Revolution in der NBA?!


Redemption

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Es wäre nicht im Interesse von den kleinen Teams einen Hard cap einzuführen, da diese Vereinheitlichung dazu führen würde, dass jene mit geringeren budgetären Mitteln (Milwaukee, Memphis zB) weniger Profit machen. In wessen Interesse ist es also? Die kleinen Teams sind froh, dass sie zusätzlich zum "Basketball Related Income", der sich aus Faktoren wie konstituiert, noch zusätzlich von den großen Teams Geld erhalten.

Gute/Wichtige Punkte, die bisher noch nicht erwähnt wurden, und ich auch nicht bedacht hatte bzw. habe dort keinen genauen Einblick.

Meiner Meinung führt erst der Soft cap zu einer Balance innerhalb der Liga. Die großen Teams wollen ihre Kapazitäten ausschöpfen können, Stern einen Teil des Kuchens abbekommen. Wie in der Wirtschaft sollten daher keine Verbote, sondern ein System von Anreizen geschaffen werden bzw. dass im Fall der NBA, der Soft cap bleibt.

Inwiefern sorgt der Soft Cap für eine Ausgeglichenheit in der Liga? Wie meinst du das?

Ganz zu Schweigen davon, dass Teams auseinander gerissen werden würden, die dafür sorgen, dass Merchandising erst entstehen kann. Wozu kauft sich ein Blazers Fan ein LaMarcus Aldridge Jersey, wenn es wahrscheinlich ist, dass dieser nicht gehalten werden kann, weil Greg Oden zu viel verdienen könnte.

Die GMs werden alles tun, damit ihre Topspieler im Team bleiben. Dadurch werden aber die guten, aber nicht überragenden Spieler, auch für andere Teams verfügbar, weil nicht einfach jeder, der halbwegs spielen kann, einfach verlängert wird, damit andere Teams ihn nicht bekommen. Dadurch bieten sich Möglichkeiten für Teams aus dem Keller oder Mittelmaß. Aktuell ist doch fast die einzige Möglichkeit an gute Spieler ranzukommen Glück in der Draft.

Einzelnen Rivalitäten zwischen verschiedenen Teams könnte auch ein Riegel vorgeschoben werden. Die NBA wäre steril, wenn es nicht zu Spannungen, wie zwischen den Fangruppen der Knicks und Bulls, erst kommen könnte.

Wieso sollte es mit einem Hardcap nicht dazu kommen? Solche Rivalitäten/Spannungen entstehen doch durch irgendwelche spannende Playofferien oder bestimmte Momente. Wo siehst du dort den Zusammenhang mit der CBA der NBA?
 

Redemption

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Warum sollten Teams aus großen Märkten mit hohem BRI ihr Geld nicht für Spielerverträge und Luxury Tax ausgeben dürfen? Niemand zwingt die GMs, schlechte Verträge aufzunehmen. Die Softcap-Regelung mit Luxury Threshold kommt auch den Teams aus kleinen Märkten entgegen, die dadurch ein zusätzliches Einkommen generieren können, sodass auch dort Teams bestehen können.
Der Hardcap wäre dann aus wirtschaftlicher Sicht, und die NBA ist ein riesiges Unternehmen, das sollte man nicht vergessen, fair, wenn jedes Team die gleichen Möglichkeiten hätte, BRI zu generieren. Das ist aber nicht gegeben.

Damit müsste ich mich erst genauer beschäftigen.

Auch jetzt haben die Teams die Möglichkeit, Verträge so abzuschliessen, dass sie allein über eine Vertragsverlängerung entscheiden können (Team Options). Offensichtlich sind einige GMs bereit, den Spielern langfristige, garantierte Verträge zu geben, obwohl es anders ginge. Auch können bestehende Verträge jederzeit gegen Abfindung aufgelöst werden (buyout). Es ist nur selbstverständlich, dass die Summe der Abfindung dann über die restliche Vertragslaufzeit gegen den Cap gerechnet wird. Es gibt Ausnahmen für Spieler, die ihre Karriere verletzungsbedingt beenden müssen, mehr ist da aus meiner Sicht nicht notwendig. Schlechte Entscheidungen bei Trades und Vertragsverlängerungen sind Fehler der GM, die nun mal dazugehören.

Hier beginnt schon der Unterschied in unserer Betrachtungsweise. Dir gefällt es, wie GMs aktuell arbeiten müssen bzw. die Herausforderung, die sie sich stellen müssen. Mir gefällt es nicht, dass Teams für eine schlechte Entscheidung jahrelang büßen müssen und es wenig Möglichkeiten gibt. Aktuell überbezahlt man halt schnell einen Spieler, weil man sonst wenig Möglichkeiten hat. Ja, aktuell werden gute GMs stärker belohnt und schlechtere GMs bestraft, aber auch durch neue Regeln würde es weiterhin gute/schlechte GMs geben.

Die aktuellen Möglichkeiten des Buyout, die du ansprichst, machen ja nur finanziell Sinn, aber verändert doch die (sportlichen) Möglichkeiten der Franchise kaum, da der Spieler/das Gehalt weiterhin am Cap hängt.


Diesen Punkt verstehe ich in der Argumentation überhaupt nicht, denn wenn ich es richtig sehe, willst Du eine ausgeglichene Liga. Über das Draft-System und die Bindung der Spieler über die RFA-Regelung hat man ein Instrumentarium, mit dem man die Liga aus sportlicher Sicht ausgleichen kann.

Ja, das ist ein schwieriges Thema, aber dass die Spieler teilweise gezwungen werden beim Team zu bleiben, finde ich auch nicht angebracht. Bei normalen FAs gibt es auch keine RFA. Und dort funktioniert es doch auch.


Ich sehe nicht, dass auch nur ein einziger Deiner Punkte irgendwas besser macht, als mit der aktuellen CBA.

Welche Möglichkeiten hat man aktuell nach vorne zu kommen? Glück in der Draft (selbst die Spurs müssen - trotz guten Scouting - dankbar sein, dass sie jeweils am Ende der ersten und zweiten Runde Allstars ziehen konnten, was nicht üblich ist). Jedes Team verlängert einfach mit jedem halbwegs vernünftigen Spieler im Kader. Es werden kaum gute Spieler für andere Teams verfügbar. Es bieten sich mMn selten weitere Möglichkeiten. Teams sind im Keller/Mittelmaß gefangen bis sie Glück in der Draft haben, über die Free Agency und über Trade geht nicht allzuviel (wenn halt selten). Ich denke, dass es schon einen Unterschied machen würde, wenn auch gute Spieler wirklich auf dem Markt sind.

Nächste Offseason ist auch wieder ein schönes Beispiel. Eigentlich werden soviele gute Spieler Free Agents, aber besteht über eine Möglichkeit für andere Teams an die Spieler heranzukommen? Nicht wirklich...

Gute GMs würden weiterhin dafür sorgen, dass ihre Teams den Vorteil haben.
 
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mystic

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Damit müsste ich mich erst genauer beschäftigen.

Das hattest Du schon in Deiner Antwort an Tyrus Thomas geschrieben. Nimm dafür vielleicht als Beispiel die LA Clippers. Stirling hat nicht schlecht mit denen verdient, trotzdem sie im Keller der Liga standen. Ohne diese Regelung wäre ein zweites Team in LA wohl auch nicht überlebensfähig.

Hier beginnt schon der Unterschied in unserer Betrachtungsweise. Dir gefällt es, wie GMs aktuell arbeiten müssen bzw. die Herausforderung, die sie sich stellen müssen. Mir gefällt es nicht, dass Teams für eine schlechte Entscheidung jahrelang büßen müssen und es wenig Möglichkeiten gibt. Aktuell überbezahlt man halt schnell einen Spieler, weil man sonst wenig Möglichkeiten hat. Ja, aktuell werden gute GMs stärker belohnt und schlechtere GMs bestraft, aber auch durch neue Regeln würde es weiterhin gute/schlechte GMs geben.

Du fokussierst zu stark auf die "Bestrafung" für schlechte Entscheidungen. Siehe das doch mal aus Sicht der guten GM, die häufig richtige Entscheidungen treffen. Warum soll man diese quasi bestrafen? Derzeit können sie zumindest mittelfristig die Früchte ihrer Arbeit einfahren.

Die aktuellen Möglichkeiten des Buyout, die du ansprichst, machen ja nur finanziell Sinn, aber verändert doch die (sportlichen) Möglichkeiten der Franchise kaum, da der Spieler/das Gehalt weiterhin am Cap hängt.

Es wird ja nur die Buyout-Summe gegen den Cap gerechnet. Wenn man dabei also gut verhandelt, verringert sich der Betrag auch. Anderseits bleibt bestehen, dass niemand dazu gezwungen wird, Spielern überzogene Verträge zu geben oder diese via Trade aufzunehmen.

Welche Möglichkeiten hat man aktuell nach vorne zu kommen? Glück in der Draft (selbst die Spurs müssen - trotz guten Scouting - dankbar sein, dass sie jeweils am Ende der ersten und zweiten Runde Allstars ziehen konnten, was nicht üblich ist).

Nimm doch mal die TrailBlazers als Beispiel: Sie haben für den Draft 2006 zwei Wunschspieler, Brandon Roy und LaMarcus Aldridge, aber sie haben nur einen hohen Pick. Trotzdem bekommen sie beide Wunschspieler durch Trades. Dazu sammeln sie dann noch mit LaFrentz und dann in der letzten Offseason mit Francis zwei Verträge ein, die nach der nächsten Saison auslaufen. Damit gehen dann allein 30 Millionen von der Gehaltsliste. Innerhalb von vier Jahren haben sie den kompletten Kader umgebaut, die Gehälter heruntergebracht, um genug Spielraum zu haben, mit den Rookies zu verlängern. Klar, der Nummer 1 Pick war Glück (wenn Oden hoffentlich gesund in der nächsten Saison das abliefert, was viele von ihm erwarten), aber ansonsten war es gute Arbeit, die dort geleistet wurde. Man braucht eben wenigstens zwei bis drei Jahre, in denen das Team eher am unteren Tabellenende zu finden sein wird, aber man kann danach in eine gute Zukunft blicken. Wenn die Spieler gesund bleiben, der Coach keine groben Fehler macht, dann stehen in Portland für die nächsten knapp 10 Jahre regelmäßig die Playoffs an, optimalerweise sogar als Titelfavorit in dem ein oder anderen Jahr.
Das Gegenbeispiel sind dann die Knicks, aber selbst mit der aktuellen CBA ist es möglich, den Kader umzubauen, sodass man in zwei Jahren die notwendige Flexibiltät hätte, man muss "nur" Abnehmer für die Spieler finden.

Jedes Team verlängert einfach mit jedem halbwegs vernünftigen Spieler im Kader. Es werden kaum gute Spieler für andere Teams verfügbar. Es bieten sich mMn selten weitere Möglichkeiten. Teams sind im Keller/Mittelmaß gefangen bis sie Glück in der Draft haben, über die Free Agency und über Trade geht nicht allzuviel (wenn halt selten). Ich denke, dass es schon einen Unterschied machen würde, wenn auch gute Spieler wirklich auf dem Markt sind.

Sehe ich nich, bsp:

Phoenix Suns
San Antonio Spurs
Dallas Mavericks
Seattle Supersonics
Houston Rockets
Sacramento Kings
Denver Nuggets
Memphis Grizzlies
Minnesota Timberwolves
Los Angeles Clippers
Golden State Warriors
Los Angeles Lakers
Portland Trail Blazers
Utah Jazz
New Orleans Hornets

Das ist die Western Conference der Saison 2004/05. Die Hornets, TrailBlazers, Lakers und Warriors bekleiden aktuell Playoff-Plätze, nach Deiner Idee dürften sie dort nicht zu finden sein. Die NBA belohnt vor allem mittelfristig (3 bis 6 Jahre) gute Arbeit. Kurzfristig sieht das dann aus wie in Miami, das ist also auch möglich. Wer kurz- und mittelfristig einen miesen Job macht, steht dann allerdings auch langfristig unten.
 

Redemption

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Das hattest Du schon in Deiner Antwort an Tyrus Thomas geschrieben. Nimm dafür vielleicht als Beispiel die LA Clippers. Stirling hat nicht schlecht mit denen verdient, trotzdem sie im Keller der Liga standen. Ohne diese Regelung wäre ein zweites Team in LA wohl auch nicht überlebensfähig.

Doppelt hält besser. ;)

Ich glaube ja gerne, dass es sein kann bzw. so ist, dass die Besitzer finanzielle Vorteile beim aktuellen System haben. Das ist dann natürlich ein weitere Grund, weshalb eine Durchsetzung von den Veränderungen unwahrscheinlich ist. Man kann jetzt natürlich sagen, dass es müßig ist darüber zu diskutieren, wenn die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering ist, aber der Punkt, dass die Besitzer am aktuellen System gut verdienen ändern eigentlich nichts an den Vorteile, die ich durch die Systemänderungen sehen würde. Der gute Verdienst der Besitzer verringert bloß die Wahrscheinlichkeit für Veränderungen.

Du fokussierst zu stark auf die "Bestrafung" für schlechte Entscheidungen. Siehe das doch mal aus Sicht der guten GM, die häufig richtige Entscheidungen treffen. Warum soll man diese quasi bestrafen? Derzeit können sie zumindest mittelfristig die Früchte ihrer Arbeit einfahren.

Ich könnte jetzt natürlich auch sagen, dass du zu sehr auf diese Formulierung fokussierst. ;)

Meiner Meinung nach werden die guten GMs nicht bestraft. Okay, sie würden nicht mehr imselben Maß von schlechten Entscheidungen anderer GMs profitieren. Aber gute Entscheidung bleiben gute Entscheidung, nur sind schlechte Entscheidungen nicht mehr zum aktuellen hohen Grad beinahe zerstörend.

Es wird ja nur die Buyout-Summe gegen den Cap gerechnet. Wenn man dabei also gut verhandelt, verringert sich der Betrag auch. Anderseits bleibt bestehen, dass niemand dazu gezwungen wird, Spielern überzogene Verträge zu geben oder diese via Trade aufzunehmen.

Aber Teams haben halt deutlich die schlechtere Position bei Buyout-Verhandlungen, wenn man sich bspw. die letzten Buyouts in der NBA anschaut. Was auch logisch, denn der Spieler soll quasi einfach eine Lohnkürzung hinnehmen.
Da wird der Spieler nicht auf allzuviel verzichten, auch wenn er irgendwo einen neuen Vertrag unterschreiben kann oder sein ausgezahltes Geld angelegen kann.

Nimm doch mal die TrailBlazers als Beispiel: Sie haben für den Draft 2006 zwei Wunschspieler, Brandon Roy und LaMarcus Aldridge, aber sie haben nur einen hohen Pick. Trotzdem bekommen sie beide Wunschspieler durch Trades. Dazu sammeln sie dann noch mit LaFrentz und dann in der letzten Offseason mit Francis zwei Verträge ein, die nach der nächsten Saison auslaufen. Damit gehen dann allein 30 Millionen von der Gehaltsliste. Innerhalb von vier Jahren haben sie den kompletten Kader umgebaut, die Gehälter heruntergebracht, um genug Spielraum zu haben, mit den Rookies zu verlängern. Klar, der Nummer 1 Pick war Glück (wenn Oden hoffentlich gesund in der nächsten Saison das abliefert, was viele von ihm erwarten), aber ansonsten war es gute Arbeit, die dort geleistet wurde. Man braucht eben wenigstens zwei bis drei Jahre, in denen das Team eher am unteren Tabellenende zu finden sein wird, aber man kann danach in eine gute Zukunft blicken. Wenn die Spieler gesund bleiben, der Coach keine groben Fehler macht, dann stehen in Portland für die nächsten knapp 10 Jahre regelmäßig die Playoffs an, optimalerweise sogar als Titelfavorit in dem ein oder anderen Jahr.
Das Gegenbeispiel sind dann die Knicks, aber selbst mit der aktuellen CBA ist es möglich, den Kader umzubauen, sodass man in zwei Jahren die notwendige Flexibiltät hätte, man muss "nur" Abnehmer für die Spieler finden..

Das Front Office von Portland hat bisher zweifelslos eine hervorragende Arbeit geleistet. Ich möchte auch nicht behaupten, dass man aktuell keinerlei Einfluss als GM nehmen kann. Das wäre natürlich Blödsinn. Nur denke ich, dass die NBA durch neue Regelungen näher zusammenrücken würde. Der Markt an Spieler heranzukommen wäre größer. Beispiele: Dallas re-signed Jerry Stackhouse als Bankspieler zu Starterbezügen. Logisch, sie wissen, dass sie sonst keinen Ersatz finden würden. Aber wie würde es aussehen, wenn es für Dallas nicht möglich wäre einem Backup soviel zu zahlen, sodass Jerry Stackhouse bei einem schlechteren Team (bspw. Cleveland) als Starter auflaufen könnte und dieses Team zu verstärken. Oder Utah sieht, dass Deron Williams verlängert werden muss. Ein Grundstein der Franchise, der unbedingt gehalten werden muss. Der GM überlegt sich dann, ob er auf Mehmet Okur verzichtet und ihn für einen billigeren Spieler tradet. Natürlich zu keinem Topteam sondern zu einem schlechteren Team (bspw. New Jersey für Nenad Krstic). Dadurch finden die Teams zueinander, was für mehr Spannung sorgt mMn.

Außerdem würden viel mehr Spieler im FA-Pool zu haben sein. Aktuell sammelt man Capspace, im besten Fall hat man am Ende einen Spieler deutlich überbezahlt (zuletzt Ben Wallace, Peja Stojakovic, Rashard Lewis, Larry Hughes) - da macht man keine Freudentänze.

Du sprichst davon, dass es keinen Zwang gibt Spieler überzubezahlen. Grundsätzlich natürlich richtig, aber welche Möglichkeiten hat man teilweise, wenn man nicht San Antonio heißt? Ein Team im Mittelfeld - wie soll es solche Probleme handhaben? Spieler einfach ziehen lassen? Dieser Spieler verstärkt dann einfach ein anderes Team, dazu fehlt ein Ersatz für ihn. Draft? Man hat nur einen Durchschnitts-Pick (braucht Zeit, limitiertes Talent). Da neigt man halt dazu diesen Spieler einfach zu halten. Durch neue Regelungen könnte man ihn ziehen lassen, weil man dann weitere Möglichkeiten hätte an Ersatz ranzukommen (Team muss Gehalt loswerden und tradet einen Spieler; mehr Spieler im FA-Pool).

Das ist die Western Conference der Saison 2004/05. Die Hornets, TrailBlazers, Lakers und Warriors bekleiden aktuell Playoff-Plätze, nach Deiner Idee dürften sie dort nicht zu finden sein. Die NBA belohnt vor allem mittelfristig (3 bis 6 Jahre) gute Arbeit. Kurzfristig sieht das dann aus wie in Miami, das ist also auch möglich. Wer kurz- und mittelfristig einen miesen Job macht, steht dann allerdings auch langfristig unten.

Wie ich oben schrieb, will ich nicht sagen, dass es keine Möglichkeiten gibt. Und ich wüsste auch nicht, wieso sie nach meiner Idee nicht dort zu finden sein sollten. Die Hornets draften danach Chris Paul, die Lakers hatten eine absolute Seuchensaison (mit Verletzungen, etc.) und Golden State bekam in diesem Jahr ihren Kopf - Baron Davis, in einem absoluten "Star for Trash"-Deal. Hornets wollten auf Teufel komm raus Davis loszubekommen. Im Gegenzug kamen Dale Davis (bzw. sein Vertrag) und Craig Claxton. Nochmal zusammenfassend, ich will nicht sagen, dass beim aktuellen System alles schlecht, bei den Änderungen alles klasse ist - kein schwarz/weiß-Bild. Nur denke ich, dass es mehr Möglichkeiten und mehr Ausgeglichenheit geben würde. In der NHL scheint es sich auszuzahlen, wenn man ricard Glauben schenken mag:

ricard schrieb:
Das Hardcap hat die NHL deutlich interessanter gemacht. Allein der Wechsel von Spielern zur neuen Saison war wahnsinn. Für die ´NHl GM's war das eine ganz neue Herausforderung und hat sich schlussendlich mehr als nur bewährt. Auch durch Regelungen die Redemption angeführt hat.

Mehr Spaß und Spannung...

Ich verfolge Eishockey nicht und kann deshalb dazu nichts sagen. In der NFL scheinen sich bestimmte Punkte auch auszuzahlen.
 

Tyson Chandler

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Inwiefern sorgt der Soft Cap für eine Ausgeglichenheit in der Liga? Wie meinst du das?

Eine Franchise, der höhere budgetäre Mittel zur Verfügung steht, führt durch die Einführung der s.g. Luxury Tax Kapital in Richtung kleinerer Märkte ab. Wäre das nicht der Fall, müssten Teams wie Memphis und Milwaukee andere Wege finden, ihr Budget zu konsolidieren. Dadurch wird quasi eine Balance geschaffen. Das, was manche Teams (aus der Sicht der kleinen Teams) zu viel haben, geht an die kleinen, die von grundaus zu wenig haben. Da eine Franchise nicht gezwungen ist, die Luxury Tax zu zahlen, kann man auch niemand anderen verantwortlich machen, als den General Manager des Teams, der sich auch leicht ersetzen lässt. Wäre dieses System hingegen star (eben ein Hard cap), müssten kleine Teams beim Spielerpersonal sparen, ohne irgendwelche Boni zu bekommen. Das System "Soft Cap" mit Luxury Tax hat sich zumindest in der NBA als sehr effektiv erwiesen. Ich finde es, um ehrlich zu sein, genial.

Die GMs werden alles tun, damit ihre Topspieler im Team bleiben. Dadurch werden aber die guten, aber nicht überragenden Spieler, auch für andere Teams verfügbar, weil nicht einfach jeder, der halbwegs spielen kann, einfach verlängert wird, damit andere Teams ihn nicht bekommen. Dadurch bieten sich Möglichkeiten für Teams aus dem Keller oder Mittelmaß. Aktuell ist doch fast die einzige Möglichkeit an gute Spieler ranzukommen Glück in der Draft.

Im Moment finde ich das Beispiel Portland Trail Blazers am besten, um meinen Standpunkt zu illustrieren. Angenommen es gebe für Portland wie für alle weiteren 29 Beschränkungen, die mit dem Hard Cap einher gehen.
Portland möchte LaMarcus Aldridge, Brandon Roy und Greg Oden halten. Alle drei fordern nahezu das Maximalgehalt. Damit wäre gut und gerne 40 Millionen Dollar weg. Dann kommen da noch Sergio Rodriguez und Rudy Fernandez, von denen Kevin Pritchard sehr viel hält und die er - dank Paul Allen, dem steinreichen Mirkodoof Mitgründer - von Phoenix um 6 Millionen Dollar abgekauft hat. Travis Outlaw und Martell Webster wollen auch noch Extensions, während die anderen Role Player sich als nütlich erwiesen haben: James Jones, Channing Frye, Joel Przybilla, Jarrett Jack, (mit Abstrichen Taureen Green). Jetzt müsste der General Manager, der diesen tollen Kader aufgebaut hat, wieder zerlegen, obwohl das finanzielle Potential des Teams bei weitem ausreicht (bzw. die Mehreinnahmen durch Merchandising, TV-Rechte und und und ganz zu schweigen - halt der Basketball Related Income) um dieses Team zusammen zu halten. Es freut also weder

- Kevin Pritchard, Paul Allen, die Blazers Fangemeinde, die Spieler selbst
- Kleine Teams wie Memphis und Milwaukee
- David Stern (der ja auch einen Teil der LT bekommt, so viel ich weiß)

dass Blazers nicht über die Luxury Tax Threshold gehen kann. Stattdessen entscheidet sich die Meisterschaft, wer die besten Franchise Spieler hat, und das bedeutet oft als General Manager mit viel Glück zum glücklichsten Zeitpunkt die glücklichsten Entscheidungen gefällt zu haben (nenn mir jemanden, der sich vor dem 2006er Draft sicher war, dass Brandon Roy Adam Morrison derart überlegen sein wird).

Der Hard Cap in der NBA - schätze ich - macht nur ein paar wenigen Freude. Er limitiert die Möglichkeiten der Teams sich zu verstärken (wie froh muss ein Team sein, dass es andere gibt, die unrentable Verträge annehmen um an einen anderen Spieler herankommen zu können, zB Denver - Dallas Trade: Juwan Howard für Raef LaFrentz, Nick VanExel, Tariq Abdul-Wahad) und zu konsolidieren. Er schafft eine ligainterne Balance, indem er die unterschiedlichen finanziellen Voraussetzungen der Teams glättet (trotzdem bleibt ein kleines Team wie Milwaukee im Vergleich zu New York im Nachteil - und muss daher besser wirtschaften, was momentan im Vergleich zu Isiah Thomas nicht schwer fällt).

Garantierte Verträge abzuschaffen, wird nicht möglich sein. Durch die Einführung der Luxury Tax haben sich manche Teams von anderen herausdifferenziert:

Jene, die zahlen möchten (und oft können)
Jene, die nicht zahlen möchten

Dadurch entstand die Verschiebung der Dynamik vom s.g. "Seller's market" zum s.g. "Buyer's market". Was heißt das nun konkret?

Als die Einführung der Luxury Tax in dieser Form noch nicht lang zurück lag, waren Teambesitzer noch viel eher gewillt, hohe Summe in Spielergehälter zu investieren. Ein Spieler bietet seine Dienstleistungen an, deren Preis, wie in der Wirtschaft, je nach Angebot und Nachfrage, reguliert wird. Da damals die Besitzer aus verschiedenen Gründen sich noch nicht bewusst waren, was es für Auswirkungen auf das eigene Port-monnaie hat, Luxury Tax zahlen zu müssen, entstanden zweifelhafte Verträge wie jene, zB von Wally Szczerbiak, der einen Maximalvertrag angeboten bekam. Der "Seller" - also der Spieler der seine Dienstleistung verkauft (to sell - verkaufen), war in einer guten Ausgangslage.

Heutzutage hat sich jedoch das Gleichgewicht klar in Richtung Teambesitzer verschoben. Viele finanziell-schmerzhafte Erfahrungen haben sich für die einzelnen Teambesitzer zugetragen. Mit ein paar Ausnahmen gibt es kaum noch welche, die leichtfertig Verträge bewilligen. Der Besitzer der Phoenix Suns zum Beispiel Robert Sarver verkaufte 1st-round picks, tradete welche fort um ja nicht negativ budgetieren zu müssen. Anderson Varejao war das bisher der prominenteste Protagonist, innerhalb dieses Schauspiels der sukzessiven Verschiebung der Machtverhältnisse bei Vertragsverhandlungen.

Wenn nun der Forderung der Spielergewerktschaft, die "Restrictions" fallen zu lassen, damit ein Präzedenzfall "Anderson Varejao" nicht mehr passieren kann, eine Forderung der Auflösung der garantierten Vertäge entgegengesetzt wird, dann sind die Standpunkte sehr sehr weit auseinander und die Liga wie 1999 polarisiert. Bereits beim letzten Collective Bargain Agreement kam die Spielergewerkschaft den Besitzern entgegen, damit weiterer Schaden (wie bei der NHL damals) abgewendet wird.

Wieso sollte es mit einem Hardcap nicht dazu kommen? Solche Rivalitäten/Spannungen entstehen doch durch irgendwelche spannende Playofferien oder bestimmte Momente. Wo siehst du dort den Zusammenhang mit der CBA der NBA?

Die Einführung des Hard caps könnte in vereinzelten Härte-Fällen dazuführen, dass Teams ihre Spieler nicht halten können. Schon früher hat es solche Härtefälle gegeben, weswegen die s.g. Early Bird Rights und Bird Rights (benannt nach Larry Bird) implementiert wurden. Die Boston Celtics ohne Larry Bird - unvorstellbar.
 

mystic

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Doppelt hält besser. ;)

Ich glaube ja gerne, dass es sein kann bzw. so ist, dass die Besitzer finanzielle Vorteile beim aktuellen System haben. Das ist dann natürlich ein weitere Grund, weshalb eine Durchsetzung von den Veränderungen unwahrscheinlich ist. Man kann jetzt natürlich sagen, dass es müßig ist darüber zu diskutieren, wenn die Wahrscheinlichkeit verschwindend gering ist, aber der Punkt, dass die Besitzer am aktuellen System gut verdienen ändern eigentlich nichts an den Vorteile, die ich durch die Systemänderungen sehen würde. Der gute Verdienst der Besitzer verringert bloß die Wahrscheinlichkeit für Veränderungen.

Das, was Du als Vorteil annimmst, ist ein erheblicher Nachteil für Teams in kleinen Märkten. Du bist Fan der Lakers, denen würde Dein System wahrscheinlich entgegenkommen, aber Teams wie Memphis oder eben die Clippers wären nicht überlebensfähig. Sie würde nicht nur eine Einnahmequelle verlieren, sondern könnten gar nicht um die Topstars mitbieten. Diese würden immer bei den großen Teams landen, deren Besitzer im Geld schwimmen würden, weil die Ausgaben sinken. Nimm doch mal die Denver Nuggets, die 2006 5 Mio Verlust gemacht haben, und dabei ein Gehaltsvolumen von 70 Mio. hatten. Die sind bei 65 Mio. dann +/- 0, haben aber aufgrund des Standortes schon einen Nachteil bei der Spielerverpflichtung, sie werden also für das gleiche Geld eher schlechtere Spieler verpflichten können.

Meiner Meinung nach werden die guten GMs nicht bestraft. Okay, sie würden nicht mehr imselben Maß von schlechten Entscheidungen anderer GMs profitieren. Aber gute Entscheidung bleiben gute Entscheidung, nur sind schlechte Entscheidungen nicht mehr zum aktuellen hohen Grad beinahe zerstörend.

Aber so läuft das nun mal. Niemand zwingt die GM dazu, eine schlechte Entscheidung zu treffen, aber in Deinem System würden diejenigen bestraft, die heute trotzdem sie Nachteile bezüglich des Standortes der Franchise haben, gute und erfolgreiche Arbeit abliefern.

Aber Teams haben halt deutlich die schlechtere Position bei Buyout-Verhandlungen, wenn man sich bspw. die letzten Buyouts in der NBA anschaut. Was auch logisch, denn der Spieler soll quasi einfach eine Lohnkürzung hinnehmen.
Da wird der Spieler nicht auf allzuviel verzichten, auch wenn er irgendwo einen neuen Vertrag unterschreiben kann oder sein ausgezahltes Geld angelegen kann.

Das stimmt so gar nicht, denn aufgrund der Opportunitätskosten ist es für den Spieler von Vorteil, weniger Geld aber dieses dann sofort zu erhalten, als das dann über den Zeitraum ausgezahlt zu bekommen. Kleines einfaches Rechenbeispiel, um Dir das vorzuführen:
Angenommen ein Spieler kassiert über 3 Jahre 36 Mio, also 1 Mio. je Monat. Wenn er dieses Geld komplett über den Zeitraum jeweils sofort am Monatsanfang auf ein festverzinstes Konto mit 6% Jahreszins anlegt, dann hat er am Ende der 3 Jahre einen Kontostand von ca. 39.5 Mio. Dollar. Erhält er nun die 36 Mio. sofort und legt diese ebenso für 6% an, dann wären es nach 3 Jahren etwa 42.9 Mio. Dollar. Er kann also allein aufgrund dieser Tatsache auf Geld beim Buyout verzichten, ohne dass es für ihn ein Verlust darstellt. In diesem Fall könnte er sich auf die Zahlung von 33,2 Mio. einigen, und hätte dann nach drei Jahren ebenso etwa 39.5 Mio. Dollar auf dem Konto.
Jetzt kommt noch die Möglichkeit für den Spieler hinzu, erneut einen Vertrag bei einem anderen Team zu unterzeichnen, was mitunter erfolgreicher agieren kann und ihm zusätzlich Geld einbringt. Auch diese Summe fällt dann unter die Opportunitätskosten, die sein laufender Vertrag einbringt.
Du siehst also, ein Spieler kann problemlos auf einen Teil der ausstehenden Gehaltszahlungen "verzichten", da er dadurch überhaupt keinen Verlust macht. Es liegt nun im Verhandlungsgeschick des GM, wie viel Gehaltseinsparung er herausholen kann. Im Falle eines solchen Spielers, wie in meinem gewählten Beispiel, wäre durchaus eine Reduktion von 12 Mio auf 8 Mio per anno möglich, was in Anbetracht dessen, dass das Team unter Umständen über dem Tax-Level ist, dann schon 8 Mio. Einsparung je Jahr bedeuten kann. Hierbei geht es also um geschicktes Handeln, was sich vornehmlich mittelfristig auszahlen sollte.

Ein Grundstein der Franchise, der unbedingt gehalten werden muss. Der GM überlegt sich dann, ob er auf Mehmet Okur verzichtet und ihn für einen billigeren Spieler tradet. Natürlich zu keinem Topteam sondern zu einem schlechteren Team (bspw. New Jersey für Nenad Krstic). Dadurch finden die Teams zueinander, was für mehr Spannung sorgt mMn.

Ich sehe das nicht, denn üblicherweise würde die Folge sein, dass die Starspieler das Geld bekommen, und die anderen eben weniger Geld erhalten. Auch die Nets werden Okur, der nun mal kein Franchisespieler ist, nicht mehr Gehalt bieten, als es die Jazz machen würden. Der Wert der Spieler, die eben nicht Grundstein einer Franchise sein könnten, würde schlichtweg sinken. Erst die Möglichkeiten, die sich durch den Softcap, Gehaltsobergrenze und S&T ergeben, ermöglichen es auch schlechteren Spielern, sehr gut zu verdienen. Und ob ein Spieler nun nur in seinem Contract-Jahr Leistung bringt, und danach eben nicht mehr, muss auch durch die Fähigkeiten der GM und Scouts bezüglich der Menschenkenntnis abgedeckt werden. Warum willst Du unbedingt schlechte GMs vor Fehlern schützen? Das gehört nun mal zum Geschäft.

Außerdem würden viel mehr Spieler im FA-Pool zu haben sein. Aktuell sammelt man Capspace, im besten Fall hat man am Ende einen Spieler deutlich überbezahlt (zuletzt Ben Wallace, Peja Stojakovic, Rashard Lewis, Larry Hughes) - da macht man keine Freudentänze.

Du sprichst davon, dass es keinen Zwang gibt Spieler überzubezahlen. Grundsätzlich natürlich richtig

Eben, niemand hat Smith, Paxons und Co. dazu gezwungen, den Spielern diese Verträge zu geben. Wenn sie nicht die Geduld haben, dann sind das Fehler in den Entscheidungen, davon leben dann andere, die solche Fehler nicht begehen.

, aber welche Möglichkeiten hat man teilweise, wenn man nicht San Antonio heißt? Ein Team im Mittelfeld - wie soll es solche Probleme handhaben? Spieler einfach ziehen lassen? Dieser Spieler verstärkt dann einfach ein anderes Team, dazu fehlt ein Ersatz für ihn. Draft? Man hat nur einen Durchschnitts-Pick (braucht Zeit, limitiertes Talent). Da neigt man halt dazu diesen Spieler einfach zu halten. Durch neue Regelungen könnte man ihn ziehen lassen, weil man dann weitere Möglichkeiten hätte an Ersatz ranzukommen (Team muss Gehalt loswerden und tradet einen Spieler; mehr Spieler im FA-Pool).

Ein vernünftiges Scouting-System, einen vernünftiger Trainerstab, vernünftige Entscheidungen bezüglich der Verpflichtung von Rollenspielern, das zeichnet die Spurs aus. Sie haben sich diese Position erarbeitet, das können auch andere Teams machen. Und wie geschrieben, Geduld muss man eben auch mitbringen.

Nochmal zusammenfassend, ich will nicht sagen, dass beim aktuellen System alles schlecht, bei den Änderungen alles klasse ist - kein schwarz/weiß-Bild. Nur denke ich, dass es mehr Möglichkeiten und mehr Ausgeglichenheit geben würde.

Ich will auch nicht sagen, dass das aktuelle System der Weisheit letzter Schluss ist, aber ich möchte Dir vorführen, dass einige Sachen, die Du anprangerst, keine systemimmanenten Eigenschaften sind, sondern schlichtweg Fehler der Verantwortlichen in den Teams. Natürlich kommt auch manchmal etwas Pech oder Glück hinzu, aber dafür ist das eben auch Sport.
Wie Mahoney_jr schon schrieb, einige Sachen werden 2010 auf dem Prüfstand stehen, und man wird sehen, ob sich das bewährt hat. Aber viele Sachen, die Du quasi forderst, sind auch mit dem aktuellen CBA möglich. Ein Sicherheitsnetz für schlechte GM-Entscheidungen in der Art, wie Du Dir das vorstellst, ist aber aus meiner Sicht nicht notwendig.
 

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@Tyrus Thomas/Mystic

Eine kleine Verständnis-Frage zu folgendem Punkt:

Wäre dieses System hingegen star (eben ein Hard cap), müssten kleine Teams beim Spielerpersonal sparen, ohne irgendwelche Boni zu bekommen. Das System "Soft Cap" mit Luxury Tax hat sich zumindest in der NBA als sehr effektiv erwiesen. Ich finde es, um ehrlich zu sein, genial.

Wäre dieselbe Ausgangslage wie mit einem Hard-Cap gegeben, wenn kein Team die Luxury-Tax zahlen würde, was Unterstützung/Boni betrifft? Denn es scheint in die Richtung zu gehen, denn viele Besitzer scheinen die LT vermeiden zu wollen.

Okay, das aktuelle System sorgt für eine finanzielle Ausgeglichenheit innerhalb der Liga, aber wie schaut es mit der sportlichen Ausgeglichenheit - meinem eigentlichen Anliegen - aus? Da scheinen unsere Ansichten etwas auseinander zu gehen. Da bleibe ich auch bei deinem Portland-Beispiel...

Im Moment finde ich das Beispiel Portland Trail Blazers am besten, um meinen Standpunkt zu illustrieren. Angenommen es gebe für Portland wie für alle weiteren 29 Beschränkungen, die mit dem Hard Cap einher gehen.
Portland möchte LaMarcus Aldridge, Brandon Roy und Greg Oden halten. Alle drei fordern nahezu das Maximalgehalt. Damit wäre gut und gerne 40 Millionen Dollar weg. Dann kommen da noch Sergio Rodriguez und Rudy Fernandez, von denen Kevin Pritchard sehr viel hält und die er - dank Paul Allen, dem steinreichen Mirkodoof Mitgründer - von Phoenix um 6 Millionen Dollar abgekauft hat. Travis Outlaw und Martell Webster wollen auch noch Extensions, während die anderen Role Player sich als nütlich erwiesen haben: James Jones, Channing Frye, Joel Przybilla, Jarrett Jack, (mit Abstrichen Taureen Green). Jetzt müsste der General Manager, der diesen tollen Kader aufgebaut hat, wieder zerlegen, obwohl das finanzielle Potential des Teams bei weitem ausreicht (bzw. die Mehreinnahmen durch Merchandising, TV-Rechte und und und ganz zu schweigen - halt der Basketball Related Income) um dieses Team zusammen zu halten.

Er limitiert die Möglichkeiten der Teams sich zu verstärken [...]

"Zerlegen" ist für mich das falsche Wort. Ich würde eher "Prioritäten setzen" verwenden, denn mich stört, dass gute Spieler einfach gehortet werden. Sie haben in bestimmten Teams kleinere Rollen, obwohl sie bei anderen Teams eine deutlich größere Rollen spielen könnten. Und wenn man dieses Horten teilweise mit bestimmten Regelungen unterbinden würde (Hardcap), hätten schwächere Teams leichteren Zugriff auf solide/gute Spieler. Die Teams würden sich von der Stärke her näher kommen.

Hier kann man natürlich - mit Recht - sagen, dass gute GM-Leistungen "bestraft" werden, aber der Ausgeglichenheit der Liga würde es mMn gut tun, weil es einfach mehr Möglichkeiten für personelle Verbesserungen geben würde.

Die Einführung des Hard caps könnte in vereinzelten Härte-Fällen dazuführen, dass Teams ihre Spieler nicht halten können. Schon früher hat es solche Härtefälle gegeben, weswegen die s.g. Early Bird Rights und Bird Rights (benannt nach Larry Bird) implementiert wurden. Die Boston Celtics ohne Larry Bird - unvorstellbar.

Aber auch nur, wenn es keine Gehaltslimitierung (vielleicht sollte ich den Punkt im Einleitungspost nochmals überdenken ;)) geben würde und der Spieler von sich aus nicht mehr im Team bleiben würde. Für einen GM ist es absehbar, wenn der Vertrag seines Franchise-Player abläuft. Da muss er halt vorzeitig die finanziellen Möglichkeiten schaffen.

Das, was Du als Vorteil annimmst, ist ein erheblicher Nachteil für Teams in kleinen Märkten. Du bist Fan der Lakers, denen würde Dein System wahrscheinlich entgegenkommen, aber Teams wie Memphis oder eben die Clippers wären nicht überlebensfähig. Sie würde nicht nur eine Einnahmequelle verlieren, sondern könnten gar nicht um die Topstars mitbieten. Diese würden immer bei den großen Teams landen, deren Besitzer im Geld schwimmen würden, weil die Ausgaben sinken.

Aber diese großen Teams haben auch ihre Cap-Grenze. Die Lakers, Knicks oder Bulls können sich auch nicht einfach jeden Star unter den Nagel reißen. Und wie besprochen könnte man Wegen einführen um den eigenen Draftees das eigene Team schmackhafter zu machen. Und wieso sollen diese Teams nicht mitbieten können? Weil sie finanziell nicht in der Lage wäre 65 Millionen an "Personalkosten" zusammenzubekommen? Siehe dazu auch die Frage, die ich ganz oben TT gestellt habe. Mit Gehaltsgrenzen (den Punkt sollte ich in der Einleitung ändern) gäbe es doch kein sonderliches Problem in Sachen "mitbieten".


Das stimmt so gar nicht, denn aufgrund der Opportunitätskosten ist es für den Spieler von Vorteil, weniger Geld aber dieses dann sofort zu erhalten, als das dann über den Zeitraum ausgezahlt zu bekommen. Kleines einfaches Rechenbeispiel, um Dir das vorzuführen:
Angenommen ein Spieler kassiert über 3 Jahre 36 Mio, also 1 Mio. je Monat. Wenn er dieses Geld komplett über den Zeitraum jeweils sofort am Monatsanfang auf ein festverzinstes Konto mit 6% Jahreszins anlegt, dann hat er am Ende der 3 Jahre einen Kontostand von ca. 39.5 Mio. Dollar. Erhält er nun die 36 Mio. sofort und legt diese ebenso für 6% an, dann wären es nach 3 Jahren etwa 42.9 Mio. Dollar. Er kann also allein aufgrund dieser Tatsache auf Geld beim Buyout verzichten, ohne dass es für ihn ein Verlust darstellt. In diesem Fall könnte er sich auf die Zahlung von 33,2 Mio. einigen, und hätte dann nach drei Jahren ebenso etwa 39.5 Mio. Dollar auf dem Konto.
Jetzt kommt noch die Möglichkeit für den Spieler hinzu, erneut einen Vertrag bei einem anderen Team zu unterzeichnen, was mitunter erfolgreicher agieren kann und ihm zusätzlich Geld einbringt. Auch diese Summe fällt dann unter die Opportunitätskosten, die sein laufender Vertrag einbringt.
Du siehst also, ein Spieler kann problemlos auf einen Teil der ausstehenden Gehaltszahlungen "verzichten", da er dadurch überhaupt keinen Verlust macht. Es liegt nun im Verhandlungsgeschick des GM, wie viel Gehaltseinsparung er herausholen kann. Im Falle eines solchen Spielers, wie in meinem gewählten Beispiel, wäre durchaus eine Reduktion von 12 Mio auf 8 Mio per anno möglich, was in Anbetracht dessen, dass das Team unter Umständen über dem Tax-Level ist, dann schon 8 Mio. Einsparung je Jahr bedeuten kann. Hierbei geht es also um geschicktes Handeln, was sich vornehmlich mittelfristig auszahlen sollte.

Dem bin ich mir bewusst, deswegen schrieb ich...

Redemption schrieb:
Da wird der Spieler nicht auf allzuviel verzichten, auch wenn er irgendwo einen neuen Vertrag unterschreiben kann oder sein ausgezahltes Geld angelegen kann.

Aber bei den vergangenen Buyouts sieht man doch, wie gering der Verzicht der Spieler war. Und der sportliche Effekt bei einem gut-verhandelten Buyout hält sich auch in Grenzen, in erster Linie profitiert nur die Geldbörse des Besitzers.

Ich sehe das nicht, denn üblicherweise würde die Folge sein, dass die Starspieler das Geld bekommen, und die anderen eben weniger Geld erhalten. Auch die Nets werden Okur, der nun mal kein Franchisespieler ist, nicht mehr Gehalt bieten, als es die Jazz machen würden. Der Wert der Spieler, die eben nicht Grundstein einer Franchise sein könnten, würde schlichtweg sinken. Erst die Möglichkeiten, die sich durch den Softcap, Gehaltsobergrenze und S&T ergeben, ermöglichen es auch schlechteren Spielern, sehr gut zu verdienen. Und ob ein Spieler nun nur in seinem Contract-Jahr Leistung bringt, und danach eben nicht mehr, muss auch durch die Fähigkeiten der GM und Scouts bezüglich der Menschenkenntnis abgedeckt werden. Warum willst Du unbedingt schlechte GMs vor Fehlern schützen? Das gehört nun mal zum Geschäft.

Bei dem Okur-Beispiel war es so gemeint: Die Nets haben genug Platz unter der Cap-Grenze, die Jazz müssen Prioritäten setzen und verzichten auf Okur, damit Deron Williams gehalten werden kann (beide geht nicht, weil sie sonst über der Grenze wären). Die Nets kommen also für wenig Gegenwert an einen guten Spieler.

Teams die ihren Topstars zuviel zahlen, verlieren dann ihre anderen guten Spieler, die zu anderen Teams wechseln können. Der Pool verfügbarer Spieler wird größer!

Eben, niemand hat Smith, Paxons und Co. dazu gezwungen, den Spielern diese Verträge zu geben. Wenn sie nicht die Geduld haben, dann sind das Fehler in den Entscheidungen, davon leben dann andere, die solche Fehler nicht begehen.

Ein vernünftiges Scouting-System, einen vernünftiger Trainerstab, vernünftige Entscheidungen bezüglich der Verpflichtung von Rollenspielern, das zeichnet die Spurs aus. Sie haben sich diese Position erarbeitet, das können auch andere Teams machen. Und wie geschrieben, Geduld muss man eben auch mitbringen.

Geduld ist leicht gesagt. Viele Fehler sind oft bedingt aufgrund der geringen Anzahl der Möglichkeiten. Ohne jetzt alle Fehler der GMs, die manche sie zweifelslos begehen, entschuldigen zu wollen. Und die Spurs schlecht reden wollen (ganz im Gegenteil, sie machen eine hervorragende Arbeit), aber lässt sich auch vernünftiger und geduldiger arbeiten, wenn man drei Topstars (durch glückliche Drafts) hat. Natürlich war bei Parker und Ginobili gutes Scouting im Spiel, aber man konnte sicherlich nicht davon ausgehen, dass man an diesen Picks (Ende 1./Ende 2. Runde) zwei Spieler abgreift, die auf ihren Positionen zu den besten Spieler der NBA gehören.

Ein Sicherheitsnetz für schlechte GM-Entscheidungen in der Art, wie Du Dir das vorstellst, ist aber aus meiner Sicht nicht notwendig.

Dieses Sicherheitsnetz war nicht der Punkt, um den es mir in erster Linie ging. Mir ging es hauptsächlich um meinen subjektiven Eindruck über die geringe Anzahl an Möglichkeiten abseits der Draft und glücklichen Begebenheiten um Teams zu verbessern.


Können sich bitte auch mal paar mehr Leute aus den anderen US-Ligen zu Wort melden? Da kann man doch sicherlich bisschen vergleichen, wenn auch aus verschiedenen Gründen nicht 1-zu-1.
 
H

Homer

Guest
Gerade das Portland - Beispiel halte ich übrigens hier für schlecht, da das bisher auch nicht viel mit "gutem" Scouting oder sonstwas zu tun hat, sondern damit, das die Bulls einen bekloppten Trade gemacht haben, die Bobcats den falschen Flügelspieler gedraftet haben und die Blazers danach unglaubliches Glück in der Lottery hatten. Die Arbeit von Pritchard in allen Ehren, aber es gibt schwierige Voraussetzungen als diese.

Gerade das ist doch das Problem am derzeitigen System, wenn man einen "Rebuild" anstrebt, muss man halt das Glück haben, das genau zum richtigen Zeitpunkt der "richtige" FA oder Draftpick auch da ist.

Als kurze Beispiele:
Der Vertrag von Rashard Lewis ist Mist, das ist klar, aber hatten die Magic eine Wahl? Nächste Saison treten die Extensions von Howard und Nelson in Kraft, dann ist der Cap so oder so voll. Und diesen Sommer gab es halt genau einen (!) Top-FA auf dem Markt. Also war es kein Fehler des GM, sondern schlicht Pech.
Oder zu den Draftpicks: Hätte Stern nicht ausgerechnet letztes Jahr die Regeln geändert, wären Greg Oden und Kevin Durant wohl schon 2006 über die Ladentheke gegangen, und Toronto hätte jetzt den Monster-Frontcourt (Bosh/Oden), den Portland wohl nächstes Jahr hat. War das nun schlechte Arbeit von Colangelo?
Ein Hard Cap würde zu einer höheren Fluktuation führen, und damit mMn auch zu einfacheren Umstrukturierungen im Kader. Der Nachteil der kleineren Franchises ist zwar richtig, könnte aber auch durch andere Maßnahmen wieder hereingeholt werden, z.B. über eine andere Verteilung der Einnahmen des Gesamtkonzerns NBA (kenn mich da jetzt im Detail nicht aus, denke aber das sich da Regelungen finden lassen, durch einen Hard Cap ist ja nicht plötzlich weniger Geld da)
Es gibt ja schließlich in den amerikanischen Ligen mit Hard Cap auch größere und kleinere Märkte.

Nicht-garantierte Verträge halte ich wie bereits gesagt nicht für sinnvoll, da GMs ruhig für ihre Fehler bezahlen sollen. Außerdem würden die Verträge wahrscheinlcih sowieso wesentlich kürzer werden, wenn es keinen Soft Cap mehr gibt, insbesondere bei Rollenspielern.
 

Josip

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Hab jetzt nicht alles gelesen, aber imo wäre der wichtigste eine Reduktion der Spiele und eigentlich auch der Teams. Wer braucht bitte 82 Regular Season Games? Das auf ein vernünftiges Maß bringen wäre viel vernünftiger um die Liga attraktiver zu machen. Imo sollte man mit 40 Spielen auskommen. Eine Reduktion der Teams wäre natürlich das Beste, weil man somit mehr Qualität bündeln würde..und bei weniger Spielen steigt natürlich auch die Bedeutung eines jeden Spiels ansich, was die Qualität des Spiels natürlich folglich erhöht.

Das meine Vorschläge des Geldes wegen völlig unrealistisch sind ist mir leider durchaus bewusst.
 

El_Residento

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Hab jetzt nicht alles gelesen, aber imo wäre der wichtigste eine Reduktion der Spiele und eigentlich auch der Teams. Wer braucht bitte 82 Regular Season Games? Das auf ein vernünftiges Maß bringen wäre viel vernünftiger um die Liga attraktiver zu machen. Imo sollte man mit 40 Spielen auskommen. Eine Reduktion der Teams wäre natürlich das Beste, weil man somit mehr Qualität bündeln würde..und bei weniger Spielen steigt natürlich auch die Bedeutung eines jeden Spiels ansich, was die Qualität des Spiels natürlich folglich erhöht.

Das meine Vorschläge des Geldes wegen völlig unrealistisch sind ist mir leider durchaus bewusst.

für weniger spiele habe ich ja noch verständnis, ich halte 82 auch für überzogen, was man dann ja auch méist in den letzten saisonspielen geht, wo es für manche um nix mehr geht und alles nur show oder sonst was ist, aber kein basketball mehr.
aber weniger teams? wie willst du das anstellen? willst du jetzt die schlechtesten teams einfach rauswerfen oder wie soll das gehen?
 

Josip

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Naja, jetzt ist es wohl unrealistisch da es einfach wettbewerbsverzerrend sein würde einige Teams aufzulösen. Ich wollte damit eigentlich im wesentlichen nur sagen, dass ich den Weg der Dauer-Expansion in neue Städte für falsch halte. Man hätte niemals soviel Teams zulassen dürfen. Aber die Geldgier regiert natürlich auch hier..

Zur Spielereduktion: ich finde gegen jedes Team 1x und vlt. 2x gegen seine Division würde völlig ausreichen. Heimvorteil wechselt dann eben nur pro Saison bei den meisten Spielen. Wären dann 25 Spiele gegen Teams aus anderen Divisions und 8 zusätzlich mit Teams aus der Divison, gesamt also 33 wenn ich mich nicht vertan hab. 2x gegen Teams aus der Conference würde ich schon als Schmerzgrenze empfinden. Das wären 15x gegen andere Conference und 28x gegen die eigene, also 43. Ginge auch, aber alles drüber halt ich für Schwachsinn..so wie es jetzt ist, ists natürlich völllig lächerlich.
 

Sm0kE

The Magic Man
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2x gegen jeden, Conferences abschaffen und direkt von 1-16 seeden, fertig.
 
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