Ronnie hätte vermutlich lieber Robertson im Finale gehabt. Der spielt wenigstens ordentlich mit und geht auch mal ein Risiko ein. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ronnie über Selbys Spiel ziemlich angesickt ist.
O'Sullivan würde sich auch über Gegner wie Ding und Trump freuen. Junge Typen, die den langen Ball gerne angehen und aufs Break Building zielen ... Typen, die ein ähnliches Spiel versuchen wie er ... aber in kniffligen Situationen und Erfahrung bei weitem nicht mithalten können. Deren Fehler kann Ronnie leicht ausnutzen, weil sie häufig ein offenes Bild liegen lassen.
Wenn's ein spannendes Finale sein soll dann braucht man halt auch mal einen Gegner wie Selby, der O'Sullivan aus seiner comfort-zone rausbewegt.
Bei Robertson sind die Leistungen schwankend ... stärker als bei O'Sullivan selbst, denke ich.
Bei vier Sessions ist bei Robertson leicht mal eine dabei, die er ziemlich in den Sand setzt ... und dann rennt er einem Rückstand deutlich hinterher.
So war's z.B. 2012 bei der WM als Robertson nach der ersten Session gegen O'Sullivan knapp führte, aber in der 2ten 6 Frames verlor und dann nurnoch hinterher hechelte...
Selby ist da, glaube ich, auch etwas ausdauernder. Die beiden längsten Begegnungen der beiden (also mit den meisten im Match gespielten Frames, WM 2010, Masters 2010) konnte Selby für sich entscheiden.