nobbylenz
former Box-Tippspiel-Champion
Nach längerer Zeit möchte ich mal wieder einen Thread starten, da ich mich seit langem frage, warum nicht mehr Boxkämpfe unentschieden gewertet werden. Ganz offensichtlich ist der Ausgang vieler Boxkämpfe sehr knapp und im Nachhinein umstritten. Als jüngste Beispiele seien da nur Pacquaio-Marquez, Khan-Petersen und mit Abstrichen auch Huck-Povetkin genannt. Die Liste ließe sich beliebig erweitern. Wenn hier seitenlang diskutiert wird, ob der eine oder andere Boxer den Sieg verdient gehabt hätte und beide Seiten auch gute, nachvollziehbare Argumente dafür haben, so ist es doch naheliegend, dass die Wahrheit in der Mitte liegt - keiner hat im Kampf klare Vorteile erzielt, also Unentschieden.
Meine Begründung hierfür will ich mal an einem Beispiel verdeutlichen: Im Grunde ist Boxen doch immer noch eine Sportart, um zu klären, wer von zwei Kontrahenten der stärkere ist. Ob das nun mit Mitteln der sweet science erreicht wird oder mit brachialer Gewalt, spielt dabei keine Rolle - das Ergebnis zählt. Ich habe mich (nur ein einziges Mal) auf dem Schulhof mit jemandem geprügelt, da war ich 16 Jahre glaube ich. Der Kampf zog sich über die lange Pause und darüber hinaus hin, wurde zumeist nach Boxregeln geführt, auch wenn wir uns beide zwischendurch in einer tiefen Regenpfütze gewälzt haben. Danach kammen wir mit Dreck übersät verspätet in den Unterricht, was die Lehrerin zu allerlei disziplinarischen Maßnahmen veranlaßt hat. Nach der Stunde, das weiß ich noch genau, haben wir uns die Hand gegeben und dabei festgestellt, dass der Kampf erstens unnötig, zweitens sehr intensiv und drittens ohne Sieger war - eben unentschieden. Wir sahen beide gleichermaßen zerbeult aus und niemand hatte einen klaren Vorteil erzielt.
Ich meine, dass dies so ähnlich auch bei vielen Boxkämpfen der Fall ist und finde es lächerlich, wenn in irgendwelchen Statistiken danach gesucht wird, wer wann vielleicht mal eine Hand mehr in der Runde drin hatte. Vielleicht lassen es die Boxregeln (mit dem "10 points must"-System) nicht zu, eine Runde unentschieden zu werten, sehr wohl aber könnten die Punktrichter bei einem Kampf, der kurz vor Ende offensichtlich noch sehr ausgeglichen ist, die letzten Runden so bewerten, dass im Gesamtergebnis ein Unentschieden herauskommt - vorausgesetzt auch diese Runden sind umkämpft und könnten in die eine oder andere Richtung gewertet werden. Meines Erachtens wird davon aber viel zu wenig Gebrauch gemacht. Dabei hätte ein Unentschieden für beide Boxer auch Vorteile. Der Champ behält seinen Titel, der andere kann von sich sagen, vom Weltmeister nicht besiegt worden zu sein. Ein rematch wäre in einem solchen Fall naheliegend und auch sinnvoll, da Kämpfe mit knappem Ausgang häufig auch sehr attraktiven Boxsport bieten, also auch für die Zuschauer interessant sind.
Vielleicht kann der ein oder andere hierzu mal seine Meinung äußern.
Meine Begründung hierfür will ich mal an einem Beispiel verdeutlichen: Im Grunde ist Boxen doch immer noch eine Sportart, um zu klären, wer von zwei Kontrahenten der stärkere ist. Ob das nun mit Mitteln der sweet science erreicht wird oder mit brachialer Gewalt, spielt dabei keine Rolle - das Ergebnis zählt. Ich habe mich (nur ein einziges Mal) auf dem Schulhof mit jemandem geprügelt, da war ich 16 Jahre glaube ich. Der Kampf zog sich über die lange Pause und darüber hinaus hin, wurde zumeist nach Boxregeln geführt, auch wenn wir uns beide zwischendurch in einer tiefen Regenpfütze gewälzt haben. Danach kammen wir mit Dreck übersät verspätet in den Unterricht, was die Lehrerin zu allerlei disziplinarischen Maßnahmen veranlaßt hat. Nach der Stunde, das weiß ich noch genau, haben wir uns die Hand gegeben und dabei festgestellt, dass der Kampf erstens unnötig, zweitens sehr intensiv und drittens ohne Sieger war - eben unentschieden. Wir sahen beide gleichermaßen zerbeult aus und niemand hatte einen klaren Vorteil erzielt.
Ich meine, dass dies so ähnlich auch bei vielen Boxkämpfen der Fall ist und finde es lächerlich, wenn in irgendwelchen Statistiken danach gesucht wird, wer wann vielleicht mal eine Hand mehr in der Runde drin hatte. Vielleicht lassen es die Boxregeln (mit dem "10 points must"-System) nicht zu, eine Runde unentschieden zu werten, sehr wohl aber könnten die Punktrichter bei einem Kampf, der kurz vor Ende offensichtlich noch sehr ausgeglichen ist, die letzten Runden so bewerten, dass im Gesamtergebnis ein Unentschieden herauskommt - vorausgesetzt auch diese Runden sind umkämpft und könnten in die eine oder andere Richtung gewertet werden. Meines Erachtens wird davon aber viel zu wenig Gebrauch gemacht. Dabei hätte ein Unentschieden für beide Boxer auch Vorteile. Der Champ behält seinen Titel, der andere kann von sich sagen, vom Weltmeister nicht besiegt worden zu sein. Ein rematch wäre in einem solchen Fall naheliegend und auch sinnvoll, da Kämpfe mit knappem Ausgang häufig auch sehr attraktiven Boxsport bieten, also auch für die Zuschauer interessant sind.
Vielleicht kann der ein oder andere hierzu mal seine Meinung äußern.
Zuletzt bearbeitet: