Ist die NBA zu "soft" geworden?


LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.786
Punkte
113
Absichtliches Foulen ist wenn man bei nem sicheren Driver offensichtlich wegschubst oder am Arm zieht um den Wurf zu verhindern. Härte ist, wenn man den ins Publikum rammt. Da muss man schon sagen von welchem "harten Foul" man spricht, eins wo ein Zahn fliegen geht, oder wo es nur ein offensichtliches geplantes Foul ist. Festhalten ist ja nicht hart.

Hier sind einige Fouls bei wo es grossen Trubel gibt, die ich aber nicht als hart bezeichnen würde (alles was nicht gefährlich ist):

Barkley zum Beispiel schiebt Olajuwon in der Luft vom Korb weg, aber halbwegs gerade, so dass er nicht hart auf den Rücken fällt (wobei das schon grenzwertig ist). Dreckig sind die Sachen wo die Leute am Kopf / Hals im Sprung auf den Rücken geknallt werden, oder wo beim Dunk / Layup im Sprung auf den Kopf geschlagen wird.

Ich vermute aber dass Artest mit Härte meint, dass der Spieler der gefoult *wird* Härte zeigt und einfach weiter spielt bzw. trotzdem wirft. Es wird ja öfter ein Aufriss bei Swing-Through-"Fouls" und dergleichen gemacht, oder die Hälfte der "Fouls" an Harden (die andere Hälfte sind aber welche).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

bartek

Nachwuchsspieler
Beiträge
4.441
Punkte
3
Ort
Leverkusen
wie verhält sich denn die euroleague zu den nationalmannschaftwettbewerben? was da bei der letzten em teilweise gepfiffen wurde, war an lächerlichkeit kaum zu überbieten. das war pussy-ball allerhöchster güte!

Wer dafür verantwortlich ist, kannst du doch hier nachlesen. Es entwickelt sich immer mehr dahin. Der Typ Reggie Evans wird aussterben und dafür hast du dann so einen Tibor-Pleiß-Verschnitt im Team. Dank Leuten die in allem und jeden "next Dirk" sehen. Steinigt mich ruhig, aber für mich ist das ein Männersport mit professionellen ausgewachsenen Athleten. Wer aber eine von Kids regierte Liga will, der ist mit dieser Entwicklung gut dabei. Paul Pierce hatte schon recht mit der aktuellen Entwicklung der Liga und die Fans sind, wie man sieht, genauso weichgespült.
 

PistolPete7

Bankspieler
Beiträge
7.628
Punkte
113
Ich sage es mal so: ich hoffe eine Entwicklung wie sie gerade in der NHL angesagt ist (viele Schlägereien für die Quoten) wird es hoffentlich in der NBA nicht geben, auf der anderen Seite hoffe ich das man nicht jedem wehleidigen Spieler einen Pfiff hinterherwirft. Das ist auch nicht gut für das Spiel, wenn in einem Spiel 30-40 Freiwürfe pro Team gepfiffen werden. Ein NBA-Profi sollte einen Schubser schon verkraften können, vorallem einer wie Blake "mich pustet gleich der Wind um" Griffin.
 

MadFerIt

Apeman
Beiträge
17.352
Punkte
113
immerhin muss man den nba-spielern zugestehen, dass sie nicht wie jeder fußballprofi bei der kleinsten angedeuteten rangelei oder streichelei im gesicht umfallen und halbtot auf der erde liegen (mir fällt da gerade die szene zwischen hibbert und booker von letzter woche ein; wäre hibbert fußballer, wäre er schreiend mit den händen vorm gesicht zu boden gegangen). einige floppen zwar am laufenden band, aber da spielen sie halt "guck, schiri, ich werde gefoult!".
 

DreamsIT

Nachwuchsspieler
Beiträge
122
Punkte
0
Ich glaube man tut sich schwer das Thema richtig zu erörtern. Ab wann ist es „hart“, bzw. was wird darunter verstanden? Wenn man sich die früheren Badboys ansieht, dann fand ich das in Teilen echt zu krass, was dort abging. Niemand wird übermäßiges „hustle“ anprangern und Rodman war (nach seiner Pistonszeit) auch jemand, der einfach durch Engagement und Willen (sowie Psychospielchen) dominiert hat und weniger ob einer rauen, mit groben Fouls belasteten Spielweise. Die Rangelei mit Malone um einen loose Ball, empfinde ich nicht als „hart“.

Ich hasse „Flopper“ wie die Pest. (finde gut, daß es Geldstrafen setzt) Das erinnert mich zu sehr an Fußball, aber auch massive Bodychecks, oder unnötige Grobheiten die zu ernsthaften Verletzungen führen können sind für mich ebenso fehl am Platz. Die NBA hat sich verändert. Big Men können nun plötzlich Dreier schießen, Pointguards dunken wie verrückt und generell ist es einfach viel athletischer geworden. Ich verfolge diesen Sport nun seit geraumer Zeit (mit wechselnder Intensität) und für mich hat er im Laufe der Jahre eigentlich an Attraktivität gewonnen.

Edith, grad das Video mit den Flagrants angesehen.. da sind echt ein paar richtig krasse Dinge dabei. Übel.
 
Zuletzt bearbeitet:

Joe Berry

Kosmopolitische NBA-Koryphäe
Beiträge
14.335
Punkte
113
Seitdem in der NBA keinerlei Form des Hand-checking mehr erlaubt ist, haben Perimeterspieler einen erheblichen Vorteil gegenüber Verteidigern, das macht physische Defense außerhalb von Post-Defense praktisch unmöglich, das ist das einzige was mir in der NBA "zu soft" ist.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.786
Punkte
113
"Physische Defense" gegen einen Spieler der zum Korb zieht wäre angesichts des ursprünglichen Basketball-Regelwerks ja auch ein Witz. Wie soll das aussehen, Linebacker-Aktionen wie gegen einen Quarterback ?
 

Evelbma.

Nachwuchsspieler
Beiträge
816
Punkte
0
Ort
Wien
Ach bitte, dass immer weniger Bigs "hart" in der Zone spielen, hat doch viel weniger mit fehlender Härte, sondern hauptsächlich damit, dass sich das Spiel schlichtweg weiterentwickelt hat. Dass Aufposten wichtig ist und auch so bleiben wird, hat Zach Lowe vor einigen Monaten bereits gut erörtert, aber dieses "hart in der Zone spielen"-Gerede, wo der Ball beim Big-Man landet, der dann a la 90er erstmal 20.000 Sekunden lang rumwühlt und dem Gegner Ellenbogenschläge in den Brustkorb verpasst etc, bis er dann mal wirft, hat einfach keinen Platz mehr in einer Liga, die Effizienz predigt.
 

Joe Berry

Kosmopolitische NBA-Koryphäe
Beiträge
14.335
Punkte
113
"Physische Defense" gegen einen Spieler der zum Korb zieht wäre angesichts des ursprünglichen Basketball-Regelwerks ja auch ein Witz. Wie soll das aussehen, Linebacker-Aktionen wie gegen einen Quarterback ?

Mit physischer Defense meinte ich Hand anlegen, heutzutage darf man in der NBA eben überhaupt keinen Kontakt mehr mit dem Ballführenden Spieler haben. Nur beim Aufposten ist eine Hand erlaubt, wenn ich mich nicht irre. Es ist doch kein Wunder, das sich das NBA Spiel weg vom Bigman hin zum dominanten Wing/Guardspieler entwickelt hat, der ohne Probleme zum Korb ziehen kann. Daran haben auch die Regeländerungen der NBA zu beigetragen, die es eben sehr viel schwieriger machen Spieler am Zug zum Korb zu hindern.
 

LeZ

Bankspieler
Beiträge
28.786
Punkte
113
Das geht aber auch nicht anders, wenn ich neben einem herlaufe der den Ball kontrollieren muss schiebe ich den mit einer Hand ins Publikum oder gegen die Wand. Da kann man auch nicht gegenhalten, und das war nie die Philosophie von Basketball. Die Abwehrspieler sollen mitlaufen und den Ball klauen, als Helpdefense rechtzeitig im Weg stehen, oder mitspringen und blocken. Nicht mit der Schulter die Leute ins Aus rammen, dann kann man technischen Basketball nämlich komplett knicken wenn man das erlauben würde. Wie soll man eine Regel definieren dass "leichter" Kontakt mit der Hand erlaubt ist ? Wieviel ist "leicht" ? Wir haben bei den diversen EMs ja schon gesehen wo es hinführt wenn "harte Defense" durchgewunken wird, da wird ein Nowitzki mit Knie, Faust und Ellenbogen zusammengeprügelt dass es nicht mehr feierlich ist.
 

bartek

Nachwuchsspieler
Beiträge
4.441
Punkte
3
Ort
Leverkusen
Wo wurde oder wird der beste Basketball gespielt? Von Schwarzen in den USA und von den Jungs aus dem Balkan. Wie deren Basketballmentalität aussieht, weiß wohl jeder. Würde behaupten die NBA ist genau daran gewachsen.
Du stellst dich auch an wie ein Mädchen, wobei ich Mädchen spielen sehen hab, die mehr "Einsatz" gezeigt haben als du es für richtig hälst. Kann mir schon vorstellen wie du gespielt hast, bist wohl einer dieser Typen die ganz schnell "Foul" rufen, wenn man ihn bei irgendwas nur berührt hat! Soll nicht persönlich sein, aber ich kann dieses Gerede von übermäßiger Härte oft nicht hören. Man sieht das auch im Jugendbasketball, von Trainern, die selbst nie auf einem gewissen basketballischen Niveau agiert haben. Diese Competition nie gespürt haben. Ich wüsste nicht, wie man in solchen Spielen ohne Kontakt spielen soll?! Man sollte Gewalt im Sport schon von hoher sportlicher Intensität unterscheiden können.
Alleine dieses "wir müssen Dirk beschützen". :love2: Heute tritt Dirk Mannschaftskollegen selbst in den Arsch, damit die mal mehr Einsatz zeigen. Und wofür Dirk damals kritisiert wurde, weiß ja auch jeder, besonders drüben.

Lassen wir einfach mal ehemalige Profi´s sprechen:
und Smith, den ich allerdings persönlich nicht mag, aber...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Double-P

Nachwuchsspieler
Beiträge
1.821
Punkte
83
Stimme dem Chefkoch zu. Basketball mag zwar ein körperbetonter Sport sein aber es gibt einen Unterschied zwischen körperbetont (wo ordentlich aufgepostet wird) oder hart. Ich finde es gut, dass Flagrant Fouls gepfiffen, Flops mit Geldstrafen belegt werden und man generell darauf achtet, dass es nicht ausufert. Eine Verletzung kann super schnell passieren. Siehe Beverly gegen Westbrook. Knacks, Titelchanchen ruiniert. Kann mich noch an ein Spiel erinnern, da wollte A.C. Green zum Rebound, jemand anderer hat ihn bekommen, den Ball dann mit gehobenen Ellenbogen verteidigt und Bang, da flog der Zahn. :D

NBA ist nicht Hockey oder Football, wo es im Wesentlichen darum geht den möglichst härtesten Bodycheck oder ein Killertackling hinzulegen. Das ist schon übelst brutal, wie es da oft zugeht. Gegnerische Quartebacks winden sich vor Schmerz am Boden und der Typ der ihn getackelt hat wird gefeiert wie ein Gott.

Was die Unterdrückung von Emotionen angeht, stimme ich ebenso zu. Aber das gibts ja leider überall, auch im Fußball. Haha, der Dunk von James über Terry war zu geil. Da hat Lebron auch das Flagrant bekommen, aber i-wie hat es den Dunk noch geiler gemacht. :D

Du meinst bestimmt den Dunk....

D gab es aber kein Flagrant Foul wieso auch?
Terry bekommt das persönlich Foul weil er kein Offensivfoul mehr aufnehmen kann, er steht bewegt sich in der Zone in dem Halbkreis, bzw. springt ja, auch ist also in der Bewegung. - And One für James.

James bekam ein technisches Foul, weil die Refs wohl meinte, er würde den Dunk zu sehr feiern wollen, bzw. durch das anstarren auf Terry diesen provozieren wollen.

Anhang anzeigen 8466
 

abcd12

Bankspieler
Beiträge
1.990
Punkte
113
Ich habe mir mal die 30 for 30 Doku über die Detroit Pistons Bad Boys angesehen und verglichen mit dem Material ist die NBA wirklich Kinder-Geburtstag.
Da kann ich die alten Haudegen, wie Ron Artest schon verstehen, dass die ein wenig wehmütig werden. Was ich noch befremdlicher finde: Die sind mir voll sympathisch
 

Joe Berry

Kosmopolitische NBA-Koryphäe
Beiträge
14.335
Punkte
113
Das Spiel Ende der 80, Anfang 90er war deutlich physischer. Auch das meinte ich mit "physischer" eben im Vergleich zu heute.
Jordan jedenfalls musste durch eine harte Schule bevor er the Goat werden konnte. Hab die Doku noch nicht gesehen, danke! :thumb:
Das muss nicht jedem gefallen, ich bin da voreingenommen. :saint:
Auch die Knicks waren in den 90ern für harte Defense bekannt. Das 2004 Pistons Meisterteam hat fünf Teams in Folge unter 70 Punkten gehalten, heute absolut unvorstellbar, egal unter welchen Umständen - vor allem eben wegen der Regeländerungen was Hand-Checking anbelangt.
 

UnbekannterUser

Bankspieler
Beiträge
1.433
Punkte
113
Ort
Mainz
(...)

James bekam ein technisches Foul, weil die Refs wohl meinte, er würde den Dunk zu sehr feiern wollen, bzw. durch das anstarren auf Terry diesen provozieren wollen.

(...)

Und genau das macht die NBA für mich auch zum Teil "soft". Seitdem diese dämlichen Regelungen für technische Fouls eingeführt wurden, sind die "Psychospielchen" mittels Trash Talk etc. kaum noch möglich. Schönes Beispiel diese Szene aus Spiel zwei der Finals 2001 (Video sollte bei 1:33 starten):


Heutzutage würden die Refs Kobe und A.I. direkt mit einem T abkassieren, und Derek Fisher würde womöglich auch noch eins kriegen, weil er beim "beschwichtigen" dabei war.
 
Oben