Qualitativ stärkste Saison im Skispringen seit 2000


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Quervergleiche sind ja immer schwierig zu ziehen, doch frage ich manchmal woran es liegt, dass z.B. ein Schlierenzauer mit der aktuellen Weltspitze Freund, Stoch etc. nicht mehr mithalten kann! War vllt. 2013 das Niveau schwächer weil Prevc und Freund einfach noch nicht fertig in ihrer Entwicklung waren!

Wann denkt ihr gab es die größten Überflieger!
Generation Schmitt/ Hannerwald/ Malyz um die Jahre 2000? etwas später Janne Ahonen´s Hochzeiten? ab ca. 2006 Schlierenzauer, Amman, Morgenstern? 2011 bis 2013 Bardal/Schlierenzauer/z.T. Stoch/Kofler, oder eben momentan Prevc/ Stoch/ Freund?
 
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Freund muss noch beweisen, dass er ein Elitespringer ala ahonen ist
 
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Als qualitativ hochwertigste Saison der letzten Jahre, würde ich die letzte Saison bezeichnen. Viele verschiedene Sieger, abwechslungsreiche Springen auf hohem Niveau, und ein enger Kampf um den GWC bis zum letzten Sprung. Allerdings reicht mein Wissen nun gewiss nicht bis ins Jahr 2000 zurück...
 

Benjamin

Zahlenfreund
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Das ist rückblickend natürlich immer sehr schwer zu beantworten, weil man kaum mehr sagen kann, ob ein großer Vorsprung durch die Überlegenheit eines Springers entstanden ist oder durch die Schwäche der anderen. Am Beispiel von Gregor Schlierenzauer lässt sich das ganz gut verdeutlichen: Er hat den Gesamtweltcup zweimal gewonnen: Einmal in der Saison 2008/09, in der er mehrere Rekorde aufgestellt hat:
Die meisten Siege (13), die meisten Podestplätze (20) und die meisten Punkte (über 2000). Dennoch war sein Vorsprung auf Simon Ammann gar nicht so extrem groß, weil der ebenfalls eine sehr gute Saison gesprungen war. Dementsprechend ist für mich die Saison 2008/09 eine der qualitativ stärksten, weil mehrere Springer die gesamte Saison auf extrem hohen Niveau durchgesprungen sind.
Bei seinem anderen Gesamtweltcupsieg 2012/13 hatte Schlierenzauer dafür den absolut und prozentual zweitgrößten Vorsprung der Weltcupgeschichte - und dennoch wirkte er nicht so dominant. Seine Siege waren knapper, und er holte auch nicht so viele wie 2008/09. Aber irgendwie war kaum ein anderer Springer konstant genug, um auch nur halbwegs dagegen zu halten.

Extrem stark war sicher auch Ahonens Saison 2004/05 - damals gelang es ihm, 10 der ersten 11 Weltcupspringen zu gewinnen. Danach zehrte er allerdings auch etwas von seinem Vorsprung - von den letzten 10 Springern gewann er kein einziges.

Sehr dominant war vor allem auch Martin Schmitt in seinen besten Jahren - seinen ersten Gesamtweltcupsieg konnte er feiern, obwohl er an fünf oder sechs Springen weniger teilgenommen hatte als Janne Ahonen. Seinen zweiten Gesamtweltcupsieg holte er mit damals wie Schlierenzauer mit einer Rekordzahl an Siegen, Podestplätzen und Punkten. In seiner dritten großen Saison musste er sich schließlich einem noch stärkeren Malysz geschlagen geben; aber gemeinsam waren die beiden so überlegen, dass kein anderer Springer mehr als ein Weltcupspringen gewinnen konnte.

Wenn wir noch ein bisschen weiter zurückgehen, dann muss man natürlich Goldberger in der Saison 1994/95 nennen (Rekordvorsprung absolut und prozentual) und Matti Nykaenen in der Saison 1987/88.


Ja, das sind so die Jahre, die ich qualitativ noch vor der letzten Saison sehe, gerade weil die Protagonisten von Anfang bis Ende absolut Top waren (mit Ausnahme von Ahonen, dessen Siegesserie aber auch Bände spricht). An Spannung war allerdings die letzte Saison nicht zu überbieten und wird es wohl kaum jemals sein.
 

Sprungbärchen1

Skisprung - Moderator
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Als Nicht-Statistiker würde ich jetzt gefühlt sagen, dass die qualitativ hochwertigsten Saisons noch in den 90ern gelegen haben könnten, wo nicht nur die Deutschen stark waren, sondern auch die Österreicher, Finnen und insbesondere auch die Japaner. Aber das kann auch täuschen.
 

Kirsten

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Die Frage, die sich mir bei dem Titel sofort stellt:
Wann ist eine Saison denn qualitativ hochwertig? Wenn es einen oder vielleicht 2 Springer gab, die alles dominiert haben? Die vielleicht die meisten Siege geholt haben oder mit dem größten Vorsprung den Gesamtweltcup gewonnen haben?
Wenn aber 1-2 Springer Überflieger sind, die anderen aber so viel schlechter sind, ist dann nicht vielleicht qualitativ eine Saison hochwertiger, in der es keinen Überflieger gab? Sondern die qualitative Dichte deutlich höher war, so dass es vielleicht viele verschiedene Siege gibt und am Ende einen knappen Gesamtsieger?


Zu Adlers Frage vom Anfang:
Quervergleiche sind ja immer schwierig zu ziehen, doch frage ich manchmal woran es liegt, dass z.B. ein Schlierenzauer mit der aktuellen Weltspitze Freund, Stoch etc. nicht mehr mithalten kann! War vllt. 2013 das Niveau schwächer weil Prevc und Freund einfach noch nicht fertig in ihrer Entwicklung waren!
Skispringen ist ein Sport mit zig Einflußfaktoren. Gregor hatte damals gegenüber den anderen mit seiner FLughaltung einen deutlichen Vorsprung. Die neue Bindung hat ihm diesen Vorteil genommen. Das wäre ein Grund, warum er nicht mehr der Überflieger ist. Andere haben profitiert, er hatte Nachteile. Dazu kommt sicher auch, dass eben andere Springer jetzt stärker sind als damals. Ob sie in Gregors besten Jahren, vor der neuen Bindung, mit ihrer heutigen Form hätten mithalten können, kann so keiner sagen
 
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Lazergirl

EFF #3
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Qualitativ stark ist für mich eine Saison, wenn sich mehrere auf hohem Niveau klasse Duelle liefern! Und wenn von diesen Springern alle Springen gewinnen können. Dominiert einer derart so wie Morgenstern oder Schlierenzauer heißt das für mich nur, dass die zwar ein hohes Niveau hatten....der Rest aber nicht und deswegen sportlichnicht mithalten konnte.
 

Kirsten

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Dann pack ich meinen Kommentar zu Hannawald mal drüben hin
 

Funaki1998

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I love the season 2002 with Malysz, Hautamaeki and Hannawald at the top !
I love 2005 and 2009 too, with incredible jumps and top-jumpers at their best (even if in 2005, Ahonen and Hautamaeki were not fighting for the victories at the same time but the level was very high that year !)...
2006 was a bit disappointing for me even if there were some fun moments.
 
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