So, da im Moment im Zusammenhang mit dem Cruiser Super Six auch immer wieder der Name Danny Green fällt, möchte ich die Gelegenheit nutzen und noch mal auf den letzten Fight der Green Machine eingehen.
Ich halte es im Moment aus verschiedenen Grünen für eher unwahrscheinlich, dass Green am Super Six teilnimmt. Der wichtigste Grund dafür ist Dannys letzter Fight gegen Paul Briggs:
http://www.youtube.com/watch?v=5qqtYErML_M
Die ganze Sache hat sich zu einem handfesten Skandal ausgeweitet. Was ist passiert? Die offizielle Vorgeschichte, wie sie in allen Zeitungen stand: Der Kampf sollte ursprünglich in Sydney stattfinden, aber die Commission von NSW hat sich geweigert, den Kampf zu sanktionieren, weil Briggs aus gesundheitlichen Grünen nicht in der Lage sei, zu boxen. Darauf hin wurde der Kampf nach Perth verlegt und fand unter Aufsicht der WAPCS statt. Auf dem Spiel statt Greens Cruiser-Gürtel der IBO.
Das Wiegen (Briggs war 4 Kilo über dem Limit) schien dann die schlimmsten Befürchtungen zu bestätigen. Angeblich hatte Briggs kurz vor dem Kampf in seiner Kabine außerdem einen Nervenzusammenbruch. Nach dem Kampf musste er vor aufgebrachten Fans geschützt werden, während Green ihn noch im Ring ein "Kaninchen" nannte und damit drohte, dass Briggs keinen Cent Börse für seinen Auftritt bekommen würde. Am nächsten Tag ruderte Green allerdings zurück und sprach davon, dass er Briggs einfach "knackig ausgeknockt" hätte. Wer sich den Knockout-"Schlag" anschaut und noch im Hinterkopf hat, welche Bomben Briggs von Adamek geschluckt hat, wird sich jetzt schon so seine Gedanken machen, oder?
Was hat das ganze mit einer Teilnahme von Danny Green am Cruiser-Super Six zu tun? Nun, der Kampf gegen Briggs hat die australische Boxszene stärker erschüttert, als man das auf den ersten Blick erahnen konnte. Inzwischen stellt sich nämlich tatsächlich immer mehr heraus, dass Briggs in einem Boxring absolut nichts mehr zu suchen hatte. Zusätzlich zu den gesundheitlichen Problemen mit seinem Nervensystem (die immer leicht nebulös als Spätfolge seiner Muay Thai-Karriere dargestellt werden), soll er Depressionen haben, weil seine Ehe zerbrochen ist. Des weiteren plagen Briggs immense Schulden, laut Billy Hussein (Briggs Trainer) bekam er 20.000 $ Vorschuss, um die schlimmsten Ausstände bezahlen zu können. Es ist bekannt, dass Danny Green und Paul Briggs gute Freunde sind. Und jetzt wird es prekär: Green war nicht nur Gegner von Briggs, sondern auch der Promoter des Kampfs. Die Vermutung liegt nahe, dass Green zumindest wusste, dass Briggs nicht mehr bereit war für einen richtigen Boxkampf unter professionellen Bedingungen. Trotzdem hat er den Kampf auf die Beine gestellt, viele sagen inzwischen, einzig und allein um seinem Freund zu helfen.
Fazit: Dieser 30-Sekunden Witz von einem Kampf hinterlässt nur Verlierer: Greens Reputation als Sportsmann und Promoter ist ernsthaft angeschlagen, Briggs, der mal als größter Warrior in Down Under galt, erntet nur noch Mitleid, und die Umstände des Kampfs beschäftigen inzwischen sogar die Staatsanwälte. Es wurden nämlich relativ kurzfristig vor dem Kampf hohe Summen auf einen Erstrunden-KO-Sieg von Green gewettet. Die Ermittlungen dauern noch an, aber es wäre keine Überraschung, wenn auch da noch einige üble Sachen ans Tageslicht kämen. Und dass die Boxfans, die für Hallenkarten oder PPV viel Geld bezahlt haben, um dann so eine ******e serviert zu bekommen, einen Riesenhals schieben, ist auch verständlich.
Und weil Green gerade böse in der Defensive ist, glaube ich auch nicht, dass er am Super Six teilnimmt. Green wird alles versuchen, um in seiner Heimat seinen Ruf wieder aufzupolieren, anstatt sich von Boxern vom anderen Ende der Welt die Fresse polieren zu lassen!
(Quellen kann ich nachreichen, sorry bin gerade zu faul, die Adressen der ausgedruckten Artikel von Perth-Now und dem Daily Telegraph abzutippen).