Jahres Charts 2023


maberlinho

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Sagt mal wieviel Musik hört ihr eigentlich im Jahr? 22 Alben bei @torben74 fast 2 Pro Monat :crazy:. Da bleibt ja fast keine Zeit auch noch alte Musik zuhören. Außerdem besteht meine Freizeit ja nicht nur aus Musik. Filme, Serien, Playstation, Familie, Live Sport. Zum Musikhören, also intensiv und nicht nebenbei laufen lassen, ist dann gar nicht mehr soviel Zeit, erst recht nicht um solche Menge an neuen Sachen zu entdecken.
Meine Aufnahmekapazität für neue Musik ist eh in den letzten Jahren immer mehr geschrumpft. Das liegt auch daran, dass ich mich alle 4 Wochen durch 30 - 40 Grand Prix Beiträge höre (gut bei offenen GP sind es meistens weniger unbekannte).
Was ich schade finde ist, seitdem man eigentlich alle neuen Alben auf Youtube oder Amazon Prime hören kann, habe ich mir eigentlich keine neuen CD's mehr gekauft. Das ist fast schon Nostalgie, sich mit einer neuen CD in den Sessel zu setzen, die Lieder zu hören und dabei das Booklet zu studieren. Vermisse ich irgendwie. Jetzt habe ich wieder eine funktionierende Anlage vielleicht bin ich dieses Jahr das eine oder andere Mal nicht so geizig und kauf auch mal wieder eine CD um so ein Werk auch in den Händen zu halten.
Generell bin ich in den letzten Jahren auch mehr dazu über gegangen einzelne Lieder (Youtube Empfehlungen, Sportforen GP, Radio Rock Streams, wenn mir Mal ein Lied in einer Serie oder einem Film aufgefallen ist) zu hören, als ganze Alben.

Eine Liederliste werde ich auf jeden Fall posten. Vielleicht werde ich dann noch die 3 - 4 Alben nennen, die mir am besten gefallen haben.
 

Chac

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Ich höre schon sehr viel Musik. Zwei Alben am Tag sind durchaus nicht so selten, da sind zwei im Monat gar nichts. Ich schaue dafür aber auch kaum Filme oder Serien (dafür lese ich aber auch mehr). Ich bin aber auch wirklich an Musik interessiert und neugierig Neues zu entdecken, sowohl was aktuelle Veröffentlichungen angeht wie auch alte Musik. Und dann interessieren mich schon noch ganze Alben und nicht nur einzelne Songs. Für einen ersten Eindruck reicht es da ja auch wenn das nebenbei läuft als Stream auf Spotify oder Bandcamp. Z.b beim Kochen, auf dem Weg zur Arbeit, im Auto oder wenn ich Eishockey schaue (ohne Ton, weil man die deutschen Kommentatoren eh nicht ertragen kann). Und was mir gefällt, höre ich mir dann irgendwann eben noch mal intensiver an. Meistens abends oder wenn das Wetter schlecht ist oder im Sommer auf dem Balkon (über Kopfhörer) oder beim Verreisen im Zug/Flugzeug. Und wenn mir etwas richtig gut gefällt, bestelle ich mir CD oder Platte.
Im Spätherbst und Winter höre ich viel mehr an Musik als im Frühjahr oder Sommer wenn ich viel draußen unterwegs bin.
Ich wohne auch in der Pampa wo nicht viel los ist. Wenn ich zu einem Konzert möchte, ist das immer mindestens ein Zwei-Tage Ausflug, meistens länger damit sich die Anreise überhaupt lohnt. Live Sport ist bei mir circa zwei Mal im Monat zum Eishockey hier. Andere Veranstaltungen sind auch längere Reisen und dementsprechend nicht so oft im Jahr. Dadurch bleibt viel Zeit zum Musik hören und selber machen (wenn auch nicht wirklich gut 😅). Ach ja und beim GP bin ich auch ausgestiegen um mehr Zeit zu haben für mich interessante Musik zu hören.
 

theGegen

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Da jetzt die Beiträge des Jahres-GPs bekannt sind, kann ich schonmal einen Schwung Einzel-Songs aus meiner Playlist des letzten Jahres verwursten.
Am ehesten vielleicht unter der unsortierten Überschrift

Neues Material von alten Bekannten

Ash - Race the Night

Sparks - The Girl is crying in her Latte

The Long Ryders - Seasons change

Birdy - Paradise Calling

The Damned - You're gonna realise

Garbage - Cities in Dust

Teenage Fanclub - Foreign Land

Johnny Marr - Somewhere

Devandra Banhart - Twin

The Rolling Stones - Rolling Stone Blues

Da fehlen noch ein paar. Die anderen aufgeschnappten Songs von alten Bekannten brauche ich aber vielleicht noch in anderen Rubriken (eventuell Album oder Einzelsongs).
 

theGegen

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Statt in der vorigen Rubrik zu verwursten, bleibt genügend Stoff übrig für die Extra-Überschrift

Belgien und Franko-Pop ;)

dEUS - Must have been new

dEUS - Man of the House

dEUS - Love breaks down

Hotel du Globe - Strange Vision

Hotel du Globe - The next Day

Hotel du Globe - Back to the Past

Émilie Simon - Désert

Émilie Simon - Secret

Émilie Simon - Karma

Für ein ganzes Album reicht es jeweils in meiner Rückschau nicht.
Bei der Émilie waren es sogar zwei Alben in 2023: Remixes und Projekte. Hotel du Globe ist eine re und neu formierte frühere 80er-Kultband aus Brüssel.
Ich habe je 3 Songs ausgewählt, die mir mir davon am besten gefallen haben.

Punktsieger für mich Hotel du Globe mit der neuen Sängerin.
 
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Chac

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Weiter geht es mit den sehr guten (9/10) Alben aus dem vergangen Jahr:

Grandma's Ashes - This Too Shall Pass

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Die drei jungen Frauen aus Frankreich erzählten auf ihrem Debütalbum von Vergänglichkeit und wie sich die Träume der Kindheit im Erwachsenenalter als Illusion darstellen. Dementsprechend düster und heavy ist der Sound aus Prog Metal und Doom. Der helle klare Gesang sticht aus dieser Dunkelheit wie ein Lichtschimmer durch.
Aside | Spring Harvest | Lost at Sea

The Luka State - More Than This

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Die Musik von Luka State klingt nach einer Mischung aus Oasis, (frühen) Arctic Monkeys und Nothing But Thieves aber alles etwas punkiger. Das Quartett kommt aus einem verschlafenen Ort irgendwo zwischen Liverpool und Mancherster und in ihren Texten verarbeiten sie diese triste Umgebung und den Zustand ihres Landes. Dieser Frust wird in positiver Energie entladen, einem nach vorne treibenden Sound und eingängigen Melodien.
Oxygen Thief | More Than This | Tightrope (Walking on a Wire)

Steven Wilson - The Harmony Codex

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Basierend auf einem Traum mit einer Treppe entstand das neue Solo Album von Wilson das mit seinen vielen verschiedenen Musikstilen wie ein Querschnitt seiner Schaffenszeit wirkt. Es gibt den verspielten Prog Rock aus der Anfangszeit von Porcupine Tree, den Pop von To The Bone, Ambientausflüge wie auf Hand.Cannot.Erase sowie den elektronischen Sound von The Future Bites. Daneben probiert er sich auch ein wenig an Industrial.
Inclination | The Harmony Codex | Actual Brutal Facts

Enter Shikari - A Kiss For The Whole World

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Mit dieser Platte feiern Enter Shikari die Rückkehr ins Leben nach der Pandemie. Sie bringen den unberechenbaren Mix aus Hardcore und elektronischen Dancebeats mit dem sie bekannt geworden sind wieder zurück. Hinter dieser Partymusik verbergen sich zumeist ernsthafte Themen nur lässt diesmal Rou Reynolds wieder mehr Hoffnung zu als beim Vorgänger.
(pls) set me on fire | bloodshot | Giant Pacific Octopus (I don't know you anymore)

Riverside - ID.Entidy

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Fünf Jahre sind seit dem Meisterwerk Wasteland vergangen und mit Spannung wurde erwartet was darauf folgen würde. Auch wenn ID.Entidy nicht an den Vorgänger heran kommt - die Messlatte ist einfach zu hoch - liefern die Polen dennoch ein amtliches Prog Rock Album ab: : vertrackte Rhythmen, Tempowechsel, Breaks, experimentieren mit verschiedenen Einflüssen. Der Bass von Bandkopf Mariusz Duda sticht hervor ebenso wie seine Lyrics die sich um den Identitätsverlust im digitalen Zeitalter drehen. Nach sieben Songs hat er sich aber allen Frust und Angst von der Seele gesungen und so ist die D-Seite rein instrumental.
Friend Or Foe | The Place Where I Belong | Together Again

The Ocean - Holocene

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Die deutsche Prog-Metal Band ist mit Holocene in der Gegenwart und damit am Ende ihrer musikalischen Erzählung der Erdgeschichte angekommen. Auch ihre Musik hat dabei einen Evolutionsprozess durchlaufen und so drängen Synthies und elektronische Arrangements den Sludge und Doom Metal etwas zurück. So ermöglichen ruhige Ambientphasen zu Beginn der Songs sich langsam einen Spannungsbogen aufbauen zu lassen bevor dieser sich in Blastbeats, Riffgewitter und Growls entlädt.
Preboreal | Subboreal | Parabiosis

Metric - Formentera II

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Wie schon der Albumtitel verrät, setzten die Kanadier den ruhigen von Elektronik dominierten Sound des Vorgängers fort. Die Gitarren wurden noch weiter reduziert, wodurch das Ganze noch ruhiger und getragener wirkt als Formentera I. Aber kein bisschen langweilig. Metric schaffen es erneut ein komplett spannendes Album zu schreiben, mit Wendungen, ruhigen und flotteren Songs. Sie fügen sich nicht dem Trend Songs in 2-3 Minuten zum Ende zu bringen. So können sich die einzelnen Stücke richtig entfalten.
Detour Up | Days Of Oblivion | Nothing Is Perfect

Sisters - Leecheater

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Mario Quintero zum Ersten. Der Musiker aus Pittsburgh hat in der Langeweile der Pandemie zusammen mit Molly McGuire ein neues Projekt namens Sisters ins Leben gerufen. Drei Jahre später gibt es die erste LP. Die beiden erschufen ein dröhnendes Monster bei dem zwischen dem staubigen Gitarrensound auch die Stimmen durch's Fuzzbedal gejagt wurden. Zu Beginn klingt das noch ein wenig punkig bevor es in der Mitte doomiger wird. Tiefe Gitarrenriffs und flüsternder Gesang sorgen für eine unheimliche Atmosphäre in Windows bevor zum Ende hin wieder mehr Dynamik und Krach übernimmt.
Through The Cracks | Windows | Leecheater

Grian Chatten - Chaos For The Fly

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Der Frontman von Fontaines D.C. versucht sich als Folklore Sänger und das gelingt ihm hervorragend. Begleitet mal nur von Akkustikgitarre, dann mal von Streichern, Drumcomputer und Saxophon erschafft Chatten ein Album zwischen Melancholie und Leichtigkeit bei dem immer wieder das Erbe irischer Musik durch klingt. Durch die reduzierte Musik kommt sein tiefer, getragener Gesang gut zur Geltung.
Fairlies | Bob's Casino | Season For Pain

Phoxjaw - Notverynicecream

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In ruhigen Momenten klingen Phoxjaw wie eine Post-Punk Band aus den 80ern. Da es nun aber langweilig wäre die Xte Revival Band zu sein, unterlegen sie diesen Sound mit kräftigen Metalriffs, Hardcore Shouts und Beats. Mal klingt eine fröhliche Orgel durch, dann ein Reggea ähnlicher Groove. Immer wieder gibt es überraschende Wendungen. In all dieser Verrücktheit erinnern Phoxjaw an Enter Shikari oder Poppy.
sungazer | dancingtrees | serpentsdripfromtheskies
 

Chac

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Und zum Abschluss meine absoluten Highlights aus dem vergangenen Jahr:

Slowdive - Everything Is Alive

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Die Shoegaze Ikonen melden sich nach 20 Jahren Pause zurück mit einem Album das sanfter klingt als ihr Schaffen in den 90ern. Der Gesang steht weiterhin als zusätzliche Melodie im Hintergrund. Lediglich im von Akkustikgitarre getragenen andalucia plays sticht Neil Halsteadts Gesang hervor. Ansonsten singt hauptsächlich Rachel Goswell, manchmal mit Halsteadt im Duett. Wo früher der Klang noch von mehrschichtigen Gitarrenwänden dominiert wurde, sorgen jetzt Synthies und Ambientarrangements für Slowdives typischen melancholisch verträumten Sound.
shanty | kisses | chained to a cloud

Tigercub - The Perfume Of Decay

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Auf ihrem dritten Album wendet sich das Trio aus Brighton ab vom eingängigen Indierock der Vorgängeralben und lässt sich komplett in die Dunkelheit fallen. Plattencover und -titel geben die inhaltliche Richtung vor. Es geht um Existenzängste, Weltschmerz und Katharsis. Vertont wird das mit schweren Stoner Riffs zu denen Frontman Jamie Halls säuselnder Gesang einen Gegensatz bildet. Dass die Queens Of The Stone Age beim Songwriting Pate standen, ist nicht zu überhören. Um sich aber abzuheben bauen sie immer wieder kleine Spielerein und raffinierte Gitarrenläufe in die Songs. Dadurch wird man nicht komplett von der düsteren Keule erschlagen.
The Perfume Of Decay | Swoon | Help Me I'm Dreaming

Explosions In The Sky - End

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"In jedem Ende wohnt ein Anfang" - so ungefähr soll die neue Platte der wortkargen Texaner verstanden werden. Neun Jahre haben sie sich hierfür Zeit gelassen. Eine Zeit in der sie die Welt beobachtet und in Töne gefasst haben. So bedrückend die Welt auch ist, EITS lassen Licht in das Dunkel wenn helle Gitarren, Orgel und Klavier die Wolken beiseite schieben. Sie sind Meister darin die Hörer*innen auf Reisen zu nehmen um sich in ihrer Klangwelt zu verlieren. Wenn die Platte zu Ende ist, ist es als würde man aus einem Traum aufwachen.
Moving On | Loved Ones | The Fight

Spotlights - Alchemy For The Dead

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Mario Quintero zum Zweiten. Seine Hauptband ist mir erst letztes Jahr aufgefallen und zählt bereits zu meinen Lieblingsbands. Die düsteren schweren Riffs, der mit Gothik angehauchte Sound und der zarte im Hintergrund stehende Gesang hat es mit angetan. So ähnlich finden sich diese Elemente auch bei Tigercub wieder und dennoch unterscheiden sich beide Bands. Denn während Tigercub mit verschnörkelten Gitarren die Stimmung etwas aufhellen, ziehen Spotlights die Gitarren noch mehr in Richtung Doom Metal. "Doom Gaze" hatte Quintero das Genre benannt in dem sich Spotlights bewegen. Aber auch bei Spotlights gibt es in all der Schwere immer wieder Lichtblicke die sich am Ende aber nur als Illusion erweisen.
Als Bonus gibt es auf der nach Tracklist eigentlich leeren D-Seite noch drei weitere Songs. Obwohl diese Stücke nicht so finster daher kommen, passen sie in ihrer entrückten Art gut zum Gesamtkonzept der Platte.
Sunset Burial | Algorithmic | Alchemy For The Dead

Six Days Of Calm - My Little Safe Place

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Hinter dieser Band aus Würzburg steckt Marc Fischer der bis 2018 hauptsächlich noch Metalcore Songs für Watch Them Fade geschrieben hat. Während der Pandemie hat er dann das Projekt Six Days Of Calm ins Leben gerufen, welches so gar nichts mehr mit Metalcore zu tun hat. Das Debüt The Oceans Lullaby (leider schon ausverkauft) bietet schon alles was das Post-Rock Herz begehrt und der Nachfolger setzt das nicht nur fort sondern erzeugt noch stärkere Bilder im Kopf. Jeder Song steht für seinen eigenen kleinen Film den er beim Hören erzeugt. Damit stehen sie auf einem level mit Explosions In The Sky, setzen bei der Instrumentierung aber stärker auf Streicher, Piano und Horn. Schlagzeug und Gitarre kommen erst beim Höhepunkt der Songs zum Einsatz. Auf Sorrow gibt es sogar Gesang - beigesteuert von Circle & Wind - der so zart und mythisch ist, das er an Enya erinnert. Das Album lädt die Hörer*innen ein sich gedanklich an einen stillen Ort zurück zu ziehen und sich von dieser warmen Musik in die Arme nehmen zu lassen.
Zusätzlich gibt es noch Pluspunkte für die aufwendige und kreative Plattengestaltung. Die verschieden farbig-marmorierten Platten sind an sich schon ein Hingucker ebenso wie das Artwork auf der leeren D-Seite. Obendrein gibt es zu jedem Song eine Fotoillustration und einen Rahmen wo man selbst entscheiden kann welchen dieser Artprint man als Plattencover haben möchte. (wer jetzt Interesse bekommen hat, muss sich beeilen, viele Exemplare gibt es nicht mehr ;) ).
Distance | Awakening | Sorrow (feat. Circle & Wind)
 

theGegen

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Meine Alben des Jahres 2023:

1. Durry - Suburban Legend

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Der 1. Platz ergibt sich aus Neuling und Überraschung. Die Geschwister aus Burnsville / Minnesota sind über irgendeinen TikTok Fame 2022 bekannt geworden, mit witzigen Home-Made-Videos. Dieser Power-Pop Indiepunk funktioniert über das gesamte Debüt-Album und besonders mitsamt der Videos. Voller krachiger Singles ohne Leerlauf. Just Killer, no Filler.

Losers Club
Who's laughing now
TKO

2. Metric - Formentera II

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Ein verlässlich gutes Album einer meiner Lieblingsbands aus Canada. Passt noch besser zur Insel als der Vorgänger Formentera I.

Just the Once
Nothing is perfect
Days of Oblivion

3. The Beaches - Blame my Ex

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Auf diese Frauenband aus Canada trifft musikalisch ähnliches zu, wie bei meiner Nummer 1. Sie sind aber keine neue Band, sondern rocken schon seit 10 Jahren zusammen. Auch hier ein Longplayer voller Powerpop-Singles mit zum Teil drastischen Texten.

Blame Brett
Shower Beer
What doesn't kill you makes you paranoid

4. Robert Forster - The Candle and the Flame

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Schon quasi außer Konkurrenz, aber ein klares 10/10 Album. Die Krebserkrankung der Ehefrau als musikalische Familientherapie. Mit typischen unverwechselbaren Robert Forster Songs.

She's a Fighter
Always
Tender Years

5. Slowdive - Everything is alive

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Knappe Sache, aber es gab ein paar Alben, die für mich insgesamt vielleicht ein paar Filler mehr oder zuwenige Highlights drinne hatten. Shoegaze-Düsterkram.

Kisses
The Slab
Skin in the Game


Vielleicht hänge ich noch einen 2. Teil dran mit meinen Plätzen 6-10.

Edit: Ach nö, doch nicht. ;)
 
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maberlinho

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Das sind meine Lieblingslieder aus dem Jahr 2023:

Asking Alexandria - Bad Blood
Das Album finde ich eher durchschnittlich, das Lied gefällt mir aber sehr gut.

Guns n´ Roses - Perhaps
Nach Hard Skool das zweite neue Lied welches mir gut gefällt. Es wird Zeit für ein neues Album.

Beyond the Black - Free Me
Das Album hätte ich auch gesondert erwähnen können. Die hälfte der Lieder sind aber aus 2022. Deshalb gibt`s nur ein Lied vom Album, aus 2023. Vielleicht inzwischen meine Lieblings Symphonic Metal Band.

Nanowar of Steel (feat. Madeleine Liljestam) - Winterstorm in the Night
Die Comedy Metalband hat auch im letzten Jahr ein Paar lustige und wie hier auch musikalisch gute Lieder rausgebracht.

The Ocean - Boreal
Das Album wurde hier schon gepostet. Ich habe die Band beim stöbern für einen Beitrag für den Jahres GP entdeckt. Das Album fand ich zu komplex und hatte mich nicht ganz so gepackt. Das hier ist schön eingängig und gefällt mir gut.

Eclipse - The Hardest Part is Losing You
Nette Rock/Metal Hymne.

Sirenia - Wintry Heart
Frühere Alben mochte ich ganz gerne. Inzwischen finde ich nur noch ein Paar Lieder auf den jeweiligen neuen Alben gut.

Blackbriar - My Soul's Demise
Hier gefällt mir das ganze Album recht gut, jedoch nicht so gut, dass ich das Album extra aufführen wollte.

Greta Van Fleet - Farewell For Now
Eine Solide Band von der ich immer Mal wieder ein Lied gut finde.

Takida - The Lonliest Hour
Diese Band habe ich bisher nur nebenbei verfolgt. Das hier finde ich richtig gut. Vielleicht sollte ich mir Mal die Zeit nehmen und ein bisschen in die Discographie von Takida reinhören.

Und noch zwei Singles einer band aus Armenien, die ich ganz interessant finde. Ein guter Mix aus Rock, Folk teilweise etwas schnulzig/theatralisch mir gefällt's aber: Nemra - Look At Birds ; A Letter From Daisy

Alben habe ich, wie weiter oben beschrieben kaum gehört. Das Album meines Grand Prix Beitrags möchte ich aber doch extra erwähnen:

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Those Damn Crows - Inhale/Exhale

Diese Band aus Wales ist mir aufgefallen, als ich mal einen Song auf Rock Antenne oder Radio Bob gehört hatte. Eingängiger schnörkelloser Rock. Hat mir sofort gut gefallen und auch weitere Lieder vom Album gefallen mir. Wirklich mediale Aufmerksamkeit hat die Band bisher nicht erregt. Zu unrecht wie ich finde. Mein Album des Jahres
Anspieltipps: Takedown ; This Time I'm Ready ; Lay It All On Me ; Waiting For Me
 

theGegen

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Meine Lieblingslieder 2023

außerhalb der erwähnten Alben. Ohne konkrete Reihenfolge.
Mein Übersong des Jahres gehört dennoch an die 1. Stelle (leider konnte das Album nicht überzeugen). Dazu jeweils 1 Notiz.

Blur - The Narcissist (ein perfekter Blur-Song)

The National - Tropic Morning News (mit dem früheren Touch)

CHVRCHES - Over (großartige überdrehte Popnummer)

Dog Eat Dog - Lit up (der alte Groove und Heavy-Riffs sind noch da plus schmissiger Refrain)

There Will Be Fireworks - Something borrowed (abwechlungsreicher Powerpop)

Mother Mother - Normalize (angemessen abgefahren)

Foo Fighters - The Teacher (beeindruckend)

Lord Huron - Ace up my Sleeve (wunderschön)

PJ Harvey - I inside the Old I dying (eigenartig)

The VANNS - Ever (abgeschmackter Power Pop, aber gut gemacht)

Juliana Hatfield - Sweet is the Night (Juliana darf alles und gegen ELO gewinnt sie sowieso. Ihr erstes Cover aus 2012 finde ich noch besser)

Blueburst - Vanish (war mglw. ein Tipp von @le freaque , hat mir sofort gefallen)

NewDad - Let go (Düsterkram)

boygenius - Not strong enough (mit bestem Dank @Suomigirl26 über meine 12 Punkte beim Jahres-GP hinaus. Die 2. Strophe ist der Hammer)
 
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torben74

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So, irgendwie muss man ja 2023 mal gänzlich abschließen.
Darum von mir jetzt noch mal ein paar lose Gedanken, die mir noch zu diesem Jahr einfallen ;)

-Albumcover of the Year

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Bombay Bicycle Club - My big day
Ich finde es nach wie vor total witzig, auch wenn es eigentlich keine große Kunst darstellt.
Aber auf solch eine...sagen wir innovative Idee muss man auch erst mal kommen.

-Song des Jahres

Sufjan Stevens - Shit Talk (Official Lyric Video)

Grandiose Musik, grandioser Text mit dem sich Sufjan Stevens von seinem Lebensgefährten verabschiedet, der im Frühjahr `23 verstorben ist.
Gänsehaut ohne Ende und wie schon erwähnt für mich einer der bersten Songs der letzten 20 Jahre.

-Person des Jahres

Da bin ich auch voll bei Taylor Swift!
Taylor erfolgreich ohne Ende mit ihrer Musik, Taylor mit der erfolgreichsten Tour aller Zeiten, Taylor als Patin des RSD, Taylor jetzt auch in der NFL, Taylor überall.
Gegen sie sahen letztes Jahr selbst Rita Ora, Dua Lipa oder selbst Beyoncé usw. wie Spielerfrauen aus der zweiten Reihe aus.
Ich gönne ihr das, nur langsam wäre ein bisschen weniger Taylor auch mal wieder gut ;)

-Video des Jahres

PJ Harvey - I Inside the Old I Dying (Official Video)
Ein wunderschöner Song, in einer wunderschönen Art und Weise umgesetzt.

-Entdeckung des Jahres

Blueburst
Von le freaque empfohlen und inzwischen von mir ein halbes dutzend mal angehört.
Die Sache ist mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen ;)
DANKE!!!!

-Performance des Jahres

Bono and The Edge: Tiny Desk Concert
Hier kommt natürlich ganz mein Fan-Herz als vielleicht größter U2 ULTRA durch :)
Bemerkenswert finde ich, wie zwei Ultra-Superstars so einen "Spass" mitmachen und gestalten.
Zwei Sachen sind mir dabei besonders aufgefallen:
-Edge ist wirklich ein unsagbares Genie
-bei Bono merkt man nun auch das dahinrauschen der Jahre :crazy:

-Enttäuschung des Jahres

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Bosse - Übers Träumen
Ich hab Bosse wirklich mal gern gehört.
In den letzten Jahren bzw. mit den letzten Alben ist aber mein Wohlwollen da merklich abgekühlt.
Die Nummer hier ist aber nur noch furchtbar und peinlich.
Da ist echt nix mehr, was ich früher mal gut fand.
Eigentlich unglaublich, das er mal sowas hinbekommen hat:

Bosse - Weit weg (live bei TV Noir)

-Nerv des Jahres

All diese versteckten oder einfach offen dreist produzierten "Coversongs" oder Versionen von bekannten Liedern oder einfach nur von bekannten Melodienfolgen.
Ich mein damit sowas hier z.Bsp.:

Tove Lo - 2 Die 4 (Official Music Video)

Ganz schlimm, das nimmt inzwischen solch an Überhand, das man gar nicht mehr verschont wird.
Eigentlich kommt sowas bei fast jedem Lied vor, was man so im Mainstream Duddelradio ertragen muss.
Ganz schlimm auch sowas:

David Guetta & Kim Petras - When We Were Young (The Logical Song) [Official Video]

Kygo, Ava Max - Whatever (Official Video)

Da glaubt man doch echt an das baldige Ende der Menschheit, oder? :mad:


So, nun hab ich eigentlich alles gesagt :crazy:
Das muss erst mal reichen zum Rückblick auf '23.
 

Sengo

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Von mir gibt's mit ordentlicher Verspätung auch noch eine Liste, allerdings ausschließlich bestechend aus Songs, da ich so gut wie keine Alben am Stück mehr höre. Es gibt Fälle, in denen ich jedes Lied eines Album zumindest mal angetestet habe, aber das reicht nicht, um mir ein Urteil zu erlauben. In 2023 habe ich mir mehr als in den Jahren davor Zeit genommen, um Musik zu hören und gemerkt, wie gut mir das tut, nachdem über zehn Jahre lang beinahe kompletter musikalischer Stillstand bei mir herrschte.

Nun gut, hier meine Top 10 und ohne Reihenfolge anderes, das mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Verlinkungen habe ich mir gespart, da ich denke, dass bei Interesse ohnehin Copy&Paste Mittel der Wahl ist. Ich hoffe, das ist in Ordnung.
  • Peter Gabriel - i/o - Bright-Side Mix
  • Filter - For the Beaten
  • The National - Laugh Track (feat. Phoebe Bridgers)
  • Daughter - To Rage
  • Ben Howard - Little Plant
  • Hundred Reasons - Wave Form
  • Peter Gabriel - Panopticum - Bright-Side Mix
  • Steve Wilson - Economies of Scale
  • Myrkur - Like Humans
  • Tiger Lou - Bacardi
There Will Be Fireworks - Classic Movies
The National - Crumble (feat. Rosanne Cash)
Tiger Lou - Bacardi
There Will Be Fireworks - Something Burrowed
The Slow Show - Learning to Dance
The Slow Show - Builder Boy
The Slow Show - Subtle Love
Collapse Under The Empire - Mercy
Collapse Under The Empire - Revelation
Collapse Under The Empire - Salvation
Blush Always - Coming of Age
Daughter - Be On Your Way
Noel Gallagher’s High Flying Birds - Trying To Find A World That’s Been And Gone Pt. 1
Will Butler + Sister Squares - Stop Talking
Grian Chatten - Fairlies
bdrmm - It’s Just A Bit Of Blood
Degreed - This Is Love
Black Honey - Out of My Mind
Black Honey - Heavy
Black Honey - OK
Black Honey - Charlie Bronson
Caroline Polachek - I Believe
Everything But The Girl - Nothing Left To Lose
Polar Son - Youth
Mitski - Bug Like An Angel
Sigur Ros - Mor
Philine Sonny - Drugs
GoGo Penguins - Saturnine
Alex Lahey - The Sky Is Melting
Arlo Parks - Devotion
 
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Max Power

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Soooo ... nachdem ich diese Liste jetzt wochenlang halbfertig rumliegen hatte, habe ich jetzt doch mal Lust und Zeit gefunden, das Ding auch zu Ende zu bringen. In erster Linie, weil ich doch immer wieder mal gerne diese alten Threads durchwühle, um zu sehen, was ich damals gut fand und wie sich das vielleicht verändert hat. Wenn für den einen oder anderen was dabei ist (viel wirds nicht sein :D), ist das ein Bonus. Gerade in der Mitte ist die Reihenfolge fast ein bisschen willkürlich, die Alben nehmen sich da oft nicht viel und das ist auch tages- und launenabhängig. In einige Alben hab ich einfach nicht genug reingehört (nicht nur, aber auch jene, die ich unten rangetackert habe), das hole ich vielleicht irgendwann mal nach.

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1. Hanging Garden - The Garden

Das 2021er Werk "Skeleton Lake" fand ich bereits großartig, doch das mittlerweile achte Studioalbum der Finnen gefällt mir tatsächlich noch ein bisschen besser. Getragen vom vielfältigen Gesang des Hatakka-Ehepaars pendelt das Septett auch auf "The Garden" permanent zwischen Härte und Melancholie, zwischen Klargesang und Growls. "Skeleton Lake" hatte mehr Höhen, dazwischen aber auch Ausfälle - diese finde ich hier eigentlich nicht. Die großen Überraschungen bleiben zwar aus, aber das Niveau ist auf der ganzen Platte über recht hoch und ein besseres (oder kompletteres) Album habe ich 2023 tatsächlich auch nicht gehört.

The Garden, The Four Winds, The Journey, The Resolute
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2. Babymetal - The Other One

Mit Ende der Pandemie war im Herbst 2022 auch der Babymetal-Hiatus vorbei, und nebst großer Touren hat die im Kern mittlerweile wieder auf ein Trio angewachsene Truppe im abgelaufenen Jahr auch das vierte Studioalbum vorgelegt. Ich würde "The Other One" in erster Linie als "erwachsen" und "gereift" bezeichnen, was auch Sinn macht, sind die Damen doch mittlerweile Mitte 20. Auf Konventionen und Genregrenzen wird auch auf dem dritten Album geschissen, aber so geisteskrank wie auf den Frühwerken geht es nicht mehr zu. In Summe hat mir das Album definitiv besser gefallen als der direkte Vorgänger und "Monochrome" ist dann auch ein Highlight im gesamten Bandkatalog.

Divine Attack - 神撃, Mirror Mirror, Monochrome, Light and Darkness
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3. ✝✝✝ (Crosses) - Goodnight, God Bless, I Love U, Delete.

Nach einem starken Debütalbum war es sieben Jahre lang still um das Projekt von Deftones-Sänger Chino Moreno und seinem Kumpel Shaun Lopez, ehe man sich 2022 mit neuen Singles und einer EP zurückmeldete. Ein Jahr später legte man nun ein zweites Album nach. Am grundlegenden Bandsound hat sich relativ wenig verändert, das ist noch immer in Synth und Elektronik getauchter und an die 80er angelehnter Goth-Pop, der mit Morenos Stimme exzellent funktioniert. Zwischendurch hat das Ding auch ein paar Längen, aber die Highlights sind groß.

Light as a Feather, Big Youth (ft. El-P), Ghost Ride, Goodnight, God Bless, I Love U, Delete.
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4. Currents - The Death We Seek

Je öfter ich das Album gehört habe, desto weiter habe ich es in dieser Liste nach oben geschoben. Im Grunde machen die Australier auf ihrem dritten Album gar nichts Bahnbrechendes, im Gegenteil - da ist mitunter schon viel Schablone dabei. Aber nichtsdestotrotz, "The Death We Seek" ist einfach ein richtig gutes Metalcore-Album geworden, das die Stärken der Band ausspielt und logisch an den starken Vorgänger "The Way It Ends" anknüpft. Dieser hatte vielleicht die größeren Hits ("Monsters", "Kill the Ache", "Better Days"), aber "The Death We Seek" gefällt mir als Gesamtwerk ein gutes Stück besser.

The Death We Seek, Living in Tragedy, Over and Over, Remember Me
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5. Beartooth - The Surface

In erster Linie freut es mich für Beartooth-Mastermind Caleb Shomo, dass er sein Leben so in den Griff bekommen hat. Kanalisierte er auf den ersten Alben noch seine Alkoholsucht und den Kampf mit Depressionen in die Musik, so ist Shomo mittlerweile komplett trocken, hat sich körperlich in Form gebracht und scheint in jeder Hinsicht mit sich im Reinen zu sein ... schwer zu glauben, dass das der gleiche Kerl ist, der vor 10 Jahren Songs wie "I Have a Problem" geschrieben hat. Und so führt das fünfte Studioalbum die positive Grundstimmung fort, die die erste Single "Riptide" (noch aus dem Sommer 2022!) bereits angeteast hat. Dem Songmaterial tut das keinen Abbruch, auch wenn es hier und da ein paar Längen gibt.

Riptide, Might Love Myself, Sunshine!, My New Reality
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6. Hills Like White Lions - Meander

Musik aus Österreich, wie schön ;) schon das Debütalbum der Niederösterreicher war sehr gelungen, den Nachfolger finde ich noch ein bisschen stimmiger. "Meander" ist nicht nur ein Konzeptalbum, sondern im Prinzip ein überlanger Song mit vielen Wendungen geworden. Zwischendurch finden sich ein paar Längen, aber insgesamt ist "Meander" ein sehr schönes Progressive Metal-Album geworden, das den Bandsound des ersten Albums konsequent weiterspinnt. Generell ein großes Kompliment an dieser Stelle: findet man selten, dass eine junge Band einen derart eigenständigen Sound anbietet, dass es wahnsinnig schwer ist, irgendwelche Querverweise anzustellen. Chapeau.

Coral, Maelstrom, Black Tide, Mondgrau
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7. Poppy - Zig

Ich glaube, ich schreibe das an dieser Stelle jetzt schon im dritten Jahr hintereinander, aber manchmal wäre weniger vielleicht wirklich mehr ... drei Alben und drei EPs in fünf Jahren sind schon eine Hausnummer. Wobei man ihr eine gewisse Evolution und Wandlungsfähigkeit definitiv zugestehen muss, da klingt kein Release wie der vorherige. "Zig" kann man am ehesten als Industrial Pop bezeichnen, was phasenweise richtig gut funktioniert, aber an Releases wie das "I Disagree"-Album oder die "Choke"- und "Eat"-EPs nicht rankommt. Das erste 2024er Lebenszeichen, nämlich das Feature mit Bad Omens ("V.A.N"), war dafür schon wieder überragend.

Church Outfit, Hard, Flicker, Motorbike
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8. Future Static - Liminality

Gelungenes Debütalbum einer jungen Band aus Australien. "Liminality" ist ein wahnsinnig abwechslungsreiches Metalalbum geworden, was nicht zuletzt an der großartigen Sängerin Amariah Cook liegt, die von hellem Klargesang bis hin zu brutalen Growls das ganze Spektrum abdeckt. Mit Sean Harmanis (Make Them Suffer) und Luke Taylor (Heartline) gibt es dazu noch zwei stimmige Features. Den einen oder anderen Hänger zwischendurch verzeihe ich da gerne und ich bin gespannt, wohin die musikalische Reise hier gehen wird.

Chemical Lobotomy, Venenosa, Roach Queen, Plated Gold (ft. Sean Harmanis)
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9. Orbit Culture - Descent

Spannende Melodic Death/Groove Metal-Band aus Schweden, die durch die nachgelegte EP die Ehre hat, auf beiden meiner Listen zu vertreten zu sein. Dass Gojira und Metallica als größte Einflüsse der Band gelten, hört man auch "Descent" an, aber in puncto Songwriting hat man aus meiner Sicht noch mal einen guten Schritt nach vorne gemacht. Klassische Songstrukturen hat man auch auf früheren Werken wie "Nija" schon gerne aufgebrochen, aber auch "Descent" klappt das aus meiner Sicht noch besser. Sicher eine Band, die sich in der Metalszene noch weiter nach oben spiele wird.

From the Inside, Vultures of North, Alienated, Descent
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10. Soen - Memorial

Und noch einmal Schweden. Das sechste Album von Joel Ekelöf und Co. ist bei Gott nicht schlecht geworden, kann aber zum Beispiel mit dem überragenden 2019er Werk "Lotus" oder auch mit dem direkten Vorgänger "Imperial" nicht mithalten. Dafür fehlten letztlich auch die Highlights, und gerade die zweite Albumhälfte fand ich ziemlich belanglos.

Violence, Fortress, Hollowed (ft. Elisa), Memorial
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11. Katatonia - Sky Void of Stars

Noch einmal Schweden, aber ganz andere Baustelle. "Sky Void of Stars" ist mittlerweile das zwölfte Studioalbum von Jonas Renkse und Co., und es ist wieder ziemlich gut geworden. Leider aber auch nicht mehr, denn mir fehlen auf diesem Album leider die wirklich herausragenden Songs, die sonst so ziemlich jedes Katatonia-Album zu bieten hatte.

Birds, Drab Moon, Impermanence (ft. Joel Ekelöf), Sclera
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12. Thy Catafalque - Alföld

Tamás Kátai bleibt weiter umtriebig: "Alföld" ist das dritte Album binnen vier Jahren, das der Ungar mit seiner Armee aus Gastmusikern veröffentlicht hat. Das Album kommt gerade in der ersten Hälfte überraschend brutal daher, ehe sich langsam auch die typischen Folk-Einflüsse einflechten und zwischendurch auch mal durchgeschnauft wird. Ist unterm Strich wieder solide ausgefallen, bester Thy Catafalque-Release 2023 ist für mich aber trotzdem die Neuaufnahme von "Töltés".

Testen túl, A földdel egyenlo, Alföld, Néma vermek
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13. Polaris - Fatalism

Das dritte Album der Australier war bereits im Kasten, als Leadgitarrist Ryan Siew im Juni des vergangenen Jahres plötzlich verstarb. "Fatalism" erschien auf Wunsch Siew's Familie trotzdem planmäßig und zu seinen Ehren. "Fatalism" ist ein solides Metalcore-Album geworden, das ich an einem anderen Tag auch den einen oder anderen Platz weiter oben platzieren hätte können.

Overflow, Inhumane, Dissipate, Aftertouch
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14. Nita Strauss - The Call of the Void

Nita Strauss hat sich primär als Gitarristin für Alice Cooper einen Namen gemacht. 2018 hat sie ihr erstes Soloalbum aufgenommen, damals noch komplett instrumental - auf "The Call of the Void" hat sie neben Instrumental-Stücken auch Songs mit namhaften Gastsängern im Gepäck. Das Niveau von der überragenden Single mit Alissa White-Gluz wird dabei nicht mehr erreicht, aber das Ding ist in Summe dennoch sehr kurzweilig geworden.

The Wolf You Feed (ft. Alissa White-Gluz), Through the Noise (ft. Lzzy Hale), Dead Inside (ft. David Draiman), The Golden Trail (ft. Anders Friden)
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15. HEALTH - Rat Wars

Noise Rock/Industrial aus den USA. Health sind mitunter auch aus Videospiel-Soundtracks bekannt, und das hört man auch dem sechsten Album an (bzw. sieht es auch in den mitunter sehr bizarren Musikvideos). Definitiv nix, was ich regelmäßig nebenbei höre, aber wenn ich in der richtigen Stimmung bin, kann ich dem schon einiges abgewinnen. "Ashamed (of Being Born)" ist groß.

Demigods, Unloved, Children of Sorrow, Ashamed (of Being Born)

HONORABLE MENTION (weil einfach zu wenig damit beschäftigt):

Baroness - Stone

Last Word, Beneath the Rose

Lacey Sturm - Kenotic Metanoia
The Decree, Awaken Love

Lyrre - Not All Who Dream Are Asleep
Call in the Wind, Chariot of Sun

Sleep Token - Take Me Back to Eden
The Summoning, Take Me Back to Eden

Stitched Up Heart - To the Wolves
To the Wolves, Possess Me

Silent Planet - Superbloom
Offworlder, Antimatter
 
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