Kreuzbandriss beim Skispringen


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Habe mir mal darüber gedanken gemacht.
Kreuzbandrisse gibts ja bei fast jeder Sportart, aber mir kommt es so vor als wäre es bei Skispringern besonders fatal.
Skifahrer und Fußballer sind nach 8 Monaten ja in der Regel gleich wieder die alten.

Bei den Springern schaut das ein wenig anders aus.

Georg Späth dominiert den Sommer GP, reisst sich das Kreuzband und kommt nie wieder in Form.
David Zauner Zauner ist seitdem auch völlig in der Versenkung verschwunden.
Dazu die Finnen Happonen und Larinto, die vor ihren Knieverletzungen auch zur Weltspitze gehörten.
Auch Jacobsen ist noch nicht wieder in Form gekommen.

Eigentlich fällt mir nur Neumeyer ein, der sein altes Niveau erreicht hat!

Was meint ihr?
 
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Benjamin

Zahlenfreund
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Wie es bei den Fußballern aussieht, kann ich nicht sagen; aber bei den Skifahrern hatte ich eigentlich auch immer das Gefühl, dass sie nach einem Kreuzbandriss erst mal eine Saison brauchen, bevor sie wieder in der Weltspitze angekommen sind.

Die von dir als Beispiel genannten Springer sind insofern schwer zu beurteilen, weil sie (gemeint sind hauptsächlich Happonen, Larinto und Zauner) gleich mehrere Verletzungen hintereinander hatten - und dann wird es natürlich wirklich schwierig.

Umgekehrt hat sich Alexander Herr hat damals von seinem Kreuzbandriss, den er sich im Februar 2005 in Willingen zugezogen hatte, auch recht schnell wieder erholt; bereits im August war er wieder Teil der siegreichen deutschen Mannschaft beim SGP in Hinterzarten und hatte in der Olympiasaison 2005/06 eines seiner besten Jahre.
 

danii85

linker Spinner
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Pansendorf im Bumsland
Ich ergänze die Liste mal noch etwas...
Anssi Koivuranta -1 Knie-OP, davor konservative Behandlungen
Janne Ahonen -mehrere OPs
alle anderen Finnen haben, wenn auch noch nichts "gerissen" war, zumindest Knie-Probleme.


Ich denke, dass man mittlerweile mit den Bindungen und den schmaleren Anzügen an nem Punkt angekommen ist, an dem der menschliche Körper einfach irgendwann nicht mehr mit macht. Ansonsten würde es nicht so quer Beet durch alle Nationen gehen mit den Knieverletzungen. Den Unterschied zum Fussball und zum Alpin sehe ich unter anderem an der Muskelmasse. Ein Springer kann nicht so viel Stützmuskulatur um das Knie rum aufbauen wies ein Alpiner zum Beispiel kann um die geschwächten Bänder zu entlasten. -Thema Körpergewicht... Andererseits haben die Springer vielleicht auch nicht die finanziellen Möglichkeiten ihre Reha so zu gestalten wie ein Fussballer. Mal eben zum Spazialisten XY zu düsen ist da oft nicht drin. Da gibts nur Kassenbehandlung. Ist auch einfach eine Geldfrage. So wars zum Beispiel bei Havu... Dazu haben die Jungs auch noch den finanziellen Druck, dass sie schnell wieder zurück kommen müssen weil sonst der Brötchengeber, sprich Sponsor flöten geht...

Der Trend aus den letzten 5, 6 Jahren ist eigentlich sehr erschreckend. Aber noch erschreckender ist eigentlich die Position der FIS, die sich hinstellt und den Materialfaktor als nichtig hinstellt.

Btw... Ich hab auch grad erst ne Knie-OP hinter mir. :rolleyes:
 
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Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
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Die Sache ist eigentlich ziemlich einfach:

Der gesunde Bewegungsapparat ist ja gerade im Skispringen sehr wichtig. Zudem sind die langen Ausfallzeiten natürlich hinderlich. Gerade bei einem so sensiblen Sport macht sich das besonders bemerkbar.

Es hat ja alles auch mit unheimlich viel Gefühl zu tun. Und wenn das zusammen mit der Spritzigkeit verloren geht, kann es halt sehr sehr lange dauern, bis es wieder funktioniert.
 

janafan

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matthäus war glaube ich seinerzeit nach nem kreuzbandriss schnell wieder fit und aktuell natürlich khedira, nur spielt der nei real ja kaum

iraschko war ja eigentlich auch schnell wieder da - um den bogen zu den springern zu spannen

was das thema knie betrifft, die kräfte, die aufs knie wirken, sind bei landungen immens, da können kleine wackler und verdrehen schon viel kaputt machen, innenband, außenband, meniskus (das hat doch der ahonen aktuell, falls ich mich nicht irre?), hat nicht auch der kasai was am kreuzband gehabt?

die knie sind die neuralgischen punkte bei den springern sondern fast noch mehr meniskus (siehe oben) und daraus resultierende knorpelschäden, denn diie müssen beim landen das ganze körpergewicht und die fliegkräfte auffangen und je unrunder jemand landet, umso mehr

bin übrigens physio


carobella:)
 

Kirsten

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Sarah Hendrickson hat auf Facebook geschrieben, dass sie Angst vor dem ersten Sprung von der Großschanze hatte. Weil ihr laut eigener Aussage das Vertrauen in den Körper fehlte. Das ist natürlich auch was, was im Skispringen ne Rolle spielt, wenn im Kopf die Einstellungen nicht 100% da ist.

Bei nem Jahr Pause verpasst man u.u. auch Regeländerungen oder Materialänderungen. Und schon kann das alte System nicht passen. Und generell kann Skispringen ja wechsellebig sein. Da ist schnell einer hop, dann top und dann flop. Auch ohne ein Jahr Ausfall
 

janafan

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der kopf spielt auch immer mit, klar, psyche und körper sind eng verbunden

generell glaube ich, dass skispringen nach nem kreuzbandriss schwerer ist als beim fussball, allein wegen den landungen und auch der absprung, da braucht man ein immenses vertrauen in die stabilität des knies

in meinem post vorhin fehlt ein teilsatz, ich wollte eigentlich schreiben, dass man knieverletzungen nicht nur auf kreuzbandrisse reduzieren soll, auch meniskusrisse, wie jetzt bei ahonen, können das knie sehr schädigen, die menisken sind als stoßdämpfer für das knie nicht zu unterschätzen, nicht, dass das kreuzband unerheblich ist, aber ich kenne viele patienten mit meniskusschäden, wo sich dann ne arthrose ausgebildet hat als folgeschaden, fast mehr als beim kreuzbandriss und da habe ich etliche in der praxis


für den alltag wichtig - gute schuhe zum sporteln und das knie immer im 90 grad winkel beim ausfallschritt - was man da für fehler sieht, das geht immens auf die menisken
 
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