Jose Saramago


Kali

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Wie hält ihr es mit dem portugiesischen Nobelpreisträger Jose Saramago?

Ich lese z. Z. "Eine Zeit ohne Tod" (es geht vor allem um Sozial- und Kirchenkritik) und habe zudem mal "Der Doppelgänger" (Frage nach der eigenen Identität) von ihm gelesen.

Ich mag sein sozialkritisches Denken wie auch die tiefsinnige psychologische Dimension dieser Werke. Seine Prosa ragt durch eine gewisse wohltuende Distanz hervor.

Allerdings habe ich manchmal mit den langen und oft verschateteln Sätzen so meine Schwiergikeiten, außerdem finde ich es bei den Dialogen manchmal schwierig, die Aussagen den entsprechenden Figuren zu zuordnen.
 

Cânhamo

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Hallo Lavender,

Ich habe Saramago zweimal "live" im Europaparlament auf Konferenzen, organisiert von der Vereinigten Europäischen Linken- Fraktion im Europarlament (zu der auch die KP Portugal, deren Mitglied er ist, gehört) erlebt und war beeindruckt.

Ich habe zwei seiner Bücher im Originaltext gelesen und ein drittes Buch angefangen, aber nicht zu Ende gelesen.
"Levantados do Chão" über die situation der Landarbeiter im Alentejo (Südportugal) der 70 ger Jahre: brilliant.

"O Ano da Morte de Ricardo Reis" : schwierig zu lesen, aber wenn man sich durchkämpft: brilliant

Bei "O Evangelho segundo Jesus Cristo" habe ich jedoch (provisorisch??) das Handtuch geworfen.

In der Tat sind die langatmigen Schachtelsätze gewöhnungsbedürftig und manchmal nicht nur ermüdend, sondern lästig, aber kaut man sich durch, so ist man begeistert von der Mischung Kleist + Symbolik.

"
 
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Cânhamo

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Ehre seinem Andenken.
Er war in meinen Augen der grösste Prosaschriftsteller Portugals und mit dem Brasilianer Jorge Amado auch der grösste portugiesischsprachige Prosaschriftsteller den ich kenne.
Zu diesen beiden möchte ich -das ist aber bloß eine persönliche Einschätzung- noch den Kapverdianer Henrique Teixeira de Souza beifügen.
Diese Drei haben in meinen Augen sehr viel in Sachen Thematik, Symbolkraft, Volksnähe gemeinsam.
 
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