Kampffrequenz im Schwergewicht


Clay

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Warum ist die Tendenz derzeit eigentlich so stark, das im Schwergewicht nur 1-2 Kämpfe im Jahr gemacht werden?

Bei Weltmeistern könnte ich es ja noch verstehen, aber auch die Herausforderer boxen nur noch sporadisch mal.

Chagaev, Dimitrenko, Povetkin etc...

Eigentlich müssten doch solche Leute dem Weltmeister zeigen "Hey,m schau mal, ich haue alle weg. Du kommst an mir nicht vorbei."

Aber anstatt dessen liegen die auf der Couch und haben die Füße hoch. Warum?

(Die TOP 10 Herausforderer im Schwergeicht laut BoxRec (ohne Arreola), haben zusammen (!) dieses Jahr bisher 7 Kämpfe abgeliefert. Und das gegen Gegner wie McBride, Rossy, Harris, Sosnowski. Und Arreola hat 3 Kämpfe gemacht. Gegen Relefodt, Abell, Aguilera. Na bitte.....


Was soll diese Entwicklung in der Königsklasse??
 

Clay

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Aber man kämpft doch auch um Geld MIT den Kämpfen zu verdienen. Oder haben die schon alle VOR einem Titelkampf und ohne häufige Kämpfe ausgesorgt?

Dann läuft einiges falsch im Boxsport....
 

Ossi87

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Heutzutage läuft das so ab.
Jeder kämpft nur gegen leichte Gegner, damit die Bilanz markelos bleibt. Hat man dann einige Kämpfe am Stück gewonnen, erhofft man sich einen Titel Shot und will ausgesorgt haben. Das erklärt aber irgendwie noch immer nicht, warum so selten gekämpft wird. Meine Meinung dazu ist, dass die Promoter in dieser Gewichtsklasse einfach nicht soviel Geld ausgeben wollen und wie oben beschrieben die Kohle einstreichen.
 

ezorro

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Weil die meisten Boxer so schlecht sind, dass sie der normale Zuschauer maximal 1-2 mal im Jahr erträgt :D:cry:

lachen.gif
 

Linus Corretja

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Also ich finde die Fragestellung nicht uninteressant. Gerade ein Povetkin könnte auch mit Bumfights in Russland sicherlich ganz gut verdienen. Warum so faul -Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

Vom Thompson hat man ewig nichts gehört und gerade er hätte nach den Luan- und WK-Fights mit dem gesteigerten Bekanntheitsgrad sicherlich auch etwas für die Kasse tun können.

Peter, Chambers, Arreola -das sind derzeit die Ausnahmen. Wobei Peter inzwischen zum Edel-Journyman abgestiegen ist.
 

infight

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Ich habe ja vor einigen Tagen im "Die beste Gewichtsklasse im Moment?" Thread die Vermutung geäußert, das HW würde ohne die Klitschkos in der Wahrnehmung hier im Forum besser dastehen. Die Kämpfe wären einfach besser, weil einige der bei den jeweiligen Verbänden so bis Platz 6/7 gerankten Boxer, durchaus über gute Anlagen und ausgeglichenere physische Parameter verfügen (Namen wurden hier teilweise schon genannt, die üblichen Verdächtigen halt).
Ein stichhaltiger Einwand war, die Klitschkos wären ja schließlich nicht diejenigen, die diese "besseren" Kämpfe der anderen untereinander verhindern.
Warum treten die nun nicht gegeneinander an? Liegts wirklich am Geld? Promoter und Manager werden so viel ich weiß Prozentual an den Börsen beteiligt, welche sie ja schließlich selber aushandeln. Trainer, Cornerman und Cutman erhalten ihre Gage ebenfalls aus der Börse (sollte ich hier falsch liegen, bitte um Korrektur). Wie es sich mit den sonstigen Kosten (Hallenmiete etc.) verhält scheint unterschiedlich geregelt zu sein. Die Verbände kassieren Gebühren (in welcher Höhe eigentlich), schließlich müssen noch Ref. und Punktrichter bezahlt werden.
Bei einem vernünftig promoteten Kampf sollte sich also eine Win/Win Situation ergeben (bei 1-5/6 gerankten Kontrahenten).

Warten alle drauf das die Klitschkos sich aus dem aktiven Boxen verabschieden? VitKo macht wohl nur noch zwei Fights. Bei WladKo kann`s noch zwei- drei Jährchen dauern, eine lange Zeit. Niemand wird jünger.
Außerdem sollten dadurch keine Kämpfe verhindert werden. Im gegenteil, durch Siege winkt bekanntlich eine Beförderung in den Rank`s. Oder wollen die nicht nach oben? Alle drücken sich in den dunklen Ecken der Stadt herum, keiner der sich mit den beiden Rowdys anlegen will.

Wollen Promoter und Manager verhindern das ihre Jungs durch Niederlagen ihre Kampfbilanz verschlechtern. Kaum zu glauben, so dumm sind die auch nicht. Durch Inaktivität gerät man leicht aus dem Fokus der Wahrnehmung, durch das ständige Boxen von Gegnern aus der dritten - vierten Reihe verliert man seine Reputation (soweit vorhanden). Oder sind wirklich so dumm?

Kurzzeitgedächtnis, Medienkonditionierung- und manipulation sowie eine gute PR Abteilung werden`s schön richten. So scheint man in einigen Etagen zu denken. Und das Beste: es scheint zu funktionieren. Bestes Beispiel: die in den letzten Wochen mehrmals erfolgreich dreist hingebogenen Punkteurteile.

Aber wen juckts, solange die Kasse stimmt.

in diesem Sinne

infight
 

Lord Krachah

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Ich habe ja vor einigen Tagen im "Die beste Gewichtsklasse im Moment?" Thread die Vermutung geäußert, das HW würde ohne die Klitschkos in der Wahrnehmung hier im Forum besser dastehen. Die Kämpfe wären einfach besser, weil einige der bei den jeweiligen Verbänden so bis Platz 6/7 gerankten Boxer, durchaus über gute Anlagen und ausgeglichenere physische Parameter verfügen (Namen wurden hier teilweise schon genannt, die üblichen Verdächtigen halt).
Ein stichhaltiger Einwand war, die Klitschkos wären ja schließlich nicht diejenigen, die diese "besseren" Kämpfe der anderen untereinander verhindern.
Warum treten die nun nicht gegeneinander an? Liegts wirklich am Geld? Promoter und Manager werden so viel ich weiß Prozentual an den Börsen beteiligt, welche sie ja schließlich selber aushandeln. Trainer, Cornerman und Cutman erhalten ihre Gage ebenfalls aus der Börse (sollte ich hier falsch liegen, bitte um Korrektur). Wie es sich mit den sonstigen Kosten (Hallenmiete etc.) verhält scheint unterschiedlich geregelt zu sein. Die Verbände kassieren Gebühren (in welcher Höhe eigentlich), schließlich müssen noch Ref. und Punktrichter bezahlt werden.
Bei einem vernünftig promoteten Kampf sollte sich also eine Win/Win Situation ergeben (bei 1-5/6 gerankten Kontrahenten).

Das Problem des Schwergewichts sind schon die Klitschkos. Die Rechnung, die du aufstellst, übersieht nämlich, dass es einfach deutlich mehr Geld gegen die Klitschkos zu machen gibt als fast überall sonst. Die Klitschkos boxen viermal im Jahr. Also können sich 4 Boxer Hoffnung auf eine siebenstellige Summe machen, sonst verdient man - vermute ich - derzeit im Schwergewicht nichtmal sechstellig (vgl. Chambers vs. Peter). Was also tun? Riskiert man diesen siebenstelligen Shot für etwas mehr Geld gegen einen anständigen Gegner? Oder wartet man ab? Alle Boxer, die bislang noch keinen Shot bekommen haben, warten ab. Nur die, die es bereits einmal versucht haben, haben genügend Anreiz, um sich zumindest in eine mandatory Position zu boxen, da die Klitschkos freiwillig keine Rematches machen.
 

Jones

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Das Problem des Schwergewichts sind schon die Klitschkos. Die Rechnung, die du aufstellst, übersieht nämlich, dass es einfach deutlich mehr Geld gegen die Klitschkos zu machen gibt als fast überall sonst. Die Klitschkos boxen viermal im Jahr. Also können sich 4 Boxer Hoffnung auf eine siebenstellige Summe machen, sonst verdient man - vermute ich - derzeit im Schwergewicht nichtmal sechstellig (vgl. Chambers vs. Peter). Was also tun? Riskiert man diesen siebenstelligen Shot für etwas mehr Geld gegen einen anständigen Gegner? Oder wartet man ab? Alle Boxer, die bislang noch keinen Shot bekommen haben, warten ab. Nur die, die es bereits einmal versucht haben, haben genügend Anreiz, um sich zumindest in eine mandatory Position zu boxen, da die Klitschkos freiwillig keine Rematches machen.

:thumb:So sehe ich es auch Lord.
Man bringt sich in eine Position um interessant zu sein und dann passiert meist nicht mehr viel.
Die große Ausnahme ist Chambers, der ständig gegen gute Gegner antritt.
Die Paradebeispiele sind Adamek, nach dem Sieg über Arreola wusste er, er hat seinen Klitschko Kampf sicher und hat noch 3 Vorbereitungs bzw. Eingewöhnungskämpfe eingeschoben.
Haye holte sich den Titel und hat ihn nur einmal im Sicherheitsmodus verteidigt, alles andere hätte seinen mega Zahltag in Gefahr gebracht.
 

Big d

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Das habe ich schon oft kritisiert. früher hat man ja auch 4-5 mal im jahr gekämpft.

allerdings ist das nicht nur im HW so. das zieht sich eigentlich durch alle klassen, ein mayweather oder pacquiao kämpft ja auch nur 1-2 mal im jahr.

ein robinson hat teilweise einmal im monat geboxt, aber heute verdienen die boxer so viel, dass sie mit 1-2 fights im jahr locker auskommen. ich sehe da nichts HW spezifisches, das gilt für alle finanzträchtigen klassen (im federgewicht sieht das sicher anders aus).

von den boxrec p4p hat in 2010 keiner mehr als 2 mal gekämpft:

1. pacman 2 fights
2.waldemar 2 fights
3.vitali 2 fights
4.hopkis 2 fights
5. martinez 2 fights
6. JMM 2 fights
7. bradley 1 fight
8. bute 2 fights
9. ward 2 fights
10. pascal 2 fights

andere top fighter (schließlich kann man über p4p ja streiten:D).

dawson 1 fight
khan 2 fights
dirrell 1 fight
froch 2 fights
cotto 1 fight
cunningham 1 fight
gamboa 3 fights:D
donaire 3 fights

falls ich jemanden der top leute vergessen habt könnt ihr die gerne nachtragen und schauen ob ihr einen mit mehr als 3 fights findet:D.

ich sehe das allerdings auch sehr kritisch. bei einem top mann wie pac oder wladimir finde ich das OK, aber erschreckend finde ich die tendenz auch in der aufbauphase nur 3 mal im jahr zu fighten. um sich zu verbessern muss man viel kämpfen. in den 40ern haben die leute teilweise jede woche geboxt:D. das halte ich auch nicht für erstrebenswert, allerdings denke ich schon, dass man regelmäßig fights braucht um besser zu werden. bei gegnern die einen nicht das geringste fordern halte ich 5-6 mal im jahr für absolut sinnvoll. später kann man immer noch mit der frequenz runter gehen.

ein tyson hat 85 15 mal geboxt und selbst wladimir mit dem soften UBP aufbau hat 97 13 mal gekämpft. wenn man solche bums wie damals tyson oder klitschko boxt sehe ich keinen sinn darin nach jedem fight 4 monate pause zu machen.
 
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Kruemel

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Jo irgendwie is das schon fast arbeitsverweigerung. Andererseits ist es aber vielleicht ganz einfach auch so das heute das Geld nimmer so locker sitzt wie in den 80ern und 90ern. Wir ham ne Wirtschaftskriese die nicht wegzudiskutieren ist. Das macht sicher auch vor dem Boxen nicht halt.

Wenn dann das interesse der breiten öffentlichkeit nicht mehr so da ist, wirds auch schwer die Kämpfe zu vermarkten.
Das könnte durchaus auch ein grund sein warum die promoter halt lieber nur wenige Kämpfe im Jahr machen und die dann goss Hypen.. weniger aufwand.
Ich denke das ist alles ne wirtschaftliche Sache, kann mir nicht vorstellen das so gut wie alle Boxer der heutigen zeit faul sind.

Evtl liegts halt aber auch daran das, wenn ich mich erinner in den 80ern der EU oder Amerika Titel noch was wert war.. das man auch Eliminator fights gross verkaufen konnte.

heute wird doch nur noch wm titeln gesprochen ( in den normalen medien und die verkaufen nunmal besser als irgendwelche Inet Seiten etc )und die Verbände geben sich alle mühe da immer mehr einzuführen.. irgendwelche titel die aber keinen Interessieren.

Schade finde ich es aber auch. Evtl liegt es auch daran das viele Kämpfe oder sagen wir Boxer einfach nicht das potential abrufen können das man von ihnen erfofft oder sogar erwartet hat.
Beim Boxen kommt die sicherheit wohl mit der Ringerfahrung und wie gut sich diese einprägen kann. Automatisierte abläufe etc.
Das kann man zwar trainieren aber nur der wirkliche wettkampf kann dir die sicherheit geben.

Ich vergleich das mal mit etwas von dem ich Ahnung hab *g*
Beim Gitarrespielen ist es dasselbe , nur eben andersrum.
Wenn du dort alle paar wochen mal nen Auftritt machst aber zwischendrin nicht regelmässig übst, wirst du feststellen das du irgendwann zwar noch weist wies geht aber deine Finger für dich selbst nicht mehr so automatisch das machen was sie sollen.
Da gehts auch nicht um die Grundskills sondern einfach um diesen letzten Rest skill ...

So denk ich mir ist es beim Boxen.. wenn du nicht regelmässig im Ring stehst und ein paar Monate sind ne sehr lange zeit, dann verlierst du die Automatismen. ( nen paar Cracks und Genies gibts immer bei denen das anders ist )

Das es am taktieren liegt mag bei manchen sein aber selbst Aufsteiger boxen selten.. da kanns wohl kaum daran liegen.
Muss wohl was wirtschaftliches sein.
Denn.. das nen Boxer nach nem normalen Boxkampf bei dem er nicht über seine Grenzen ging.. ( wie zb Luan und Brewster in ihrem Kampf ) keine 2 monate braucht um sich zu erholen sollte klar sein. Sonst hätten andere Boxer die öfters boxten ja irgendwie keine menschen sein können .
 
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