DER KADER
Nur 35 Gegentore in 35 Spielen, dabei 12 mal zu null - damit war nicht zu rechnen, als sich Burnleys etatmäßige Nummer 1 Tom Heaton zu Saisonbeginn verletzte. Doch
Nick Pope hatte mit seinen außergewöhnlichen Leistungen nicht nur maßgeblichen Anteil an Burnleys Märchen-Saison, sondern sollte sich auch mindestens ein Ticket nach Russland gesichert haben. Für mich muss er eigentlich Englands Nummer 1 sein.
In der Innenverteidigung agieren
Marquinhos und
Benjamin Pavard. Der 23-jährige Brasilianer gehört zu den besten IVs der Welt und ist weder aus PSG noch aus der brasilianischen Nationalelf wegzudenken. Der 21-jährige Franzose zählt für mich zu den größten IV-Talenten der Welt und besticht durch Spielintelligenz, Übersicht und Passspiel. Dass er mittlerweile den Sprung in Frankreichs Nationalelf geschafft hat, spricht eine deutliche Sprache.
Rechts hinten spielt
Kieran Trippier, der bei Tottenham den Abgang von Kyle Walker vergessen machen konnte. Auch der 27-Jährige hat es mittlerweile ins Nationalteam geschafft und liefert Woche für Woche solide Leistungen. Auf der anderen Seite kommt mit
Alex Sandro von Juventus Turin ohnehin einer der besten Linksverteidiger der Welt zum Zug.
Die Doppel-Sechs besetzen
Mousa Dembélé und
Abdoulaye Doucouré. Der 30-jährige Belgier ist das Herz im Tottenham-Mittelfeld, der 24-jährige Franzose spielte bei Watford eine fantastische Saison (7 Tore) und hat sich damit auf den Wunschzettel diverser Großvereine geschrieben. Diese Achse garantiert defensive Stabilität, physische Stärke, Laufbereitschaft und grundsolides Passspiel.
Im offensiven Mittelfeld spielt mit
David Silva ein "Rolls Royce". Für mich immer noch das wichtigste Glied im City-Angriff ... ein Spieler, der mit Übersicht, Spielwitz und Kreativität den Unterschied macht. Rechts neben ihm spielt mit
Raheem Sterling ein Mannschaftskollege, der eine Wahnsinnssaison hingelegt hat (18 Tore und 15 Vorlagen). Auf der linken Seite bildet
Mario Mandzukic mit Alex Sandro die bekannte Juventus-Achse.
Im Sturm schließlich
Jamie Vardy. Der Spätzünder lieferte auch in dieser Saison wieder bärenstarke Leistungen für Leicester ab und war mit 20 Toren in einer eher durchwachsenen Saison eine der verlässlichen Säulen bei den Foxes.
TRAINER UND SYSTEM
Mauricio Pochettino gehört längst zu den besten Fußballtrainern dieser Welt. Nach einem erfolgreichen Stint beim FC Southampton heuerte der heute 46-Jährige im Mai 2014 bei Tottenham Hotspur an und führte die Spurs nach Platz 5 im ersten Jahr zu drei CL-Plätzen in Folge (3., 2. und 3.), obwohl man finanziell mit den Konkurrenten aus Manchester und London nicht mithalten kann. Pochettino pflegt bei den Spurs ein 4-2-3-1 mit ballsicheren Innenverteidigern, offensiv agierenden Außenverteidigern, einem robusten Mittelfeld, einer variabel agierenden Dreierreihe und einen Strafraumstürmer im Zentrum. Ergo genau das, was ich hier für ihn zusammengedraftet habe
Für den Spielaufbau in Pochettinos Team sind die Innenverteidiger von zentraler Bedeutung, und mit Marquinhos und Pavard hat er hier zwei junge Innenverteidiger, an denen er seine Freude haben dürfte. Gerade Pavards Passspiel sollte ihm hier gut gefallen, denn in diesem Aspekt steht er für mich den Vertonghens und Alderweirelds dieser Welt in nichts nach. Pochettinos Außenverteidiger interpretieren ihre Rolle recht offensiv, da seine zentralen Mittelfeldspieler verlässlich nach hinten absichern ... Trippier kennt das als Pochettino-Schüler natürlich bestens, und Sandro spielt das auf der anderen Seite ebenso absolut in die Karten. In diesem System dürfte er regelrecht aufblühen!
Im Spurs-Mittelfeld ist Dembélé gesetzt, und Pochettino ist entzückt, dass er ihn auch hier zur Verfügung hat. Neben ihm spielt bei den Spurs meist Dier oder Wanyama - hier bekommt er mit Doucouré einen ebenso robusten und defensivstarken Mittelfeldspieler, der mit Dembélé den Laden zusammenhält. Sein solides Passspiel und die Torgefahr sind ein netter Bonus. Für Kreativmomente darf David Silva sorgen, und das macht der Spanier bei City seit Jahren konstant und effektiv. Seine Spielintelligenz, Übersicht und Ballsicherheit sind "off the charts".
Offensiv bekommt Pochettino mit Sterling einen Winger, der besser ist als alles, was er bei den Spurs zur Verfügung hat, und mit Mandzukic einen harten Arbeiter, der genauso giftig und "dreckig" spielt, wie es Pochettinos Teams gerne mal tun. Einen Harry Kane hat er im Sturmzentrum hier zwar leider nicht, aber ich glaube nicht, dass er besonders traurig ist - mit Vardy hat er hier einen lauffreudigen Knipser, der gute Wege geht und sich gut mit Sterling ergänzt.
BLOCKBILDUNG
Eine Stärke dieser Mannschaft ist sicher, dass sich viele Spieler schon kennen. Allen voran natürlich
Dembélé und Trippier, die jede Woche starke Leistungen für Pochettino abliefern und seine Ideen vollends verinnerlicht haben. Gerade Dembélé gilt als Herz der Spurs: defensivstark und körperlich robust hält er den Kreativen um Eriksen den Rücken frei, verschiebt, stopft Löcher. Diese Rolle wird er auch in meinem Team erfüllen, während Trippier die RV-Position genau so interpretieren kann wie gewohnt.
Auf der linken Seite spielen
Sandro und Mandzukic in der gleichen Konstellation wie bei Juventus seit zwei Jahren. Die beiden sind sehr gut aufeinander abgestimmt und das ist in dieser Mannschaft sicher auch kein Nachteil. Sandro passt perfekt zu Pochettinos Vorstellungen auf der AV-Position, und Mandzukics Laufbereitschaft schafft Räume für Sandros Overlaps.
In der offensiven Dreierreihe sind mit
Silva und Sterling zwei überragende Akteure in der Mannschaft, die mit City in dieser Saison alles in Grund und Boden spielte. Die Zahlen sprechen für sich ... aus meiner Sicht ist Silva das Um und Auf im City-Spiel, und er wird hier den Einfluss auf Pochettinos Spiel einnehmen, den Eriksen bei den Spurs hat. Sterling versteht sich blind mit Silva soll für Torgefahr hinter/neben Vardy sorgen.
Apropos
Vardy - der kennt Sterling aus der Nationalmannschaft natürlich auch schon bestens, und mittlerweile hat sich dort auch Trippier festgespielt.