wicked
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Seit einem gefühlt halben Jahr scheint der Kampf im Gespräch zu sein. Am 23. Januar wurde er nun offiziell.
Schöner Kampf zweier Topleute im starken Weltergewicht.
Keith Thurman wurde nach den schönen KO-Siegen über Diego Chaves und Jesus Soto Karass in den Augen vieler Boxenthusiasten als der nächste Dominator des WWs betrachtet. Das war in 2013. Sein Momentum flachte ab: kämpfen tat er seltener, der step-up in der Gegnerschaft geschah nicht wirklich und die Leistungen wurden durchzogener. Trotzdem: der charismatische, 'outspoken' Boxer aus Florida muss man immer noch zu den talentiertesten, aufstrebenden Boxern zählen
Shawn Porter gehört mehr in die Kategorie 'Overachiever'. Der bullige Mann aus Ohio machte sich bei den Boxfans mit Siegen über die beiden Unymphatisanten Devon Alexander und Adrien Broner beliebt. Einst noch als mittelmässig talentierter, charakterlich blasser 'another-black-Haymon-fighter' schubladisiert, hat er sich als sehr symphatischer, gerngesehener 'Warrior' etabliert, der sich mit jedem in den Ring traut.
Styleclash:
Stilistisch hat der Fight enorm viel zu bieten. Thurman, zweifellos der härtere Puncher der beiden, ist sehr mobil und flink auf den Beinen. Die sind seine Hauptdefensive, den parieren und blocken kann er nicht sonderlich gut, die Meidbewegungen sind okay, aber nicht überragend. Stark ist jedoch, wie er seine Konterbomben (teilweise als schwere Schwinger) aus der (Rückwärts-)Bewegung aus platzieren kann, was dazu führt, dass man sich zweimal überlegt wie energisch man dem gefährlichen Thurman hinterherrrennt -> siehe Robert Guerrero, der erst das Heft in die Hand, als er schon im Überlebensmodus war.
Porter hat die Statur eines kleines Footballspielers (ich meinte, er spielte sogar einst) und hat sich in letzter Zeit zu einem klassischen Wühler-Brawler entwickelt: Porter kämpft enorm physisch und wild, kann infolge seiner Kräftigkeit auch einen guten Druck aufbauen. Dies bekamen bspw. Paul Malignaggi und Adrien Broner zu spühren, die er vorallem ge-'bull-rushe'ed hat. Kritisiert wird desöfteren, dass er beim explosiven In-den-Mann-gehen, den Kopf weit vorne hat und es desöfteren zu Headclashes kommt.
Die Ausgangslage ist klar: Porter wird der Aggressor sein, Thurman wird versuchen sich ihm zu entziehen und den anstürmenden Porter mit Kontern zu verletzen. Thurman mag es sicher, wenn er den Gegner ziehen kann, aber irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass ZU VIEL Druck sein System auch ins Schwimmen bringen kann. Aus Thurman's Sicht ist vorallem die Frage, ob Porter unbändiger Stil ihm in die Karten spielt - oder überhaupt nicht.
Bei Porter wird der entscheidende Faktor sein, wie gut er Keith's Schläge nehmen kann. Ein paar harte Konter zu fressen wird sicherlich eine Grundvoraussetzung sein. Gegen Broner wurde Porter in der 12. Runde von einem wunderbaren Haken niedergestreckt, aber ansonsten hat sich sein Kinn schon als solide bewiesen. Die Frage ist also: hält sein Kinn um Thurman in tiefe Gewässer zu ziehen?
Ich freue mich.
Schöner Kampf zweier Topleute im starken Weltergewicht.
Keith Thurman wurde nach den schönen KO-Siegen über Diego Chaves und Jesus Soto Karass in den Augen vieler Boxenthusiasten als der nächste Dominator des WWs betrachtet. Das war in 2013. Sein Momentum flachte ab: kämpfen tat er seltener, der step-up in der Gegnerschaft geschah nicht wirklich und die Leistungen wurden durchzogener. Trotzdem: der charismatische, 'outspoken' Boxer aus Florida muss man immer noch zu den talentiertesten, aufstrebenden Boxern zählen
Shawn Porter gehört mehr in die Kategorie 'Overachiever'. Der bullige Mann aus Ohio machte sich bei den Boxfans mit Siegen über die beiden Unymphatisanten Devon Alexander und Adrien Broner beliebt. Einst noch als mittelmässig talentierter, charakterlich blasser 'another-black-Haymon-fighter' schubladisiert, hat er sich als sehr symphatischer, gerngesehener 'Warrior' etabliert, der sich mit jedem in den Ring traut.
Styleclash:
Stilistisch hat der Fight enorm viel zu bieten. Thurman, zweifellos der härtere Puncher der beiden, ist sehr mobil und flink auf den Beinen. Die sind seine Hauptdefensive, den parieren und blocken kann er nicht sonderlich gut, die Meidbewegungen sind okay, aber nicht überragend. Stark ist jedoch, wie er seine Konterbomben (teilweise als schwere Schwinger) aus der (Rückwärts-)Bewegung aus platzieren kann, was dazu führt, dass man sich zweimal überlegt wie energisch man dem gefährlichen Thurman hinterherrrennt -> siehe Robert Guerrero, der erst das Heft in die Hand, als er schon im Überlebensmodus war.
Porter hat die Statur eines kleines Footballspielers (ich meinte, er spielte sogar einst) und hat sich in letzter Zeit zu einem klassischen Wühler-Brawler entwickelt: Porter kämpft enorm physisch und wild, kann infolge seiner Kräftigkeit auch einen guten Druck aufbauen. Dies bekamen bspw. Paul Malignaggi und Adrien Broner zu spühren, die er vorallem ge-'bull-rushe'ed hat. Kritisiert wird desöfteren, dass er beim explosiven In-den-Mann-gehen, den Kopf weit vorne hat und es desöfteren zu Headclashes kommt.
Die Ausgangslage ist klar: Porter wird der Aggressor sein, Thurman wird versuchen sich ihm zu entziehen und den anstürmenden Porter mit Kontern zu verletzen. Thurman mag es sicher, wenn er den Gegner ziehen kann, aber irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass ZU VIEL Druck sein System auch ins Schwimmen bringen kann. Aus Thurman's Sicht ist vorallem die Frage, ob Porter unbändiger Stil ihm in die Karten spielt - oder überhaupt nicht.
Bei Porter wird der entscheidende Faktor sein, wie gut er Keith's Schläge nehmen kann. Ein paar harte Konter zu fressen wird sicherlich eine Grundvoraussetzung sein. Gegen Broner wurde Porter in der 12. Runde von einem wunderbaren Haken niedergestreckt, aber ansonsten hat sich sein Kinn schon als solide bewiesen. Die Frage ist also: hält sein Kinn um Thurman in tiefe Gewässer zu ziehen?
Ich freue mich.
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