Meine Anmerkungen:
1. Die Card war super, der Silver Kampf, der Munoz-Kampf, der Edgar-Kampf, alles Top-Matchmaking
Als Allererstes hier erstmal dickes :thumb: als Zeichen der Zustimmung. Auch die Undercard konnte sich sehen lassen und bei den PPV Kämpfen waren alle bis auf Gracie-Kennedy spannend und sportlich wertig. Wenn man da noch bedenkt, dass der eigentlich Co-Main Event ausfallen musste, wieder mal ne Bomben Zusammstellung der UFC.
Habe enorm gejubelt als Weidman schnell seinen Takedown durchbrachte und am Boden ans Werk ging. Typischerweise war er auch sehr aggressiv und ging schnell auf den Kneebar und anschließenden Heelhookversuch anstatt Anderson lediglich zu kontrollieren. Letztendlich dann die Chance für Silva wieder hochzuscramblen, die er auch nutzte. Naja im Stand wollte er dann halt erstmal spielen und Weidman genüsslich vorführen. Dabei war er aber irgendwie von Beginn an ziemlich uneffektiv und wurde mehr getroffen als, dass er selber austeilte, was sicher zu einem Stück weit auch Kalkül war aber es könnte doch auch sein, dass er sich das etwas anders vorgestellt hatte. Unterm Strich sieht das alles halt vorallem für ein selbst peinlich aus, wenn man bei den ganzen Einlagen outstriked wird. Explizit gefallen hat mir bei Weidman seine Defensive im Stand! Headmovement und Reflexe waren da und auch wenn Anderson nicht wirklich ernst machte, hat Weidman es nahezu jedesmal geschafft die Distanz in genau dem richtigen Maße zu verlängern und selbst eine Vielzahl der Legkicks konnte er checken. An sowas erkennt man auch einfach, dass da ganz viel Talent ist.
Die andere Seite war natürlich das Mentale. Wie angekündigt hat er sich kein Stück verunsichern lassen, zumindest nicht so, dass es seine Performance beeinflusst hätte. Als Anderson dann echt so überheblich war, dass er in Manier eines Limbotänzers unter den Schlägen weggehen wollte, hat Weidman noch nen schönen linken Haken aus dem Arm hinterhergeworfen, der nichtmal sonderlich hart war aber einfach Milimetergenau ans Kinn ging und von Anderson nicht gesehen wurde. Man konnte sehen wie der Kopf umgeworfen wurde und alles erstmal auf disconnect ging...
Etwas albern fand ich die anschließenden Erklärungsversuche von Dana White und Anderson usw. Dass er ja eigentlich nur seine normale Taktik gekämpft habe und es fest zu seinem Gameplan gehöre, dass er die Gegner so locken und einschüchtern muss. Das ist für mich Unsinn, da Weidman sowieso die ganze Zeit von sich aus nach vorne ging und man in dem Kampf gegen Belfort sehen konnte, wie es aussieht, wenn Anderson ernst macht und die Power eines Gegners respektiert. Da gabs überhaupt keine Faxen zu sehen. Also insofern Quatsch zu behaupten, das wäre seine normale Art zu kämpfen. Das war seine typische Form von Show und Entertainment fürs Publikum und sich selbst und diesmal hat er es halt übertrieben.
Generell fand ich dass Weidman etwas zu wenig Credit bekommen hat für seinen Sieg. Bei der PK und Rundherum wurde laufend davon geredet, dass Anderson ihn ja eigentlich schon in der Hand hatte und den Kampf weggeschmissen hat. Okay da ist sicher auch was dran, nur kommt da eben Weidmans Leistung etwas zu kurz, denn Anderson hat auch schon andere Leute ähnlich verarschen wollen und die sind voll drauf eingestiegen und waren eingeschüchtert, anstatt ihm kontrolliert nachzugehen. Aber naja nachdem Dana und Co. jahrelang auf dem Anderson GOAT-Dampfer gefahren sind und er das absolute Aushängeschild der Promotion war, ist diese etwas hilflose Reaktion sicher vorhersehbar gewesen nachdem der Dampfer das erste große Leck bekommen hat.
Was die Zukunft angeht nunja. Da sollte man erstmal nichts was in den letzten Stunden gesprochen wurde wirklich für bare Münze nehmen. Fakt ist Anderson ist wirklich ein ziemlich bizarrer Zeitgenosse und macht sich einen Spaß daraus die Medien und Fans hinters Licht zu führen. Klar ist für mich aber auch, dass er schon seit längerer Zeit ein Motivationsproblem hat und ihm die regelmäßigen Titelverteidigungen gegen festgeschriebene Contender gerade zu lästig zu sein scheinen.
Insofern glaub ich schon, dass da in gewisser Art und Weise auch Druck von ihm abgefallen ist. Er hatte schon immer irgendwelche etwas obskuren Kampfwünsche und Ideen. Das Neueste ist ja ein Boxkampf gegen Roy Jones, der gestern auch am Start war. Aber über kurz oder lang seh ich iSilva wieder um den Titel kämpfen. Ich glaube wenn das Bewusstsein der Niederlage sich erstmal gesetzt hat wird neu verhandelt und vielleicht denkt er bereits jetzt schon daran seinen Markwert ordentlich hochzuhalten mit diesen Aussagen. Und die UFC wird sicher auch mächtig drauf aus sein, diesen Kampf Anfang nächsten Jahres oder so auf die Beine zu stellen. Zumal die ganzen Superfights, die ja angeblich noch geplant waren
laugh2
, für den Moment eh komplett zerschossen sind. Mit nem Rematch würde man definitiv massib abcashen.