Nationenbreite in der Kombi


gerrard08LFC

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Ein Thema das schon länger bewegt und sich mehr und mehr in die falsche Richtung entwickelt, und nun im Teamwettkampf in Oberstdorf so deutlich wie wohl noch nie ersichtlich wurde. Der Lauf war wirklich sowas von langweilig und ich kann mich an keinen anderen Wettbewerb der Kombi erinnern der so langeweilig war. Dass das auch was mit dem Format auf der Großschanze zu tun hatte wurde im Oberstdorf-Thread schon angesprochen, geht mir hier aber mehr um das grundsätzliche Thema, denn das ist ja schon das Resultat einer allgemeinen Entwicklung. Deshalb wollte ich hier mal eine Diskussion und Ursachensuche starten, denn hier sind ja doch einige unterwegs die sich mit der Kombi intensiver beschäftigen, hier und da Hintergründe kennen usw.
Das Problem ist halt ganz einfach das die Kombi mittlerweile komplett von drei Nationen dominiert wird, sowohl in der Spitze als auch in der Breite, und das ist eine Entwicklung die seit Jahren so geht und immer deutlicher wird. Wobei selbst die Österreicher teilweise noch in der Spitze abfallen und eig auch schon seit Jahren keinen echten Siegläufer mehr haben (auch wenn natürlich Seidl und Rehrl letzte Saison auch endlich mal Siege eingefahren haben, wobei es dafür dann auch schon das sehr sprunglastige Triple gebraucht hat). Dann hat man da halt das Duell zwischen Deutschland und Norwegen, was schon an sich sehr spannende ist, aber wenn da halt mal eine Nation etwas einen Hänger hat (wie die Nowerger 1617 und die Deutschen eben jetzt) wirds dann halt eine Dominanz. Das Problem ist dann halt einfach das komplett die Breite in den Nationen fehlt. Von den anderen Nationen kommen bestenfalls halt mal noch einzelne Athleten nach vorne (aktuell bzw die letzten Jahre vor allem Akito, Herola und Hirvonen, und dann hörts auch schon auf, bei Portyk oder Pittin gehts bergab, einer wie Hug ist weg), wenns dann ums Team geht sind die alle komplett chancenlos und doch sehr weit weg. Das war einfach vor einige Jahren noch anders, da gab es mindestens 5 Nationen die ohne Probleme aufs Podium laufen konnten. Die Japaner 2009 meine ich noch Teamweltmeister geworden, die Franzosen waren es glaub auch irgendwann mal. Bei den Franzosen gibt es ja fast garkein Team mehr, die Japaner sind im Laufen kaum noch konkurrenzfähig, die Finnen haben im Springen große Probleme, die Italiener hatten diese schon immer aber die Lücke wird immer noch größer. Die Amerikaner verschwinden fast komplett, was waren das für Zeiten noch mit Lodwick, Spillane, Demong. Und auch die Einzelkämpfer aus anderen Nationen, Hug, Jelenko, Dvorak, Portyk, da ist auch nicht mehr viel über von. Und wenn man dann in COC oder Junioren-Bereich schaut, das wird ja alles eher noch schlimmer als besser.

Die Frage ist dann ganz einfach, woran liegt das? Klar das Geld und die Förderung spielt eine große Rolle, die Sportart ist halt eig überall (selbst in Norwegen) eine komplette Randsporttart, aber das war ja eigentlich auch schon alles immer der Fall. Wird die Förderungen in den Nationen immer geringer, werden die Kosten immer größer, bekommt man den Nachwuchs allgemein nicht mehr zum Sport? Gibt viele Ansätze, aber iwie so richtig den klaren Grund finde ich nicht. Ist ja zb auch immer das Thema das es Vorbilder und Zugpferde braucht, auch dann kommt meist erst die Förderung. Aber wenn man sich dann mal die Franzosen anschaut, mehr als einen Lamy kann man da ja auch nicht haben, und davon ist wirklich überhaupt nichts hängen geblieben. Evtl wird einfach das was die großen Nationen bekommen und leisten können immer besser, und da kommen dann die kleineren einfach nicht mehr mit.

Und wenn man dann in die Zukunft schaut, dann wird es nicht besser. Denn auch bei den Deutschen wird es mehr und mehr bröckeln, das sieht man ja auch jetzt schon im Nachwuchs und COC, auch in anderen Wintersportarten. An sich ist Deutschland halt kein klassisches Wintersportland wie Österreich oder die Skandinavier. In Deutschland spielen wohl wie in keinem anderen Land die Mittelgebirge eine gewichtige Rolle für den Wintersport. Speziell in der Kombination passiert da sehr viel im Schwarzwald oder Erzgebirge, viele Athleten kommen dort her. Nur wird dies bei der aktuellen Entwicklung nahezu verschwinden, weil sich das mit dem Thema Wintersport in Mittelgebirgen bald nahezu erledigt haben wird. Und wie will man da noch Nachwuchs für einen Sport begeistern, den man nur drei Wochen im Jahr wirklich richtig betreiben kann. Man wird das mit Förderungen, zusammenziehen der Talente usw noch kompensieren können, aber es werden mehr und mehr nur noch einzelne Athleten sein die überbleiben.
Ganz anderes scheint es in Norwegen zu sein, die werden in der Breite und Spitze immer stärker, und das ist kein Phänomen der Kombi. In Norwegen spielt der Sport einfach eine ganz andere Rolle, was den Alltag der Menschen angeht, die Förderung, das knowhow. Ich weis nicht genau was es ist, aber irgendwas machen die da oben richtig, denn die entwickeln sich in beinahe jeder Sportart rasant weiter. Im Wintersport werden sie selbst im Langlauf in der Breite immer noch besser, Biathlon auch immer mehr, im Alpin legen sie ebenso brutal zu. Und auch in den Sommersportarten, zb in der Leichtathletik (Ingebrigstens, Warholm), auch im Radsport gab es in den letzten Jahren zunehmend gute Norweger, 2019 zb auch einer die wichtigste Nachwuchsrundfahrt gewonnen. Im Fussball entwickelt man sich auch immer weiter, zwei der größten Talente Europas (Haaland, Ödegaard) kommen aus Norwegen. Handball wird man auch immer stärker. Eigentlich egal wo man hinschaut
 

Rising Sun

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Also ich finde es zuallererst auch sehr traurig wie sich diese Sportart entwickelt, du hast völlig Recht mit allem was du schreibst und es macht mir auch Sorgen, so sehr ich die Norweger mag.

Die Gründe dafür sind sicher einige und man kann nicht alles auf die finanzielle Situation der Teams schieben, das ist mir auch klar. Dennoch spielt es halt leider eine große Rolle. Da du speziell Demong, Lodwick und Spillane erwähnt hast und ich mich mit dem US Team gut auskenne und ein gutes Verhältnis zu ihnen habe, möchte ich da mal ein wenig ausführlicher werden. Das war eine tolle Zeit damals, keine Frage, ich hab das ja auch schon miterlebt. Der US Skiverband ist jedoch extrem hart und hat ihnen bereits 1,2 Jahre nach Olympia 2010 die finanziellen Mittel extrem gekürzt, es lief aber dennoch einigermaßen, weil die Jungs halt einfach gut drauf waren. Aber irgendwann haben sie halt aufgehört und daraufhin hat man ihnen alles weggenommen weil man kein Potenzial mehr gesehen hat. Es gibt zwar noch USA Nordic, die ja auch die Skispringer haben, jedoch können sie auch nur die Athleten die es trotz der strengen Kriterien in den A Kader geschafft haben, unterstützen. Das ist in dieser Saison nur Taylor Fletcher, alle anderen müssen ca. 16 000 € selbst aufbringen, um hier überhaupt an den Start gehen zu können. Das geht natürlich nur, wenn sie nebenbei arbeiten, heißt das Sommertraining leidet darunter und Trainingslager im Ausland, die halt wichtig wären, sind nicht möglich weil es wieder Geld kostet und dabei auch keins reinkommt. Dazu kommt noch ein viel zu junger Trainer der keine Erfahrung hat und es auch noch geschafft hat ihren Sprungtrainer Jan Matura zu vergraulen - die Resultate sieht man halt jetzt 🤷🏻‍♀️

Bei den Tschechen sieht es finanziell auch immer schlechter aus und sie müssen auch einiges wie zb..Trainingslager selbst zahlen. Bei anderen Teams kennen sich andere sicher besser aus. Aber es wird wohl beinahe überall ein blöder Teufelskreis sein.
 

Kirsten

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Ich kann nur was zu den Franzosen sagen. Für den Skiverband sind da Biathlon und auch Langlauf die Sportarten, die das meisten Geld reinbringen und dementsprechend auch bekommen. Zu der Glanzzeit von Jason Lamy-Chappuis gab es auch für die Kombi mehr Geld, weil eben Jason auch eine Menge Kohle gebracht hat. Zusammen mit Lacroix, Braud und Laheurte waren sie zu viert und konnten auch im Team glänzen.
Danach hat der Verband einige seltsame Entscheidungen getroffen, weswegen der etwas ältere Nachwuchs, z.B. Samuel Guy, aufgehört hat. Bei ihm weiß ich es halt, weil er das auch mehrfach öffentlich kund getan hat. Er war bester Franzose national/im COC, aber man sagte ihm, er kriegt keine Chance auf den Weltcup, man würde lieber die Junioren mitnehmen. Da geht natürlich die Motivation flöten. Und ich nehme an, dass es nicht nur Sam so gegangen ist.

Ansonsten nehme ich an, dass es mittlerweile auch weniger Geld für die Nokos in Frankreich gibt, weil eben die Erfolge ausbleiben. Ein Teufelskreis, wie Rising Sun es schon so schön sagte.

Ich maße mir allerdings nicht an zu sagen "Hätten sie mehr Geld, wären Leute wie Laurent jetzt Weltspitze". Vielleicht ist es so, vielleicht ist das Talent für ganz vorne auch nicht gut genug. Allerdings war er ja durchaus schon besser als momentan
 

Rising Sun

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Auf keinen Fall, ich glaube nicht dass die von mir genannten mit mehr Geld Weltspitze wären, aber sicher besser als jetzt. Talent spielt halt auch eine große Rolle und da sind die Norweger halt gesegnet (die übrigens auch noch vor ein paar Jahren richtige Geldsorgen hatten und nicht mal am SGP teilnehmen konnten)
 

Kirsten

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Ich bin mir auch sicher, dass die Norges auch jetzt nicht in Geld schwimmen. Es ist sicher besser als vor einigen Jahren, aber so viel Geld gibt's da immer noch nicht. Bei den Springern ist es ja so, dass alles nach dem A-Team arbeiten muss, um überhaupt Geld zu haben, das wird bei den Kombis nicht anders sein. Sie investieren allerdings Zeit und vermutlich auch Geld in Ausrüstung etc. Aber oft mit Tüfteleien, bei den Spezis ist es ja z.B: Vilberg, der da viel macht.
Da kommt dann zu den Tüfteleien wirklich riesen Talent dazu, beides zusammen schafft sehr gute Ergebnisse und damit mehr Geld. So wie es bei kleinen Nationen eine Abwärtsspirale ist, ist es hier eben eine Aufwärtsspirale
 
Y

yeti

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Die Norgekombis waren letztes Jahr im Sommer drei Wochen in Utah zum Höhentrainingslager, die haben jetzt Geld, hat auch der Sportchef Stuan mal gesagt.

Jetzt zwischen Val di Fiemme, Oberstdorf und Seefeld waren sie die ganze Zeit im Kleinwalsertal im Hotel zum nächsten Trainingslager.

Da kommt jetzt wohl Geld, dadurch gutes Material und der Segen mit vielen Talenten zusammen.

Erst Jarle, jetzt der kleine Oftebro - das ist schon beeindruckend.
 

Hakuba

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Ganz Genaues kann ich über Japan nicht beitragen, da fehlt mir der Einblick, aber vielleicht ein wenig.

Beim Saisonauftakt der Kombis in Nayoro im Dezember 19 waren 70 Herren gemeldet, 65 haben teilgenommen, das ist ja keine schlechte Zahl. Die übergroße Mehrheit von ihnen sind Schüler und Studenten. Sicher gibt es auch echte Talente darunter, aber die Frage ist, was machen sie nach der Uni? Die Konjunkturlage im Land und damit die vieler Firmen sieht nicht rosig aus, so dass Firmen, die Skiteams unterhalten haben, eher aussteigen bzw. ihre Teams verkleinern. Beispiel Kitano Construction: von sechs Sportlern sind im vergangenen Jahr drei ausgestiegen, eine Freestylerin hat ihre Karriere beendet, ebenso der Skispringer Sakuyama, und Takeuchi Taku hat die Firma verlassen und ist auf der Suche nach Sponsoren unter lokalen Unternehmen und Crowdfunding. Es sind noch drei da, die Watabe-Brüder und die Springerin Iwabuchi. Neue sind nicht nachgekommen. Was also sollen junge Kombinierer machen, wenn sie in keines der Firmenteams kommen können? Sie müssen eine Basis für eine berufliche Karriere legen, also werden viele den Sport aufgeben. Junge Unternehmen in modernen Branchen, die wirtschaftlich gut dastehen, werden wohl eher auf das Sponsoring „modernerer“ Sportarten wie Snowboard oder Freestyle setzen, zumal besonders im Snowboard etliche sehr junge Japaner vielversprechend sind.

Es müsste auch im Lauftraining einiges passieren, das geht wahrscheinlich nur mit Trainern und Trainingslagern aus bzw. in Europa. Das kostet Geld. Akito, das Aushängeschild schlechthin, hat es nicht geschafft, einen Einzeltitel bei Olympia oder WM zu holen. Die Lücke ist frustrierend groß.

Nur ein kleiner Punkt, aber attraktive internationale Kombi findet in Japan nur höchst selten statt. Zu den jährlich stattfinden Miyasama-Wettkämpfen (FIS-Wettkämpfe) kommen höchstens mal einige Chinesen, sonst sind Japaner unter sich. Beim letzten WC in Sapporo 2017 nahmen von den besten 15 im GWC außer Akito nur zwei teil, in Hakuba 2018 niemand von Platz 3 bis Platz 19. Das trägt auch nicht zur Attraktivität der Sportart bei, zumal die Medien dann auch nicht richtig drauf einsteigen.

edit: eine Ergänzung
Sollte Sapporo die OS 2030 erhalten - bis jetzt ist ja nur die Bewerbung so gut wie sicher - dann werden sicher auch mehr staatliche Gelder in die Förderung des Wintersports fließen. Aber solange das nicht der Fall ist, wird die Förderung nur auf dem Niveau bleiben, wie es jetzt ist.
 
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Benjamin

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Mir fehlt der Einblick in die Strukturen der verschiedenen Länder; aber ein bisschen was möchte ich auch zum Thread beitragen, daher habe ich versucht, das Problem grafisch darzustellen. Dazu habe ich die Endstände der Nationenwertungen in den verschiedenen Saisons seit der Saison 2002/03 in einer Datei zusammengetragen. Dann habe ich berechnet, wieviel Prozent der Punkte jeweils an die Top-3-Nationen und an die Top-6-Nationen gingen; außerdem kann man sehen, wie viele Nationen überhaupt Punkte gesammelt haben.

Warum habe ich ausgerechnet in der Saison 2002/03 begonnen? Nun, das heutige Punktesystem gilt bei den Kombis erst seit jener Saison. Davor gab es für einen Sieg sogar 140 Weltcuppunkte, vor allem aber gab es Punkte bis zum 45. Platz. Dadurch war es natürlich für kleinere Nationen etwas einfacher, überhaupt Punkte zu bekommen, so dass die Jahre davor nicht direkt vergleichbar sind.

Übersicht über die Nationenwertungen der Jahre 2003 - 2019
Nationenbreite Kombis.png
Die besten drei Nationen waren - nicht immer in derselben Reihenfolge - im betrachteten Zeitraum sehr oft Deutschland, Norwegen und Österreich. Zwischen 2003 und 2007 gehörte anstelle von Norwegen Finnland zu den Top 3, und in der Saison 2012 hat es ein einziges Mal Frankreich anstelle von Österreich unter die Top 3 geschafft.

Anteil der Punkte für Teams außerhalb der Top 3
Nationenbreite Punktanteil außerhalb Top 3.png

Diese Grafik zeigt, wieviel Prozent der Punkte an Teams gingen, die am Ende der Saison nicht zu den Top 3 gehörten. Hier ist klar ersichtlich, dass etwa zwischen 2009 und 2013 auch die mittelgroßen Teams ordentlich gepunktet haben. Es war die große Zeit von Jason Lamy Chappuis, der sein Team mitriss - aber auch die Amerikaner oder Italiener hatten hier ihre Erfolge. Und das sind im Prinzip genau die Teams, die jetzt im Spitzenbereich fehlen.
Die Tendenz setzt sich in der laufenden Saison fort; in der Saison 2019/20 gingen bis einschließlich Seefeld gerade mal 23,26 % der Punkte an Länder außerhalb der Top 3.

Anteil der Punkte für Teams außerhalb der Top 6
Nationenbreite Punktanteil außerhalb Top 6.png
Fast noch deutlicher sieht man die Entwicklung bei den kleinen Teams, die am Ende nicht zu den Top 6 gehörten. Während in der ersten Hälfte des Jahrzehnts im Schnitt doch immer noch knapp 15 % der Punkte an diese kleineren Teams gingen, waren es zuletzt unter 10 %.
Auch hier setzt sich die Tendenz fort; in der Saison 2019/20 gingen gerade mal 4,69 % der Punkte an Teams außerhalb der Top 6.

Anzahl der Nationen mit Weltcuppunkten
Nationenbreite Anzahl Länder mit Punkten.png
Interessanterweise zeigt sich bei der Anzahl der Nationen mit Weltcuppunkten ein leicht gegenläufiges Bild. Nur in vier Jahren im betrachteten Zeitraum gab es 15 Länder, die Weltcuppunkte geholt haben - und das war in den Jahren 2014, 2017, 2018 und 2019.
Allerdings fielen auch in den letzten Jahren nur Brosamen für die hintersten Teams ab - und in dieser Saison scheint sich die Tendenz wieder umzukehren. In der laufenden Saison haben bislang nur 11 Teams gepunktet (und die Amerikaner auch nur im Teamwettbewerb).
 

Big d

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Gute Statistik. Man muss auch beachten das skispringen schon eine randsportart ist, die zwar populär im Fernsehen, aber nur an wenigen Orten durchführbar ist. Deutschland hat etwa sie viele skisprunganlagen wie eine 60k Einwohner Stadt Fußball Vereine hat und in anderen Ländern sieht es wesentlich schlechter aus.

Und die noko ist dabei nochmal wesentlich kleiner, das ist dann böse gesagt der "rest". Das bedeutet es gibt eine sehr hohe varianz, 2-3 gute Leute die da sind oder nicht machen einen Riesenunterschied.

Und dann kommt das Problem mit Geld. Gibt es kein Geld leidet die Infrastruktur und du bekommst auch keine guten Trainer.
 

Andib.

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Nur als Anmerkung.. in Planica beim COC hatten wir 70 Starter aus 17 Nationen
 

Rising Sun

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Ursprünglich ging es ja aber darum dass im Weltcup die Schere zwischen den großen 4 Teams und allen anderen einfach erschreckend groß ist. Und man das beim Teamweltcup besonders deutlich gemerkt hat. Dabei sind schon meistens so um die 14 Nationen, auch im Weltcup, aber außer im Team wo sie vorletzte waren haben die USA noch gar keinen Punkt bisher geholt, das war noch nie der Fall seit ich schaue. Russland hat keine Punkte, für Slowenien sieht es erst recht ganz düster aus und Je-Un der öfter mal dabei ist, ist auch immer weit von den Top 30 weg. Estland kann froh sein noch Ilves zu haben, sonst wäre es da das gleiche und das ist einfach keine gute Entwicklung weil dann auch irgendwann die Motivation flöten geht bei diesen Teams
 

gerrard08LFC

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sehr gute Auswertung, top. Zeigt sich schon ein klarer Trend, und das die Anzahl der Nationen die überhaupt punkte holen gleich bleibt ist irgendwo auch trotzdem logisch in dem Trend. Weil wenn die Nationen an 4, 5 und 6 immer schwächer werden vor allem in der Breite, kaum noch ihre Quotenplätze ausschöpfen, dann werden ja auch automatisch in den Top30 Plätze frei, die dann die ganz kleinen Nationen trotzdem noch belegen können, obwohl ihre Leistungen vllt nachlassen. Denn das sich quasi die großen drei Nationen immer mehr absetzen hat darauf ja keinen Einfluss, weil eben die Quotenplätze beschränkt sind. Mehr als alle Athleten in die Punkte zu bringen kann ja dahingehend garnicht erreicht werden, ob die dann alle in Top15 oder Top25 sind ist dafür dann ja egal. Würde man allerdings die Quoten heraufsetzen und die Topnationen könnten 10 Starter oder so an den Start bringen, dann würde das auch anders aussehen (was man natürlich auf keinen Fall machen sollte). Also die kleinen Nationen holen vllt trotzdem noch genauso Punkte, fallen aber eig im Ranking bzw ihren Leistungen trotzdem weiter zurück.
Was man gegen all das tun kann, keine Ahnung
 

Benjamin

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Man könnte eventuell versuchen, das Gegenteil zu machen und die maximal möglichen Quoten ein bisschen abzusenken. Wenn ich die Quotendatei der FIS richtig interpretiere, dann haben die Norweger im Moment 9 Startplätze und die Deutschen und Österreicher jeweils 8. Zum Vergleich: Im Skispringen sind maximal 7 Quotenplätze pro Land möglich. Das liegt ja daran, dass es bei Kombis diese Sonderregel gibt, die den Einzelmedaillengewinnern der letzten Junioren-WM ein persönliches Startrecht verleiht.

Vielleicht wäre auch eine strengere Reglementierung beim Material möglich: Den Athleten aus den Top-Nationen stehen ja pro Jahr wesentlich mehr Anzüge zur Verfügung als den Sportlern der kleineren Nationen, ganz einfach, weil sie sich das finanziell leisten können. Eine Beschränkung auf eine bestimmte Maximalzahl von Anzügen o.ä. würde hier den Vorteil der großen Nationen verringern.

Der Punkt ist eben, dass der Einfluss der größeren Nationen bei der FIS auch entsprechend groß ist, das heißt in gewisser Weise müsste man Norwegen, Österreich und Deutschland dazu bringen, Regelungen zuzustimmen, die ihre eigenen Erfolgschancen mindern. Und das klingt schwierig. Aber wenn auf Dauer immer mehr Nationen aus der Kombi aussteigen, wird das irgendwann auch zum Schadem der größeren Nationen sein.

Nur als Anmerkung.. in Planica beim COC hatten wir 70 Starter aus 17 Nationen
Am Start ja. Aber wie viele davon waren wirklich konkurrenzfähig? Schaut man zum Beispiel in die Top 15 der COC-Gesamtwertung, so finden wir da lediglich 3 Athleten, die nicht aus Norwegen, Deutschland oder Österreich stammen.

 

Neville

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Ursprünglich ging es ja aber darum dass im Weltcup die Schere zwischen den großen 4 Teams und allen anderen einfach erschreckend groß ist. Und man das beim Teamweltcup besonders deutlich gemerkt hat.

Richtig. Und von den großen 4 Teams zu reden ist schon sehr großzügig ausgelegt. Es muss schon einiges passieren, wie in Oberstdorf der gesundheitliche Einbruch von Gruber oder vielleicht ein Sturz oder eine Disqualifikation, dass die Top drei im Moment nicht in irgendeiner Reihenfolge Norwegen, Deutschland und Österreich heißen.

Und beim derzeitigen Leistungsstand ist die Wahrscheinlichkeit auch noch ziemlich hoch, dass genau das eben auch die Reihenfolge wird. Wenn es wenigstens ein echter Dreikampf wäre.
 

gerrard08LFC

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das Problem ist halt einfach immer die Qualität in der Spitze, die Weiterentwicklung der Sportart aufzuhalten und zu reglementieren. Will man halt auch iwie nicht, da du da die Topteams einschränkst und die müssen dann mit irgendwelchen Anzügen springen die garnicht das beste sind was aktuell möglich ist. Macht ja iwie auch den Sport aus, das maximal mögliche aus allem rausholen.
Und mit den Quotenplätzen, finde ich auch irgendwie nicht den richtigen Weg, weil man will doch auch einfach die stärksten im Weltcup sehen. Kanns halt auch nicht sein das dann irgendwer 15. wird und man dann aber sagen muss ja gut eig ist der aber nur 25.beste weil es noch 5 Norweger und 3 Deutsche und 2 Österreicher gibt die eig besser sind als er aber halt nicht starten dürfen. Gut, im Weltcup ist da noch ein bisschen Luft, aber bei Großereignissen ist das ja schon immer extrem traurig wer da dann alles zuschauen muss weil es nur 4 Startplätze gibt. Das Problem ist im Langlauf aber noch größer, weil da Norwegen einfach sowas von überlegen ist in der Breite, und da müssen halt bei Großereignissen immer wieder klare Medallien- und sogar Siegkandidaten zuschauen, das ist halt irgendwie auch bitter. Aber da ist die Nationenbreite eben genauso bedroht wie in der Kombi
 

Masmiseim

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Die Noko hat eben vielfältige Probleme, die man auch irgendwie schlecht lösen kann.
An sich ist das mit der Nationenbreite nichts besonderes. Ich bin zwar nicht so der Statistikfreak, aber ich glaube andere Wintersportarten sehen da auch nicht wesentlich besser aus. (gefühlsmäßig dürfte Skispringen noch am buntesten sein)

Ich glaube es geht nicht mal um die Weiterentwicklung etc, sondern um die Sportart an sich. Eine Kombisportart, die mit Pausen an verschiedenen Orten stattfindet, hat es immer schwerer als eine die wirklich alles zusammenbringt. Nicht ohne Grund haben die modernen 5 Kämpfer zwei Disziplinen zusammengelegt.
Es ist in dem begrenzten Zeitraum der Wintersaison auch teilweise echt schwer, Alpin, Biathlon, Langlauf, Spezialspringen, Kombispringen und Kombilanglauf vernünftig zu präsentieren.

Was bei der Noko ebenfalls noch problematisch ist, ist die Tatsache dass die Einzeldisziplinen wesentlich stärker zuschlagen als zb beim Biathlon. Ein Top springer, der auch gleichzeitig in der Loipe schnell ist, macht die Spannung gerne zunichte. Da bringt es dann auch nichts mehr, wenn der Klaebomäßige Langläufer grundsätzlich mit 2,5 Minuten+ Rückstand an den Start geht.
 

Benjamin

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Die Noko hat eben vielfältige Probleme, die man auch irgendwie schlecht lösen kann.
An sich ist das mit der Nationenbreite nichts besonderes. Ich bin zwar nicht so der Statistikfreak, aber ich glaube andere Wintersportarten sehen da auch nicht wesentlich besser aus. (gefühlsmäßig dürfte Skispringen noch am buntesten sein)
Die Wintersportarten, die nicht auf Skiern betrieben werden, kann wiederum ich schlecht beurteilen, aber im Vergleich zu den anderen Skisportarten sieht es bei der Kombination schon sehr mager aus - und beim Skispringen ehrlich gesagt nicht so viel besser.

Bei den Alpinen gibt es zwar auch nur ein paar Länder, die wirklich breit aufgestellt sind - aber da ist zumindest mein Eindruck, dass immer wieder Topsportler aus kleinere Nationen vorn reinfahren. Die Slowakei beispielsweise ist eigentlich keine große Skination, aber eine Vlhova hat es dennoch an die Weltspitze geschafft. Ähnlich war es bei der Kroatin Janica Kostelic. Die Neuseeländerin Alice Robinson hat dieses Jahr schon zwei Rennen gewonnen - von ihr wird man wohl auch noch mehr hören, wenn sie gesund bleibt. Bei den Herren fallen mir Dave Ryding aus Großbritannien oder Alexander Khoroshilov ein, die zwar nicht vergleichbar erfolgreich sind, aber durchaus vorn reinfahren können. In dieser Menge gibt es das beim Skispringen oder in der Nordischen Kombination eigentlich nicht.

Im Skispringen haben wir im Moment zumindest die angenehme Situation, dass es keine klar dominierende Nation gibt. Die Top 6 sind alle recht dicht beieinander, und je nach Tagesform hat mal Österreich, mal Polen, mal Deutschland die Nase vorn. Slowenien ist zuletzt nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt, und es würde wohl niemanden wundern, wenn Slowenien oder Norwegen die Teamfliegen in Vikersund oder Planica für sich entscheiden würde. Aber dahinter sieht es dann auch schnell recht mager aus.

Und vom Biathlon will ich gar nicht erst reden: Neulich bei der WM habe ich mitbekommen, dass an der Damenstaffel 24 Länder teilgenommen haben und an der Herrenstaffel 27. Gut, so viele würde man in der Kombination wohl gar nicht haben wollen, weil dann der Sprungdurchgang wirklich ewig ginge. Aber wenn ich sehe, dass man in der Kombination dieses Jahr sogar einen Teamwettkampf absagen musste, weil man nicht einmal die vorgeschriebene Mindestanzahl von 8 Ländern an den Start gebracht hat, dann schaut man schon ein wenig neidisch auf manch andere Wintersportdisziplin.
 

Masmiseim

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Kleines ja aber, bei den Männern im Biathlon sind aber auch nur 17 in der gleichen Runde angekommen, der Rest wurde überrundet.
Bei der WM tauchen ja in jeder Sportart Teilnehmer auf, die von den Fähigkeiten her eigentlich da nicht hingehören. (jaja olympischer Gedanke und sO) Breite an Teilnehmern kann auch täuschen.
 

Neville

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Mal eine Auflistung:

Sportart/Top 3/Zumindest einmal Weltcuppunkte gesammelt

Skispringen Männer/ 6 Länder/ 15 Länder
Skispringen Frauen/ 6 Länder/ 13 Länder
Nordische Kombi/ 5 Länder/ 11 Länder
Langlauf Herren/ 7 Länder/ 24 Länder (darunter u.a. Island, Irland, und Andorra)
Langlauf Damen/ 9 Länder/ 23 Länder
Ski Alpin Männer/ 10 Länder/ 20 Länder
Ski Alpin Frauen/ 11 Länder/ 23 Länder
Biathlon Männer/ 6 Länder/ 22 ohne Staffeln
Biathlon Frauen 12 Länder/ 22 ohne Staffeln

NoKo bildet da relativ deutlich das Schlusslicht vor Skispringen, vor allem im zweiten Punkt. Ist ja auch logisch. Nicht jeder hat eine Schanze zum trainieren. Bei Langlaufloipen und Alpinpisten sieht es da zumindest ein bisschen anders aus.
 

gerrard08LFC

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eben, Skispringen ist eben schon eine Standort-Sportart, die kannst du nun mal nur dort betreiben wo auch die Infrastruktur, sprich eine Schanze vorhanden ist. Und da gibts halt auch keine Alternative zu, Langlaufen kannst du an sich fast überall wo Schnee liegt und eben auch alternativ auf Rollern trainieren. Im Alpin fahren sie dann halt in zb in GB auf Matten usw, da gibts einfach Möglichkeiten.
Noch extremer ist das aber zb in den Schlittensportarten, da sind ja einfach nur die Nationen vorne wo eben auch eine Bahn steht. Und warum ist Deutschland da schon immer die Topnationen? Weil bei uns halt 4 dieser Bahnen rumstehen, während es in anderen Ländern eben wenn überhaupt nur eine gibt, und das ist eben auch meist nur der Fall weil dort irgenwann mal Olympia war und man dafür eben eine bauen musste.
 
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