender Fernsehsender leider immer öfter, diese Veranstaltungen durch ihre, nennen wir es mal "Machenschaften", komplett zu ruinieren. Sei es dadurch, dass der Trainer des Heimboxers während des Kampfs Einblick auf die Punktzettel bekommt, ein Ringarzt aktiv in den Kampfausgang eingreift oder die Punktrichter für mehr oder weniger krasse Fehlurteile sorgen - natürlich immer zu Gunsten des Heimboxers.

So oft, wie in letzter Zeit, hab ich das allein in der ARD noch nie erlebt: Huck - Lebedev, Hernandez - Cunningham und zuletzt Helenius gegen Chisora.

Ich geb die Hoffnung nicht auf, dass diese "Machenschaften" irgendwann mal aufhören und werde mir die vermeintlichen Spitzenkämpfe natürlich auch weiterhin ansehen. Wenn das allerdings so weitergeht, wäre ich auch nicht traurig, wenn die ARD den Vertrag mit Sauerland nicht verlängert und die Unsportlichkeiten und Schiebereien nicht länger mit Fernsehgebühren finanziert.
 

pojo

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Aber 1. frage ich mich dann, warum erst jetzt???

Was meinst du mit "erst jetzt"? Warum erst jetzt und nicht schon 2010? Warum erst jetzt und nicht schon 1995? Warum erst jetzt und nicht schon in den 60ern, 70ern, 80ern?

Generell sind heute natürlich die Kommunikationsbedingungen ganz andere. Wenn in den 70ern jemand Augenzeuge eines Skandalurteils geworden ist, hat er seine Meinung ein paar Kumpels mitteilen können. Die Reichweite war begrenzt und er hatte nicht mal einen Beweis für seine Anschuldigungen, wenn er nicht gerade einen Videorekorder (gab's die schon?) sein eigen nennen durfte. Mit ganz viel Glück hat ein Reporter einen kritischen Kommentar bezüglich eines Kampfes formulieren können - wenn ihm denn nicht ein Mitglied der Cosa Nostra über die Schulter geschaut, oder ihm am nächsten Tag Besuch abgestattet hat.

Heute kann jeder Mensch mit Internetzugang einen Kampf via Stream sehen und seine Meinung anschliessend auf hunderten von Plattformen (Twitter, Blogs, soziale Netzwerke, unzählige Foren...) verkünden. Und das auf einem Medium, das von mehr als einer Milliarde Menschen genutzt wird. Und der Beweis für den Betrug wird Minuten später aus zig verschiedenen Kameraperspektiven bei Youtube hochgeladen. Wo früher der Zuschauer seinen fünf Kumpels Bescheid gegeben hat, kann heute ein einfacher Internetnutzer mit einem Youtubeschnipsel potentiell Millionen erreichen - und dafür muss er kein Journalist o.Ä. sein. Und deswegen kann ich mich auch diesem Punkt

und 2. könnte man sich dann genauso gut über das Wetter aufregen, hat ungefähr dieselben Auswirkungen.

nicht anschliessen.

Spread the Word, sag ich nur. Selbst der Sofa-Box-Laie lässt sich heute nicht mehr so leicht vom Gesabbel eines indoktrinierten Kommentators hinters Licht führen. Selbst die Hausfrau weiss heute, wie man Youtube aufruft und sich die fragwürdigen Stellen nochmal anschaut. Wer argwöhnisch wird, wird vielleicht sogar auf diese Seite stoßen, weil er wissen will, was Leute denken, die in der Materie mehr drin sind als er - somit können sie selbst zum Multiplikator werden. Ich habe schon öfter User gesehen, deren erster Beitrag folgendermaßen anfing "Ich hab mich hier angemeldet, weil ich gerade Kampf xy gesehen und das Urteil unmöglich ..." Wenn der Betrug immer offensichtlicher und bekannter wird, werden auch die Sender, die um ihr seriöses Saubermannimage bemüht sind, zweifeln. Einige ziehen ihre Konsequenzen und schalten nicht mehr ein. Schade, dass sie dadurch, auch hier, zu minderwertigen Modefans degradiert werden, die das Boxen angeblich nicht richtig lieben.


Sender und Boxställe wirken natürlich mit Verschleierungstaktiken entgegen, um ihre Cashcows nicht aufgeben zu müssen. Da erzählt ein Kommentator ungeniert Unsinn, da werden Boxkoryphäen und Fachmänner (Ärzte) instrumentalisiert , um den argwöhnischen Zuschauer zu beruhigen. Deshalb ist es so wichtig, weiter dagegen anzuschreiben und weiterhin eine B****** decision eine B****** decision zu nennen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Schlonski

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Man muss sich mal vorstellen: Helenius-Chisora war einer der unterhaltsamsten HW-Kämpfe der letzten Jahre. Aber keiner redet darüber, weil das Urteil alles zerstört hat, was die beiden sich 12 Runden lang geliefert haben.

Das macht das Boxen einfach kaputt.
 

Harlekin

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Schau schon immer Boxen international und der deutsche Boxsport war für mich schon immer eine Nische. Meist niedrigeres Niveau, schlechte ausgewählte Gegnerschaft und langweiliger Boxstil.
Sauerland,UBP,Öner,Sturm jeder von denen macht in einer Reihe Skandalurteile, dass ist in Amerika nicht ganz so schlimm. Kommt aber natürlich trotzdem vor.
 

Tiger6

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Was meinst du mit "erst jetzt"? Warum erst jetzt und nicht schon 2010? Warum erst jetzt und nicht schon 1995? Warum erst jetzt und nicht schon in den 60ern, 70ern, 80ern?

Mit deinen Ausführungen über die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten gegenüber früheren hast du sicher recht. Ich meinte auch eher warum erst jetzt und nicht schon zu Sven Ottkes-Zeiten? Da gab es auch schon dieses Forum und Sauerland bzw. damals wohl eher Kohl haben nicht weniger bes********.

Spread the Word, sag ich nur. Selbst der Sofa-Box-Laie lässt sich heute nicht mehr so leicht vom Gesabbel eines indoktrinierten Kommentators hinters Licht führen. Selbst die Hausfrau weiss heute, wie man Youtube aufruft und sich die fragwürdigen Stellen nochmal anschaut.

Das wage ich wirklich zu bezweifeln. Der durchschnittliche ARD-Zuschauer dürfte um die 60 Jahre alt sein und nutzt das Medium Internet äußerst selten und wenn, dann höchstens um auf ebay oder amazon ein neues Bügelbrett zu bestellen, aber nicht um sich mit dem Boxkampf vom letzten Wochenende zu befassen.

Grundsätzlich ist es ja völlig ok dagegen anzuschreiben, nur sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass es früher einmal besser war, wie es hier in diesem Forum wohl einige tun.
 

pojo

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Mit deinen Ausführungen über die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten gegenüber früheren hast du sicher recht. Ich meinte auch eher warum erst jetzt und nicht schon zu Sven Ottkes-Zeiten? Da gab es auch schon dieses Forum und Sauerland bzw. damals wohl eher Kohl haben nicht weniger bes********.

Selbst da kann ich nochmal das Argument der Kommunkationsbedingungen ins Feld führen. Die kontroversen Ottkeentscheidungen (von Brewer I bis Larsen) liegen zwischen 1998 und 2003. Da gab es keine Streams, kein Twitter (2006), kein Facebook (2004), kein Youtube (2005) und zum Teil selbst noch keine bulletin boards, also die Foren, wie wir sie heute kennen. Weblogs waren in Deutschland nie besonders beliebt (vgl. "Warum Deutschland Blog Hemmungen hat" von Felix Salomon) und Blogs aus Übersee waren, ohne Youtube, kaum erreichbar. Auch Boxrec hat erst 2005 ganz klein angefangen: zuvor war es kaum möglich, die Leistungsstärke eines Boxers vorauszusagen und eine Ansetzung zu kritisieren.

Fazit: Wir sind im Jahr 2000, bezüglich der Kommunikationsbedingungen, noch nicht annähernd da, wo wir heute stehen. Wenn ich 1998 den Fight Ottke gegen Brewer I gesehen hab, entrüstet über das Urteil bin, und diese Entrüstung der Welt zeigen will, wähl ich mich in mein Schneckeninternet ein (das im Vergleich zu heute nichtmal ein Zehntel der Nutzer vorweisen kann) und poste meine Meinung im sogenannten Usenet, über Mailinglisten oder in einem dieser alten Foren mit Tannenbaumstruktur. Ich kann meine Entrüstung zwar einer Öffentlichkeit zugänglich machen, aber die ist, im Vergleich zu heute, immer noch verschwindend gering.

Ob hier auf diesem Board heute mehr kritisiert wird als früher, kann ich übrigens nicht beurteilen. Ich bin erst seit 2009 hier. Allerdings les ich auch heute noch Ärger aus vielen Beiträgen, dass Ottke, Michalczewski, Maske und Co ne Menge gift decisions bekommen und ihre besten potentiellen Gegner geduckt haben. Ich wühl mich jetzt bestimmt nicht durch 10 Jahre alte Forenbeiträge, aber bist du sicher, dass der Ärger über Fehlentscheidungen früher weniger war oder ob hier nur viel weniger Nutzer waren, die ihn formuliert haben?


Das wage ich wirklich zu bezweifeln. Der durchschnittliche ARD-Zuschauer dürfte um die 60 Jahre alt sein und nutzt das Medium Internet äußerst selten und wenn, dann höchstens um auf ebay oder amazon ein neues Bügelbrett zu bestellen, aber nicht um sich mit dem Boxkampf vom letzten Wochenende zu befassen.

Ansichtssache. Ich bin der Meinung, die Sensibilität, was Fehlurteile angeht, ist mit den neuen Informationsquellen gewachsen. Langsam zwar, weil Sender und Ställe, wie gesagt, alles tun, um gegenzusteuern und zu desinformieren - aber sie ist gewachsen. Und wenn die ARD merkt, dass ihr Saubermannimage (gerade bei den 60-jährigen) flöten geht, wird es auch dort den Schnitt geben

Ich finde, man merkt, dass die Leute kritischer werden. Das ist jetzt sehr subjektiv. Aber ich merke es daran, wie mein Vater bei der Chisora Helenius Urteilsverkündung angewidert mit dem Kopf schüttelt. Ich merke es daran, wenn mich ein Kumpel fragt, was so eine Gestalt wie Robert Hearns in einem Titelkampf verloren hat. Ich merke es daran, wie bei Sport 1. de hunderte "Normalos" davon sprechen, wie Lebedev gegen Huck verarscht worden ist - und es praktisch keine, von der ARD manipiulierte Gegenstimme gibt.

(...) nur sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass es früher einmal besser war, wie es hier in diesem Forum wohl einige tun.

Ja, ist akzeptiert, aber was willst du damit eigentlich sagen? Dass Korruption heute okay ist, weil es sie früher schon gab? Ich mein, das kann doch nicht der Maßstab sein! Ich kann mich doch nicht damit brüsten, dass der Boxsport heute nicht NOCH krimineller ist, als während der Zeit der Mobster!?!
 

speedclem

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LIEBER POJO hör doch einfach auf hier zu missionieren und lass uns unsere meinung, ok?
jeder hier regt sich über die skandale auf... und die meisten sind und bleiben boxfans... du kannst hier seiten zu spammen mit zitaten, aber es ist nicht klar, was du eigentlich willst...
ich leg mir jetzt leonard-hearns in den devd spieler und erfreue mich des sports
 

pojo

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LIEBER POJO hör doch einfach auf hier zu missionieren

Ich missioniere nicht, Captain Capslock, ich beantworte Tiger6 dessen Frage, warum, meiner Meinung nach, heute mehr Aufregung bei Fehlurteilen besteht als früher. Du weisst schon, explizite Fragen beantworten, die Disziplin in der du anscheinend nur so mittel bist?!
Im Übrigen bin ich nur verantwortlich für das, was ich schreibe, nicht für das, was du (nicht) verstehst.


und lass uns unsere meinung, ok?

Eigene Meinungen find ich prinzipiell super. Wenn du aber 239847 mal rumheulst (soviel zum Thema Spamming *g*), weil hier angeblich jeder die TV Übertragungen boykottieren will, ist das keine eigene Meinung, sondern Unsinn - weil es hier eben überhaupt niemand geschrieben hat.

Und auch bei Sätzen wie "KORUBTION IS NICHST SCHLIM WAIL DAS GABS FRÜA SCHONNN!!!!11111einself" ist für mich die Grenze der Meinungsfreiheit erreicht.

jeder hier regt sich über die skandale auf... und die meisten sind und bleiben boxfans...
Och, echt jetzt? Das haste also nach gut 50 Beiträgen auch endlich geschnallt...naja, ich hab's dir ja auch mittlerweile mehrmals erklären müssen...



du kannst hier seiten zu spammen mit zitaten, aber es ist nicht klar, was du eigentlich willst...

Weder habe ich irgendwelche Zitate genutzt, noch würde irgendjemand, der sich zum denkenden Teil der Menschheit zählt, behaupten, ich würde spammen. Wenn du keine Lust auf Beiträge hast, die länger als 3 Zeilen sind und die dich kognitiv überfordern, setz mich doch auf die ignore list und gut ist.
Im Übrigen ist es sonnenklar, was ich will, aber es liegt wie gesagt nur in meiner Verantwortung, was ich schreibe, nicht dass du es auch verstehst.


ich leg mir jetzt leonard-hearns in den devd spieler und erfreue mich des sports

Ja, leg dir die devd in den Spieler und erfreu dich des Sports. Und wisch dir bei der Gelegenheit den Schaum vom Mund.
 
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