sportforen All-Rookie-Teams 2009/2010


Gast00

Nachwuchsspieler
Beiträge
11.322
Punkte
0
Anmerkung vorweg: Ich weiß, dass wir die Rookies in verschiedenen Themen (Team-Threads, All-NBA-Teams, NBA-Draft 2009 etc.) schon besprochen haben. Jetzt, da für die wichtigen Rookies die Saison vorbei sein dürfte, möchte ich ihnen zwecks gezielter Analyse aber doch noch mal ein eigenes Thema widmen.

Zur Erinnerung noch mal die offiziellen All-Rookie-Teams.

Es fällt sicher nicht schwer, an dieser Auswahl etwas auszusetzen, aber der Reihe nach:

- Rookie des Jahres ist für mich Stephen Curry, wobei ich gleich dazusage, dass ich ihn am meisten mag. Es lassen sich aber auch genügend objektive Gründe finden, die für ihn sprechen: Sein Team war verletzungsgeplagt; er musste sich den Ball mit einem Haufen Egomanen (Ellis, Maggette, Morrow) teilen, und das alles in der Chaoswelt der Golden State Warriors von Don Nelson. Curry war sogar noch stärker, als ich erwartet hatte, gerade beim Passen und der Spielübersicht. Die Vergleiche mit Steve Nash sind gar nicht mehr so weit hergeholt.

- Tyreke Evans mag die historischen Statistiken haben, aber der beste Rookie war er für mich nicht. Wenn man einem athletischen Scorer alle Freiheiten gibt, seinen Konkurrenten (Kevin Martin) tradet und nicht verlangt, dass er seine Mitspieler einbindet, kommen halt solche Zahlen dabei heraus. Evans hat sicher Star-Potential, aber er ist einfach kein Point Guard oder überhaupt jemand, der das Spiel gestalten kann.

- Von Brandon Jennings halte ich noch weniger. Kaum ist die Erinnerung an Stephon Marbury verblasst, wird Jennings von manchen als toller Point Guard gefeiert, und ich verstehe es nicht. Seine Entscheidungsfindung (Wurfauswahl etc.) ist katastrophal, und sein Ego übersteigt sein Können. Wenn man es gut mit ihm meint, ist er auf dem Weg, ein neuer Kenny Anderson zu werden, und das beeindruckt mich wenig.

- Wer mich beeindruckte, war Jrue Holiday, gerade seine Entwicklung im Laufe der Saison. Als die Playoffs näher kamen, war er einer der besten Rookies überhaupt. Bei keinem zweiten Spieler dieses Jahrgangs ist das Potential in Angriff und Verteidigung derart offensichtlich wie bei ihm. Rechnet man hinzu, dass Holiday immer noch keine 20 Jahre alt ist, können die Sixers sich meiner Meinung nach über den Steal des Drafts freuen.

- Vor dem Draft wurde viel über James Harden gesprochen, seit dem Draft aber nur noch wenig. Auch wenn er bei Oklahoma City sicher nicht nach seinen Stärken eingesetzt wird, sehe ich nichts Besonderes an Harden. Er war zumindest als Rookie die (höchstens) dritte Kraft eines NBA-Teams, die ich vor der Saison in ihm sah.

- Was Prognosen betrifft, wagte ich mich bei keinem Spieler weiter vor als bei Jonny Flynn, bin mit meiner Einschätzung aber sehr zufrieden. Der Vergleich mit Will Bynum gefällt mir besser als je zuvor. Selbst wenn er sich noch steigern kann, halte ich es für offensichtlich, dass Flynn völlig überdraftet wurde und auch kein Spielmacher ist, der ein NBA-Team führen kann.

- Auch Hasheem Thabeet hat so ziemlich das gezeigt, was ich erwartete. Sorry Shakey! :wavey:

Zum Abschluss mal meine persönlichen All-Rookie-Teams:

First Team:

Darren Collison
Stephen Curry
Tyreke Evans
DeJuan Blair
Serge Ibaka

Second Team:

Brandon Jennings
Jrue Holiday
Marcus Thornton
Jonas Jerebko
Taj Gibson
 

Chef_Koch

Moderator Basketball
Teammitglied
Beiträge
11.065
Punkte
113
Ich schließe mich dir an und würde aber Thornton statt Blair nehmen. Ich habe einige Hornetsspiele gesehen und er machte dort einen extrem reifen Eindruck. Auch seine Stats sind seit Januar überragend.
 

Irenicus

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.164
Punkte
0
@Chris:

Stimme im Prinzip all deinen Ausführungen zu, auch wenn Tyreke Evans aus meiner Sicht ein bisschen zu schlecht wegkommt. 20/5/5 sind - das muss man einfach akzeptieren - historische Zahlen und da gebe ich mich auch nicht mit der ein wenig oberflächlichen Begründung zufrieden, dass es in einem Rumpfteam wie die Kings - mit allen Freiheiten ausgestattet - keine große Leistung sei, solche Zahen aufzulegen. Viele Spieler mit ähnlichen Anlagen hatten solche Freiheiten wie Evans (ist das nicht gerade natürlich wenn man i.d.R. einen hohen Pick aufgrund einer sehr schlechten Bilanz bekommt?), scheiterten aber an dieser Marke. Ein PER von 18.2 ist ebenso verdammt stark. Dass die Scoring-Effizienz von Evans nicht mit der von Curry mithalten kann, überrascht mich überhaupt nicht, schließlich galt Curry von vornerein als der talentiertere Scorer. Evans ist nunmal mehr ein Allrounder, Curry vordergründig ein Scorer. Die Passfähigkeiten von Curry werden von dir auch ein wenig übertrieben dargestellt (beide haben nahezu das selbe passing-rtg). Und noch eine Anmerkung zum Scoring. Meinen Beobachtungen zu Folge war Evans (überraschenderweise) eher als Curry in der Lage sich einen eigen Wurf zu kreieren. Nicht, dass ich sage, dass Curry das nicht gut könne, ganz im Gegenteil, das war auch vielversprechend, jedoch war Evans diesbezüglich in seiner Rookie-Saison schon verdammt stark (ebenso seine Fähigkeit viele Freiwürfe zu ziehen). Ingesamt kann man Curry natürlich als stärksten Rookie des Jahres sehen, vertretbar ist das sicherlich, keine Frage.
 

Gast00

Nachwuchsspieler
Beiträge
11.322
Punkte
0
Ich glaube, du hast recht: Evans kommt bei mir tatsächlich zu schlecht weg. Sosehr das ganze Point-Guard-Gerede und sein Tunnelblick bei Ballbesitz mich stören, war seine Rookie-Saison doch nicht von schlechten Eltern.

Trotzdem ziehe ich ihm Curry vor. Ich stimme auch nicht mit dir überein, dass Evans der Allrounder, Curry hingegen der Scorer sei. Nach dem zu urteilen, was ich gesehen habe, ist das Gegenteil der Fall. Currys Übersicht und Spielverständnis sind phänomenal, und er spielt selbstlos; mit besseren Passverwertern (gerade im Lowpost) würde das noch viel mehr auffallen.

Evans spielte eine sehr konstante Rookie-Saison, aber mit dem Niveau, das Curry zum Saisonende erreicht hatte, kann er meiner Meinung nach nicht mithalten - weder als Scorer, noch als Passgeber.
 

Redemption

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.714
Punkte
0
Evans spielte eine sehr konstante Rookie-Saison, aber mit dem Niveau, das Curry zum Saisonende erreicht hatte, kann er meiner Meinung nach nicht mithalten - weder als Scorer, noch als Passgeber.

Aus diesem Grund hat Stephen Curry zum Ende hin auch die "Rookie of the Month"-Auszeichnungen bekommen. Tyreke Evans war aber von Beginn an da, deshalb hat er in meinen Augen mit Recht die "Rookie of the Year"-Auszeichnung bekommen. Die Gründe, die Curry daran hindern die Leistung von Beginn an zu bringen, sind meiner Meinung nach unerheblich.

Den Trade von Kevin Martin sollte man Evans auch nicht negativ auslegen, genau wie man den Trade von Eddie Jones vor ca. zehn Jahren nicht Kobe Bryant negativ auslegt. Im Gegenteil, man muss es ihnen positiv auslegen. Sie haben Veteran überflüssig gemacht und diese wurde in Trades genutzt um andere Lücken zu füllen.

Zu Brandon Jennings: Wenn man bedenkt, dass viele gedacht/gehofft haben, dass er sich böse auf die Nase legt, hat er eine sehr beachtliche Leistungen bei einem Playoffteam gebracht. Ich weiß nicht, welchen Maßstab Du anlegst, aber ich fand seine Leistung für einen Rookie-PG nicht schlecht.

Zu Hasheem Thabeet: Wenn an den Geschichten mit der Motivation etwas dran ist, ist dies natürlich negativ. Ansonsten war es ja klar, dass man ihn erst in einigen Jahren wirklich beurteilen kann.
 

Gast00

Nachwuchsspieler
Beiträge
11.322
Punkte
0
Zu Brandon Jennings: Wenn man bedenkt, dass viele gedacht/gehofft haben, dass er sich böse auf die Nase legt, hat er eine sehr beachtliche Leistungen bei einem Playoffteam gebracht. Ich weiß nicht, welchen Maßstab Du anlegst, aber ich fand seine Leistung für einen Rookie-PG nicht schlecht.
Er war nicht schlecht, aber auch nicht so gut, wie er von manchen geredet wird, was gerade nach seinem 55-Punkte-Spiel völlig ausuferte. Ich weiß wirklich nicht, wofür Jennings so gelobt wird - er spielt ineffizient und hat einen fragwürdigen Charakter. Ich würde ihn nie als Rückgrat eines Playoff-Teams haben wollen, gerade nicht im Vergleich zu Collison, Curry oder Holiday.

Zu Hasheem Thabeet: Wenn an den Geschichten mit der Motivation etwas dran ist, ist dies natürlich negativ. Ansonsten war es ja klar, dass man ihn erst in einigen Jahren wirklich beurteilen kann.
Das stimmt. Deshalb ist die schwere Anfangszeit, die dann vielleicht wie bei DeSagana Diop zum Dauerzustand wird, trotzdem nicht leicht zu verkraften, besonders nicht für Grizzlies-Fans, die die Katastrophe kommen sahen und ihr dennoch nicht entgehen konnten. Mein Mitleid! :)

Aus diesem Grund hat Stephen Curry zum Ende hin auch die "Rookie of the Month"-Auszeichnungen bekommen. Tyreke Evans war aber von Beginn an da, deshalb hat er in meinen Augen mit Recht die "Rookie of the Year"-Auszeichnung bekommen.
Das ist mein Fehler, weil ich bei Stephen Curry "Rookie des Jahres" schrieb, ohne zu bedenken, nach welchen Kriterien diese Auszeichnung vergeben wird: nämlich nach Konstanz und guten Statistiken.

Wenn man als Rookie einen schwachen Start erwischt, kann man im März und April die Netze abfackeln und wird bei der Wahl zum Rookie of the year trotzdem nicht so viele Stimmen erhalten wie jemand, der über die gesamte Saison konstant spielte. Jonny Flynn z.B. bekam Second- und sogar First-team-Stimmen, ist aber nie im Leben ein besserer Point Guard als z.B. Jrue Holiday. (Oder glaubt das hier jemand?)

Mir ging es jedoch gar nicht um den Rookie of the year, sondern um den besten Rookie, und das ist eine Frage der Spitzenleistung, nicht der Konstanz. Um das Thema also mal in diese Richtung zu drängen: Wer ist für dich der bessere Basketballer: Evans oder Curry? Und schafft es in deinen Augen vielleicht sogar ein Dritter, an diesen Beiden vorbeizuziehen und als bester Rookie dieses Jahrgangs zu gelten?
 

Redemption

Nachwuchsspieler
Beiträge
7.714
Punkte
0
Er war nicht schlecht, aber auch nicht so gut, wie er von manchen geredet wird, was gerade nach seinem 55-Punkte-Spiel völlig ausuferte. Ich weiß wirklich nicht, wofür Jennings so gelobt wird - er spielt ineffizient und hat einen fragwürdigen Charakter. Ich würde ihn nie als Rückgrat eines Playoff-Teams haben wollen, gerade nicht im Vergleich zu Collison, Curry oder Holiday.

Ich habe bisher kaum übertriebene Lobeshymnen gehört.

Wofür er gelobt wird? Ich habe es bereits angeschnitten. Ich denke, dass genügend Leute damit gerecht haben, dass er zu Beginn große Probleme in der Liga haben wird. Anfangen bei der Draft, wo es Befürchtungen gab, dass er durchrutscht. Stattdessen startet er 82 Spiele bei einem Playoffteam, zeigt eine historische Leistung (auch wenn es nur ein Spiel war, muss man einem dies erst einmal gelingen), erledigt seine Rolle im Team und spielt auch eine solide Verteidigung. Seine Effizienz ist nicht berauschend, aber er ist ein Rookie. Bei Jrue Holiday lobst Du das Alter, Jennings ist nur neun Monate älter. Auch in den Playoffs ließ er sich nicht unterkriegen. Mehr Punkte, bei vergleichsweise höherer Effizienz.

Fragwürdiger Charakter? Was hat er sich in seiner NBA-Saison großartig zu Schulden kommen lassen?

Etwas Grundsätzliches: Ich finde wirklich, dass hier im Forum zu oft, wie zu schnell/einfach von einem "schlechten Charakter" gesprochen wird.

Das stimmt. Deshalb ist die schwere Anfangszeit, die dann vielleicht wie bei DeSagana Diop zum Dauerzustand wird, trotzdem nicht leicht zu verkraften, besonders nicht für Grizzlies-Fans, die die Katastrophe kommen sahen und ihr dennoch nicht entgehen konnten. Mein Mitleid! :)

Das Problem ist eher, dass Tyreke Evans etwas über den Erwartungen spielt. Das lässt das Ganze nochmal schlechter aussehen.

Das ist mein Fehler, weil ich bei Stephen Curry "Rookie des Jahres" schrieb, ohne zu bedenken, nach welchen Kriterien diese Auszeichnung vergeben wird: nämlich nach Konstanz und guten Statistiken.

Wenn man als Rookie einen schwachen Start erwischt, kann man im März und April die Netze abfackeln und wird bei der Wahl zum Rookie of the year trotzdem nicht so viele Stimmen erhalten wie jemand, der über die gesamte Saison konstant spielte.

Konstanz ist in meinen Augen das falsche Wort. Gesamtleistung trifft es eher. Mit einer Glanzleistung zum Ende hin kann man auch den Award bekommen, nur muss man die Defizite, die man zu Beginn gesammelt hat, wettmachen. Die Frage ist: Hat Curry am Ende soviel mehr Leistung als Evans gebracht um die Defizite vom Anfang im Vergleich zu Evans wettzumachen? Ich denke nicht.

Wer ist für dich der bessere Basketballer: Evans oder Curry?

Evans hat dieses Jahr die beste Gesamtleistung gezeigt. Besserer Basketballer? Technisch ist Curry dem Evans voraus, aber bspw. sind einige Shooting Guards technisch auch einem Dwyane Wade voraus, ohne besser zu sein als er. Aus Sympathie-Gründen hätte ich auch Curry lieber in meiner Mannschaft.

Fazit: Keine Ahnung, wer derzeit besser ist. Ähnelt irgendwie einem Vergleich von Dwyane Wade und Chris Paul (beide in Bestform).
 
M

Missmatch

Guest
First Team:

Brandon Jennings
Stephen Curry
Tyreke Evans
DeJuan Blair
Taj Gibson

Second Team:

Omri Casspi
Jrue Holiday
Marcus Thornton
Rodrigue Beaubois
Serge Ibaka

Das wären meine Rookie Teams. Kurz zu einzelnen Spielern:
Darren Collison: Halte ich für überschätzt. Er ist sauschnell, hat aber wenig Point Guard Skills und kann ein Spiel überhaupt nicht übernehmen.
Roddy Beaubois ist mein Ersatzmann. Er ist genausoschnell, aber athletischer und scort viel effektiver. Kann aber noch weniger das Spiel kontrollieren und spielt lasche Verteidigung.
Omri casspi ist nichts besonderes, hat mich aber doch sehr überrascht im November/Dezember.
Jennings ist für mich der beste reine Point Guard in diesem Rookiejahrgang.
Er scort noch nicht effektiv, hat aber in seinem Team auch niemanden, der für andere kreieren kann, bis auf seinen Backup. Er kann ein Spiel gut an sich reißen und bestimmen, ist ein richtiger teamplayer und spielt engagierte defense.
 

De Dreier

Nachwuchsspieler
Beiträge
5.949
Punkte
0
Jennings ist für mich der beste reine Point Guard in diesem Rookiejahrgang.
Er scort noch nicht effektiv, hat aber in seinem Team auch niemanden, der für andere kreieren kann, bis auf seinen Backup. Er kann ein Spiel gut an sich reißen und bestimmen, ist ein richtiger teamplayer und spielt engagierte defense.

:skepsis:

Mindestens Curry ist eindeutig ein besserer PG. Seine Übersicht und seinen Passing-Skills sind mindestens zwei Ligen besser als die von Jennings. Das er dazu nicht so ein schwarzes Loch ist wie Jennings ist ein reiner Bonus. Habe ungefähr 35 Spiele von Curry gesehen und Jennings etwa 15 mal. Gerade in der zweiten Saisonhälfte war das schon ziemlich mau meistens. An dem Sichern der POs hat Jennings imho nur einen kleinen Anteil gehabt.
 
M

Missmatch

Guest
:skepsis:

Mindestens Curry ist eindeutig ein besserer PG. Seine Übersicht und seinen Passing-Skills sind mindestens zwei Ligen besser als die von Jennings. Das er dazu nicht so ein schwarzes Loch ist wie Jennings ist ein reiner Bonus. Habe ungefähr 35 Spiele von Curry gesehen und Jennings etwa 15 mal. Gerade in der zweiten Saisonhälfte war das schon ziemlich mau meistens. An dem Sichern der POs hat Jennings imho nur einen kleinen Anteil gehabt.

Dann nimm ich das mal so hin. Die Warriors habe ich sehr viel seltener gesehen als die Bucks oder Kings, daher habe ich vielleicht kein ganzes Bild. In den vielleicht 10 Spielen hat er mich nicht wirklich überzeugt auch nicht defensiv, daher verstehe ich den Hinweis mit dem schwarzen Loch nicht.

Nachdem Bogut ausfiel waren Salmons und Jennings die Spieler die offensiv Gefahr für den Gegner darstellten. Darüber dass die Bucks sich über ihre Defense definieren müssen wir nicht streiten. Einen kleinen Anteil hat an dem Sichern der playoffs hat er nicht gehabt.
 

Gast00

Nachwuchsspieler
Beiträge
11.322
Punkte
0
Ich habe bisher kaum übertriebene Lobeshymnen gehört.
Er wurde nach seinem 55-Punkte-Spiel von manchen gleich in die Riege der jungen Star-Point-Guards aufgenommen, allen voran von Bill Simmons (sicher ein extremes Beispiel, aber nicht das einzige):

Jennings is a lefty Chris Paul, only if Paul could shoot 20-footers and 3s with a hand in his face. [...] He’s a superstar in training. He’s the first Buck in 25 years who could actually sell tickets and jerseys there. Amazing. He will save basketball in Milwaukee [...] It’s one of the best draft picks ever. A franchise-alterer.

Fragwürdiger Charakter? Was hat er sich in seiner NBA-Saison großartig zu Schulden kommen lassen?
Vergiss' bitte nicht, dass ich Jennings' Weg schon etwas länger verfolgt habe, als typische NBA-Fans das tun. Die Zweifel an seinem Charakter existierten schon vor seiner Senior-Saison an der High School; dann folgten die SAT-Farce bei Arizona und der vieldiskutierte Wechsel nach Rom. Vor dem Draft riss Jennings die Klappe gegenüber der Konkurrenz (speziell Rubio) weiter auf als jeder andere Rookie seit Jahren, blieb dem Draft dann aber zunächst fern, weil er befürchten musste, der Letzte im Green Room zu werden. Erst als er doch noch in der Lottery gewählt worden war, tauchte Jennings im Madison Square Garden auf und inszenierte einen peinlichen Spontan-Auftritt an David Sterns Podium.

Ich kann mich an Marburys Rookie-Saison erinnern, und die Parallelen zwischen beiden Spielern sind menschlich wie spielerisch unverkennbar.
 
Oben