Trainerlizenz (Babbel usw.)


birne

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Was haltet ihr eigentlich von dem Beschluß des DFB, dass Babbel nach dieser Saison nicht mehr Trainer beim VfB sein darf, weil er keine Lizenz hat?

Ich bin da irgendwie zwiegespalten. Zum einen kann ich verstehen, dass der DFB versucht, alles in geordneten Bahnen zu halten und eine gültige Lizenz verlangt. Ohne Ausbildung gibt es keinen Job, so ist das ja meistens auch im "richtigen Leben". Ich bewerbe mich ja nach 10 Jahren unfallfreiem Autofahren auch nicht als Fahrlehrer.
Ebenso hat ein ehemaliger Fußballprofi, selbst ein Erfolgreicher mit vielen Länderspielen, vielen Vereinswechseln und Auslandserfahrung, nicht zwangsläufig das nötige Wissen für einen Trainerposten.

Aber ist das richtig so? Wenn der VfB meint, Babbel sei der richtige Mann, darf er ihn dann nicht anstellen? Es liegt doch in der Verantwortung des Vereins, auf diese Position eine geeignete Person zu setzen, und nicht beim DFB. Wenn der Fahrschulen-Besitzer ums Eck meint, ich sei ein didaktisches Naturtalent, darf er mich dann auch nicht als Fahrlehrer einstellen?

Die Frage gleitet wohl eher in juristische Bereiche ab, von denen ich keine Ahnung habe. Oder sogar in gesellschaftspolitische ... "kann man ohne Ausbildung geeignet für einen bestimmten Job sein und sollte man diesen nicht auch bekommen können". Vielleicht wäre das ganze sogar im Non-Sports besser plaziert. Aber egal. Schreibt mal Eure Meinung.
 

MadFerIt

Apeman
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könnte der vfb das nicht einfach lösen, indem er einen trainer mit nötiger lizenz anstellt, aber babbel trotzdem als verantwortlicher für das team im verein bleibt?
 

TheFreshPrince

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Die Pfalz
Teamchef, wurde auch schon so in den Raum gestellt.
Ich glaub da muss dann aber auch der Trainer und nicht der Teamchef zur Pressekonferenz und all solche Späße die das eigentlich ziemlich umständlich machen...
 

L-X

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In der Praxis ist diese offizielle Lizenz wohl kaum mehr wert als das Papier, auf das sie gedruckt wird. Sie bescheinigt nur, dass man irgendeine Prüfung bestanden hat, nicht aber, ob man ein guter Trainer ist. Mir ist völlig unverständlich, warum man als Bundesligatrainer solchen überflüssigen formalen Qualifikationsnachweisen unterworfen sein soll.

Entscheidend is' wie immer auf'm Platz - oder meinetwegen an der Seitenlinie. Notfalls schickt man halt den Co-Trainer oder irgendjemand aus dem Verein, der zufällig eine Lizenz hat, zur Pressekonferenz.
 

VvJ-Ente

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in deutschland ist nun mal oft "das papier" entscheidend und nicht, was die fähigkeiten sind. es gibt jede menge berufe, die man nur mit "papier" ausüben darf (fahrlehrer gehört übrigens auch dazu ;)) - warum sollte das ausgerechnet im profifußball anders sein?
 

sefant77

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Soll er halt die 6 Monate auf der Schulbank im nächsten Jahr abdrücken.
 

Malte

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Ich finde es grundsätzlich nicht verkehrt das man zunächst einmal eine Ausbildung mit Abschluß absolviert, bevor man dann als Trainer arbeitet darf. Dann kann in Zukunft auch nicht mehr jeder Hinz und Kunz mal eben Trainer werden, nur weil er mal selbst gegen den Ball getreten hat. Es gab in der Vergangenheit auch einige sogenannte Trainer, die alles andere als qualifiziert für diesen Job waren. Im Grunde ist eine Überprüfung der Eignung da nicht verkehrt.

Allerdings sollte man alle gleich behandeln und wenn man früher Ausnahmen für verdiente Nationalspieler zugelassen hat, dann sollte man diese Ausnahmen auch heute zulassen. Meinetwegen zieht man nach Babbel einen Schlussstrich unter diese Ausnahmeregelung, artikuliert das nochmal ganz klar und deutlich und verhindert damit dann schon im Voraus, dass ein Club einen weiteren ungelernten ehemaligen Nationalspieler mal einfach so als Trainer engagiert. Bei Babbel ist das nun zu spät und imo sollte für ihn gleiches gelten wie für Sammer, Loddar, Klinsi. Alles andere ist in meinen Augen ungerecht.
 

Langer

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Der DFB hat sich durch sein unklares Verhalten- einmal gehts, ein anderes Mal gehts nicht- selbst in diese absurde Situation gebracht.:mensch:

Wer noch keinen Trainerschein, egal welcher Kategorie, gemacht hat sollte sich besser nicht in die Diskussion einmischen.
Fakt ist dass alle Trainerlehrgänge des DFB einen absolut hohen Standard erfüllen und als Einstieg in diesen "Beruf" bestens geeignet sind.
 

Sanderson

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Allerdings sollte man alle gleich behandeln und wenn man früher Ausnahmen für verdiente Nationalspieler zugelassen hat, dann sollte man diese Ausnahmen auch heute zulassen. Meinetwegen zieht man nach Babbel einen Schlussstrich unter diese Ausnahmeregelung, artikuliert das nochmal ganz klar und deutlich und verhindert damit dann schon im Voraus, dass ein Club einen weiteren ungelernten ehemaligen Nationalspieler mal einfach so als Trainer engagiert. Bei Babbel ist das nun zu spät und imo sollte für ihn gleiches gelten wie für Sammer, Loddar, Klinsi. Alles andere ist in meinen Augen ungerecht.

Naja, im Prinzip haben sie schon einen Schlussstrich unter die ganze Sache gezogen, in dem sie es Babbel nicht erlaubt haben. Sie haben schon vorher gesagt, dass es solche Ausnahmeregelungen nicht mehr geben wird, da können sie jetzt nicht doch wieder eine Ausnahme machen.
Ein Holger Stanislawski hat auch keine Ausnahme bekommen, und der war zu dem Zeitpunkt schon etwas länger Trainer. Gut, er war kein Nationalspieler, aber ich wüßte auch nicht, warum die eine Extrawurst bekommen sollten. Ein Jürgen Klopp war auch kein Nationalspieler, ist aber definitiv ein deutlich besserer Trainer als z.B. Jürgen Kohler.

Wenn man einsieht das man etwas so nicht machen sollte, in diesem Fall also Ausnahmegenehmigungen zu erteilen, dann kann man das danach nicht wieder über den Haufen schmeißen.
 

Malte

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Naja, im Prinzip haben sie schon einen Schlussstrich unter die ganze Sache gezogen, in dem sie es Babbel nicht erlaubt haben. Sie haben schon vorher gesagt, dass es solche Ausnahmeregelungen nicht mehr geben wird, da können sie jetzt nicht doch wieder eine Ausnahme machen.
.

Wenn sie wirklich zuvor schon eindeutig gesagt haben, dass es keine Ausnahmeregelung mehr für die Weltmeister bzw. verdienten Nationalspieler gibt, dann nehme ich meine Kritik auch zurück. Dann liegt der Fehler beim VFB, der in diesem Fall Babbel nicht als Trainer hätte nominieren sollen.

Ich habe das so allerdings nicht mitbekommen. Soweit ich das in Erinnerung habe, hatte man diese Ausnahmeregel für die Nationalspieler bisher nicht öffentlich zurück genommen und sich erst jetzt mit dem Fall Babbel dazu klar geäußert (und das wäre dann eben ein bisschen spät, weil das Kind ja schon in den Brunne gefallen ist).
 

Solomo

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In der Praxis ist diese offizielle Lizenz wohl kaum mehr wert als das Papier, auf das sie gedruckt wird. Sie bescheinigt nur, dass man irgendeine Prüfung bestanden hat, nicht aber, ob man ein guter Trainer ist. Mir ist völlig unverständlich, warum man als Bundesligatrainer solchen überflüssigen formalen Qualifikationsnachweisen unterworfen sein soll.
In meiner Branche (Bildungsbereich) ist vorgeschrieben, welche Qualifikation jemand haben muss, der für eine bestimmte Stelle eingestellt wird, sonst bekommt man den Auftrag nicht. Die Position heißt Trainer, und "Teamchef" ist nichts anderes als eine Tarnung. Deshalb sollte derjenige auch die nötige Qualifikation haben. Ein guter Fußballer ist nicht zwingend ein guter Trainer. Von daher befürworte ich eine Ausbildung ohne Sonderregelung.

Was mMn diskussionswürdig ist: Muss das Ding unbedingt Vollzeit in Köln stattfinden? Ginge es im Zeitalter moderner Technik nicht als Fernlehrgang mit Präsenzphasen?
 

Apollo Schwabing

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Weiss ich nicht.
Wer noch keinen Trainerschein, egal welcher Kategorie, gemacht hat sollte sich besser nicht in die Diskussion einmischen.

@KGZ oder Wirr.

Thread bitte schliessen. :belehr:

;)

Was mMn diskussionswürdig ist: Muss das Ding unbedingt Vollzeit in Köln stattfinden? Ginge es im Zeitalter moderner Technik nicht als Fernlehrgang mit Präsenzphasen?

Sehr guter Einwand.

Dass es in z.B. in Luxemburg nur "einen" Ausbildungsstandort gibt ist ja noch nachzuvollziehen, aber bei der geographischen Grösse in Deutschland?

Die Problematik gibt es ja schon länger. Christian Ziege z.B. steht ja jetzt auch im Regen...
 

Der alte Mann

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Ein Lehrgang zum Fussballlehrer ist 24 Personen stark und es wird nicht viele geben, die dabei nicht zum Zug kommen. Da macht es wenig Sinn einen weiteren Lehrgang in Hamburg, München und Berlin stattfinden zu lassen.
 

KronosVD

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Der DFB ist und bleibt eben ein Kleingärtnerverein, mit eben genau dessen Flexiblität. Wenn der VfB Stuttgart der Meinung ist, Markus Babbel sei nunmal ein besserer Trainer, als der durch den DFB bestätigte Jörg-Peter Neuberger, dann hat man das zu akzeptieren.

Solomo schrieb:
In meiner Branche (Bildungsbereich) ist vorgeschrieben, welche Qualifikation jemand haben muss, der für eine bestimmte Stelle eingestellt wird, sonst bekommt man den Auftrag nicht. Die Position heißt Trainer, und "Teamchef" ist nichts anderes als eine Tarnung. Deshalb sollte derjenige auch die nötige Qualifikation haben.
Wenn du die Qualifikation lediglich durch bedruckte Papiere definierst, magst du Recht haben. In meiner Branche sind diese null und nichtig, es kommt darauf an, was man kann und evtl. schon vorzuweisen hat. Babbel ist nun immerhin schon ein paar Tage Co-Trainer und im Verein wird man daher schon einzuschätzen wissen, ob er über das nötige Rüstzeug verfügt.

Ob ein Lehrgang unter Rutemöller (oder wem auch immer) soviel mehr wiegt, als die praktische Ausübung des Berufs, möchte ich auch einmal bezweifeln.
 

Omega

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Hat eigentlich Rutten eine vergleichbare Lizenz oder der Trainer von Cottbus?

Wenn nicht, dann kann der DFB mMn eh einpacken.
 

L-X

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In meiner Branche (Bildungsbereich) ist vorgeschrieben, welche Qualifikation jemand haben muss, der für eine bestimmte Stelle eingestellt wird, sonst bekommt man den Auftrag nicht. Die Position heißt Trainer, und "Teamchef" ist nichts anderes als eine Tarnung. Deshalb sollte derjenige auch die nötige Qualifikation haben. Ein guter Fußballer ist nicht zwingend ein guter Trainer. Von daher befürworte ich eine Ausbildung ohne Sonderregelung.
Ich schließe mich den Ausführungen von Kronos an. Natürlich gibt es Branchen, in denen ein Qualifikationsnachweis nicht nur sinnvoll, sondern auch unumgänglich ist. Dass die bereits erwähnten Hinz und Kunz nicht an Organen herumschnippeln oder ein Passagierflugzeug bewegen dürfen, steht sicherlich außerhalb jeglicher Diskussion.

Aber wir reden hier von Profifußball. Von etwaigen Schäden, die durch eine Fehlbesetzung des Trainerpostens entstehen könnten, ist nur der jeweilige Verein betroffen. Also sollten über eine ausreichende Qualifikation des Trainerkandidaten auch nur die Klubverantwortlichen befinden.
 

JamiLLX

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In meiner Branche (Bildungsbereich) ist vorgeschrieben, welche Qualifikation jemand haben muss, der für eine bestimmte Stelle eingestellt wird, sonst bekommt man den Auftrag nicht. Die Position heißt Trainer, und "Teamchef" ist nichts anderes als eine Tarnung. Deshalb sollte derjenige auch die nötige Qualifikation haben. Ein guter Fußballer ist nicht zwingend ein guter Trainer. Von daher befürworte ich eine Ausbildung ohne Sonderregelung.

der vfb hat doch bereits einen fußballehrer mit der notwendigen formalen qualifikation an babbels seite, zudem besitzt babbel den A-Schein, ist also nicht gänzlich ohne Papiere (der dauert anscheinend nur 2 wochen, aber immerhin :D)

ob der dfb jetzt tatsächlich der richtige ansprechpartner ist, wenn es um irgendwas geht, das mit den attributen modern oder zeitgemäß versehen werden kann, ist in meinen augen zumindest zweifelhaft :clown:
 

Solomo

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ob der dfb jetzt tatsächlich der richtige ansprechpartner ist, wenn es um irgendwas geht, das mit den attributen modern oder zeitgemäß versehen werden kann, ist in meinen augen zumindest zweifelhaft :clown:
OK, da ist was dran.

@ KronosVD und L-X

Sicherlich liegt es in erster Linie bei den Vereinen, wem sie das Vertrauen schenken und wer nichts taugt ist eh schnell wieder weg.

Es gibt aber einen wichtigen Punkt: Wenn der DFB erlauben würde, dass Menschen ohne Lizenz oder in Kurzlehrgängen Trainer werden, würden sich die, die den langen Kurs absolvieren müssen, zurecht aufregen: "Wir drücken 11 Monate die Schulbank und DER darf das einfach so!" Das würde die gesamte Trainerausbildung in Frage stellen. Wenn man das will - bitte.
 

Schlonski

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Ich bin der Meinung Babbele sollte dieselben Vorzüge bekommen, wie alle EM-Gewinner 96.
Der senile DFB gehört ausgehungert.:belehr:
 
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