Heute ein ganz wichtiges Spiel gegen die Knicks mit hoffentlich erfolgreichem Ausgang für die Gäste.
Ich habe irgendwie wieder das blöde Gefühl, dass man auch in diesem Jahr weiter versuchen wird diese Spiele zu gewinnen. Das drückt sich auch in den nicht stattgefundenen Trades an der Deadline aus. In Gegensatz zu anderen Teams (Lakers) hat man es verpasst für den Rebuild nutzlose/hinderliche Spieler loszuwerden.
Ich habe mich ja hier schon vor 2-3 Jahren als ich noch regelmäßig gepostet habe für's Tanken ausgesprochen und stieß dabei auf wenig bis gar keine Zustimmung. Wenn man sich die Drafts und die Entwicklung des Teams anguckt wäre das aber zweifellos von Vorteil gewesen. Wie sieht es bei euch jetzt aus? Wollt ihr weiterhin auf Gedeih und Verderb jedes Spiel gewinnen um dann am Ende mit erhobenem Haupt 11. im Osten zu werden oder hofft ihr ebenfalls auf Niederlagen und damit verbunden einen besseren Pick?
Beim Thema Tanking kommt es immer darauf an, aus welcher Sicht man das betrachtet bzw. wen man damit anspricht. Von Team und Traimerstab sollte man z.B. nicht erwarten, dass diese absichtlich Spiele verlieren bzw. nicht jedes Spiel gewinnen wollen. Denn das ist nunmal ihr Job...professionellen Basketball ausüben bzw. coachen. Dazu kommt, dass sich die Leute natürlich auch für die Zukunft empfehlen wollen: Die Arbeit von Coach Vogel wird zunehmend kritischer gesehen und er will natürlich zeigen, das er der richtige für den Job ist und sich das Vertrauen von Besitzer und Management für die kommende Saison holen. Als Spieler will man verständlcherweise seine Rolle und seine Spielzeit erhöhen bzw. halten oder sich bei anderen Teams oder für einen neuen Vertrag empfehlen...das kann man auch nur durch Leistung. Dazu kommen zahlende Zuschauer, ein Besitzer der Siege sehen will und die Gefahr eines negativen Medienechos. Entsprechend sagt auch keiner von den aktiven, dass man in irgendeiner Form absichtlich Spiele herschenkt. Lakers Coach Walton hat zu Saisonbeginn z.B. auch gesagt, dass er versucht das Bestmögliche an Siegen rauszuholen.
Was die Fans angeht, gibt es meistens geteilte Meinungen. Klar dürfte den meisten bewusst sein, dass es in dieser Saison nur noch um einen hohen Draftpick geht und wie wichtig die Platzierung des Picks sein kann, habe ich bereits beschrieben. Aber die Entwicklung des Teams ist ja im Hinblick auf die nächste(n) Saison(s) ebenfalls wichtig. Bei uns z.B. will man sehen, dass wir mal über mehrere Spiele gut verteidigen, dass Gordon deutlich besser auf der 4 funktioniert, dass Ross dem Team auf Dauer weiterhelfen kann, dass Hezonja nachhaltig Leistung zeigt oder das Payton endlich mal werfen lernt (die Liste lässt sich beliebig lang fortführen). Optimalerweise würde das alles im Sommer passieren (sodass wir jetzt fast alles verlieren und nächste Saison trotzdem besser sind)...aber das ist halt Wunschdenken...nachhaltige Enwicklung passiert nicht auf Knopfdruck und in den seltensten Fällen in einem Sommer. Daher bin ich für meinen Teil eher zwiegespalten. Schaue ich Spiele, will ich die gerade genannten Dinge sehen und freue mich über gute Leistungen und damit verbundene Siege. Wenn ich dann später aber wieder über die Gesamtsituation nachdenke...hätte ich doch lieber ein paar Siege weniger
Was das Front Office angeht, wird generell viel zu schnell mit der (verbalen) Keule draufgehauen. Die Leute haben wenn das Wort "Tanking" fällt immer nur die Thunder im Kopf: wir reißen jetzt alles ein, sind dann ******e und dann gehts los...wir draften erst Durant und dann Westbrook und Ibaka und danach vlt. noch Harden und dann sind wir ein geiles Team...so einfach ist das. Ist es aber eben nicht. Natürlich: Je mehr Ping-Pong-Bälle in der Trommel, desto besser...aber zur Draft gehört immer auch (mal mehr, mal weniger) Glück und man sollte dem Pick nicht alles unterordnen und z.B. miese Trades machen, nur damit man schlecht wird bzw. überhastete Entscheidungen treffen (siehe Kings). Es war (mehr oder weniger) abzusehen, dass bei uns zur Deadline nichts passieren würde...weil a) die Spieler die wir loswerden wollen bzw. könnten nichts einbringen und b) die Spieler, die vlt. was einbringen würden noch für die Zukunft gebraucht werden (bzw. als wichtig erachtet werden). Wir hatten halt keinen Lou Williams. Klar weiß man nicht, welche Angebote es gegeben hat...aber ich bezweifle, dass z.B. ein Firs-Rounder für Augustin drin gewesen wäre und unser GM das nicht gemacht hat, weil er Augustin so geil findet.
Vor 2-3 Jahren...naja man war ja 2014 (Platz 28) und 2015 (Platz 26) schon ziemlich schlecht. Ist halt die Frage ob man nicht hätte noch schlechter werden können? Wäre vlt. möglich gewesen. Aber 2013/14 hatte man mit Harris, Oladipo und Vooch vielversprechende junge Spieler, die man natürlich entwickeln wollte und die damals schon teilweise gute Leistungen gebracht haben. Dazu Veteranen, die (ähnlich wie dieses Jahr) keine großen Begehrlichkeiten geweckt haben und man wollte z.B. Afflalo sicherlich ins Schaufenster stellen. Ich bezweifle, dass wir auch ohne Vets schlechter als Philly und Milwaukee gewesen wären...bzw. man hätte die dann schon deutlich vor der Deadline abgeben müssen...und man hat sich von Afflalo sicherlich mehr Gegenwert versprochen, als es dann letztendlich war. Dazu kamm dann noch das Pech bei der Lottery bzw. das Glück der Cavs. 2015 sah es dann vom Kader her ähnlich aus, nur mit mehr jungen Spielern und einen schon teilweise funktionierendem Team. Auch mit 5 Siegen weniger wären die Knicks schlechter gewesen und hätten Porzingis weggeschnappt und die Lakers und Sixers wurden ja vorher gezogen...daher relativ schwieirg zu extrapolieren was gewesen wäre, wenn wir mehr Ping-Pong-Bälle gehabt hätten...