Reden ist Silber, Schweigen ist Gold


Gladiator

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Williams, Moli und Co. - Starke Sprüche
führen beim Boxen nur selten zum Sieg


Stille Macht

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold: Das jahrhundertealte Sprichwort wird im internationalen Box-Sport nur selten beherzigt. Bevor die Kontrahenten in den Ring steigen, liefern sie sich oft hitzige Verbal-Duelle. Nach dem Kampf müssen die meisten dann feststellen: Wer vorher die stärksten Sprüche klopft, zieht am Ende oft den Kürzeren.

Beispiel 1: Danny Williams

Vor seinem WM-Kampf Anfang Dezember gegen Vitali Klitschko prahlte Danny Williams: "Vitali soll sich schon mal darauf vorbereiten, den Titel abzugeben. Der Kampf wird hart für ihn, und ich werde hinterher der neue Champion sein."

Zwar hatte Klitschkos Herausforderer zuvor Ex-Weltmeister Mike Tyson in vier Runden auf die Bretter geschickt. Doch kaum jemand in der Box-Szene sah das als Beweis dafür, dass Williams dieses Kunststück auch gegen Vitali Klitschko gelingen würde.

Prompt malträtierte Klitschko, der sich vor dem Kampf verbal nicht aus der Reserve locken ließ, seinen Gegner mit einer stattlichen Anzahl von 284 Treffern (Williams punktete nur 44 Mal) und schickte ihn schon viermal zu Boden, bevor er in der achten Runde zum Knockout ansetzte. Williams hatte den Mund zu voll genommen und gegen seinen Gegner keine Chance.

Beispiel 2: Fabio Moli

"Wenn Menschen vor einer scheinbar unlösbaren Herausforderung stehen, reden sie sich selber Mut ein, auch wenn sie wissen, dass sie eigentlich kaum ein Chance haben", beschreibt Werner Mickler, Psychologe an der Sporthochschule Köln, das kuriose Phänomen, sich in auswegloser Lage um Kopf und Kragen zu reden. "Das ist eine ganz normale Reaktion." Einer, der wusste, wie es sich anfühlt, vor einer unlösbaren Aufgabe zu stehen, war Fabio Moli.

Ende August 2003 musste er als Aufbaugegner für Wladimir Klitschko, nach dessen überraschender Niederlage gegen Corrie Sanders (siehe unten), herhalten. Völlig außer Form kam der argentinische Schwergewichtler damals in Deutschland an und schien sein Schicksal schon zu kennen. Mit einer Mischung aus Fatalismus und Selbstironie war sich Moli nicht zu schade, beim öffentlichen Training in München Volkslieder in waghalsigsten Stimmlagen zu intonieren - und trotz seiner offensichtlichen Unterlegenheit ordentlich Sprüche zu klopfen.

"Ich bin nicht hierher gekommen, um zu verlieren", tönte Moli. "Waldimir Klitschko muss sich warm anziehen." Denkste! Ganze 90 Sekunden konnte sich Moli im Kampf auf den Beinen halten. Klitschko fäustelte ihm einen rechten Cross an den Kopf und schon lag Moli am Boden. Klitschko siegte durch K.o.

Beispiel 3: Oscar de la Hoya

"Vor allem in den USA wird vor dem Kampf viel geredet", weiß Trainer Michael Timm aus eigener Erfahrung. Als im September Felix Sturm bei dessen WM-Titelverteidigung gegen Oscar de la Hoya antrat, gingen dieser und seine Trainingsgruppe verbal derart in die Offensive, dass Sturm hinterher bei ZDFonline feststellen musste: "Oscar und alle in seinem Team waren Großmäuler." (Oscar de la Hoya siegte nur dank eines Fehlurteils)

Beispiel 4: Kirk Johnson

In die Kategorie Großmaul fiel auch Kirk Johnson, der im Dezember 2003 gegen Vitali Klitschko antrat. Bei ZDFonline garantierte er nicht nur seinen Sieg, sondern versprach auch: "Sie werden die großartige Kirk-Johnson-Show erleben. Das wird ...


Hier der komplette Artikel: http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/28/0,1872,2232156,FF.html


:)
 

Kuschelweich

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Da hast du aber wieder einen ganz duften Artikel ausgegraben ;)
Wie gut hätte Ali sein können wenn er nicht so viel gequatscht hätte :D
 
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