Markus Beyer - Weltmeister, Konterboxer, Grübler


speedclem

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Ich möchte hier eine Diskussion um den viel zu früh verstorbenen Markus Beyer anregen, der seinen WM Titel gegen den sehr guten Richie Woodhall in Telford holte, der als BUMM-BUMM-BEYER aber eher ein Konterboxer war, der seine Aktionen dosiert brachte, einzelne Treffer setzte, aus der Defensive heraus agierte. Nachdem ich auf YouTube nochmal einige seiner Kämpfe sah, hatte ich den Verdacht, dass er mit Uli Wegner einen Trainer hatte, der gar nicht zu ihm passte, dessen ständiges Gemotze und Beleidigt-sein und eher einfaches "Motivieren" und "Anleiten" zwischen den Runden ala "Mönsch Markus!", "Das gibts doch nicht, sei ein Mann!" den sensiblen Boxer eher verunsicherten.
Dennoch hat er gg Green im 2.Kampf und gg Woodall zwei Siege hingelegt, die für mich zum Besten zählen, was von deutschen Boxern im Ring geliefert wurde. Dazu die KO Niederlage gg den eisenharten Glen "Catman" Catley, der ihn in der 12.Runde eines hin-und her wogenden Kampfes brutal ausknockte.
Allerdings bleiben auch die eher geschenkten Siege gg Lucas und Green im ersten Kampf unangenehm in Erinnerung, da war Sauerland mal wieder am "manipulieren". Wie seht ihr Beyers Kariere? Wie wird man sich an ihn erinnern?
 
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Kali

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Ich denke, du hast seinen boxerischen Weg sehr gut beschrieben.

Man sollte auch nicht vergessen, dass er erst der dritte Deutsche war, der einen WM Titel im Ausland holte. Der Sieg gegen Woodhall war sein Meisterstück.
Gemessen an den hohen Erwartungen, hat er danach enttäuscht. Catley zog ihm den Zahn. Gegen Lucas und Green II sah ich ihn hinten. Er boxte gerade als Herausforderer gegen Lucas zu passiv.
Dass er gegen Green I nicht unterging nach all den Wirkungstreffern fand ich hingegen beeindruckend. Ein Typ wie Aurino zB wäre wohl aus dem Ring gestiegen, wie gegen Huck.
 

Young Kaelin

merthyr matchstick
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Markus Beyer war ein sehr solider Boxer, der immer fair gekämpft hat und gutes Boxen ablieferte

Sein Sieg gegen Woodhall war, wie @Kali es richtig sagte, sein Meisterstück. Das hätte ich ihm nicht zugetraut und es freut mich, mich getäuscht zu haben.

Menschlich kam er sowas von sympathisch rüber. Ich hatte und habe ihn sehr gern.

Um die Frage von @speedclem zu beantworten: werde Markus Beyer sicher nicht vergessen. Der Junge hat seine Kampfbörsen sehr redlich verdient. So als Typen habe ich ihn wie gesagt sehr angenehm und positiv in Erinnerung.

Hätte ihm von Herzen ein langes und glückliches Leben gegönnt. Hat leider nicht sein sollen.
 

Kali

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Als Kommentator gefiel er mir indes überhaupt nicht. Er war zu wenig objektiv und hatte zu sehr die Brille des Heimsenders auf.
 

LeZ

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Er war halt technisch ein richtig starker Mann, aber mit dünnem Nervenkostüm. Wahrscheinlich auch nicht der richtige Trainer, wobei das Problem ja fast jeder in D hatte, verglichen mit den besten Trainern aus UK oder US. Gegen Lucas war er an sich der klar und deutlich bessere Mann, Lucas hat nur Luftlöcher geschlagen. Aber der Minimalismus in dem Kampf war wirklich entnervend, jedesmal wenn Beyer zwei Treffer hatte, hat er aufgehört was zu machen weil er die Runde ja "eigentlich" gewonnen hat. >.<
 
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speedclem

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also gg lucas fand ichs auch eng, weil beyer doch gute konter drin hatte und lucas' schläge gerade hintenraus deutlich an speed verloren...
aber einen großteil des kampfes war beyer doch einfach zu passiv, und so eine titel holen? heimvorteil sollte es im boxen eh nicht geben, trotzdem sauerland und auch wegner das als selbstverständlich ansahen.
wegner fand ich für beyer echt bedenklich. so einen sensilblen mann so niederzubrüllen ... wegner war schon ein experte, alte ddr boxschule, aber beyer kam manchmal regelrecht verunsichert aus den rundenpausen ...
 
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