In Sachen Tour wird es wohl wie folgt laufen:
Prolog/1. Etappe:
Jan verliert auf Lance ca. 20 Sek. und wird Zweiter.
Kummer und der Rest der Handybande wird überall verlauten lassen, dass es ein guter Prolog bzw. EZF von Jan war und er sich noch im Formaufbau befindet.
MZF/4. Etappe:
TM wird lediglich Vierter, da CSC, DC und Phonak die ersten drei Plätze belegen.
Von der TM-Crew wird man hören, dass Klöden noch nicht 100% da ist, man Pech mit dem Wind hatte und beeindruckt ist, was die anderen Teams leisten, man aber zuversichtlich für die kommenden Etappen ist. Ete sitzt schmunzelnd vorm Fernseher.
10. Etappe/Courchevel:
Nachdem sich alle verbliebenen Fahrer im Schlußanstieg belauern, tritt Vino unbarmherzig die Keulen zum Sieg, während Lance zweiter wird und ins Gelbe Trikot schlüpft. Klöden beendet die Etappe im Besenwagen. Botero kommt noch vor Ulle ins Ziel.
Godefroot&Co. liegen sich in den Armen und jubeln. Denn das soll nur der Anfang sein, auch wenn Lance momentan das Gelbe trägt. Man entschließt sich aber dazu, dass "Party-Ulle" und Vino von nun an gleichberechtigte Kapitäne sind, da sie jetzt in etwa zeitgleich sind. Etwas getrübt wird das Ergebniss durch die Aufgabe von Klödi, der aber schon sehr bald wieder angreifen soll und in dieser Form ohnehin keine Verstärkung darstellte.
11.Etappe/Galibier:
Ulle kämpft sich über den Gipfel und kann während der Abfahrt wieder zu Lance und seinem Zug auffahren. Die Abstände bleiben gleich.
Pevenage ist weiter zuversichtlich und erzählt jedem, der es wissen will, dass Lance einen heiden Respekt vor Ulli hat und ihn als gefährlichsten Kontrahenten sieht.
Auf den folgenden Etappen 12.-19. tut sich nicht mehr viel. Lance beobachtet seine Gegner, kontrolliert sie mit seinen formstarken Leuten Hincapie, Azevedo und Beltran. Auf seine alten Tage schenkt er Basso sogar einen Etappensieg, weil dieser immer wieder die Angriffe einiger hoffnungsreich platzierter Klassementfahrer abwehrt und die Lücken zufährt. Ulle leidet noch ein wenig unter der Erkältung, die er sich in den Pyrenäen eingefangen hat - ein Angriff unter diesen Voraussetzungen wäre Selbstmord gewesen, woraufhin man sich bei TM dazu entschlossen hat, einfach auf einen schwachen Tag von Lance zu warten, wie Mario der Weltöffentlichkeit mitteilt.
20. Etappe/EZF:
Ulle tritt die Pedalen, als wenn der Sensemann hinter ihm her wäre. Er kann sogar Basso so viel Zeit nehmen, dass er in der Zwischenzeit auf Rang zwei liegt. Seine Zeit sieht fantastisch aus, doch was ist das...???
Ein geölter Blitz in dunklem Blau rast mit einer Trittfrequenz (ohne Hilfsmittel - zumindestens am Rad), die man vorher selten gesehen hat Richtung Etappen- und Gesamtsieg. Im Ziel zeigt er allen sein Skeletorgrinsen und die Becker-Faust, er deutet mit ausgestrecktem Finger gen Himmel und grüßt wohl Fabio Casartelli, was Ihn unheimlich sympathisch macht.
Bei TM ist die Enttäuschung in Grenzen. Immerhin hat man noch einen zweiten und respektablen fünten Platz erreicht (Dritter: Basso; Vierter: Botero).
Die ganze T-Mobile-Posse erzählt allen, dass Lance einer der Größten des Radsports ist und Ulle ihn trotzdem hätte schlagen können...ja, wenn da nicht die Erkältung gewesen wäre. Auf die Frage, ob man nicht Vino in die Leaderrolle hätte stecken müssen, reagiert man gereizt und sagt, dass dies von "anderen" als nicht erfolgsversprechend beurteilt wurde.
Auf der Abschiedsetappe lässt sich Lance mit seinem gesamten Team ordentlich volllaufen, während die anderen zerknirscht die letzten Kilometer hinter sich bringen.
Die Tour ist zuende: Lance hat es auch zum letzten Mal geschafft. Was das grüne Männchen ihm in der Röhre der Kernspintomographie gegeben hat, damit er von da an zum Tourminator geworden ist, weiß keiner. McEwen gewinnt auch die letzte Etappe und sichert sich so das grüne Trikot. Er befindet sich auf "Ete`s Pfaden" wie Marcel Wüst in einem seiner gekonnten Aussagen mitteilt.
Die TM-Posse gibt bekannt, dass man nächstes Jah M. Rogers - der eine ganz schwache Tour gefahren ist - und noch einiger weitere Bergfahrer (Sevilla musste leider nur einige Etappen nach Klöden die Segel streichen) holen wird, um einen neuen Angriff auf den Gesamtsieg zu starten.
Leider wird, was bisher keiner weiß, Ulle in der Folgezeit eine neue Freundin haben, die hauptberuflich Pfannekuchen und Crepès auf dem Oktoberfest verkauft, wo Ulle "nur mal drüber schlendern wollte". In der Folgezeit wird er knapp 32,7 Kilo zunehmen und sein T-Mobile-Mützchen gegen eins von "Fackelmann" tauschen - schließlich müssen ja noch ein paar Kröten verdient werden. Alle werden ihn weiterhin lieben, ähnlich wie Axel "ich hab den Punch" Schulz, wenn er, in welchem Studio auch immer, gekonnt an seiner Mediendarstellung arbeitet. Beide werden zu DEM Aushängeschild der Firma Fackelmann und auch diese unsagbar schönen Caps werden der Verkaufsschlager im Sommer 2006.
So, nu hab ich meinem Frust aber mal Luft gemacht.
EDIT: Von der Tour `06 bekommt man aufgrund des gewonnen WM-Titels relativ wenig mit.