Muhammad Ali - Dokumentation auf ARTE und ZDF - XXL

[KRAFT&HERZ]

Hallo,

ich finde, dass diese Mammut Recherche einen eigenen Thread verdient hat.

Mehr als Zeitgeschichte und Sportlerdrama, vom Schnitt und Erzählstil schier so gut, wie einer der ersten beiden Rocky-Filme.

Die 8 Stunden - 4 Teile - Ali Dokumentation auf ZDF/ARTE:

Muhammad Ali

Der als Cassius Clay Jr. geborene Ausnahmesportler begeisterte Millionen von Boxfans auf der ganzen Welt mit einer faszinierenden Mischung aus Schnelligkeit, Anmut und Kraft. Auch außerhalb des Rings verstand er es, das Publikum mit Charme und spielerischem Imponiergehabe für sich einzunehmen...

www.zdf.de

Bin jetzt zur Hälfte durch und muss sagen, dass es echt kurzweilig ist, die Kämpfe gut zusammengefasst sind.

Dazu ist der Sprecher Charly "Bukow" Hübner die Idealbesetzung.
Wie passt soviel Selbstkongruenz in ein Stimmband?

Die ersten vier Stunden waren zudem vor meiner Zeit auf dem Erdenrund und werfen ein ehrliches, hartes Licht auf "The Greatest".

Heute wäre er wohl mit Elijah Muhammad und Malcom X ein "schwarzer Schwurbler" in der damaligen Phase seines Lebens.
Erstaunlich, wie sein Sinneswandel auch von außen in Wallung geriet.

Insider Wissen und Funfacts: Legasthenie und ADHS beim Champ ...

Ich hab mich gefragt:
Wer wäre das aktuelle Abziehbildchen im Schwergewicht, wenn es eines zu sammeln gäbe?

Usyk!
Er tanzt, bewegt sich ähnlich, vermeidet...
... und grimmasiert fast identisch.
Musste erstaunlich oft an den Ukrainer denken (rein vom Kampfstyle)

Usyk ist jedoch als Profi von Beginn an schon ausgereifter als Ali gewesen.

Im ersten Teil der Doku sieht man deutlich, wie Ali besser wird, trotz der Siege, die er bis dahin hatte.
Man sieht wie er die Werbetrommel rühren musste, um als POC akzeptiert zu werden.
Er war laut und konnte wohl auch mit dem Selbstbewusstsein und dem Glauben an sich dritte nerven, aber auch überzeugen.

Dann folgt die elementare und radikale Frage - Haltung haben vs Haltung zeigen:

Welches Schwarz ist das bessere?

Die Dokureihe ist allemal ein Netflix oder Prime Streamin-Ersatz.

Das Beste, was ich bisher im Boxen gesehen habe, weil aber in 8 Stunden einfach mehr reinpasst.

Für so ein Leben und Wirken braucht es halt auch mehr Zeit.

Hier noch der Link zu ARTE

Muhammad Ali - Kultur und Pop | ARTE

Der als Cassius Clay Jr. geborene Ausnahmesportler begeisterte Millionen von Boxfans auf der ganzen Welt mit einer faszinierenden Mischung aus Schnelligkeit, Anmut und Kraft. Auch außerhalb des Rings verstand er es, das Publikum mit Charme und spielerischem Imponiergehabe für sich einzunehmen...

www.arte.tv

Schönen Sonntag

 

[Deontay]

Ich empfahl die Dokumentation ja schon, ein eigener Thread kann man dazu öffnen, dieser gehört dann allerdings wohl eher in die Mediendiskussion.
Grundsätzlich ist jede Dokumentation (mir bekannt) von Ken Burns durchaus empfehlenswert. Der Mann hat ein sehr starkes Niveau.

Insider Wissen und Funfacts: Legasthenie und ADHS beim Champ ...

Das mit der Legasthenie wurde ja lediglich als Nebensatz formuliert. Seine schulischen Leistungen waren sehr schlecht, das spricht für mich aber nicht zwingend für eine Legasthenie. Die Komponente mit dem ADHS erscheint mir naheliegender. In der Doku wurde ja auch gesagt, dass er seine schlechten schulischen Leistungen mit dem Klassenclownimage irgendwie aufwiegen wollte, aber vielleicht trieb ihm einfach das ADHS in diese Rolle?
Aber die Doku hat in den über 8 Stunden so viel zu bieten, das soll nun wirklich nur ein Randpunkt bleiben.

 

[KRAFT&HERZ]

Hi @Deontay
im Ernstfall kann man den Thread ja verschieben, ich dachte wegen der Aktualität wäre es doch cool,
wenn er zumindest für die Zeit, die er in der Mediathek steht, etwas mehr Aufmerksamkeit hier auf der Hauptbühne bekommen sollte.

...und das mit ADHS ist ja eher ein multiaxialer Funfact der Doku, die Sache mit der Legasthenie war tatsächlich Inhalt und kann man als Spezialwissen für ne eventuelle 64000 € Frage bei Jauch abspeichern.

 

[KRAFT&HERZ]

Hab die Doku durch.

Beeindruckend zu sehen, wie es ist, wenn Bewegungsabläufe nicht trainiert werden.

Nachdem er Gegner nicht ernst nahm, trainigsfaul war, stand Ali statisch ohne Shuffle vor seinen Gegnern.
Die Automatismen gingen flott verloren.

In Beinarbeit steckt eben Arbeit!


Insgesamt kein belangloses Lobhudeln, da auch einige der vielen Frauen zu Wort kommen.

... an den Trommeln der Galeere saßen eigentlich durchwegs fragwürdige Gestalten.

The Greatest konnte aber auch anders, als nur der zu sein.
Unumstritten war und ist er keineswegs.

Und nur als Kriegsdienstverweigerer kann ich ihn auch nicht sehen.

Seine "Sekte" wie man sie im Kommentar nannte, hatte mit "Herbert" dem Bruder von Elija Mohammad immer Einfluss an Alis Seite.
Er hat die Cashcow bis zum bitteren Ende gemolken und für mich über den Gipfel der Reputation kaputt gemacht.

Starrsinn vs Nehmerfähigkeiten war das Motto der letzten Kämpfe. Angeblich brauchte er Geld für den Bau einer Kirche.


Retrospektiv würden einige Fachleute den Beginn seiner Parkinsonkrankheit schon in dieser Doku erahnen oder gar sehen.

Schmallippig, den Mund schwerer öffnend, langsam redend, starre Blickachse…heute würde man den Parkinson schon viel früher diagnostizieren und hätte ihn sicher eher ganz aus dem Boxgeschäft genommen...

Trotzdem 8 intensive Stunden, für Boxfans ein MUSS.

 

[Kali]

Wusste gar nicht, dass Ali zunächst wegen mangelnder Intelligenz ausgemustert wurde.
Dem Elijah Muhammad war er ziemlich hörig.
Krass, wie er Ernie Terrell und Cleveland Williams boxerisch und mental geradezu demütigte.

Bin gespannt auf Teil 3, da geht es um die Rivalität mit Frazier.

 

[thebody]

Krass, wie er Ernie Terrell

Whats my name!! whats my Name!!

 

[Kali]

Frazier hat Ali laut Doku nie verziehen, dass dieser ihn öffentlich so demütigte. Ich dachte, sie hätten sich vertragen.

 

[Young Kaelin]

Habe alle 4 teile der doku gesehen. Wirklich sehr gut gemacht. Grosses kompliment.

Muhammad Ali war schon ein sehr spezieller, beeindruckender, inspirierender mensch.

Er war nicht frei von fehlern, aber er hat an ihnen hart gearbeitet und war insgesamt ein wunderbarer mann und mensch. Völlig losgelöst vom hervorragenden sportler und athleten, boxer, der er auch war, hatte er prägende, beeindruckende menschliche qualitäten. Ich glaube, er hat vor allem später menschen wirklich geliebt und vorgelebt, was es heisst, auch mit schlechter gesundheit ein credit to this world zu sein und einigen widrigkeiten zu trotzen und das leben so anzunehmen, wie es einem begegnet.

Je mehr ich mich mit ihm beschäftigt habe, desto mehr bin ich von ihm beeindruckt. Er dient als inspiration, menschen einen credit zu geben und positiv in begegnungen zu gehen, egal wie der background der leute sein mag. Das ist nicht wenig.

Danke muhammad ali.