Sportberichterstattung im Fernsehen


Benjamin

Zahlenfreund
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Ja, liebe Skisprungfreunde, die Wartezeit bis zum ersten Wettkampf der Saison schrumpft immer mehr zusammen. Bald gibt es ein Wiedersehen mit all den Sportlern, die uns schon in den vergangenen Jahren so viel Freude gemacht haben - und ein Wiederhören mit den Kommentatoren, die uns in den vergangenen Jahren... vielleicht nicht ganz so viel Freude gemacht haben.

Aber was macht eigentlich einen guten Kommentator aus? Soll er vor allem Bericht erstatten und sein Fachwissen mit uns teilen? Oder ist es wichtiger, dass er durch seinen Kommentar die Emotionen verstärkt - und wie kann er dabei dennoch eine gewisse professionelle Distanz zum Sportler wahren?

Ich bin vor kurzem auf einen schon etwas älteren, aber nichtsdestotrotz recht interessanten Artikel gestoßen, in dem mehrere Sportreporter - darunter auch die deutschen Skisprungkommentatoren Bartels, Bier, Bielek - zu ihrem Selbstverständnis als Berichterstatter befragt wurden. Thematisiert wurde vor allem auch die Frage, ob ein Reporter für die Sportler des eigenen Landes sein darf oder sogar muss.

 

Lazergirl

EFF #3
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Ich finde das völlig okay, wenn Kommentatoren sich für die eigenen Athleten besonders mitfreuen. Emotionen sind mir lieber als nüchterne Berichterstattung. Und dass man bei Großereignissen besonders mitfiebert kann ich auch verstehen. Speziell Bartels leidet da ja immer spürbar mit. :LOL: Olympia 2014 oder Hannawalds Grand Slam fallen mir da direkt ein. Da kam nicht nur der Kommentator durch sondern auch der Fan. Trotzdem wünsche ich mir manchmal, dass man nicht nur die eigenen Leute angemessen würdigt. Das gelingt einigen besser, anderen nicht so gut, Beim Teamspringen 2014 damals erinnere ich mich noch, dass irgendwer gestürzt war / gepatzt hat und man da doch etwas.... Schadenfreude?.... rausgehört hat. Fand ihn in dem Moment da fast zu parteiisch.
 

Rising Sun

Mountain Girl
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Bartels ist ja wohl der größte Unsympath überhaupt. Der interessiert sich ja echt nur für die Deutschen und freut sich offensichtlich über das Pech anderer Nationen :skepsis: Ahnung hat er auch keine, das hat man schon bei RTL gemerkt. Seine Begeisterung ist auch nur vorhanden wenn ein Deutscher dran ist, ansonsten kommentiert er ähnlich gelangweilt wie seine Kollegen beim ZDF :cry1:

Thiele war natürlich eine Klasse für sich weil er große Leidenschaft für den Sport hatte, auch wenn er vieles verdreht hat, aber mei, das Alter lol
Aktuell finde ich ist Bielek mit Abstand der Beste. Ok, er ist vllt fachlich noch nicht zu 100 Prozent drin, aber er gibt sich echt Mühe und man merkt dass ihm das Ganze echt Spaß macht. Er freut sich über jeden guten Sprung, egal von wem und außerdem hat er ein Herz für die kleinen Nationen und das finde ich toll weil sie ansonsten jeder Kommentator übersieht.
 

Hakuba

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Gutes Thema!

Sich mitzufreuen und über die eigenen Sportler ein paar Worte mehr zu verlieren, geht für mich in Ordnung. Mit dem Wort Patriotismus kann ich nichts anfangen, das ist für mich zu schwammig und ich empfinde es in der Konsequenz als ausgrenzend.

Im Rahmen bleibende emotionale Äußerungen gehören dazu, vor allem, wenn der Wettkampf Spannung bietet, sie sollten aber nicht nur den eigenen Sportlern gelten.

Was mir wichtig ist, ist Fairness und Respekt. Das äußert sich darin, allen Sportlern gleichermaßen Interesse entgegenzubringen. Bei den Kommentaren im Skispringen fehlt mir da etwas. Über einige wird öfter mal eine Info aus seinem persönlichen Leben eingestreut, Deutsche und Deutschsprechende werden mal interviewt, so dass sie von den Fernsehzuschauern als sympathisch aufgenommen werden (was ich sehr wichtig finde), wohingegen bei anderen beim Kommentar rein mechanisch mit Zahlen (frühere Plazierungen etc.) operiert wird, wodurch diese Springer dann beim Zuschauer „gesichtslos“ bleiben. Man sollte sich schon die Mühe machen, ein paar Informationen auch über Teams und Springer einzuholen, an die man über die deutsche Sprache nicht herankommt. Es gibt überall Dolmetscher!

Dirk Thiele hat das versucht, er hat Episoden eingeworfen, auch wenn die nicht immer ganz wahr waren und oft wiederholt wurden, wie z. B. Funakis Glückskartoffel oder Ingebrigtsens Rockmusiker-Vater.

Es gibt auch subtile Dinge, die ich nicht mag, wie das Herumreiten auf Dingen, die ein Springer noch nicht geschafft hat. Es vergeht kein Damenspringen, wo nicht betont wird, dass Takanashi noch nichts "Großes" gewonnen hat. Bei Ahonen hat man seinerzeit stets und ständig auf den fehlenden (Einzel-)Olympiasieg verwiesen, ebenso bei Schlierenzauer. Das macht man bei den „eigenen“ Springern nicht.

Was gar nicht geht, ist, fehlende Kenntnis durch Falschinformation zu ersetzen (z. B die Brüder Sato) oder abwertend zu kommentieren („Die Japaner können nur rudimentär Englisch, die haben nicht mitbekommen, dass Titisee-Neustadt ausfällt.“ – ES)
 
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Sharon

Nachwuchsspieler
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Das Thema finde ich ja mal gut!

Ich als Österreicherin schaue natürlich bevorzugt im ORF. Und ich muss sagen ich bin ein riesen Fan vom Kommentatorenduo Martin Koch und Michael Roscher! Koch bringt expertise in die Kommentare mit rein, analysiert die Sprünge gut und auch verständlich für Laien, während Roscher das ganze eben durch Hintergrundinformationen z.B. zu den Springern, den Austragungsorten etc. bzw. auch durch gezielte Fragen im Bezug zu den einzelnen Sprüngen ergänzt.
Außerdem würdigen sie alle Springer, egal aus welcher Nation. Dass hin und wieder natürlich die Begeisterung für die eigene Nation und die eigenen Springer durchkommt ist glaub ich auch menschlich, solange es natürlich ein gewisses Maß nicht überschreitet.

Außerdem finde ich es gut, dass die Beiden das ganze auch mal durch Witze, Neckereien usw auflockern.
 
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