Schwer zu sagen.
Im Pott sind Lewis, Vitali und Wladimir.
An sich würde ich Lennox ja als ersten ranken, allerdings hat er seine Karriere, die eigentlich ein Überhang der neunziger Jahre gewesen ist, schon 2003 beendet. Seine Bedeutung kann dennoch nicht überschätzt werden: Er lieferte sich mit Vitali den vorerst letzten großen Schwergewichtskampf und sein Rücktritt strahlt (vermutlich) bis heute noch nach. Das erkennt man daran, dass Lewis meistens als der "letzte große Schwergewichtler" bezeichnet wird. Aber für diese Dekade würde ich dann dennoch einen anderen präferieren...
Für mich käme da Vitali an erster Stelle, der sich mit Past-Prime Lennox einen knappen Fight geliefert, aber unglücklich durch Abbruch verloren hatte. Sein Manko: Der verletzungsbedingte Rücktritt. Heute gilt er als Trauma seiner Gegner, die er ohne Ausnahme verschrottet ha... -- falsch, er musste mit Timo über die Runden
D). Zwischen ihm und dem Rest der Klasse klafft eine Lücke. Nicht nur auf dem Papier, auch im Ring. Er liefert unterhaltsame Fights ab, dominiert seine Gegner nach Belieben und bringt wieder Leben in die Bude. Mit drei Fights verdiente er sich die Reputation, die sich sein Bruder in sieben Titelverteidigungen erkämpfen musste.
An dritter Stelle steht Wladimir. Lange Regentschaft, Titel vereinigt, wegen seines ökonomischen Boxens ein beachteter, jedoch wenig geliebter Champion. Hinzu kommen zwei brutale Niederlagen. Eine Scharte hat er von seinem großen Bruder auswetzen lassen, die andere bügelte er selber aus - allerdings gegen einen Mann, der direkt aus dem Lazarett kam. Das war wenig weltmeisterlich. Er leidet vornehmlich darunter, dass es keine hochklassigen Gegner mehr gibt, über die er seine Legacy festigen könnte. An seiner Klasse gibt es jedoch keinen Zweifel.
An vierter Stelle sehe ich
pro forma Chris Byrd. Abbruchsieg über Vitali, Siege über Holyfield und Tua. Er konnte sich immerhin noch bis 2006 halten, dann war Schicht im Schacht.