Für die Schweiz ist die 5-Jahres-Wertung auch wichtig, ist man doch aktuell im sehr engen Mittelfeld ziemlich in Rücklage. Stand jetzt ist man nur noch auf Rang 17. Rang 11 (Norwegen) und eben die Schweiz auf dem 17. Platz werden nur durch 2,725 Punkte getrennt, da ist also noch einiges möglich. Und auf Polen auf Rang 18 hat man eine komfortable Reserve von 2,225 Punkten.
In diesem Paket ist auch Österreich (momentan 13.), die vor allem in der Saison 2021/22 viele Punkte gesammelt haben. Die 10,400 sind noch zwei Saisons in der Wertung. Eine solche Saison braucht es auch mal wieder, danach hat man nur noch 4,900 und 4,800 Punkte gesammelt. Betrachtet man nur die letzten drei Saisons, liegt der österreichische Verband nur auf Rang 19, noch hinter der ungarischen und slowakischen Liga und nur knapp von jener aus Aserbaidschan.
Wie steht es denn aber um die Schweizer Vereine auf der internationalen Bühne?
Der Young Boys (mit katastrophalem Saisonstart und zwei Punkten aus fünf Spielen) treffen in den Playoffs der Champions League auf Galatasaray. Happiger Brocken, der wohl auch eine Nummer zu gross ist, gerade in Anbetracht der momentanen Formkrise und wackligen Defensive. Vielleicht holt man sich in einer der Partien irgendwie ein unentschieden und damit ein bisschen was für die Wertung.
Der FC Lugano traf in der zweiten Runde der Champions League-Qualifikation auf Fenerbahce. Auch das war ein harter Brocken, ein zu harter. Trotz zwei guter Spiele und nur knappen Ergebnissen (3:4 und 1:2) gab es aber keine Punkte für die Wertung. Weiter ging es also in der Europa League, wo man momentan auf Partizan Belgrad trifft. Das Hinspiel hat man schon mit 1:0 gewonnen, hoffentlich kann man im Rückspiel ebenfalls nachlegen. Setzt man sich gegen die Serben durch wartet mit Besiktas ein weiterer türkischer Verein auf die Luganesi (aber man hätte zumindest die Conference League auf sicher). Dreht Partizan das Duell noch, wartet in den Playoffs der Conference League entweder KAA Gent oder Silkeborg (das Hinspiel endete 2:2).
Servette Genf stieg in der dritten Runde der Europa League auf der internationalen Bühne ein. Im Hinspiel erkämpfte man sich auf fremdem Terrain gegen Sporting Braga ein 0:0. Durchaus bereits ein schöner Erfolg, aber man geht noch immer als klarer Aussenseiter ins Rückspiel (und nach der 0:6-Klatsche zu Hause gegen Basel ist womöglich auch die Moral etwas angeknackst). Setzt man sich wider erwarten gegen Braga durch, wartet in den Playoffs entweder Trabzonspor (die Türken verfolgen uns dieses Jahr
) oder Rapid Wien (die Wiener gewannen das Hinspiel mit 1:0). Scheidet man aus, wartet in den Playoffs der Conference League Chelsea. Es wäre also wahrscheinlich von Vorteil, wenn man sich gegen Braga irgendwie durchmogeln könnte, sodass man zumindest die Conference League auf sicher hätte.
Der FC St. Gallen macht bislang die überzeugendste Falle in Europa. In der zweiten Runde der Conference League-Quali setzte man sich souverän mit zwei Siegen gegen Tobol aus Kasachstan durch (genau, der Verein, gegen jenen Basel letztes Jahr auf ganzer Linie versagt hat
). Auch das Hinspiel in der dritten Runde gegen Slask Wroclaw konnte man mit 2:0 gewinnen, womit man sich eine gute Ausgangslage geschaffen hat. Setzt man sich gegen die Polen durch, so wartet auch für St. Gallen entweder Trabzonspor oder Rapid Wien.
Wenig berauschend zeigt sich momentan der FC Zürich. In der Meisterschaft weiss man bislang zu überzeugen, europäisch funktioniert das nur bedingt. Wie St. Gallen sind die Zürcher auch in der zweiten Runde der Conference League eingestiegen. Nach dem überzeugenden 3:0 gegen den irischen Vertreten Shelbourne, kam man auswärts nur zu einem langweiligen 0:0. Und in der dritten Runde liess man sich zu Hause gleich mit 0:3 von Vitoria Guimaraes abfertigen. Ein Weiterkommen ist mit dieser Ausgangslage natürlich utopisch, was es umso bitterer macht, da in den Playoffs "nur" der Sieger der Partie zwischen Zrinjski Mostar und Botev Plovdiv gewartet hätte.