TV-Tip ARD 00.50 - 02.50 (120 min.) : Violette Nozière


KGZ49

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ARD 00.50 - 02.50 (120 min.)
Frankreich / Kanada 1978

Regie: Claude Chabrol

Violette führt ein Doppelleben, um aus ihrem kleinbürgerlichen Elternhaus auszubrechen: tagsüber ist sie brave Tochter, nachts elegante Abenteurerin im Quartier Latin. Claude Chabrol hat einen Pariser Kriminalfall der 30er Jahre aufgriffen.

Die 18-jährige Violette Nozière lebt mit ihren Eltern in einer winzigen 2-Zimmerwohnung in einem schäbigen Pariser Miethaus. Der Vater ist Lokomotivführer; mit ihrer Mutter teilt Violette das Geheimnis, dass er gar nicht ihr leiblicher Vater ist. Das junge Mädchen hat jedoch noch andere Geheimnisse. Nachts, wenn die Eltern schlafen, schleicht Violette, elegant zurechtgemacht, aus dem Haus und jagt in den Cafés und Bars des Pariser Studentenviertels ihrem Traum vom schöneren Leben nach. Das Geld dafür stiehlt sie den Eltern, lässt sich auch bezahlen für Hotelstunden mit Zufallsbekanntschaften, überschüttet aber den Gigolo Dabin, in den sie sich verliebt hat, mit Geschenken. Als sie geschlechtskrank wird, redet sie den Eltern ein, die Krankheit geerbt zu haben, und drängt ihnen ein angeblich vom Arzt verschriebenes Mittel auf. Das bringt sie schließlich als Mörderin vor Gericht...

Claude Chabrol hielt sich weitgehend an einen spektakulären Kriminalfall, der Frankreich seinerzeit erregte. Violette Nozière wurde 1934 als 19-Jährige zum Tode verurteilt, verbüßte den größten Teil ihrer zunächst in lebenslängliche Haft umgewandelte und später weiter reduzierten Strafe und heiratete nach ihrer Freilassung den Sohn ihres Gefängniswärters, mit dem sie fünf Kinder hatte. Der Film beschreibt eindringlich das Milieu, in dem sich die Tat entwickeln konnte, verzichtet jedoch bewusst auf jede eindeutige Erklärung des Mordes. Isabelle Huppert erhielt für ihre überzeugende Darstellung der Violette 1978 in Cannes die Silberne Palme.

Darsteller/Regie:
Baptiste Noziere: Jean Carmet
Gefängnisdirektor: Mario David
Germaine Noziere: Stephane Audran
Jean Dabin: Jean-François Garreaud
Junge im Kaffee: Dominique Zardi
Madame Mayeul: Dora Doll
Maddy: Lisa Langlois
Mitgefangene: Bernadette Lafont
Sohn Pinguet: Bernard Alane
Violette Noziere: Isabelle Huppert

Autor: Jean-Marie Fitere
Kamera: Jean Rabier
Drehbuch: Frederic Grendel, Herve Bromberger, Odile Barski
Regie: Claude Chabrol
 
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