Das ist auch was, das Bylsma seit Jahren angekreidet wird. Das PP sieht nie so souverän aus, wie man es angesichts des Personals erwarten müsste. Es fehlt da ein gescheiter Spielaufbau. Letang kann das nicht so gut wie Gonchar und die beiden Top-Center tendieren beide zur gleichen Ecke des Eises und stehen sich manchmal im Weg. Geno war gestern auch mal wieder auf tilt, irgendwann ist er frustriert und will dann alles selber machen. Hätte ja trotzdem paarmal fast geklappt, aber das ist halt reiner Skill. Die Pens gewinnen Spiele durch pures Talent und trotz des Trainers und seines Systems. Das ist dauerhaft keine gewinnbringende Strategie. Jetzt, nach dem Spiel, ist ihm aufgefallen, dass man mehr Bullys gewinnen sollte. Jeder, wirklich JEDER halbwegs wissende Fan hat vor dem Spiel gesagt, er soll Jokinen bringen und nicht Glass...
An sich ist er ein toller, moderner Coach. Respektvoll, geduldig, erklärt lieber als rumzuschreien. In der Saison ist das gut, da bringt er Ruhe und Zuversicht rein und hält die Moral hoch. Gibt auch dem unwichtigsten Spieler das Gefühl, wichtig für den Erfolg zu sein. Aber er ist halt auch stur und sieht Fehler nicht ein. Seine Assistenten sind auch Typ guter Cop, es fehlt einer, der mal auf den Tisch haut. Und in den Playoffs, wo es 1:1 gegen den anderen Coach geht, wird er oft austaktiert. 2011 gegen Tampa lag man z.B. 3:1 in der Serie vorne, dann hat er die Reihen gewürfelt und es gab 3 Niederlagen. War damals nicht so dramatisch, weil ohne Sid und Geno eh niemand mit nem langen Run gerechnet hat. Aber im Nachhinein wird das jetzt alles wieder aufgewärmt. Dazu der komplette Zusammenbruch letztes Jahr gegen die Cryers. Allerdings war die Stimmung noch nie so anti wie jetzt. Bylsma kann froh sein, dass das nächste Spiel nicht daheim ist.